Weiche Waffeln wieder knusprig machen: So gelingt's!
Knusprige Waffeln sind ein Genuss, doch oft werden sie schnell weich. Dieser Artikel zeigt, wie man weiche Waffeln wieder knusprig macht und wie man von vornherein für die perfekte Konsistenz sorgt.
Warum werden Waffeln weich?
Knusprige Waffeln haben eine große Schwäche: Ihre Attraktivität steht und fällt mit der Konsistenz. Labberig weiche Waffeln können aus noch so fein abgeschmecktem Teig gemacht sein - ohne den Crunch verlieren sie auf einen Schlag ihren Reiz. Die Feuchtigkeit aus dem Kern der Waffel kann leicht wieder in die trockenen Stellen vordringen, was dazu führt, dass die Außenseite der Waffeln recht schnell wieder weich wird.
Weiche Waffeln wieder knusprig machen
Es gibt verschiedene Methoden, um weiche Waffeln wieder knusprig zu machen. Hier sind einige bewährte Tipps:
1. Der Toaster
Eine einfache und schnelle Methode ist das Aufbacken im Toaster. Besonders gut geeignet ist ein Langschlitztoaster. Die tiefgekühlten Waffeln kommen direkt in den Toaster und sind nach 2-3 Minuten wieder knusprig und duftend.
2. Der Backofen
Waffeln können auch im Backofen wieder knusprig werden. Dazu den Backofen auf ca. 50 °C vorheizen und die Waffeln auf einem Teller warmhalten.
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3. Die Heißluftfritteuse
Eine Heißluftfritteuse bietet eine gleichmäßige und schnelle Erhitzung. Weiche Buttermilchwaffeln werden in wenigen Minuten wieder knusprig. Die Heißluftfritteuse ist auch ideal, um übrig gebliebene Waffeln aufzuwärmen, ohne dass sie austrocknen.
Tipps für knusprige Waffeln von Anfang an
Um von vornherein knusprige Waffeln zu erhalten, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
Die richtigen Zutaten
Für solide, gelingsichere Waffeln braucht man nicht zwangsläufig ein fein austariertes Rezept. Über die Zutaten für einen Waffelteig herrscht weitestgehend Konsens: Man findet Butter, Eier, Zucker, Backpulver, Mehl und Milch, Wasser, Sahne oder Quark. Fakt ist: Aus diesen Zutaten lassen sich in verschiedensten Dosierungen Waffeln backen, die mindestens mal vernünftig schmecken. Wer Perfektion und das ultimative Knusper-Erlebnis anstrebt, muss allerdings tiefer schürfen. Dennoch sei gesagt: Es sind dazu keine weiteren Zutaten nötig.
- Butter: Butter ist für saftige und geschmacksintensive Waffeln eine unabdingbare Zutat. Butter sorgt durch den hohen Fettgehalt zum einen dafür, dass der Teig nicht voller Luftblasen ist, sondern bis zu einem gewissen Maße dicht bleibt. Dann nehmen wir Waffeln als saftig wahr. Zum anderen wirkt Fett als Geschmacksträger und unterstützt Aromen wie Ei und Vanille und natürlich das Butter-Aroma selbst. Man sollte beim Waffelbacken daher niemals mit der Butter geizen. Da dürfen durchaus 140 Gramm in 8 Waffeln landen. Knapp 20 Gramm Butter pro Waffel klingt dann schon gar nicht mehr so dramatisch - und es lohnt sich! Zusatzeffekt: Je buttriger der Waffelteig, desto eher bildet sich beim Ausbacken ein Fettfilm an der Außenseite der Waffeln. Der verhindert, dass die Waffeln festkleben.
- Eier: Ohne Eier geht es nicht. Eier haben neben ihrer Funktion als Teig-Aufbläher auch einen geschmacklichen Wert in der Waffel. Eigelb rundet das Waffelaroma ab und steuert weitere Fett-Anteile bei. Das Gelbe vom Ei hat also vor allem einen aromatischen Nutzen. Das vom Eigelb getrennte Eiweiß wird steif geschlagen und wirkt als Eischnee wie beim Kaiserschmarrn durch viele kleine Lufteinschlüsse als Lockermacher. Beim Aufbacken erhitzt sich die Luft im Inneren der Bläschen und dehnt sich aus - so geht der Teig auf und es entsteht die allseits beliebte „Fluffigkeit“. Dabei ist allerdings zu beachten, dass erst die richtige Balance aus Butter-Dichte und Eier-Fluffigkeit zur perfekten Waffel führt.
- Zucker: Zucker ist wie Fett ein Geschmacks-Transporteur. Hier kann man allerdings ganz nach Belieben dosieren, da Zucker für die Konsistenz der Waffeln nur eine marginale Rolle spielt. Er steuert die Süße bei, unterstützt den Geschmack nach Ei und Butter und karamellisiert an der Außenseite der Waffel, was ich als essentiellen Bestandteil einer perfekten Waffel betrachte.
- Mehl: Bis dato haben wir mit Butter und Ei lediglich Proteine und Fette im Teig. Zwischen den Bestandteilen der Waffel herrscht keinerlei Bindung - daran ändert auch der Zucker nichts. Wir benötigen nun Mehl mit seinem hohen Stärkeanteil, um ein Glutennetz zwischen den einzelnen Zutaten auszubilden. Daher kommt das Mehl auch als letzte Zutat zum Teig. Die Bildung dieses stabilen Kleber-Netzes braucht etwas Zeit, daher schadet es auch nicht, den Waffelteig vor dem Ausbacken etwas ruhen zu lassen. Außerdem wichtig: Diese Bindung wird erst ab einer gewissen Menge Mehl stabil. Auf 250 Gramm Butter und 3 Eier empfehle ich mindestens 250 Gramm Mehl. Sonst reißt die Waffel beim Öffnen des Eisens in zwei Teile. An die ideale Dosierung kann man sich gut herantasten und das sollte man auch tun, denn die Menge des Mehls entscheidet mit über die Qualität der Waffeln. Mehl ist geschmacklos und eine reine Stabilitäts-Komponente. Je weniger davon benötigt wird, desto weniger wird der Geschmack von Butter und Ei verdünnt.
- Wasser statt Milch: Nur mit Wasser oder Mineralwasser erreicht eine Waffel ihren Knusprigkeits-Höhepunkt. Bei der Menge an Fett und Protein, die durch Butter und Ei bereits im Waffelteig steckt, kann man auf das Fett aus Milch oder Sahne getrost verzichten.
Die Zubereitung
- Die Eier trennen, das Eiweiß aufbewahren.
- Die zimmerwarme Butter mit Zucker und Eigelben schaumig aufschlagen.
- Vanille oder andere Aromenspender nach Gusto dazu geben.
- Mehl und Mineralwasser in drei Portionen einarbeiten.
Das richtige Waffeleisen
Aus eigener Erfahrung und auch aus dutzenden Erfahrungsberichten anderer Waffelbäcker lässt sich ableiten, dass ein Belgisches Waffeleisen mit tiefen Mulden tatsächlich noch knusprigere Waffeln hervorbringt als ein klassisches Herzwaffeleisen, wie es jeder noch von Oma kennt. Durch die hohen „Wände“ der einzelnen Waffelzellen besitzt eine Belgische Waffel einen deutlich höheren Anteil an dünnen Stellen, an denen ein Großteil des Wassers verdampfen kann. Der Knusper-Effekt, der hier entsteht ist deutlich stabiler als bei den kleinen Erhebungen der Herzwaffeln. Bei Herzwaffeln kann die Feuchtigkeit aus dem Kern der Waffel leicht wieder in die trockenen Stellen vordringen, was dazu führt, dass die Außenseite der Waffeln recht schnell wieder weich wird. Die Zellen-Wände der belgischen Waffeln trocknen durch ihre dünne Beschaffenheit schneller aus und halten den knusprigen Zustand länger.
Das Backen
- Das Waffeleisen auf höchster Stufe vorheizen und kurz vor dem Befüllen mit Teig auf die mittlere Stufe zurückschalten.
- Auch beschichtete Waffeleisen sollten im kalten Zustand und ein zweites Mal etwas sparsamer nach dem Aufheizen eingefettet werden. Am besten mit einem Silikonpinsel, da dieser keine Haare verliert. So wird die Lebensdauer der Versiegelung verlängert und kleinere Macken können ausgeglichen werden. Ist die Beschichtung schon sehr abgenutzt, vielleicht besser nach jedem Backvorgang noch einmal nachfetten.
- Nicht zu viel Teig verwenden.
- Die Waffeln goldbraun backen und mit einem nichtkratzenden Pfannenwender aus Holz oder Kunststoff herausnehmen.
- Die belgischen Waffeln auf einem Gitter auskühlen lassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Die Lagerung
Waffeln können eingefroren oder 2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Zum Einfrieren die Waffeln einzeln verpacken und nebeneinander im Gefrierfach stapeln.
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Rezept für dicke, knusprige Waffeln auf belgische Art
Zutaten:
- 200 g weiche Butter
- 100 g Zucker
- 1 EL Vanilleextrakt oder 1 Päckchen Vanillezucker
- 4 Eier (Größe M oder L)
- 350 g Weizenmehl (Type 405)
- 2 TL Weinsteinbackpulver oder normales Backpulver
- 1 Prise Salz
- 200 ml Milch (z.B. frische Vollmilch)
- lauwarmes Wasser nach Bedarf
- Butter oder neutrales Pflanzenöl für das Waffeleisen
Zubereitung:
- Butter, Zucker und Vanilleextrakt mit Hilfe des Handrührgeräts oder in der Küchenmaschine schaumig rühren, bis sich der Zucker weitgehend aufgelöst hat.
- Die Eier einzeln unterrühren und die Mischung kräftig durchmixen.
- Mehl, Weinsteinpackpulver und Salz in einer kleineren Schüssel gut vermischen und dann abwechselnd mit der Milch unterrühren, bis ein dicker Teig entstanden ist.
- Jetzt so lange lauwarmes Wasser unter den Teig rühren, bis ein dickflüssiger, pfannkuchenartiger Teig entstanden ist, der vom Löffel fließt.
- Den Teig abdecken und bei Raumtemperatur etwa 30 Minuten ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit das Waffeleisen nach Bedienungsanleitung auf der höchsten Stufe vorheizen und falls nötig mit etwas Butter oder Öl einpinseln.
- Den Teig gleichmäßig in die Form gießen und je nach Gerätetyp in etwa 4-5 Minuten zu dicken, gleichmäßig gebräunten Waffeln ausbacken.
- Die fertig gebackenen Waffeln vorsichtig aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Sofort warm genießen oder vollständig auskühlen lassen, um die Waffeln dann einzeln verpackt einzufrieren, um sie bei Bedarf aufzutoasten.
Variationen und Serviertipps
Die Waffeln schmecken pur, aber auch mit Puderzucker, frisch getoastet mit Ahornsirup und Bacon, mit heißen Kirschen und Vanilleeis, Erdbeeren und Sahne usw.
- Schoko-Waffeln: Schokolade eignet sich nicht nur als Topping für Waffeln, sondern auch dafür, den Teig noch leckerer zu machen.
- Bubble-Waffeln: Absoluter Trend in der Waffelwelt und ein wahrer Hingucker. So kommen die Waffeln nicht mit dem typischen Gittermuster auf den Teller, sondern mit kleinen Knubbeln.
- Herzhafte Waffeln: Viele kennen Waffeln nur als Süßspeise. Dabei bieten sie sich auch als Mittag- oder Abendessen an. Besonders lecker, wenn es draußen warm ist und man ein leichtes Gericht haben will. Denn die warmen herzhaften Waffeln treffen dabei auf einen frischen, knackigen Tomaten-Gurken-Salat. Wer sich zwischen süß und deftig einfach nicht entscheiden kann, wird bei diesem Rezept sicher glücklich werden.
- Käsekuchenwaffeln: Statt dem Klassiker Schlagsahne könnte man auch sehr gut eine Quarkcreme a la Käsekuchen vorstellen. So werden aus den knusprigen Waffeln Käsekuchenwaffeln.
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