Manuka Honig Augentropfen: Anwendung, Wirkung und wissenschaftliche Erkenntnisse
Manuka Honig, ein besonderer Honig aus Neuseeland, wird seit einiger Zeit als wahres Wundermittel mit großartiger medizinischer Wirkung angepriesen. Dieser Artikel beleuchtet die Anwendung von Manuka Honig in Augentropfen, seine potenziellen Wirkungen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die diese Behauptungen stützen oder widerlegen.
Was ist Manuka Honig?
Manuka Honig wird von Bienen aus dem Blütennektar der Südsee-Myrte (Leptospermum scoparium), auch Manuka-Baum genannt, gewonnen. Diese Pflanze ist eng verwandt mit dem australischen Teebaum und hauptsächlich in Neuseeland und Südost-Australien beheimatet. Die Ureinwohner Neuseelands, die Maori, nutzen Manuka Honig traditionell als Naturheilmittel, insbesondere zur Desinfektion und Unterstützung der Heilung von Wunden und Entzündungen.
Der besondere Wirkstoff: Methylglyoxal (MGO)
Die antibakterielle Wirkung von Manuka Honig wird vor allem einem Inhaltsstoff zugeschrieben: Methylglyoxal, kurz MGO. MGO ist ein Stoffwechselprodukt, genauer gesagt ein Abbauprodukt von Zucker, mit stark antibakterieller Wirkung. In Laborversuchen hat sich MGO als hochgradig wirksam gegen Bakterien wie Staphylococcus aureus und Escherichia coli erwiesen. Interessanterweise basiert die Wirkung von Manuka Honig aber nicht ausschließlich auf MGO, sondern höchstwahrscheinlich auf synergetischen Effekten des Methylglyoxals mit weiteren enthaltenen Pflanzensubstanzen.
Manuka Honig in der Augenheilkunde: Ein Überblick
Immer wieder wird über „wunderwirkende Therapien“ bei Augenerkrankungen berichtet. Ratsuchende informieren sich immer wieder, ob Manuka Honig bei Augenentzündungen hilft. Aber was gegen Krankheiten auf der Haut und im Darm hilft, kann fürs Auge nicht verkehrt sein, oder?
Mögliche Anwendungsbereiche
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Eine Bindehautentzündung äußert sich durch Rötung, Juckreiz und vermehrten Tränenfluss. Hausmittel können unterstützend oder begleitend zur ärztlichen Therapie eingesetzt werden.
- Trockene Augen: Kontaktlinsenträger kennen das Problem, dass den Augen der schützende Tränenfilm fehlt.
- Vorbeugung von Endophthalmitis nach Augenoperationen: Eine Endophthalmitis ist eine Augenentzündung, die selten nach einer Augenoperation auftritt, dann aber oft schwerwiegend verläuft.
Anwendung von Manuka Honig Augentropfen
Bei der Anwendung von Honigwasser ist darauf zu achten, dass kein unverdünnter Honig direkt ins Auge gelangt. Für medizinische Anwendungen am Auge sollte vorzugsweise medizinischer Honig oder Manuka-Honig verwendet werden.
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Eine Möglichkeit ist, einen Teelöffel Honig in 500 ml abgekochtem und abgekühltem Wasser aufzulösen und die Lösung mehrmals täglich als Augenspülung anzuwenden.
Zitat eines Heilpraktikers: “Ich benutze den Honig für Behandlungen am Auge pur. Kleine Menge Honig mit dem Finger ins untere Lid, Auge schließen und durch Lid- und Augenbewegung schön verteilen. Das erfordert schon etwas Überwindung, es brennt kurz heftig, das Auge wird evtl. vorübergehend tiefrot und Tränen fließen reichlich, was dann für eine große Verdünnung sorgt.“
Wissenschaftliche Studien zur Wirkung von Manuka Honig auf die Augen
- Bakterienabtötung vor Augenoperationen: Eine Studie zeigte, dass Augentropfen auf medizinischem Honigbasis genauso wirksam sein können wie ein Standardantibiotikum (Ofloxacin), um im Vorfeld von Augenoperationen Bakterien abzutöten. In dieser Studie wurde eine 25%ige Honiglösung verwendet.
- Behandlung von Meibom-Drüsen-Dysfunktion: Eine Studie der Forschergruppe rund um Anita Lai-Wah Li ergab, dass Augentropfen, die Manuka-Honig enthalten, Funktionsstörungen der Meibomdrüsen wirksam behandeln können. Die Testpersonen, die Tropfen mit Manuka-Honig erhielten, wiesen laut Studie einen signifikanten Unterschied im SPEED-Score (Standard-Patientenbewertung der Augentrockenheit) auf.
- Linderung von Beschwerden bei trockenen Augen: Eine Pilotstudie aus dem Jahr 2017 untersuchte, ob Manuka Honig-Bestandteile die Beschwerden von Kontaktlinsenträgern mit trockenen Augen lindern könnten. Im Ergebnis verbesserte das Honigprodukt die Symptomatik der Probanden signifikant.
Hausmittel bei Bindehautentzündung
- Honigwasser: Honig wird eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt und könnte so einige Beschwerden einer Bindehautentzündung lindern. Außerdem sollen die Inhaltsstoffe des Honigs die Wundheilung fördern und so zur Regeneration des gereizten Gewebes beitragen.
- Weitere Hausmittel: Kamillentee, Schwarztee, Grüntee, Quarkwickel, Gurkenscheiben und sterile Kochsalzlösung können ebenfalls zur Linderung der Symptome einer Bindehautentzündung eingesetzt werden.
Worauf man beim Kauf von Manuka Honig achten sollte
Echter Manuka Honig ist sehr teuer, da es ihn nur in begrenzten Mengen gibt. Das Wichtigste ist der Anteil des Methylglyoxals (MGO) im Honig. Es gibt Produkte in unterschiedlichen Konzentrationen: MGO 100, MGO 250, MGO 400 und MGO 550. Um Manuka Honig gegenüber anderen Honigen sicher abzugrenzen, kann man sich auf die Kennzeichnungen MGO+® und UMF® verlassen. Nur wenn diese geschützten Bezeichnungen auf dem Honigglas stehen, handelt es sich mit großer Sicherheit um ein hochwertiges Produkt.
Für bestimmte Anwendungsbereiche werden bestimmte Konzentrationsstärken empfohlen. Wichtig beim Kauf ist nicht zuletzt, sich über Herkunft und Herstellung des Honigs zu informieren. Am besten kauft man Manuka Honig weder im Internet noch im Drogeriemarkt, sondern in der Apotheke oder im Reformhaus.
Weitere wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirkung von Manuka Honig
Neben den bereits erwähnten Studien gibt es weitere Forschungsergebnisse, die die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Manuka Honig untersuchen:
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- Rhinosinusitis: Eine Studie zeigte, dass Manuka Honig besser gegen Bakterienstämme in der Nase zu wirken scheint als eine Kochsalzlösung.
- MRSA-Dekolonisation: Eine Studie deutet darauf hin, dass Manuka Honig eine potenzielle Unterstützung gegen multiresistente Keime wie MRSA sein könnte.
- Zahngesundheit: Eine Studie ergab, dass Manuka Honig ähnliche plaque-reduzierende Effekte hat wie das zahnmedizinische Antiseptikum Chlorhexidin.
- Neurodermitis: Eine Studie zeigte, dass Manuka Honig Ekzeme bei Neurodermitis verbessern kann, indem er die Produktion entzündungsfördernder Signalstoffe in den Hornzellen menschlicher Haut bremst.
- Wundheilung: Mehrere Untersuchungen weisen auf einen günstigen Effekt von Manuka Honig in der Wundheilung hin.
- Orale Mukositis: Eine Studie untersuchte die Wirkung von Manuka Honig bei Patienten mit strahleninduzierter oraler Mukositis und fand Hinweise auf eine mögliche Linderung.
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