Manuka Honig und Propolis: Ein Vergleich der Bienenprodukte

Honig wird seit der Antike als wertvolles Nahrungsmittel und Naturheilmittel geschätzt. Die alten Ägypter bezeichneten ihn als "Speise der Götter". Auch heute noch ist Honig aufgrund seiner vielfältigen positiven Eigenschaften sehr beliebt. Ein besonderer Honig ist der Manuka Honig aus Neuseeland und Australien, der sich durch seinen hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO) auszeichnet. Neben Honig spielt auch Propolis, das Kittharz der Bienen, eine wichtige Rolle in der Naturheilkunde und Kosmetik. Dieser Artikel vergleicht Manuka Honig und Propolis hinsichtlich ihrer Eigenschaften, Anwendungsbereiche und Unterschiede.

Die Zusammensetzung und Eigenschaften von Honig

Honig besteht zu etwa 80 Prozent aus Zucker, hauptsächlich Invertzucker und Dextrin. Er enthält außerdem organische Säuren, Enzyme, Carotin, B-Vitamine (wie Pantothensäure und Nikotinaminsäure), Acetylcholin, sekundäre Pflanzenstoffe und Pollen. Chemisch gesehen ist Honig eine Säure mit einem pH-Wert zwischen 3,5 und 5,5, was das Wachstum von Bakterien hemmt. Einige Honigsorten enthalten das Enzym Glukose-Oxidase, das Glukose in Glukonsäure umwandelt, wenn es mit Wundflüssigkeit in Kontakt kommt.

Traditionelle und moderne Anwendungen von Honig

Honig hat eine lange Tradition als natürliches Heilmittel. Studien haben gezeigt, dass Honig bei Kindern Erkältungen und Halsschmerzen lindern kann, indem er sich wie ein Film auf die Schleimhäute im Rachen legt. Es sollte jedoch pur und nicht mit Milch, im Tee oder auf Brot konsumiert werden.

In der Kosmetik wird Honig aufgrund seiner wasserbindenden, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften eingesetzt. Er kann die Feuchtigkeitsbindung der Haut verbessern, die Kollagen- und Elastinbildung unterstützen, die Hautregeneration fördern und die Leuchtkraft der Haut steigern. Honig wird auch zur Behandlung von Akne und anderen Hautkrankheiten verwendet, da er Entzündungen und Rötungen lindern und die Haut mit Feuchtigkeit versorgen kann. Darüber hinaus schützt Honig die Haut vor Umweltschäden und vorzeitiger Alterung. Auch in Haarpflegeprodukten findet Honig Verwendung, um das Haar mit Feuchtigkeit und Nährstoffen zu versorgen und es weich und glänzend zu machen.

Manuka Honig: Ein besonderer Honig aus Neuseeland und Australien

Manuka Honig stammt aus Neuseeland und Australien. Er wird von Bienen produziert, die den Nektar der Südseemyrte (Manuka-Strauch) sammeln. Was Manuka Honig besonders macht, ist sein hoher Gehalt an Methylglyoxal (MGO), einem Inhaltsstoff, der für seine antimikrobielle Wirkung verantwortlich ist. Jeder Honig wirkt antimikrobiell, antiviral, antioxidativ, entzündungshemmend und wundheilungsfördernd, aber Manuka Honig ist einzigartig aufgrund des hohen Gehalts an Methylglyoxal (MGO). Er saugt die Wundflüssigkeit auf und entzieht aufgrund seines hohen Zuckergehalts den darin befindlichen Bakterien das lebensnotwendige Wasser; sie trocknen aus und sterben ab.

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Die Echtheit des Manuka Honigs wird durch Prüfsiegel wie MGO oder UMF (Unique Manuka Factor) bestätigt. Der MGO-Gehalt gibt die Menge an Methylglyoxal pro Kilogramm Honig an.

Der Manuka Honig kann sowohl innerlich, als auch äußerlich angewendet werden. So kann er zum Süßen von Getränken und Speisen verwendet werden. Am besten gibt man ihn aber nicht in heißen Tee, kochen sollte man ihn schon gar nicht. Das würde die hochwertigen Inhaltsstoffe zerstören.

Qualitätsmerkmale von Manuka Honig

Die Angabe »MGO« bezeichnet die Konzentration an Methylglyoxal in einem Glas Manuka Honig. So steht z. B. die Bezeichnung MGO 100+ für eine Konzentration von mindestens 100 Milligramm (mg) MGO pro Kilogramm (kg) Honig. Das »+« bedeutet, dass die Konzentration sogar höher liegen kann. Je größer der MGO-Wert ist, desto hochwertiger und teurer ist der Honig. Bestimmte Hersteller bieten Honige mit einem Gehalt von bis zu 1200 an. Die Abkürzung »UMF« steht für »Unique Manuka Factor« und ist geschütztes Gütezeichen, dass bei einigen Honig-Produzenten zu finden ist. Der UMF-Wert bezeichnet den Grad der nicht-peroxiden, antibakterielle Aktivität des Honigs. Früher ermittelte man diesen Wert im Labor auf Bakterienkulturen. Dabei wurde die Wirkung des Honigs mit der einer Phenol-Lösung bestimmter Konzentration ermittelt. Ein UMF-Wert von 5 entspricht dabei z. B.

Die antibakterielle Wirkung von Manuka Honig

Viele wissenschaftliche Studien belegen, dass MGO effektiv gegen Staphylococcus aureus und Escherichia coli Bakterien wirkt. Durch die hohe Konzentration von MGO erhielt Manuka Honig sogar den Ruf eines „natürlichen Antibiotikums“. Unterstützt wird der heilsame Effekt des Manuka Honigs durch weitere wertvolle Komponenten.

Honig als Lebensmittel

Wer den Honig als Lebensmittel nutzt, sollte Mischungen von Honig aus EU-Ländern oder dem Ursprungsland Deutschland möglichst in Bio-Qualität bevorzugen. Drei-Kilometer-Grenze: Die Bienenstöcke müssen so aufgestellt sein, dass in einem 3-km-Radius nur ökologische Kulturpflanzen bzw. Die Bienenkästen sollten aus natürlichen Materialien bestehen. Die Fütterung im Winter darf nur mit Honig oder biologisch reiner Zuckerlösung erfolgen. Achtung, auch BIO-Honig kann belastet sein (bsp. PA - kommt aus Pflanzen = natürliche Kontaminante). Genauer geprüft wird tatsächlich Import-Honig, bei deutschem Honig wird ggf.

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Propolis: Das Kittharz der Bienen

Propolis, auch Bienenharz, Kittharz oder Bienenkitt genannt, ist eine harzartige Masse, die von Bienen aus Baumharzen, Drüsensekreten und Verdauungssäften hergestellt wird. Sie dient den Bienen zum Abdichten des Bienenstocks, zum Schutz vor Krankheitserregern und zur Stabilisierung der Waben.

Die Zusammensetzung und Eigenschaften von Propolis

Die Zusammensetzung von Propolis variiert je nach Standort und den verfügbaren Baumharzen. Zu den Hauptbestandteilen gehören Benzencarbonsäure (Benzoesäure), Phenylacrylsäure (Zimtsäure), Benzyl- und Phenylalkohole sowie Flavonoide. Propolis ist reich an Antioxidantien, wie den Polyphenolen, weshalb dieser Substanz antimykotische, antibakterielle und antivirale Eigenschaften nachgesagt werden.

Traditionelle und moderne Anwendungen von Propolis

Propolis wird traditionell in der Naturheilkunde zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Linderung rheumatischer Beschwerden, zur Behandlung von Bronchitis und zur Förderung der Verdauung eingesetzt. Die Deutsche Apothekerzeitung bezeichnet Propolis als "Bioantibiotikum".

Auch in der Kosmetik findet Propolis Verwendung, beispielsweise in klärenden Gesichtscremes. Propolis bzw. Präparate mit Propolis werden in der Kosmetik, als Nahrungsergänzungsmittel oder in der Alternativmedizin eingesetzt.

Propolis und Mundgesundheit

Propolis kann unterstützend bei Hautunreinheiten, Ekzemen und Neurodermitis, bei Hautverletzungen- und Reizungen, Warzen, sowie bei Zahnfleischreizungen eingesetzt werden. Zur Hautpflege soll das gewünschte Areal nach Bedarf 2-3 mal täglich mit max. 5 Tropfen betupft werden. Zur Anwendung für die Mundpflege kann die gewünschte Stelle im Mund direkt mithilfe der Pipette beträufelt werden. Es eignen sich aber auch Mundspülungen.

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Honig mit Propolis

Honig mit Propolis vereint zwei starke Bienenerzeugnisse miteinander. Beides Naturstoffe, beide von Bienen hergestellt. Doch während der Honig den Tieren als Nahrungs- und Energiequelle dient, wird Propolis von den Bienen nicht für den Verzehr produziert. Es ist vielmehr ein Kitt, mit dem sich Bienen gegen schädliche Mikroorganismen schützen, erzeugt aus ganz speziellen Pflanzen-Rohstoffen.

Prinzipiell kann in jeden Honig Propolis eingerührt werden, allerdings bevorzugen die meisten Imker cremig gerührten Honig. Hier lässt sich die Propolis deutlich leichter einrühren, als in einen klaren Honig.

Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Manuka Honig und Propolis

Sowohl Manuka Honig als auch Propolis sind wertvolle Bienenprodukte mit vielfältigen positiven Eigenschaften. Während Manuka Honig vor allem für seinen hohen MGO-Gehalt und seine antibakterielle Wirkung bekannt ist, zeichnet sich Propolis durch seine breite Palette an Inhaltsstoffen und seine antimikrobiellen, antiviralen und antimykotischen Eigenschaften aus.

Gemeinsamkeiten:

  • Beide Produkte stammen von Bienen und sind natürlichen Ursprungs.
  • Beide Produkte haben antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften.
  • Beide Produkte werden in der Naturheilkunde und Kosmetik eingesetzt.
  • Beide Produkte sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen wie Antioxidantien und Flavonoiden.

Unterschiede:

  • Manuka Honig ist ein Honig mit einem besonders hohen Gehalt an MGO, während Propolis ein Kittharz ist.
  • Manuka Honig wird hauptsächlich zur Wundheilung und zur Bekämpfung von Bakterien eingesetzt, während Propolis ein breiteres Anwendungsgebiet hat, einschließlich der Stärkung des Immunsystems und der Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
  • Die Zusammensetzung von Manuka Honig ist relativ konstant, während die Zusammensetzung von Propolis je nach Standort und den verfügbaren Baumharzen variiert.

Vorsichtsmaßnahmen und Risiken

Allergische Reaktionen auf Honig und Propolis sind möglich, insbesondere bei Menschen mit einer bekannten Allergie gegen Bienenprodukte oder Pollen. Schwangere und Stillende sollten vor der Anwendung von Propolis Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Honig

Allergische Reaktionen auf puren Honig sind möglich, wenn auch aufgrund der geringen Pollenanteils sehr selten.

Kein Honig für Kleinkinder: Eine Tasse Tee mit Honig kann bei Erkältungen vor nächtlichen Hustenattacken schützen. Allerdings ist Honig für Kinder unter einem Jahr prinzipiell nicht geeignet. Denn Honig kann Sporen von Clostridium botulinum enthalten, ein Bakterium, das bei Babys eine lebensbedrohliche Darmkrankheit auslösen kann, da ihre Körperabwehr und Darmflora noch nicht ausreichend ausgebildet sind.

Propolis

Es ist außerdem möglich, dass Bienenprodukte wie Propolis oder auch Gelee Royale giftige Pyrrolizidinalkaloide enthalten. Das sind natürliche Inhaltsstoffe verschiedener Pflanzen, die beim Menschen das Erbgut schädigen und Krebs hervorrufen können. Noch ist zu wenig über mögliche Risiken von Propolis bekannt, daher sollten Schwangere und Stillende das Bienenprodukt besser ganz vermeiden. Hinzu kommt, dass Propolis ein hohes allergisches Potenzial besitzt.

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