Ist Pudding für Diabetiker geeignet? Ein umfassender Leitfaden

Menschen mit Diabetes mellitus müssen besonders auf ihre Ernährung achten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie auf alle süßen Genüsse verzichten müssen. In diesem Artikel wird untersucht, ob Pudding für Diabetiker geeignet ist, welche Alternativen es gibt und wie man Pudding diabetikerfreundlich zubereiten kann.

Zuckerfreie Optionen und ihre Auswirkungen

Es gibt mittlerweile verschiedene Hersteller, die Vanillepudding ohne Zucker anbieten. Anstelle von Zucker enthalten diese Produkte oft Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe wie Steviolglycoside (Stevia), Xylit oder Erythrit.

Stevia: Ein kalorienfreier Süßstoff, der aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird und 200- bis 300-mal süßer als Zucker ist. Es hat einen leicht lakritzartigen Geschmack.
Xylit (Birkenzucker): Enthält etwa halb so viele Kalorien wie Zucker und beeinflusst den Blutzuckerspiegel kaum.
Erythrit: Praktisch kalorienfrei und hat keine Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel.

Nährwerte im Überblick

Um die Eignung von Pudding für Diabetiker besser beurteilen zu können, ist es wichtig, die Nährwerte zu betrachten. Hier sind die Nährwerte pro 100 g eines bestimmten Puddings:

Eiweiße: 7,5 g
Kohlenhydrate: 13,1 g (davon < 0,5 g Laktose)
Fette: 7 g (davon 0,4 g gesättigte Fettsäuren, 4,1 g einfach ungesättigte Fettsäuren, 1,3 g mehrfach ungesättigte Fettsäuren)
Ballaststoffe: 2 g
Wasser: 68 ml
Minerale und Spurenelemente: (Na 70 mg, K 130 mg, Cl 50 mg, Ca 150 mg, Mg 15 mg, P 695 mg, Fe 2,4 mg, Zn 1,8 mg, Cu 360 µg, Mn 0,48 mg, I 36 µg, F 0,24 mg, Cr 12 µg, Mo 18 µg, Se 12 µg)
Vitamine und andere Nahrungsstoffe: (Vitamin A 144 µg, ß-Karotin 360 µg, Vitamin D3 2,4 µg, Vitamin E 3,6 mg, Vitamin K1 20 µg, Vitamin B1 0,3 mg, Vitamin B2 0,4 mg, Niacin 3,6 mg, Vitamin B6 0,4 mg, Vitamin B12 0,7 µg, Pantothensäure 1,4 mg, Biotin 9 µg, Folsäure 60 µg, Vitamin C 18 mg)
Energiewert: 150 kcal
Verpackung: Päckchen von 125 g

Diese Werte können je nach Sorte und Hersteller variieren. Es ist wichtig, die Nährwertangaben auf der Verpackung zu beachten.

Selbstgemachter Pudding für Diabetiker

Eine weitere Möglichkeit, Pudding diabetikerfreundlich zu gestalten, ist die Zubereitung zu Hause. So lassen sich Kalorien und Zucker einsparen, indem Sie beim Backen weniger Zucker verwenden. Bei den meisten Rezepten bringt dies trotzdem gute Backerfolge. Es ist sogar möglich, die Zuckermenge auf ein Drittel zu reduzieren. Damit sich die Geschmacksknospen daran gewöhnen können, ist es ratsam, den Zucker nach und nach zu verringern.

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Rezept für Puddingteilchen

Hier ist ein Rezept für leckere Puddingteilchen, die sich gut für Diabetiker eignen:

Zutaten:

0,1 l Milch
3 EL Milch
1 EL (10 g) Puddingpulver
Süßstoff
40 g Diabetikersüße
125 g Magerquark
150 g Mehl
3 EL Öl
½ Pck. Backpulver
1 Prise Salz
6 (300 g) Pfirsichhälften (aus dem Glas, für Diabetiker geeignet)
1 Eigelb (Gr. M)
60 g Aprikosenkonfitüre
1 TL Zitronensaft
Mehl für die Arbeitsfläche

Zubereitung:

1/8 l Milch in einen Topf geben. Davon ca. 2 Esslöffel abnehmen und mit dem Puddingpulver glatt rühren. Milch aufkochen lassen. Puddingpulver einrühren und kurz aufkochen lassen. 50 g Quark einrühren, mit Süßstoff abschmecken, beiseite stellen und unter gelegentlichem Umrühren abkühlen lassen.
Inzwischen Mehl mit restlichem Quark, Diabetikersüße, 3 Esslöffel Milch, Öl, Backpulver und Salz mit den Knethaken des Handrührgerätes zu einem glatten Teig verkneten. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche auf ca. 30x40 cm ausrollen. Ca. 10x10 cm große Quadrate schneiden. Die Ecken zur Mitte klappen und andrücken. Je ca. 1 Esslöffel Pudding in die Mitte geben.
Pfirsiche halbieren und zu Fächern schneiden. Je 1 Fächer auf ein Pudding-Teilchen geben. Eigelb mit 1 Esslöffel Wasser glatt rühren und die Teilchen damit bestreichen. Im vorgeheizten Backofen (E-Herd: 175 °C / Umluft: 150 °C) ca. 15 Minuten backen. Inzwischen Aprikosenkonfitüre mit Zitronensaft aufkochen. Puddingteilchen herausnehmen, ca. 5 Minuten abkühlen lassen und mit der Aprikotur bestreichen.

Nährwerte:

1,5 anzurechnende BE

Austauschmöglichkeiten:

Pudding statt mit Süßstoff mit 1 Esslöffel Zucker zubereiten.
Teig statt mit Diabetikersüße mit 50 g Zucker zubereiten.

Weitere Diabetiker-freundliche Süßigkeiten

Neben Pudding gibt es noch viele andere Süßigkeiten, die für Diabetiker geeignet sind, wenn sie in Maßen konsumiert werden.

Dunkle Schokolade: Mit einem Kakaoanteil von mindestens 85 % enthält sie wenig Zucker und viele Antioxidantien.
Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Leinsamen und Chiasamen liefern gesunde Fette, Ballaststoffe und Proteine.
Griechischer Joghurt: Eine gute Proteinquelle und vielseitig einsetzbar.
Beeren: Himbeeren, Blaubeeren und Erdbeeren enthalten weniger Fruchtzucker als andere Obstsorten.
Avocados: Reich an gesunden Fetten und Ballaststoffen.
Zartbitterschokolade mit Erythrit oder Xylit: Eine Alternative für Schokoladenliebhaber.
Selbstgemachter Chia-Pudding: Chia-Samen in Mandel- oder Kokosmilch eingeweicht und mit Vanille oder Zimt gewürzt.
Schokofrüchte: Obststücke in Zartbitterschokolade getunkt.

Was Diabetiker beim Verzehr von Süßigkeiten beachten sollten

Kohlenhydratgehalt kennen: Informieren Sie sich über den Kohlenhydratgehalt der Süßigkeiten, um die Insulindosis entsprechend anzupassen. Eine Kohlenhydrateinheit (KE) entspricht etwa zehn Gramm Kohlenhydraten beziehungsweise Zucker.
Nährwertangaben beachten: Achten Sie auf die Nährwertangaben auf der Verpackung.
Bittersorten bevorzugen: Wählen Sie Bittersorten von Schokolade, da diese mehr Kakao, aber weniger Zucker und Fett enthalten.
Zeit nehmen und bewusst genießen: Lassen Sie die Süßigkeit langsam und bewusst auf der Zunge zergehen.
Nicht nebenbei naschen: Vermeiden Sie es, Süßigkeiten zu essen, wenn Sie (Heiß-)Hunger haben.
Nach einer Hauptmahlzeit naschen: Ärzte empfehlen, Süßigkeiten am besten nach einer Hauptmahlzeit zu naschen.
Portionskontrolle: Erlauben Sie sich nur eine Portion Süßes - etwa einen abgepackten Schoko-Riegel oder eine einzeln verpackte Praline.

Fallstricke und Missverständnisse

Einige Diabetiker berichten von unerwartet hohen Blutzuckerwerten nach dem Verzehr von Protein-Puddings, obwohl die Nährwertangaben auf der Verpackung niedrigere Kohlenhydratwerte ausweisen. Dies könnte auf ungenaue Angaben oder versteckte Zuckerquellen zurückzuführen sein. In solchen Fällen ist es ratsam, den Blutzucker nach dem Verzehr zu messen und die Insulindosis entsprechend anzupassen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass spezielle Diabetiker-Lebensmittel nicht immer die beste Wahl sind. Diese Produkte enthielten zwar keinen Haushaltszucker, dafür jedoch Fruchtzucker oder Zuckeralkohole, die den Appetit nach mehr steigerten. Hinzu kommt, dass die Produkte hohe Anteile an ungünstigen Fetten hatten.

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