Manuka Honig: Allergische Reaktionen, Symptome und Wissenswertes

Manuka Honig ist ein einzigartiges Naturprodukt aus Neuseeland, das sich durch seine besonderen Eigenschaften und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten auszeichnet. Er wird von Bienen produziert, die den Nektar der Manuka-Blüten sammeln, auch bekannt als Südseemyrte (Leptospermum scoparium). Die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, schätzen diese Pflanze seit langem für ihre wertvollen Inhaltsstoffe.

Was ist Manuka Honig?

Manuka ist eine Pflanze, die in Neuseeland und Teilen Australiens heimisch ist. Ihr botanischer Name ist Leptospermum scoparium. Die Maori schätzten die wertvollen Inhaltsstoffe der Südseemyrte (Leptospermum scoparium), aus deren Blüten der Nektar für den einzigartigen Manuka Honig gewonnen wird. Dieser Strauch, der auch als Manuka bekannt ist, gehört zur Familie der Myrtengewächse und ist eng mit dem australischen Teebaum verwandt.

Das Besondere an Manuka Honig ist der natürlich vorkommende Inhaltsstoff Methylglyoxal, abgekürzt MGO. Dieser Inhaltsstoff, ein Abbauprodukt von Zucker, ist sowohl hitze- als auch lichtbeständig. Die einzigartige Zusammensetzung von Manuka-Honig im Vergleich zu herkömmlichem Blütenhonig ist nur ein Aspekt, der seinen hohen Preis erklärt. Hinzu kommen die erheblichen Einschränkungen durch die Herkunft der Südseemyrte (Manukastrauch), von der die Bienen den Nektar für diesen besonderen Honig sammeln.

Die Südseemyrte wächst ausschließlich in Neuseeland und wenigen Regionen Australiens und blüht nur 2-6 Wochen im Jahr. Nur in diesem Zeitraum können die Bienen den Nektar ernten. Um echten Manuka-Honig zu produzieren, müssen die Bienen den Blütenstaub ausschließlich vom Manukastrauch sammeln, was eine Monokultur der Bienen erfordert. Erst wenn all diese Bedingungen erfüllt sind, entsteht der unverwechselbare Manuka-Honig. Zusätzlich zu diesen speziellen Bedingungen treiben die steigende Nachfrage bei gleichbleibender Produktionsmenge und die Transportkosten von Neuseeland den Preis weiter in die Höhe.

Inhaltsstoffe und Qualitätsmerkmale

Der Hauptwirkstoff, der Manuka Honig von anderen Honigsorten unterscheidet, ist Methylglyoxal (MGO). Der MGO-Gehalt wird auf dem Etikett angegeben und gibt die antibakterielle Stärke des Honigs an. Ein höherer MGO-Wert bedeutet eine stärkere Wirkung. So bedeutet MGO 400, dass der Honig 400 Milligramm Methylglyoxal pro Kilogramm enthält.

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Echte Manuka-Honige sind oft mit einem MGO (Methylglyoxal) oder UMF (Unique Manuka Factor) Wert gekennzeichnet. Diese Zertifizierungen geben den Gehalt an Methylglyoxal an, einem der wichtigsten Wirkstoffe im Manuka-Honig. Echtes Manuka-Honig kommt ausschließlich aus Neuseeland. Auf dem Etikett sollte klar ersichtlich sein, dass der Honig aus Neuseeland stammt. Seriöse Hersteller und Händler von echtem Manuka-Honig verwenden hochwertige Verpackungen und detaillierte Etiketten. Echte Manuka-Honige sind aufgrund ihrer begrenzten Verfügbarkeit und der aufwendigen Herstellung in der Regel teurer als herkömmliche Honige. Vertrauenswürdige Marken tragen oft zusätzliche Gütesiegel oder Zertifizierungen von unabhängigen Prüfinstituten.

Der Markt ist jedoch mit Fälschungen überschwemmt. Die Produktion in Neuseeland beträgt jährlich nur etwa 1700 Tonnen, während auf dem Weltmarkt rund 10.000 Tonnen Manuka-Honig verkauft werden. Daher ist es wichtig, auf die Echtheit zu achten.

Anwendung und Wirkung

Manuka Honig ist vielseitig einsetzbar. Er kann pur genossen, als Tee-Zusatz verwendet oder als Süßungsmittel in Speisen dienen. Aufgrund seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften wird er auch zur Hautpflege eingesetzt, beispielsweise bei Akne, Ekzemen und Wunden. Traditionell wurde Manuka Honig von den Maori zur Behandlung von Wunden, Infektionen, Magen-Darm-Beschwerden und Entzündungen verwendet.

Mögliche Wirkungen von Manuka Honig:

  • Antibakteriell: Das Methylglyoxal wirkt gegen verschiedene Bakterien.
  • Entzündungshemmend: Studien deuten auf eine entzündungshemmende Wirkung hin.
  • Wundheilungsfördernd: Kann bei Hautverletzungen, Wunden und leichten Verbrennungen eingesetzt werden.
  • Immunstärkend: Es wird vermutet, dass Manuka Honig das Immunsystem unterstützen kann.
  • Linderung von Halsschmerzen: Traditionell zur Linderung von Halsschmerzen verwendet.

Allergische Reaktionen auf Manuka Honig

Obwohl Manuka Honig im Allgemeinen als sicher gilt, können allergische Reaktionen auftreten, insbesondere bei Personen mit einer bekannten Allergie gegen Bienenprodukte. Es gibt kein Honigallergen, aber Allergene im Honig. Bei allergischen Reaktionen auf Honig kann unter anderem eine Allergie auf Pollen, Pilzsporen oder Bienenkörperbestandteile bestehen.

Symptome einer allergischen Reaktion

Die Symptome einer allergischen Reaktion auf Manuka Honig können variieren und reichen von milden bis zu schweren Reaktionen. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

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  • Hautausschlag, Juckreiz oder Nesselsucht: Dies sind typische Anzeichen einer allergischen Reaktion.
  • Schwellungen: Schwellungen im Gesicht, an den Lippen, der Zunge oder im Rachen können auftreten.
  • Atembeschwerden: Schwierigkeiten beim Atmen, pfeifende Atemgeräusche oder Engegefühl in der Brust können Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion sein.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen können auftreten.
  • Schwindel oder Benommenheit: Ein plötzlicher Blutdruckabfall kann zu Schwindel oder Benommenheit führen.
  • Anaphylaxie: In seltenen Fällen kann es zu einer Anaphylaxie kommen, einer lebensbedrohlichen allergischen Reaktion, die sofortige medizinische Hilfe erfordert. Symptome einer Anaphylaxie sind unter anderem:
    • Schwierigkeiten beim Atmen
    • Schwellungen im Rachen
    • Starker Blutdruckabfall
    • Bewusstlosigkeit

Was tun bei einer allergischen Reaktion?

Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion auf Manuka Honig sollte man sofort den Verzehr stoppen und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen. Bei schweren Symptomen wie Atemnot oder Schwellungen im Rachen sollte umgehend der Notruf alarmiert werden.

Personen mit einer bekannten Bienenallergie sollten besonders vorsichtig sein und Manuka Honig nur nach Rücksprache mit einem Arzt konsumieren.

Kreuzallergien

Es ist wichtig zu beachten, dass Menschen mit Pollenallergien möglicherweise auch auf Honig allergisch reagieren können, da Honig Spuren von Pollen enthalten kann. In diesem Fall spricht man von einer Kreuzallergie. Der verwendete Honig sollte auf jeden Fall aus der jeweiligen Region des Patienten kommen, damit eventuell allergieauslösende Pollen enthalten ist. „In den Blüten fällt ein Teil der freigesetzten Pollen in den Nektartropfen der jeweiligen Blüte und wird mit dem Nektartropfen von der Sammelbiene aufgenommen. Die Pollenkörner von Pflanzen sind je nach Pflanzenart unterschiedlich geformt. Pollen verschiedener Pflanzenfamilien, -gattungen und z. T. auch -arten lassen sich mikroskopisch unterscheiden. Honig trägt aufgrund der vorhandenen Pollen ein „Identifikationsmuster“ in sich, anhand dessen die regionale und botanische Herkunft des Honigs abgelesen werden kann.“ (Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit)Normalerweise ist aber die jeweilige Pollenart im Honig nicht in ausreichender Menge vorhanden, um einen wirksamen Effekt zu erzielen. Außerdem handelt es sich bei den Pollen im Honig meist um ein Pollengemisch unterschiedlicher Pollenarten. Zudem sammeln Bienen vorwiegend Nektar und Pollen insektenblütiger Pflanzen. Windblütige Pflanzen können aber auch wichtig sein. Beispielsweise liefern im zeitigen Frühjahr bei Nahrungsmangel Hasel und Erle sehr eiweißreiche Pollen. Eine wichtige Nahrungsquelle zur Fütterung der Brut. „In 10 Gramm Honig ist zwar ein mittlerer Gehalt von 20.000 bis 100.000 Pollen zu finden, aber der Gesamtanteil der Pollen im Honig beträgt max. 0,1 %. Dabei handelt es sich vor allem um die von Insekten bestäubten Pollen, die beispielsweise von Obstbäumen, Raps, Löwenzahn oder Heidekraut stammen. Wobei sich auch einige vom Wind bestäubte Pollen mit untermischen. Bis zu 150 Pollenarten konnten in verschiedenen Honigen ermittelt werden, von denen 15 bis 25 Arten besonders häufig vorkommen. Welcher Pollentyp im Honig vorhanden ist, hängt vom Ort der Honiggewinnung, der Jahreszeit und der Herstellungsmethode ab.“ (Quelle: Honig-Verband. e. V.)

Api-Therapie

Im Zusammenhang mit Allergien wird manchmal die Api-Therapie erwähnt. Im Namen der sogenannten Api-Therapie (Honigbiene, lateinisch: Apis mellifera, die Insektengruppe der Bienen werden als Apiformes zusammengefasst) gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen. Honig wird unter anderem zum Verzehr angewendet oder sogenannte Bienenstockluft zur Inhalation eingesetzt. Auch Bienenstockluft kann allergische Beschwerden auslösen. Bienenstockluft ist ein Dampfgemisch und enthält neben Pollen auch weitere Inhaltsstoffe wie Propolis, Wachse, Harze oder ätherische Öle. Die Bienenstockluft wird abgesaugt und über einen Schlauch in eine Inhalationsmaske geführt. Dabei wird sichergestellt, dass beim Ansaugen der Luft kein Kontakt zu den Bienen möglich ist. Das enthaltene Propolis, eine harzige Substanz, soll entzündungshemmend bei Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Asthma oder auch Nasennebenhöhlenentzündungen wirken. Aber Vorsicht, auch Propolis kann Allergien auslösen. Und auch die im Dampf enthaltenen Pollen oder die ätherischen Öle können zu allergischen Reaktionen führen. Genauso wie bei der Honig-Therapie wird auch bei der Therapie mit Bienenstockluft damit geworben, dass der Pollenkontakt die allergischen Reaktionen auf Pollen reduzieren soll. Aber auch hier gilt, es müssen auch die Pollen sein, auf die man reagiert. Der DAAB geht davon aus, dass die Pollen bei dieser Anwendung in der Regel nicht in ausreichender Menge vorhanden sind, um einen ähnlichen Effekt wie durch eine Hyposensibilisierung erzielen zu können und empfiehlt diese Therapie zur Anwendung bei Heuschnupfen nicht.

Weitere wichtige Hinweise

  • Lagerung: Manuka-Honig sollte an einem kühlen, trockenen Ort, fern von direktem Sonnenlicht gelagert werden.
  • Nicht für Säuglinge: Manuka-Honig ist, ähnlich wie herkömmliche Honige, nicht für Kinder unter einem Jahr geeignet. Das Bakterium Clostridium botulinum kann sich in geringen Mengen im Honig befinden. Diese Bakterien produzieren Botulinumtoxine, die den Botulismus auslösen können. Die Erkrankung ist eher als Fleisch- oder Wurstvergiftung bekannt.
  • Kristallisation: Eine weiße Schicht auf der Oberfläche des Honigs ist kein Zeichen für Verderb, sondern lediglich kristallisierte Glukose. Durch Erwärmen im Wasserbad kann der Honig wieder verflüssigt werden.
  • Qualitätsmerkmale beachten: Achten Sie beim Kauf auf MGO- oder UMF-Zertifizierungen und darauf, dass der Honig aus Neuseeland stammt.

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