Einfaches Hermann-Kuchen Rezept: Ein Kultklassiker lebt wieder auf

Der Hermann-Kuchen, auch bekannt als Freundschaftskuchen oder Glückskuchen, erlebt ein Revival. Dieser Kuchen, der in den 80er und 90er Jahren Kultstatus genoss, ist mehr als nur ein Gebäck: Er ist ein Symbol für Freundschaft und das Teilen von Glück. Der Clou an diesem Kuchen ist der Sauerteig-Ansatz, der gehegt und gepflegt wird, bevor er zu einem köstlichen Kuchen verarbeitet wird. Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie man einen einfachen Hermann-Kuchen zubereitet und gibt Einblicke in die Geschichte und Variationen dieses besonderen Kuchens.

Was ist Hermann?

Hermann ist ein süßer Sauerteig, der im Gegensatz zum traditionellen Sauerteig nicht nur mit Mehl und Wasser, sondern auch mit Zucker und etwas Hefe angesetzt wird. Er wird über mehrere Tage gefüttert und gepflegt, wodurch er eine einzigartige Textur und einen besonderen Geschmack entwickelt. Der Hermann-Teig wird traditionell von Freunden weitergegeben, zusammen mit einem "Hermann-Brief", der die genauen Anweisungen zur Pflege und Verarbeitung des Teigs enthält.

Die Zubereitung des Hermann-Teigs: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor mit dem Backen begonnen werden kann, muss der Hermann-Teig angesetzt und gepflegt werden. Hier ist eine einfache Anleitung:

Zutaten für den Hermann-Ansatz:

  • 100 g Weizenmehl (Type 405)
  • 1 EL Zucker
  • 1/2 Päckchen Trockenhefe (oder entsprechend frische Hefe)
  • 125 ml lauwarmes Wasser

Tag 1: Der Start

  1. Trockenhefe und Zucker in lauwarmem Wasser auflösen.
  2. Mehl in einer Schüssel geben und die aufgelöste Hefe-Zucker-Mischung hinzufügen.
  3. Mit einem Holz- oder Kunststofflöffel zu einem glatten Teig verrühren. Metall sollte vermieden werden.
  4. Die Schüssel mit einem Deckel (nicht fest verschlossen, damit Luft entweichen kann) oder einem Tuch abdecken.
  5. Den Teig an einem warmen Ort 2 Tage gären lassen. Die Masse wird jeden Tag umgerührt.

Tag 3-4: Ruhe und Umrühren

  1. Den Teig in den Kühlschrank stellen.
  2. An den folgenden zwei Tagen (Tag 3 und 4) den Teig einmal täglich umrühren.

Tag 5: Fütterungszeit

  1. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen.

  2. Folgende Zutaten hinzufügen und gut verrühren:

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    • 100 g Weizenmehl (Type 405)
    • 150 ml Milch
    • 150 g Zucker
  3. Den Teig wieder in den Kühlschrank stellen.

Tag 6-9: Weiterhin Umrühren

  1. An den folgenden vier Tagen (Tag 6 bis 9) den Teig einmal täglich umrühren.

Tag 10: Backtag!

  1. Der Hermann-Teig ist nun bereit zum Backen.

Das Hermann-Kuchen Rezept

Nachdem der Hermann-Teig zehn Tage lang gehegt und gepflegt wurde, kann er zu einem leckeren Kuchen verarbeitet werden. Hier ist ein einfaches Grundrezept:

Zutaten:

  • 200 g Hermann-Teig
  • 4 Eier (Größe M)
  • 200 g Zucker
  • 150 ml neutrales Öl (z.B. Sonnenblumenöl)
  • 375 g Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 150 g Nüsse, Rosinen, Schokostreusel oder andere Zutaten nach Wahl (optional)
  • Etwas Butter und Mehl für die Backform

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Eine Kastenform (ca. 25 cm) oder eine Gugelhupfform gut fetten und mit Mehl bestäuben.
  3. In einer großen Schüssel die Eier und den Zucker schaumig schlagen.
  4. Das Öl und den Hermann-Teig hinzufügen und gut verrühren.
  5. Das Mehl und das Backpulver mischen und unter die feuchten Zutaten rühren, bis ein glatter Teig entsteht.
  6. Die optionalen Zutaten (Nüsse, Rosinen, Schokostreusel usw.) unterheben.
  7. Den Teig in die vorbereitete Backform füllen und glattstreichen.
  8. Den Kuchen im vorgeheizten Ofen ca. 45-60 Minuten backen. Die Backzeit kann je nach Ofen variieren. Stäbchenprobe machen!
  9. Den Kuchen nach dem Backen ca. 10 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter stürzen und vollständig auskühlen lassen.

Variationen des Hermann-Kuchens

Der Hermann-Kuchen ist vielseitig und kann nach Belieben variiert werden. Hier sind einige Ideen:

  • Zimtkuchen: Dem Teig 1-2 Teelöffel Zimt hinzufügen.
  • Schokoladenkuchen: Dem Teig 2-3 Esslöffel Kakaopulver hinzufügen und eventuell Schokostreusel unterheben.
  • Apfelkuchen: Kleine Apfelstücke unter den Teig heben oder den Kuchen mit Apfelscheiben belegen.
  • Nusskuchen: Gemahlene Nüsse (z.B. Haselnüsse, Mandeln oder Walnüsse) unter den Teig heben.
  • Fruchtkuchen: Frische oder getrocknete Früchte (z.B. Kirschen, Blaubeeren oder Cranberries) unter den Teig heben.
  • Herzhafte Variante (Siegfried): An Tag 5 und 10 den Teig mit 2 EL Zucker statt einer ganzen Tasse füttern. Dieser "Siegfried" eignet sich hervorragend zur Herstellung von Brot.

Hermann weitergeben: Die Tradition des Freundschaftskuchens

Ein wichtiger Bestandteil der Hermann-Tradition ist das Weitergeben des Teigs an Freunde und Bekannte. Am Backtag wird der Teig in vier Portionen geteilt:

  • Eine Portion wird zum Backen verwendet.
  • Zwei Portionen werden an Freunde oder Nachbarn verschenkt, zusammen mit einer Kopie der Anleitung (dem "Hermann-Brief").
  • Die vierte Portion wird behalten, um den Hermann-Ansatz weiterzuführen.

Der "Hermann-Brief" enthält in der Regel die Geschichte des Kuchens, die Anweisungen zur Pflege des Teigs und das Rezept für den Kuchen. Er soll den Empfängern helfen, den Hermann-Teig richtig zu behandeln und die Tradition des Teilens fortzusetzen.

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Tipps und Tricks für den perfekten Hermann-Kuchen

  • Verwende keine Metallutensilien: Hermann mag kein Metall. Verwende stattdessen Schüsseln und Löffel aus Kunststoff oder Holz.
  • Achte auf die Temperatur: Der Hermann-Teig sollte nicht zu warm und nicht zu kalt gelagert werden. Die ideale Temperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
  • Rühre den Teig regelmäßig um: Das Umrühren sorgt dafür, dass die Hefe gleichmäßig verteilt wird und der Teig gut aufgeht.
  • Füttere den Teig rechtzeitig: Das Füttern mit Mehl, Milch und Zucker ist wichtig, damit der Teig aktiv bleibt und nicht sauer wird.
  • Sei kreativ bei den Zutaten: Experimentiere mit verschiedenen Zutaten und finde deine Lieblingsvariante des Hermann-Kuchens.
  • Gefäßgröße beachten: Das Gefäß sollte nicht zu klein gewählt werden, da Hermann während der Reife arbeitet und aufgeht.

Hermann retten: Was tun, wenn etwas schief geht?

Auch bei der Zubereitung von Hermann kann mal etwas schiefgehen. Hier sind einige häufige Probleme und Lösungen:

  • Der Teig geht nicht auf: Möglicherweise ist die Hefe abgelaufen oder die Temperatur zu niedrig. Versuche, frische Hefe zu verwenden und den Teig an einem wärmeren Ort zu lagern.
  • Der Teig ist zu sauer: Möglicherweise wurde der Teig nicht rechtzeitig gefüttert oder zu lange gelagert. Versuche, den Teig öfter zu füttern und ihn nicht zu lange im Kühlschrank aufzubewahren.
  • Der Kuchen ist zu trocken: Möglicherweise wurde der Kuchen zu lange gebacken oder die Zutaten waren nicht richtig abgemessen. Achte darauf, die Backzeit genau einzuhalten und die Zutaten sorgfältig abzuwiegen.

Hermann einfrieren: So verlängerst du die Haltbarkeit

Sowohl der Teigansatz als auch der fertige Hermann-Teig können problemlos eingefroren werden, um die Haltbarkeit zu verlängern. So kannst du auch bei Urlaub oder Backpausen deinen Hermann am Leben erhalten. Der Teig kann bis zu 3 Monate eingefroren werden.

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