Stefans Käsekuchen: Eine Freiburger Erfolgsgeschichte
Stefans Käsekuchen ist längst mehr als nur ein Dessert - er ist eine Marke, ein Stück Freiburger Lebensgefühl. Von einer kleinen Hütte im Schwarzwald hat sich Stefans Käsekuchen zu einem Unternehmen entwickelt, das wöchentlich Tausende von Kuchen produziert und in der Region vertreibt. Doch was macht diesen Käsekuchen so besonders und wie hat alles angefangen?
Die Anfänge in der Rappenecker Hütte
Die Geschichte von Stefans Käsekuchen beginnt in der Rappenecker Hütte am Schauinsland, dem Hausberg von Freiburg. Stefans Eltern bewirtschafteten die Hütte ab 1986, und der junge Stefan half mit. Bald übernahm er die Hütte und probierte viele Rezepte seiner Mutter aus. Ein Rezept stach jedoch besonders hervor: der Käsekuchen. "Nichts hat hungrige Menschen nach ihrer Wanderung oder Mountainbike-Tour so glücklich gemacht wie dieses Käsekuchen-Rezept", erinnert sich Stefan Linder.
Das Rezept stammte von der Mutter der Verpächterin und wurde von Stefans Mutter übernommen. Es war ein Hausrezept, das sich schnell als Renner erwies. Egal welche anderen Kuchen Stefan backte, der Käsekuchen war immer als erstes ausverkauft. An manchen Sonntagen verkaufte er bis zu 50 Käsekuchen.
Die Nachfrage nach dem Käsekuchen überstieg bald die Kapazität der Hüttenküche. Stefan erkannte das Potenzial und beschloss, etwas zu ändern. Er kündigte seinen Pachtvertrag und backte in einer Nacht im Jahr 2002 über 40 Käsekuchen. Am nächsten Morgen fuhr er zum Freiburger Münsterplatz und verkaufte alle Kuchen direkt aus dem Auto. Das war der Startschuss für "Stefans Käsekuchen".
Der Freiburger Münstermarkt als Sprungbrett
Der Freiburger Münstermarkt wurde zum idealen Ort, um Stefans Käsekuchen bekannt zu machen. Anfangs verkaufte er 42 Kuchen, doch die Nachfrage stieg schnell. Heute wandern an einem Tag oft 1000 oder mehr Kuchen über die Theke. Die Menschen stehen Schlange, um ein Stück von Stefans berühmtem Käsekuchen zu ergattern.
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Stefan Linder schätzt den direkten Kontakt zu seinen Kunden auf dem Markt. "Ich finde es wichtig, dort einen eigenen Verkaufsplatz zu haben", sagt er. "Zum einen macht mich das weniger abhängig vom Preisdruck der Supermärkte. Vor allem aber merken die Menschen dadurch: 'Stefans Käsekuchen' ist zwar inzwischen ein großes Unternehmen, aber keine Fabrik. Sondern immer noch eine lokale Manufaktur."
Der Münstermarkt ist ein wichtiger Teil von Freiburg und bietet eine Vielfalt an Spezialitäten. Neben Stefans Käsekuchen gibt es Obst, Gemüse, Blumen, Brot, Keramik, Hüte und natürlich die legendäre Lange Rote, Freiburgs traditionelle Marktwurst. Stefan nimmt sich immer Zeit für einen Plausch mit dem Marktmeister und den anderen Händlern.
Das Geheimnis des Erfolgsrezepts
Was macht Stefans Käsekuchen so besonders? Ein wichtiger Faktor ist die Qualität der Zutaten. Stefan Linder verwendet hauptsächlich regionale Produkte, darunter Sahne und Quark von Schwarzwaldmilch. "Die sahnige Käsekuchencreme gibt meinen Kuchen einen warmherzigen Geschmack, trotz der leicht säuerlichen Note durch die frischen Zitronen", erklärt er.
Ein weiteres Geheimnis ist die Rezeptur selbst. Stefan verrät, dass er wenig Eier verwendet und in der Füllung nur Eiweiß. Das macht den Kuchen besonders fluffig. Er verzichtet auch auf Backpulver und Salz im Mürbeteig. Stattdessen setzt er auf die Einfachheit der Zutaten: Sahne, Quark und gekochter Pudding für die Creme.
Der ultimative Backtipp von Stefan Linder ist, den Kuchen nicht zu heiß zu backen und sich etwas mehr Zeit zu lassen. So wird der Käsekuchen besonders saftig und locker.
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Expansion und Innovation
Im Laufe der Jahre hat Stefan Linder sein Geschäft kontinuierlich ausgebaut. Seine Käsekuchen sind mittlerweile in vielen Supermärkten in der Region erhältlich. Er beliefert Wochenmärkte und kooperiert mit 70 Edeka-Märkten in Süddeutschland.
Trotz des Erfolgs bleibt Stefan Linder innovativ. Er experimentiert mit neuen Kreationen, darunter auch ein veganer Käsekuchen. Dabei arbeitet er mit Schwarzwaldmilch und Taifun zusammen, um regionale und hochwertige Zutaten zu verwenden. Er möchte eine vegane Sahne auf Haferbasis verwenden und Seidentofu und Tofu von Taifun beziehen.
Eine Backstube ohne Profis
Ein besonderes Merkmal von Stefans Unternehmen ist, dass er keine professionellen Bäcker beschäftigt. "Ich habe es tunlichst vermieden, Bäcker einzustellen. Die haben ihren eigenen Kopf", sagt er. Stattdessen setzt er auf motivierte Mitarbeiter, die er selbst anlernt. Viele seiner Mitarbeiter sind Musiker, die ursprünglich aus Portugal kamen.
Die Produktion der Käsekuchen erfolgt größtenteils in Handarbeit. Das Mischen der Zutaten übernehmen zwar riesige Rührmaschinen, aber das finale Durchrühren, das Befüllen der Teigformen und das Aufsetzen der Früchte geschehen von Hand.
Stefans Traum von der gläsernen Backstube
Stefan Linder hatte lange den Traum von einer eigenen Backstube mit viel Licht und gläserner Produktion samt Café. Im Sommer 2023 soll dieser Traum auf der Fischerinsel in Schallstadt in Erfüllung gehen. Dort möchte er seinen Kunden nicht nur Stefans Käsekuchen, sondern auch Kaiserschmarren, Topfen- und Apfelstrudel anbieten.
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Stefans Käsekuchenlikör
Neben den Käsekuchen selbst bietet Stefan Linder auch einen Käsekuchenlikör an. Dieser wird aus Weizen- und Zitrusbrand sowie Aromen hergestellt und ist pur ein Genuss. Stefan empfiehlt, ihn mit Sahne vermischt als Topping auf dem Käsekuchen zu verwenden.
Käsekuchen im Trend
Stefans Käsekuchen ist nicht der einzige, der mit dem Kuchenklassiker ein gutes Geschäft macht. Auch immer mehr Influencer setzen auf Käsekuchen und verkaufen ihn in ihren eigenen Cafés. Der Käsekuchen ist ein beliebter Klassiker, der für Jung und Alt geeignet ist.
Gerhard Schenk vom Deutschen Konditorenbund erklärt, dass Käsekuchen sehr gefällig und dadurch für die breite Masse geeignet ist. Er besteht nicht aus Früchten, Nüssen oder Alkohol und ist lange haltbar. Käsekuchen sollte am besten bei Zimmertemperatur gegessen werden, um seine Aromen voll zu entfalten.
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