Kandiszucker: Eine gesündere Alternative zu Zucker?
Heutzutage gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Zuckerarten und -sorten, was es schwierig machen kann, den Überblick zu behalten und zu entscheiden, welche für welchen Zweck am besten geeignet ist oder sogar gesünder ist. Viele Menschen suchen nach gesünderen Zuckerersatzstoffen, da weißer Haushaltszucker (Saccharose) oft als "Dickmacher" und Kariesverursacher gilt. Es wird auch angenommen, dass er zu Volkskrankheiten wie Diabetes Typ 2, Herzinfarkt und Schlaganfall beiträgt.
Warum ist Zucker ungesund?
Zucker ist ein Kohlenhydrat und somit ein wichtiger Energiespender für den Körper. Er kommt nicht nur in Haushaltszucker vor, sondern auch in Obst, Gemüse und Getreide. Allerdings ist zusätzliche Süße nicht notwendig, um den Energiebedarf zu decken, und zusätzlicher Zucker kann dem Körper mehr schaden als nützen.
Haushaltszucker (Saccharose) ist ein Zweifachzucker, der bei der Verdauung in Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker) aufgespalten wird. Glukose gelangt direkt ins Blut, während Fruktose zur Verarbeitung in die Leber wandert.
Die Auswirkungen von übermäßigem Zuckerkonsum
Wenn wir mehr Zucker essen, als unser Körper verarbeiten kann, wird die überschüssige Glukose in Fett umgewandelt und als Glykogen gespeichert, was zu Gewichtszunahme führen kann. Ein sprunghaft ansteigender Blutzuckerspiegel nach dem Zuckerkonsum kann dazu führen, dass die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin produziert. Wenn dem Körper ständig Zucker zugeführt wird, können die Zellen insulinresistent werden, was zu Diabetes mellitus Typ 2 führen kann. Ein Überschuss an Fruktose kann ebenfalls schädlich sein und zu einer Fettleber, Gicht oder Gefäßkrankheiten führen.
Zucker schadet auch den Zähnen, da sich Bakterien im Mund von Zucker ernähren und Säuren bilden, die den Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen.
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Wie viel Zucker ist zu viel?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfehlen, maximal 50 g Zucker pro Tag zu konsumieren (entspricht 5 Esslöffeln). Diese Empfehlung bezieht sich auf eine Gesamtenergiezufuhr von 2.000 kcal/Tag und beinhaltet Haushaltszucker, verarbeitete Lebensmittel, Säfte und Zuckerersatzstoffe wie Honig oder Sirup.
Kandiszucker als Alternative
Kandiszucker ist besonders bei Teetrinkern beliebt. Er besteht aus großen Zuckerkristallen, die sich langsam in Flüssigkeit auflösen. Kandiszucker gibt es in verschiedenen Formen und Farben, wobei die bekanntesten weißer und brauner Kandis sind. Der weiße Kandis wird aus hellem Zuckersirup hergestellt, während der braune Kandis aus karamellisiertem Zuckersirup hergestellt wird.
Herstellung von Kandiszucker
Kandiszucker wird durch langsames Auskristallisieren einer konzentrierten Lösung aus Raffineriezucker hergestellt. Ursprünglich stammt Kandiszucker aus Persien und Indien, heute stellen ihn aber auch viele Firmen im europäischen Raum her. Der Name Kandis leitet sich vom arabischen Wort für Rohrzucker („quand“) ab. Im Wesentlichen besteht Kandiszucker eigentlich nur aus großen Zuckerkristallen. Im Behälter gespannte Fäden verhindern, dass der kristallisierende Zucker absinkt. Außerdem ist die Zuckerlösung ständig in Bewegung. Nur so kann sie die Kristalle an den Fäden umfließen, die so immer größer werden. Bei braunem Kandiszucker wird der Zuckerlösung eine Zuckerrohrmelasse zugefügt. Danach werden die Kristalle erhitzt - die Melasse führt nun dazu, dass die Kristalle karamellisieren. Gleichzeitig verändert sich so auch der Geschmack des Zuckers.
Arten von Kandiszucker
- Würfelkandis: Große, einzeln gewachsene Kristalle, die sich in Flüssigkeit sehr langsam auflösen.
- Krustenkandis: Unregelmäßige Stücke, die aus zerbrochenen Kandisplatten gewonnen werden.
- Krümelkandis: Fein gemahlene, weiße oder braune Zuckerkristalle.
Ist Kandiszucker gesünder als normaler Zucker?
Gesünder als normaler Zucker sind die groben Zuckerkristalle aber nicht. Beide zählen zu den Zweifachzuckern, enthalten pro 100 Gramm etwa 400 Kalorien und können in Mengen deinen Zähnen schaden. Die für Kandiszucker nötige hochkonzentrierte Zuckerlösung wird aus dem Rohsaft des Zuckerrohrs hergestellt, die zusätzlich gefiltert und konzentriert wird. Weil die Kandiskristalle sehr lange brauchen, um vollständig zu kristallisieren, ist die Herstellung dieser Zuckerart ziemlich energieintensiv.
Weitere Zuckerarten und -sorten
Neben Kandiszucker gibt es noch viele andere Zuckerarten und -sorten, darunter:
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- Raffinade: Klassischer weißer Haushaltszucker, der aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben hergestellt wird.
- Zuckerhut: Ein nach oben abgerundeter Kegel aus weißem Zucker, der heute eher eine Ausnahme ist.
- Würfelzucker: Kleine, in Form gepresste und getrocknete Zuckerstücke.
- Hagelzucker: Grobes Granulat aus Raffinade, das hauptsächlich zum Verzieren von Gebäck verwendet wird.
- Puderzucker: Sehr fein gemahlene Raffinade, die sich gut für Zuckerglasuren oder zum Bestäuben von Desserts eignet.
- Brauner Zucker: Eine Sammelbezeichnung für alle Zucker mit brauner Farbe, die durch anhaftenden Sirup entsteht.
- Rohrohrzucker: Eine Roh-Form des Rohrzuckers, bei dem der Zuckersaft nicht komplett, sondern nur einmalig raffiniert wird.
- Vollrohrzucker (Muskovado): Unraffinierter Rohrzucker, der noch einige Vitalstoffe enthält und eine starke Karamell- und Lakritz-Note hat.
Zuckerersatzstoffe
Es gibt auch eine Vielzahl von Zuckerersatzstoffen, die als gesündere Alternativen zu Zucker angesehen werden. Dazu gehören:
- Natürlicher Zuckerersatz: Ahornsirup, Stevia, Xylit
- Süßungsmittel: Aspartam, Saccharin
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