Android 7.0 Nougat: Vorteile, Funktionen und mehr
Googles Android 7.0 Nougat brachte eine Reihe von Verbesserungen und neuen Funktionen für Android-Nutzer. Die ersten Geräte, die mit Android 7.0 bzw. 7.1 ausgestattet waren, waren die Google Pixel und Pixel XL, die im Oktober 2016 vorgestellt wurden. Mittlerweile ist das Update auch für andere Handymodelle wie das Samsung Galaxy S7 und HTC 10 verfügbar. Viele neue Smartphones, die auf dem Mobile World Congress (MWC 2017) präsentiert wurden, wie das HTC U Ultra, LG G6 und Huawei P10, liefen ab Werk mit Android 7.
Verfügbarkeit von Android 7.0 für verschiedene Hersteller
Zunächst erhielten die Google-eigenen Nexus-Modelle (Nexus 5X, Nexus 6, Nexus 6P, Nexus 9, Pixel C) das Update auf Android 7.0 Nougat. LG stellte zeitnah ein Firmware-Update für das Top-Modell LG G5 zur Verfügung. Anfang 2017 konnten Nutzer des HTC 10 Android 7.0 installieren. Eine Übersicht, welche Smartphones das Update erhalten, findet sich in Artikeln wie "Android 7.0 Nougat: Diese Geräte erhalten das Update".
Neue Funktionen in Android 7.0 Nougat
Android 7.0 Nougat brachte viele neue Funktionen und Verbesserungen mit sich, die das Nutzererlebnis optimieren sollten.
Neue Rendering-Engine Vulkan
Android N enthielt eine neue 3D-Rendering-Engine namens Vulkan, die laut Google grafisch deutlich imposantere Spiele als Open GL ES unter Android erlaubte. Die 3D-Engine sollte insgesamt leistungsstärker sein, dabei aber die CPU deutlich weniger als die Vorgänger-Engine beanspruchen. Mehrkernprozessoren arbeiten effektiver, da sie sich zur parallelen Datenverarbeitung einsetzen lassen, und Entwickler bekommen mehr direkten Einfluss auf den Grafikprozessor. Um die Vorteile von Vulkan ausnutzen zu können, muss die Hardware die neue Engine jedoch unterstützen. Derzeit tun dies beispielsweise das Nexus 5X und das Nexus 6P aus dem Hause Google. Aber auch Open GL ES 3.2 erhält unter Android N zusätzliche Framework Interfaces, Extensions und mehr.
Neue Emojis
Android N brachte ein neues Emoji-Design mit neuen Themen und Gesichtsfarben. Emoji Unicode 9 enthielt unter anderem Gesichter-Emojis mit unterschiedlichen Hautfarben und neue Emojis wie das „Hand vors Gesicht schlagen“-Emoji, besser bekannt als Facepalm, oder den Selfie-Emoji. Die neuen Emojis sollten realistischer aussehen, den Menschen ähnlicher sein.
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Multi-Window-Unterstützung
Eine der wichtigsten Neuerungen war die Multi-Window-Unterstützung, die es ermöglichte, zwei Apps gleichzeitig im Splitscreen-Modus auszuführen - entweder nebeneinander oder untereinander. Der Anwender konnte selbst bestimmen, wie viel Platz jede App auf dem Display einnehmen sollte, indem er eine Trennlinie entsprechend positionierte. Der Split-Screen-Modus war besonders auf Geräten mit großem Display, wie Tablets, sinnvoll.
Bei Android-TV-Geräten gab es den Zwei-Fenster-Modus auch in Form einer Bild-in-Bild-Darstellung, um beispielsweise in der Hauptansicht einen Film zu sehen und dabei in einem zweiten, kleinen Fenster die IMDb-App für Zusatzinfos geöffnet zu haben.
Ob eine App im Multi-Window-Modus aufgeführt werden konnte, bestimmten die Entwickler im Programmcode. Google forderte damit die App-Developer auf, ihre Apps entsprechend für die Multi-Window-Unterstützung anzupassen beziehungsweise zu erweitern.
Verbesserte Benachrichtigungen
Eine besonders nützliche Funktion von Android sind die Benachrichtigungen. Zusammenhängende Notifications ließen sich nun gruppieren und gemeinsam anzeigen, was die Übersichtlichkeit erhöhte. Sie konnten die Gruppen aber auch ausblenden oder archivieren. Es war auch möglich, mehrere eingehende Textnachrichten oder SMS direkt in der Benachrichtigung zu beantworten. Zusätzlich haben die Android-Entwickler das Aussehen der Notifications überarbeitet und den App-Developern mehr Einfluss darauf überlassen.
Überarbeitete Quick Settings
Der Nutzer konnte bei den überarbeiten Quick Settings per Drag & Drop festlegen, welche Einträge wo erscheinen sollten. Wischte man die Benachrichtigungsleiste weiter nach unten, gelangte man zu den Schnelleinstellungen (Quick Settings) für WLAN, Bluetooth, Flugmodus, Bildschirmausrichtung & Co. Auch diese bekamen in Android N einen neuen Anstrich: Die Anzahl der Kacheln wurde erhöht, und man wischte nun mit dem Finger durch mehrere Seiten mit Kacheln, über die man wichtige und häufig verwendete Funktionen aufrufen konnte. Für Apps waren die Kacheln jedoch nicht vorgesehen. Die Entwickler erhielten dafür neue APIs, mit denen sie neue Quick-Settings-Kacheln anbieten konnten.
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App-Verknüpfungen dank Launcher Shortcuts
Mit den neu entwickelten Launcher Shortcuts konnten Entwickler spezielle Verknüpfungen für ihre Apps erstellen. Diese ließen sich auf dem Startbildschirm ablegen: Nach dem Antippen startete die App direkt in einer bestimmten Funktion. Ein Launcher sollte drei bis fünf Shortcuts pro App anzeigen können.
Verbesserter Stromsparmodus Doze
Doze wurde bereits mit Android 6 eingeführt. Haben Sie Ihr Smartphone in diesen Energiesparmodus versetzt, regelt das System die CPU-und Netzwerkaktivitäten der Apps herunter, sobald sich das Smartphone still im Ruhezustand befindet, also unbewegt auf dem Tisch oder in der Schublade ruht. Android N ging nun einen Schritt weiter und wendete die Energiesparmaßnahmen auch dann an, wenn der Bildschirm eine bestimmte Zeit lang abgeschaltet ist, Sie sich aber mit dem Smartphone bewegen oder damit unterwegs sind (und das Gerät nicht an der Steckdose hängt). Dann kappte Android die Netzwerkverbindung und untersagte jeglichen Datenaustausch sowie Synchronisierungsvorgang. Nur innerhalb kurzer „Maintenance Windows“ durften die Apps ihre Arbeit verrichten.
Data Saver
Die neue Funktion Data Saver ermöglichte dem Anwender, das Datenvolumen, das Apps verbrauchen, genau zu kontrollieren und einzuschränken. Jede App sollte selbst prüfen, ob Data Saver aktiviert ist, und sich dann entsprechend verhalten.
Optimierte Hintergrundaktivitäten
Unter der Bezeichnung Project Svelte entwickelte Google verschiedene Lösungen, um den Speicherbedarf von Apps und System bei Android-Geräten zu minimieren. Bei Android N konzentrierte sich Project Svelte vor allem auf die Hintergrundaktivitäten der einzelnen Apps. Bisher haben verschiedene Steuerprogramme die Hintergrundaktivitäten reguliert. In Android N wurden diese Programme zum Teil zusammengelegt, um die Steuerprozesse flexibler gestalten und Speicher noch effektiver nutzen zu können.
Anrufe und SMS durch Blacklists blockieren
Wer ungewollte Anrufe und SMS bekommt, der wird sich über das neu implementierte Blockieren von Anrufnummern freuen, das Android N bot. Über eine Blacklist, auf die ausschließlich die Standard-Apps für SMS und Telefon sowie die Apps der Netzbetreiber zugreifen konnten, ließen sich bestimmte Nummern sowohl für Anrufe als auch für SMS-Nachrichten blockieren.
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Neuer Sprachsupport für mehrsprachige Haushalte
Konnte bislang bei den Lokalisierungseinstellungen nur ein Land und eine Sprache eingestellt werden, kam Android N nun auch mehrsprachigen Anwendern entgegen. Entsprechend den getätigten Ländereinstellungen zeigte die Google-Suche beispielsweise Ergebnisse dann mehrsprachig an, und auch die Übersetzungsangebote bei Seiten in einer der angegebenen Sprache entfielen. Zudem hat Android die unterstützten Sprachen grundsätzlich überarbeitet und um mehr als 100 Sprachen sowie 25 Varianten gebräuchlicher Sprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch und Arabisch erweitert.
Aufnahmefunktion für Android-TVs
Fernseher, die auf Android als Betriebssystem basierten, boten mit Android N die Möglichkeit, Sendungen nicht nur über Timeshift, sondern auch separat aufzunehmen. Die neuen APIs bauten auf den bisher verwendeten auf und erlaubten den TV-Herstellern Einfluss auf die aufgezeichneten Daten, den Speicherprozess und die Möglichkeiten, die der Anwender später beim Ansehen hatte.
Android for Work
Unternehmen, die ihre Mitarbeiter mit Mobilgeräten für den beruflichen und den privaten Gebrauch ausstatten wollten, fanden in Android for Work genau die richtige Lösung. Erhältlich für ausgewählte Mobilgeräte mit Android 5 und höher, bot Android for Work - ähnlich wie Samsung Knox - die Möglichkeit, Profile einzurichten und pro Profil nur bestimmte Apps zuzulassen. Der berufliche Bereich war dann vom privaten Bereich strikt getrennt. Unternehmen, die sich für diese Lösung entscheiden, mussten sich bei Google dafür registrieren. Sie wurden dann mit den dazugehörigen Apps und Services ausgestattet. Dabei stand der Sicherheitsgedanke im Vordergrund, zudem enthielt Android for Work spezielle Business-Apps wie Google Docs, Google Sheets und Google Slides.
Mit Android N bekommen Profileigentümer bei Android for Work zusätzliche Sicherheits-Optionen wie eine detailliertere Konfiguration von PIN-sowie Fingerabdruckeingaben. Außerdem wurde die so genannte Key Attestation zur besseren Überprüfung von Kryptoschlüsseln und eine neue Zertifikatspolitik (auch für APKs) eingeführt. Der Android-for-Work-Modus ließ sich auch vorübergehend ausschalten. Dann war nur ein Statussymbol auf dem Display zu sehen, und alle arbeitsrelevanten Daten und Apps waren gesperrt. Apps, Benachrichtigungen und Synchronisationsvorgänge wurden ausgesetzt, und Arbeits-Widgets waren ebenfalls nicht mehr zugänglich. Entwickler konnten bei Android N auch eine Micro-SD-Karte als Speichermedium für eine App zulassen. Eine weitere nützliche Funktion, um die Android for Work bei Android N erweitert wurde, war Always On VPN. Diese Funktion garantiert, dass sich ein „Android for Work“-Gerät immer über ein definiertes VPN mit dem Internet verbindet, auch, wenn das Smartphone oder Tablet neu gestartet wird.
Direct Boot
Direct Boot verkürzte die Startzeit eines Mobilgeräts, indem zuvor festgelegte Apps einen minimalen Funktionsumfang erhielten, der auch ausgeführt wurde, falls das verschlüsselte Gerät unerwartet hochfährt. So war es beispielsweise möglich, auch ohne vorhergehende Entschlüsselung Alarme, Nachrichten und eingehende Anrufe zu erhalten, da Android N neben der Standardverschlüsselung auch eine spezielle, dateibasierte Verschlüsselung für das System und definierte Apps einsetzte.
Weitere Verbesserungen
Um die Darstellung auf dem Bildschirm schneller an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu können, sind bei Android N verschiedene Anzeigeeinstellungen direkt auf den Welcome-Screen gewandert. Anwender konnten dort beispielsweise die Buchstabengröße einstellen, Vergrößerungen per Fingerstreich ausführen, aber auch die Bedienungshilfe Talkback aktivieren. Außerdem ermöglichten neue APIs auch Face-und Eye-Tracking für Apps sowie die Möglichkeit, externen Speicher in den Applikationen zu verwenden.
Sicherheit
Android 7.0 wurde sicherer und schützt vor Ransomware. Weil Smartphones weiter verbreitet sind als Computer und weil sie mindestens genauso wichtige Daten enthalten, werden sie immer öfter zum Ziel von Schadsoftware.
Displaygrösse
Eine zusätzliche Option in den Einstellungen erlaubte es Usern endlich ohne Rooten des Geräts selbst Display-Skalierungen vorzunehmen. Wer also lieber alles ein wenig kleiner hat, dafür aber mehr dargestellt bekommt, der konnte nun zwischen fünf verschiedenen Ansichten wechseln.
Schnellere Updates
Seamless Updates, wie sich die Funktion nennt, wird nur bei Geräten funktionieren, die mit Android 7.0 ausgeliefert werden. Dabei wird Android in ein Dual-Partitions-System verwandelt: Auf der einen Partition werden die Updates vorbereitet und können auf dem aktiven System viel schneller aufgespielt werden. Der Bildschirm mit der Anzeige «1 von 200 Apps aktualisiert» fällt damit weg.
Einstellungen mit Tipps
Die Einstellungen haben neu ein ausfahrbares Menü, lassen sich durchsuchen und zuoberst gibt es ab und zu kurze Tipps mit Verbesserungsvorschlägen.
Apps für den Umzug auf ein neues Gerät
Es gibt verschiedene Apps, die den Umzug von Daten auf ein neues Android-Gerät erleichtern:
- Samsung Smart Switch Mobile
- CM Transfer - Share files
- Inhaltsübertragung
- SHAREit - Transfer & Share
- PhoneCopy
- Copy My Data
- SMS Backup & Restore
- Move to iOS
- Super Backup : SMS & Kontakt
- Einfache Sicherung (Easy Backup & Restore)
- CLONEit - Batch Copy All Data
- Phone Copier - MOBILedit
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