Krumel Kandis und brauner Zucker: Ein detaillierter Vergleich
Kandis und brauner Zucker sind beides Süßungsmittel, die aus Zucker gewonnen werden, aber sie unterscheiden sich in ihrer Herstellung, ihrem Geschmack und ihrer Verwendung. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen Krumel Kandis und braunem Zucker und bietet einen umfassenden Überblick über beide Zuckerarten.
Was ist Kandis?
Kandis, auch Kandiszucker genannt, besteht aus großen Zuckerkristallen, die durch langsames Auskristallisieren aus einer konzentrierten Zuckerlösung entstehen. Früher wurde Kandis hergestellt, indem man "geläuterten, aber nicht stark eingekochten Zuckersaft in kupfernen, mit Zwirnsfäden durchzogenen Gefäßen (Potten) erst an einem kühlen Orte, hiernach einige Tage in der Darrstube" kristallisierte. Heute erfolgt die Herstellung industriell in großen Kristallisierungsbehältern, in denen die Zuckerlösung die entstandenen Kristalle umfließt. Dieser Prozess dauert etwa fünf Tage, bis die Kristalle eine Größe von etwa vier Millimetern erreichen.
Verschiedene Arten von Kandis
Es gibt verschiedene Arten von Kandis, die sich in Farbe, Größe und Form unterscheiden:
- Weißer Kandis: Wird aus hellem Zuckersirup hergestellt und hat einen feinen Geschmack.
- Brauner Kandis: Wird aus karamellisierter Zuckerlösung hergestellt und hat eine leicht malzige Note.
- Kluntje: Große Würfelkandis, die besonders in Ostfriesland zum Süßen von Tee beliebt sind.
- Krustenkandis: Wird in großen Behältern hergestellt, wobei die Zuckerkristalle langsam an den Wänden des Behälters wachsen.
- Fadenkandis: Ein traditionsreiches handwerkliches Produkt, bei dem die Zuckerkristalle an Fäden wachsen.
- Kandissticks: Sind ebenfalls das Produkt großer Erfahrung und Handarbeit.
- Krümelkandis (Grümmelkandis): Hier formieren sich die Zuckerkristalle zu einer großen Platte, die dann in kleine Bruchstücke geschlagen und nach ihrer Größe sortiert wird.
Verwendung von Kandis
Kandis wird hauptsächlich zum Süßen von Tee verwendet, insbesondere von Schwarztee. Brauner Kandis eignet sich besonders gut für kräftigere Teesorten wie Assam oder Ceylon, da sein Karamellgeschmack die Malzigkeit des Tees betont und gleichzeitig herbe Aromen abschwächt. Krümelkandis eignet sich hervorragend zum Dekorieren von Gebäck. In Ostfriesland ist der Kluntje unverzichtbar für die traditionelle "Teetied", bei der der Tee neben Kandis noch mit einem Schluck Sahne verfeinert wird.
Was ist brauner Zucker?
Brauner Zucker ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Zuckersorten, die ihre braune Farbe durch anhaftenden Sirup erhalten. Dieser Sirup verleiht dem braunen Zucker auch seine klebrige und leicht feuchte Konsistenz.
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Herstellung von braunem Zucker
Es gibt unterschiedliche Verfahren zur Herstellung von braunem Zucker:
- Mischen von weißen Zuckerkristallen mit braunem Zuckerrohrsirup: Dies ist die häufigste Methode.
- Zwischenprodukt der Zuckerherstellung: Brauner Zucker kann auch als Zwischenprodukt bei der Herstellung von weißem Zucker entstehen.
Arten von braunem Zucker
- Rohrohrzucker: Für Rohrohrzucker, auch brauner Zucker genannt, wird raffinierter Rohrzucker in Zuckerrohrsirup gegeben. Die daraus entstehende Melasse verleiht dem Rohrohrzucker seine bräunliche Farbe.
- Vollrohrzucker: Gilt als besonders kräftig im Geschmack. Hergestellt wird er, indem der Saft des Zuckerrohrs gepresst, gefiltert und anschließend zu Sirup eingekocht wird.
- Kandisfarin: Ein brauner Zucker mit aromatisch süßem Karamellgeschmack.
Verwendung von braunem Zucker
Brauner Zucker wird häufig zum Backen verwendet, da er dem Gebäck eine leicht karamellige Note und eine feuchte Textur verleiht. Er eignet sich auch gut zum Süßen von Getränken und Desserts.
Unterschiede zwischen Krumel Kandis und braunem Zucker
| Merkmal | Krumel Kandis | Brauner Zucker |
|---|---|---|
| Herstellung | Langsames Auskristallisieren einer konzentrierten Zuckerlösung; bei braunem Kandis zusätzlich Karamellisierung. | Mischen von weißen Zuckerkristallen mit braunem Zuckerrohrsirup oder als Zwischenprodukt der Zuckerherstellung. |
| Farbe | Weiß oder braun (durch Karamellisierung) | Braun (durch anhaftenden Sirup) |
| Konsistenz | Große, unregelmäßige Kristalle | Feinkörnig, klebrig und leicht feucht |
| Geschmack | Weißer Kandis: feiner Geschmack; brauner Kandis: leicht malziges Karamellaroma | Karamellartig und malzig |
| Verwendung | Hauptsächlich zum Süßen von Tee, insbesondere Schwarztee; Krümelkandis auch zum Dekorieren von Gebäck. | Backen, Süßen von Getränken und Desserts. |
| Süßkraft | Die Süßkraft hängt von der Größe der Kristalle ab. Große Kristalle lösen sich langsamer auf und süßen daher langsamer und gleichmäßiger. | Variiert je nach Sorte und Sirupgehalt. |
Zuckerarten im Überblick
Neben Kandis und braunem Zucker gibt es noch viele weitere Zuckersorten, die sich in ihrer Herstellung, Zusammensetzung und Verwendung unterscheiden. Hier ein kurzer Überblick:
- Raffinade: Der klassische weiße Haushaltszucker, der aus Zuckerrohr oder Zuckerrüben hergestellt wird und zu mindestens 99,7 Prozent aus Saccharose besteht.
- Gelierzucker: Enthält Zucker, Pektin und Zitronensäure und wird zum Einkochen von Marmeladen, Konfitüren und Gelees verwendet.
- Hagelzucker: Grobkörniger Zucker, der hauptsächlich zum Verzieren von Gebäck verwendet wird.
- Puderzucker: Sehr fein gemahlene Raffinade, die sich gut für Zuckerglasuren und zum Bestäuben von Desserts eignet.
- Würfelzucker: Angefeuchteter, in Form gepresster und getrockneter Zucker, der in weißer und brauner Variante erhältlich ist.
- Zuckerhut: Kegelförmiger, gepresster Zucker, der vor allem für Feuerzangenbowle verwendet wird.
Einfach-, Zweifach-, Mehrfach- und Vielfachzucker
Alle Kohlenhydrate bestehen aus den gleichen Grundstoffen: Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Die am einfachsten aufgebauten Kohlenhydrate sind die Monosaccharide, also Einfachzucker, wie Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose). Verbinden sich zwei Einfachzucker, entsteht ein Zweifachzucker (Disaccharid), wie Haushaltszucker (Saccharose), Milchzucker (Laktose) und Malzzucker (Maltose). Oligosaccharide sind Mehrfachzucker, die weniger süß sind als Ein- und Zweifachzucker. Polysaccharide sind Vielfachzucker, wie Stärke, die aus langen Ketten verknüpfter Zuckermoleküle bestehen und nicht süß schmecken.
Fruchtzucker und Traubenzucker
Fruchtzucker (Fruktose) kommt natürlicherweise in Obst vor und hat eine höhere Süßkraft als Kristallzucker. Traubenzucker (Glukose) wird aus Mais- oder Kartoffelstärke gewonnen und ist weniger süß als Fruchtzucker oder Haushaltszucker.
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Zucker und Gesundheit
Obwohl Zucker ein wichtiger Energielieferant für unseren Körper ist, sollte er nur in Maßen konsumiert werden. Ein übermäßiger Zuckerkonsum kann zu Übergewicht, Karies, Herzinfarkt und Diabetes führen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, täglich nicht mehr als 25 Gramm Zucker zu sich zu nehmen.
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