Dattelsirup: Eine gesündere Alternative zu Zucker?

Dattelsirup erfreut sich wachsender Beliebtheit als natürliches Süßungsmittel für Tee, Smoothies, Backwaren, Joghurt und Müsli. Viele Menschen suchen nach gesünderen Alternativen zu raffiniertem Zucker, der nicht nur die Gewichtsabnahme erschwert, sondern auch der Gesundheit schaden kann. Dattelsirup könnte hier eine vielversprechende Option sein.

Was ist Dattelsirup?

Dattelsirup wird durch das Einweichen, Pürieren und Einkochen von Datteln hergestellt, die hauptsächlich im Mittleren und Nahen Osten angebaut werden. Er zeichnet sich durch seinen neutral-fruchtigen Geschmack mit einer leichten Karamellnote aus und ist vielseitig in der Küche einsetzbar.

Die gesundheitlichen Vorteile von Datteln

Datteln selbst sind für ihre gesundheitlichen Vorteile bekannt. Sie sind reich an Vitalstoffen und unterstützen die Gesundheit in vielerlei Hinsicht. Datteln wirken verdauungsfördernd und kurbeln den Energiestoffwechsel an, was auf die enthaltene Pantothensäure (Vitamin B5) zurückzuführen ist. Dieses Vitamin trägt auch dazu bei, dass man sich wach, vital und konzentriert fühlt. Zudem enthalten Datteln antioxidativ wirksame Pflanzenstoffe wie Polyphenole, die sich auf natürliche Weise während der Reifung der Frucht bilden und bakterienhemmend wirken.

Ein weiterer Vorteil von Dattelsirup im Vergleich zu anderen Süßungsmitteln wie Honig oder Ahornsirup ist sein geringerer Kaloriengehalt. Wer abnehmen möchte, kann sich freuen, denn Dattelsirup enthält weniger Kalorien als gewöhnlicher Rohrzucker. Etwa 80 g Dattelsirup können 100 g Haushaltszucker ersetzen.

Die antibakterielle Wirkung von Dattelsirup

Eine In-vitro-Studie der Cardiff Metropolitan University hat gezeigt, dass Dattelsirup das Wachstum von Bakterien effektiv hemmen kann. Nach nur sechs Stunden zeigte der Dattelsirup seine volle bakterienhemmende Wirkung gegen aggressive Bakterienstämme wie Staphylococcus aureus, pathogene Escherichia coli, pathogene Enterococcus spp. und Pseudomonas aeruginosa. Die Forscher führen diese Wirkung vor allem auf die in der Dattel enthaltenen Polyphenole zurück. Künstlich hergestellter Dattelsirup, der keine datteltypischen Polyphenole enthält, zeigte diese bakterienfeindliche Wirkung nicht.

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Natürlicher vs. künstlicher Dattelsirup

Es ist wichtig zu beachten, dass die genannten Vorteile nur für natürlich hergestellten Dattelsirup gelten. Künstlich hergestellter Dattelsirup enthält keine datteltypischen Polyphenole und wirkt daher nicht so gut wie die natürliche Variante. Achten Sie beim Kauf auf ungesüßte, natürlich aussehende Datteln, die nicht glänzen.

Kritikpunkte an Dattelsirup

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Kritikpunkte an Dattelsirup. Menschen mit Fructoseunverträglichkeit sollten vorsichtig sein, da Datteln einen hohen Fructosegehalt haben. Zudem ist Dattelsirup oft teurer als normaler Zucker.

Leah Silberman, Diätassistentin und Gründerin von Tovita Nutrition, äußert sich gegenüber 'Mindbodygreen': „Ich glaube nicht, dass es besser ist als andere natürliche Süßstoffe, aber es ist definitiv eine gute Option!“

Dattelsirup im Vergleich zu anderen Süßungsmitteln

Es gibt viele alternative Süßungsmittel auf dem Markt, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.

  • Agavendicksaft: Wird aus dem Saft der Agavenpflanze gewonnen und hat einen niedrigeren glykämischen Index als Haushaltszucker. Allerdings ist sein hoher Fructosegehalt problematisch für Menschen mit Fructoseintoleranz.
  • Apfel- und Birnendicksaft: Stark konzentrierte Fruchtsäfte mit geringerer Süßkraft als Haushaltszucker. Sie haben einen niedrigeren glykämischen Index, sollten aber aufgrund des hohen Fructosegehalts nur in Maßen verzehrt werden.
  • Kokosblütenzucker: Wird aus dem Nektar der Kokospalmenblüten gewonnen und ist etwa genauso kalorienreich wie Haushaltszucker.
  • Ahornsirup: Wird aus dem Saft des Zuckerahorns gewonnen und hat je nach Qualitätsgrad einen milden bis kräftigen Geschmack.
  • Zuckeralkohole (Erythrit, Maltit, Xylit): Wirken nicht kariesfördernd und haben keinen nennenswerten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Xylit ist giftig für Hunde, Katzen und andere Tiere.

Inhaltsstoffe von Dattelsirup im Vergleich zu anderen Lebensmitteln

Dattelsirup enthält zwar kleine Mengen an Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium sowie sekundäre Pflanzenstoffe, jedoch tragen diese Nährstoffe in so geringen Mengen keinen wesentlichen Beitrag zur täglichen Nährstoffversorgung bei.

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  • Tryptophan: Dattelsirup enthält Tryptophan, eine Aminosäure, die der Körper für die Serotoninproduktion benötigt. Im Vergleich zu Parmesan, Eiern, Sojabohnen und Kürbiskernen ist der Gehalt jedoch geringer.
  • Eisen: Dattelsirup enthält etwa 1 mg Eisen pro 100 g. Haferflocken, Linsen und Kürbiskerne enthalten deutlich mehr Eisen.
  • Ballaststoffe: Während ganze Datteln relativ viele Ballaststoffe enthalten, gehen diese bei der Herstellung von Sirup weitgehend verloren. Leinsamen und Haferflocken sind reichhaltigere Ballaststoffquellen.

Wie man Dattelsirup verwendet

Dattelsirup ist vielseitig in der Küche einsetzbar. Er kann zum Süßen von Getränken, als Brotaufstrich, für süße Speisen, in Salatdressings, Curries und Eintöpfen verwendet werden. Auch zur Dekoration von Speisen eignet er sich gut. Einige verwenden Dattelsirup sogar in der Hautpflege.

Dattelsirup selber machen

Dattelsirup kann man auch selber machen. Dazu benötigt man Datteln, Wasser und etwas Zeit. Die Herstellung ist relativ einfach, erfordert aber Geduld, um die richtige Konsistenz und den gewünschten Geschmack zu erzielen.

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