Friedel Schoko Kugeln: Untersuchung auf Mineralölbelastung und Verbraucherhinweise
In der Vorweihnachtszeit erfreuen sich Schokoladenprodukte wie Weihnachtsmänner, Lebkuchen und Nougat-Kugeln großer Beliebtheit. Doch eine aktuelle Untersuchung von foodwatch wirft einen Schatten auf den unbeschwerten Genuss. Im Fokus stehen dabei auch Produkte der Marke Friedel, insbesondere die "Friedel Weihnachtsmann Schokolinsen", die durch den Vertrieb von Edeka erhältlich sind.
Hintergrund: Mineralölrückstände in Lebensmitteln
Bereits im Vorfeld hatte foodwatch auf potenziell krebserregende Mineralöle in Schokoladen-Adventskalendern hingewiesen. Eine Untersuchung des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hatte ergeben, dass 3 von 5 getesteten Produkten verunreinigt waren. Um das Ausmaß der Belastung zu untersuchen, führte foodwatch einen eigenen Test mit 20 Produkten durch, darunter Schoko-Weihnachtsmänner, Lebkuchen und Nougat-Kugeln.
Untersuchungsergebnisse: Friedel Weihnachtsmann Schokolinsen betroffen
Die Untersuchung von foodwatch ergab, dass der "Gut& Günstig Schokoladen Weihnachtsmann" von Edeka und der "Friedel Weihnachtsmann Schokolinsen" von Rübezahl, ebenfalls vertrieben durch Edeka, mit aromatischen Mineralölen (MOAH) verunreinigt sind. MOAH werden von der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) als potenziell krebserregend und erbgutschädigend eingestuft. Darüber hinaus wiesen insgesamt 15 der getesteten Produkte erhöhte Werte von gesättigten Mineralölen (MOSH) auf, die sich im Körper anreichern und Organe schädigen können.
Bewertung der Mineralölarten
Es ist wichtig, zwischen verschiedenen Arten von Mineralölen zu unterscheiden, die in Lebensmitteln vorkommen können:
MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons): Aromatische Mineralöle stehen im Verdacht, krebserregend und erbgutschädigend zu sein. Daher ist ihre Anwesenheit in Lebensmitteln besonders kritisch zu bewerten.
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MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons): Gesättigte Mineralöle können sich im Körper anreichern und langfristig Organe schädigen. Die Auswirkungen einer langfristigen Aufnahme sind noch nicht vollständig geklärt.
Mögliche Ursachen für Mineralölbelastung
Die Verunreinigung von Lebensmitteln mit Mineralölen kann verschiedene Ursachen haben:
Umweltkontamination: Mineralöle können aus der Umwelt in die Lebensmittel gelangen, beispielsweise durch Abgase, Schmierstoffe oder Pestizide.
Verpackungsmaterialien: Mineralölhaltige Druckfarben oder Klebstoffe in Verpackungen können auf die Lebensmittel übergehen.
Produktionsprozesse: Bei der Ernte, Verarbeitung und dem Transport von Lebensmitteln können Mineralöle in die Produkte gelangen.
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Verbraucherhinweise und Empfehlungen
Auch wenn die Testergebnisse spät veröffentlicht wurden, rät foodwatch dringend davon ab, die mit aromatischen Mineralölen belasteten Schokoladen-Weihnachtsmänner zu verzehren. Kunden, die die betroffenen Produkte gekauft haben, sollten diese zum Händler zurückbringen und den Kaufpreis zurückverlangen.
Forderungen nach Grenzwerten und Maßnahmen
Foodwatch fordert europaweite Grenzwerte für Mineralölverunreinigungen in Lebensmitteln. Besonders kritische aromatische Mineralöle sollten gar nicht in Lebensmitteln enthalten sein. Bislang verlangen in Deutschland nur Aldi Süd, Lidl und Kaufland die Einhaltung konkreter Höchstwerte für Mineralölverunreinigungen in Lebensmitteln. Es ist notwendig, alle Lebensmittelhersteller in die Pflicht zu nehmen und klare Regelungen zu schaffen.
Frankreich als Vorreiter
In Frankreich haben nahezu alle Handelsketten mit einem Marktanteil von 84 Prozent versprochen, bei ihren Eigenmarken keine Lebensmittel mehr mit Mineralölverunreinigungen zu akzeptieren. Deutschland sollte sich ein Beispiel daran nehmen und ähnliche Maßnahmen ergreifen.
Weitere betroffene Lebensmittel
Neben Schokoladenprodukten können auch andere Lebensmittel mit Mineralölen belastet sein. Dazu gehören Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Reis und Weizengrieß, aber auch Donuts und Fleischersatzprodukte. Es ist daher wichtig, das Thema Mineralölbelastung umfassend anzugehen und nicht nur auf einzelne Produktgruppen zu beschränken.
Die Rolle der Politik
Solange Bundesernährungsminister Christian Schmidt keine Grenzwerte beschließt, sind weitere Labortests und die Erhöhung des öffentlichen Drucks notwendig. Foodwatch setzt sich weiterhin für eine umfassende Regulierung ein, um Verbraucher vor gesundheitsgefährdenden Mineralölen in Lebensmitteln zu schützen.
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Ursachenforschung und Maßnahmen der Hersteller
Es ist im Interesse der Hersteller, die Ursachen für die Verunreinigungen zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu minimieren oder zu beseitigen. Dies kann beispielsweise durch die Optimierung der Produktionsprozesse, die Auswahl geeigneter Verpackungsmaterialien und die Überprüfung der Lieferketten erfolgen.
Bedeutung von Transparenz und Information
Eine offene Kommunikation seitens der Hersteller und Behörden ist entscheidend, um das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten. Die Testergebnisse sollten transparent veröffentlicht werden, und die Verbraucher sollten über die Risiken und möglichen Maßnahmen informiert werden.
Langfristige Perspektiven
Die Problematik der Mineralölbelastung in Lebensmitteln ist komplex und erfordert langfristige Lösungen. Neben der Festlegung von Grenzwerten und der Optimierung der Produktionsprozesse sind auch weitere Forschungsarbeiten notwendig, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Mineralölen besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen zur Minimierung der Belastung zu entwickeln.
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