100% Direktsaft ohne Zucker: Gesundheitsvorteile und was Sie wissen müssen

Deutschland ist eine Saftnation. Nirgendwo auf der Welt wird so viel Fruchtsaft getrunken wie in Deutschland. Pro Kopf kommen die Menschen in Deutschland auf 33 Liter im Jahr. Orangen- und Apfelsaft sind dabei die beliebtesten Säfte. Viele glauben, dass Säfte genauso gesund sind wie die Frucht und das Gemüse an sich. Doch Saft ist nicht gleich Saft - und wer denkt, dass jeder Saft automatisch gesund ist, der irrt sich. Während einige Varianten echte Vitaminbomben sind, stecken in anderen mehr Zucker und künstliche Zusätze als in einer Limonade. Dieser Artikel beleuchtet die gesundheitlichen Vorteile von Direktsaft ohne Zuckerzusatz und gibt Ihnen wertvolle Tipps für den Saftkauf und die Zubereitung.

Was ist Direktsaft?

Stell dir vor, du presst eine sonnengereifte Orange frisch aus und füllst den Saft direkt ins Glas - genau das ist Direktsaft, nur im größeren Maßstab. Direktsäfte bestehen zu 100 % aus Frucht und enthalten keine zusätzlichen Zusätze wie Zucker, Aromen oder Konservierungsstoffe. Direktsaft schmeckt meist intensiver als Säfte aus Konzentrat, weil er direkt nach dem Pressen abgefüllt wird.

Anders als Direktsaft wird Fruchtsaft aus Konzentrat industriell verarbeitet, um ihn leichter transportieren zu können. Fruchtsaft aus Konzentrat enthält zwar meist keine zusätzlichen Süßstoffe, aber das Verdünnen mit Wasser kann dazu führen, dass wertvolle Aromen und Nährstoffe verloren gehen.

Direktsaft vs. Fruchtsaft aus Konzentrat

Der Produkttitel „Direktsaft“ bedeutet, dass der Saft direkt nach der Pressung abgefüllt wird. Es wird nichts mehr am Saft verändert. Anders bei Fruchtsaftkonzentrat: Hier wird der Saft erst einmal auf etwa ein Sechstel seines ursprünglichen Volumens reduziert. Dazu wird er erhitzt, sodass das Wasser verdampft. Der Vorteil von Fruchtsaftkonzentrat: Durch das reduzierte Volumen können Transportkosten gespart werden.

Da aber sowohl Direktsaft als auch Fruchtsaftkonzentrat aus Fruchtsaft bestehen, ist Direktsaft nicht zwingend gesünder. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du Säfte in Bio-Qualität kaufst. Säften mit Biosiegel der EU dürfen weder künstliche Vitamine noch Zucker zugesetzt werden. In Deutschland zertifizieren die Anbauverbände ausschließlich Direktsaft mit dem Bio-Siegel.

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Die Vorteile von Direktsaft ohne Zuckerzusatz

  • Hoher Nährstoffgehalt: Direktsäfte enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, die für eine gesunde Ernährung wichtig sind.
  • Keine Zusatzstoffe: Im Gegensatz zu vielen anderen Säften enthalten Direktsäfte keine künstlichen Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsstoffe.
  • Intensiver Geschmack: Direktsäfte schmecken oft intensiver und frischer als Säfte aus Konzentrat.

Die Kehrseite der Medaille: Zuckergehalt und Fruktose

Früchte haben meist einen hohen Zuckergehalt, sie enthalten Fruktose und Glukose. Und dieser Zucker landet samt seiner Kalorien natürlich auch im Saft. Ein Beispiel: Der Zuckergehalt von Apfelsaft ist höher als der von Cola. So stecken in einem Liter Saft durchschnittlich 500 Kilokalorien, ein Liter Cola bringt es auf rund 400. Zudem haben die meisten Säfte nicht denselben Ballaststoff- und Nährstoffgehalt wie das entsprechende Obst in Rohform.

Beim Safttrinken gelangt das verflüssigte Obst und Gemüse ohne Kauen in den Körper. Dadurch gehen wichtige Begleitstoffe wie zum Beispiel Ballaststoffe verloren. Dieser schnelle Verdauungsprozess kann auch zu einem schnell ansteigenden Blutzuckerspiegel führen. Beim Entsaften von Obst landet zwar nicht der komplette Zucker der Frucht im Saft, aber der menschliche Körper verträgt Zucker in Säften schlechter, da der Zucker in Flüssigkeit gelöst wurde. So wird der Zucker im Darm verzögerungsfrei aufgenommen. Obst und Gemüse am Stück verzehren und kauen ist daher aus ernährungswissenschaftlicher Sicht besser. Kauen ist bereits der erste Schritt der Verdauung. Enzyme werden beim Kauen in der Mundschleimhaut gelöst, die die Nahrung zersetzen. Ganz anders sieht es beim Essen von Obst und Gemüse aus. Im Fruchtfleisch stecken Ballaststoffe. Sie sorgen im Darm dafür, dass Enzyme den Zucker langsam von den Fruchtstücken abspalten.

Fruchtsaft enthält zwar Vitamine, doch sein Zuckergehalt gleicht dem von Limonaden. Das gilt auch für frisch gepressten Saft: Für ein Glas Orangensaft braucht es je nach Sorte meist mindestens drei Orangen. Am Ende steckt sämtlicher Zucker aus den Früchten darin. In flüssiger Form gelangt dieser besonders schnell ins Blut.

In Fruchtsaft steckt außerdem viel Fruchtzucker (Fruktose), den nur die Leber verarbeiten kann. Sie behandelt ihn ähnlich wie Alkohol. „Wenn wir uns zu viele Kalorien zuführen, wandelt die Leber überschüssige Fruktose in Fett um und lagert dieses ein“, sagt Tombek. Das fördert die Entstehung einer Fettleber.

Welche Säfte sind die gesündesten?

Nicht jeder Saft liefert die gleiche Menge an Vitaminen und Mineralstoffen. Der Nährstoffgehalt hängt auch von der Herstellung ab. Ein frisch gepresster Saft ist gesünder als ein Saft aus Konzentrat.

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  • Gemüsesaft: Gemüsesaft hat weit weniger Kalorien und Zucker als Fruchtsäfte. Doch nicht nur das: Die Säfte liefern zudem Ballaststoffe, die den Hunger stillen.
  • Cranberrysaft: Cranberrysaft ist ein besonders guter Vitamin-C-Lieferant. Zudem empfehlen viele Hausärzte den Saft, um Blasenentzündungen vorzubeugen und zu behandeln. Allerdings sind sich die Experten nicht einig, ob der Saft tatsächlich hilft.
  • Roter Traubensaft: Roter Traubensaft enthält wie Rotwein Flavonoide und Resveratrol. Beide Stoffe unterstützen das Herz-Kreislauf-System. Die Antioxidantien können freie Radikalen ausschalten und so das Risiko einer Krebserkrankung reduzieren.
  • Orangensaft: Orangensaft hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt, der das Immunsystem stärkt. Ungesüßter Orangensaft hat zudem weniger Kalorien als zum Beispiel Trauben- oder Johannisbeersaft. Allerdings enthalten helle Säfte generell weniger Antioxidantien als dunkle.
  • Tomatensaft: Tomatensaft stärkt Herz und Kreislauf dank des roten Farbstoffs Lycopin aus der reifen Tomate. Der sekundäre Pflanzenstoff ist nach der Verarbeitung der Tomaten sogar noch wirksamer ist als in der rohen Frucht. Zudem senkt Lycopin das Krebsrisiko, weil es verhindert, dass der Körper Nitrite und Nitrate aus der Nahrung in krebserregende Nitrosamine umwandelt.
  • Karottensaft: Karottensaft ist reich an Vitamin A und seiner Vorstufe, dem Provitamin A Betacarotin.

Worauf Sie beim Saftkauf achten sollten

  • Die Zutatenliste richtig lesen: Achten Sie auf 100 % Direktsaft oder frisch gepressten Saft. Vermeiden Sie Säfte mit zugesetztem Zucker, Aromen oder Konzentraten.
  • Zuckerfallen vermeiden: Natürlicher Fruchtzucker ist zwar besser als zugesetzter Zucker, sollte aber dennoch in Maßen konsumiert werden.
  • Bio oder nicht?: Auf der sicheren Seite bist du, wenn du Säfte in Bio-Qualität kaufst. Säften mit Biosiegel der EU dürfen weder künstliche Vitamine noch Zucker zugesetzt werden. In Deutschland zertifizieren die Anbauverbände ausschließlich Direktsaft mit dem Bio-Siegel.
  • Lichtgeschützte Verpackung: Direktsäfte sollten am besten in lichtgeschützter Verpackung wie Braunglas oder Tetrapack gekauft werden.
  • Naturtrüber Saft: Naturtrüber und nicht geklärter Saft enthält mehr wertvolle Inhaltsstoffe.

Selbstgemachte Säfte: Die beste Wahl für Ihre Gesundheit

Wenn es um wirklich gesunde Säfte geht, gibt es eine klare Antwort: Selbstgemacht ist immer besser! Weil du genau weißt, was drin ist - keine versteckten Zucker, keine künstlichen Aromen, keine Konservierungsstoffe. Ob fruchtig-süß oder erfrischend-grün - mit einem Entsafter oder Mixer kannst du deine Lieblingssäfte einfach selbst herstellen. Ein frisch gepresster Saft ist nicht nur geschmacklich ein Highlight, sondern auch in Sachen Nährstoffe unschlagbar.

Tipps für selbstgemachte Säfte

  • Geeignete Obst- & Gemüsesorten:
    1. Grünes Blattgemüse: Spinat, Grünkohl und Mangold sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
    2. Beeren: Blaubeeren, Himbeeren und Erdbeeren sind reich an Antioxidantien.
    3. Zitrusfrüchte: Orangen, Zitronen und Grapefruits sind reich an Vitamin C.
  • Trester nicht wegwerfen: Egal welcher Entsafter es wird - den Trester nicht wegwerfen.
  • Smoothies als Alternative: Saft auch gerne durch einen selbstgemachten Smoothie ersetzen. Smoothies werden gemixt, Säfte werden gepresst.

Entsafter-Test: Zentrifugal-Entsafter vs. Slow-Juicer

Für Saft-Liebhaber ist eine robuste, langlebige Saftpresse in der Küche entscheidend. Im Saftpressen-Test treten jeweils drei Zentrifugal-Entsafter und drei Entsafter des Typs Slow-Juicer gegeneinander an. Jedes Gerät soll im Praxis-Check Äpfel und Karotten pressen. Die Geräte werden zusätzlich in einem Prüflabor auf Verarbeitung und Leistung untersucht.

Bei den drei getesteten Zentrifugal-Entsaftern lassen sich alle Geräte einfach und intuitiv zusammenbauen. Das Presswerk wird seitlich mit Bügeln verschlossen. Bei der Zentrifugal-Saftpresse kommt das Obst und Gemüse in den Einfüllschacht des Geräts und wird zerkleinert. Im Innern wird der Saft in einer Zentrifuge herausgeschleudert.

Der Zusammenbau der Slow-Juicer-Geräte gestaltet sich im Vergleich zu den Zentrifugal-Entsaftern schwieriger. Außerdem sind Slow-Juicer in der Regel teurer und das Entsaften dauert deutlich länger. In Slow-Juicern wird das Pressgut langsam und schonend von einer sogenannten Pressschnecke gepresst. Bei den Slow-Juicern konnten alle Geräte im Praxis-Check überzeugen.

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