Zuckerglasur Elisenlebkuchen: Ein Festtagsrezept

Elisenlebkuchen gehören zur Weihnachtszeit wie der Duft von Tannennadeln und das Knistern des Kaminfeuers. Diese köstlichen, oft handtellergroßen Lebkuchen haben eine lange Tradition, insbesondere in Nürnberg, wo sie ihren Ursprung haben. Selbstgemacht schmecken sie jedoch um ein Vielfaches besser als die gekauften Varianten. Ob mit Zuckerguss oder Schokoladenüberzug, Elisenlebkuchen sind ein Highlight auf jedem Plätzchenteller und ein ideales Geschenk für Familie und Freunde.

Was sind Elisenlebkuchen?

Elisenlebkuchen sind eine besondere Art von Lebkuchen, die sich durch ihren hohen Anteil an Nüssen und Mandeln auszeichnen. Im Gegensatz zu anderen Lebkuchen enthalten sie oft nur wenig oder gar kein Mehl, was sie besonders saftig und aromatisch macht. Ihren Namen verdanken sie vermutlich Elise, einer Nürnbergerin, die als erste diese spezielle Lebkuchenvariante gebacken haben soll.

Das Grundrezept: Einfach und variabel

Das Grundrezept für Elisenlebkuchen ist denkbar einfach und lässt viel Spielraum für individuelle Variationen. Der Teig ist schnell zusammengerührt, wobei die lange Ruhezeit von mindestens 24 Stunden entscheidend für die Entwicklung des Aromas ist.

Zutaten für ca. 40 Lebkuchen:

  • 1/4 TL Hirschhornsalz
  • 1 EL Milch (1,5% Fett), kalt
  • 350g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 6 Eier (M)
  • 1 TL Vanille Extrakt
  • 380g Mehl (Type 550)
  • 150g Mandelblättchen
  • 15g Lebkuchengewürz
  • 75g Orangeat, fein gehackt
  • 75g Zitronat, fein gehackt
  • Etwa 40 runde Backoblaten (Ø 70mm)

Zubereitung:

  1. Orangeat und Zitronat sehr fein hacken und zur Seite stellen. Das Hirschhornsalz in der Milch auflösen.
  2. Zucker, Salz, Eier und Vanille Extrakt in eine große Schüssel geben und mehrere Minuten auf höchster Stufe hell und luftig aufschlagen.
  3. Mehl, Mandelblättchen, Lebkuchengewürz, Orangeat und Zitronat vermischen und dann zusammen mit dem Hirschhornsalz-Milch Mix zur Schüssel dazugeben und alles gut verrühren. Der Teig wird sehr weich und klebrig sein - eher eine dickflüssige Masse.
  4. Die Schüssel abdecken und an einem kühlen Ort für 24 Stunden ruhen lassen. Im Idealfall zieht der Teig 48 Stunden im Kühlschrank durch. Dann zieht das Gewürz besonders gut durch und das Aroma eurer Lebkuchen entfaltet sich perfekt.
  5. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen.
  6. Jeweils eine kleine Portion Teig auf eine Oblate aufsetzen und dann mit einem Spatel, einer Backpalette o.ä. verstreichen. Ein 1/2 cm sollte rundum auf der Oblate frei bleiben. Nicht zu viel Teig auf eine Oblate geben, da der Teig etwas auseinander läuft.
  7. Die Lebkuchen mit genügend Abstand zueinander auf die Backbleche setzen. Die Bleche nacheinander für etwa 20-22 Minuten backen.
  8. Aus dem Ofen holen und die Lebkuchen auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

Zuckerguss: Der süße Überzug

Der Zuckerguss verleiht den Elisenlebkuchen eine zusätzliche Süße und ein glänzendes Aussehen. Für einen einfachen Zuckerguss benötigen Sie lediglich Puderzucker und eine Flüssigkeit, wie Zitronensaft oder Wasser.

Zutaten für den Zuckerguss:

  • 150g Puderzucker
  • 1 EL Milch
  • 1-2 EL Zitronensaft

Zubereitung:

  1. Puderzucker in eine Schüssel sieben, um Klümpchen zu vermeiden. Wichtig ist, den Puderzucker zunächst 2 x durch ein feines Sieb zu sieben.
  2. Die Milch dazugeben und glatt rühren.
  3. Nach und nach den Zitronensaft hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Die Glasur sollte dickflüssig sein, aber noch gut verlaufen.
  4. Die ausgekühlten Lebkuchen nebeneinander auf einen Backrost legen und ein Stück Backpapier darunterlegen, falls der Guss tropft. Mit dem Zuckerguss bestreichen und trocknen lassen.

Variationen für noch mehr Genuss

Elisenlebkuchen lassen sich vielseitig variieren. Hier sind einige Ideen:

Lesen Sie auch: Perfekter Zuckerguss: So gelingt er garantiert

  • Schokoladenüberzug: Anstelle von Zuckerguss können Sie die Lebkuchen auch mit Zartbitter- oder Vollmilchschokolade überziehen. Dazu die Kuvertüre hacken, eine Hälfte über dem heißen Wasserbad schmelzen. Vom Herd nehmen, übige Kuvertüre einrühren und die Lebkuchen damit einstreichen.
  • Nüsse: Fügen Sie dem Teig gehackte Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln hinzu, um den Geschmack zu intensivieren.
  • Gewürze: Experimentieren Sie mit verschiedenen Gewürzen wie Zimt, Nelken, Kardamom oder Anis, um Ihre eigene Lebkuchenmischung zu kreieren.
  • Früchte: Verfeinern Sie den Teig mit getrockneten Cranberries, Aprikosen oder Feigen.
  • Marzipan: Geben Sie etwas Marzipanrohmasse in den Teig, um die Lebkuchen noch saftiger zu machen.

Tipps und Tricks für perfekte Elisenlebkuchen

  • Ruhezeit: Die lange Ruhezeit des Teigs ist entscheidend für die Entwicklung des Aromas. Planen Sie also genügend Zeit ein.
  • Oblaten: Verwenden Sie hochwertige Oblaten, die nicht zu dünn sind, damit sie beim Backen nicht durchweichen.
  • Backzeit: Achten Sie darauf, die Lebkuchen nicht zu lange zu backen, da sie sonst trocken werden können. Sie sollten noch leicht feucht sein, wenn Sie sie aus dem Ofen nehmen.
  • Aufbewahrung: Bewahren Sie die fertigen Lebkuchen in einer luftdichten Dose auf, damit sie saftig bleiben. Mit Butterbrotpapier zwischen den Lagen füllen und dann an einem kühlen Ort lagern. Die Lebkuchen schmecken am besten, wenn sie einige Zeit ruhen und ziehen konnten.
  • Hirschhornsalz: Das Hirschhornsalz sorgt für eine lockere Konsistenz der Lebkuchen. Achten Sie darauf, es vor der Verwendung in Milch aufzulösen.
  • Puderzucker sieben: Um Klümpchen im Zuckerguss zu vermeiden, sollten Sie den Puderzucker vor der Verwendung sieben. Zur Vermeidung von Klümpchen im Guss unbedingt die Hagelschnur, das ist der dicke Faden im Eiweiß, entfernen. Sollte der Zuckerguss zu dünn sein, etwas mehr Puderzucker unterrühren.

Elisenlebkuchen ohne Mehl

Für eine glutenfreie Variante können Sie Elisenlebkuchen auch ohne Mehl backen. Ersetzen Sie das Mehl einfach durch gemahlene Mandeln oder Haselnüsse.

Zutaten für Elisenlebkuchen ohne Mehl:

  • 5 Eier (Gr. M)
  • 170g brauner Zucker
  • 3 EL Honig
  • 2 TL Lebkuchengewürz
  • 1 Prise Salz
  • 2 TL Ceylon-Zimt
  • 200g gemahlene Mandeln
  • 200g gemahlene Haselnüsse
  • 100g Marzipanrohmasse
  • 100g Orangeat
  • 100g Zitronat
  • 26 Oblaten (70mm)

Zubereitung:

  1. Eier, Zucker und Honig schaumig schlagen. Lebkuchengewürz, Salz und Zimt hinzufügen und mit Mandeln und Haselnüssen verrühren.
  2. Marzipanrohmasse, Orangeat und Zitronat sehr fein hacken (je feiner, desto glatter ist später die Oberfläche der Lebkuchen). Alles unter den Teig heben.
  3. Den Ofen auf 150 Grad Ober-/Unterhitze (Umluft 130 Grad) vorheizen. Blech mit Backpapier auslegen. Oblaten auf dem Blech verteilen.
  4. Mit einem Esslöffel die Lebkuchenmasse auf den Oblaten verteilen und leicht glatt streichen. Lebkuchen im vorgeheizten Ofen ca. 15-20 Minuten backen. Vollständig abkühlen lassen.
  5. Für die Verzierung Kuvertüre grob hacken und über einem Wasserbad schmelzen. Puderzucker mit Wasser zu einer zähflüssigen Masse verrühren (falls nötig noch etwas Wasser hinzufügen). Abgekühlte Lebkuchen in die Kuvertüre oder den Zuckerguss tunken, abtropfen lassen. Auf ein Blech legen und anziehen lassen.

Herkunft des Namens "Lebkuchen"

Der Begriff "Lebkuchen" leitet sich vom mittelhochdeutschen Wort "lebbe" (Leben) und "kuoch" (Kuchen) ab.

Lagerung von Lebkuchen

Nürnberger Lebkuchen sind recht robust und halten lange durch, wenn man sie richtig lagert. Eine luftdichte Aufbewahrung an einem kühlen, trockenen Ort ist hier ideal. Richtig gelagert, können sie mehrere Wochen lang genossen werden.

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