Blutzuckerwerte Tabelle: Nüchtern Blutzuckerwerte Verstehen und richtig einordnen
Bei der Therapie von Diabetes mellitus steht die Normalisierung des Blutzuckerspiegels im Vordergrund. Doch was bedeuten die verschiedenen Blutzuckerwerte und welche sind normal? Dieser Artikel gibt Aufschluss über die verschiedenen Arten von Blutzuckerwerten und deren Bedeutung.
Was ist Blutzucker?
Umgangssprachlich bezeichnen wir mit "Blutzucker" den Anteil von Glukose im Blut. Glukose, auch Traubenzucker genannt, ist ein Einfachzucker und der wichtigste Energielieferant für den Körper. Zahlreiche Körperprozesse sind auf eine ausreichende Glukoseversorgung angewiesen. Der Organismus kann Glukose im Notfall sogar aus anderen Substanzen gewinnen.
Zu hohe Blutzuckerwerte sind meist ein Anzeichen für Diabetes mellitus und weisen auf gestörte Stoffwechselabläufe hin. Zu niedrige Werte sind bei gesunden Menschen selten und in der Regel unproblematisch. Bei Diabetikern, insbesondere bei Insulintherapie, können sie jedoch gefährlich sein.
Insulin, ein Hormon der Bauchspeicheldrüse, ist notwendig, damit die Zellen die Energie aus Glukose nutzen können. Es fungiert als Schlüssel für die Zellen, um die Glukose aus dem Blut aufzunehmen. Ohne Insulin verbleibt die Glukose im Blut. Der Blutzuckerspiegel ist keine konstante Größe und schwankt im Laufe des Tages, was völlig normal ist.
Chronisch hohe Blutzuckerwerte sind tückisch, da Betroffene sie oft erst spät bemerken. Symptome treten oft erst auf, wenn der Diabetes bereits fortgeschritten ist. Ein Typ-2-Diabetes lässt sich jedoch gut behandeln, und das Erreichen der Blutzucker-Normwerte reduziert das Risiko langfristiger Schäden. Das Hauptziel der Diabetes-Therapie ist daher die Verbesserung der Glukosewerte.
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Arten von Blutzuckerwerten
Es gibt verschiedene Blutzuckerwerte, die im normalen Sprachgebrauch meist den Kurzzeit-Zucker betreffen. Dieser Wert wird mit einem Blutzuckermessgerät durch einen Fingerstich ermittelt. Um aussagekräftige Informationen zu erhalten, wird der Kurzzeit-Blutzucker zu bestimmten Zeiten gemessen. Die wichtigsten Varianten sind:
- Nüchtern-Blutzucker: Gemessen direkt morgens nach dem Aufstehen, vor dem Essen oder Trinken.
- Postprandialer Blutzucker: Gemessen nach dem Essen, um die Wirkung der Mahlzeit auf die Glukosewerte zu bestimmen.
Alternativ kann ein Gewebezuckersensor am Oberarm getragen werden, der den Blutzuckerverlauf nahezu in Echtzeit verfolgt.
Der Langzeitzucker, auch HbA1c-Wert genannt, ist ebenso wichtig. Da Blutzuckerschwankungen natürlich sind, sind einzelne Werte wenig aussagekräftig. Der HbA1c-Wert ist daher eine wichtige Messgröße für die Diagnose und Therapie von Diabetes.
Messeinheiten und Umrechnung
Die Kurzzeit-Blutzuckerwerte werden in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l) angegeben. Mg/dl gibt das Verhältnis von Blutvolumen zum Gewicht der gelösten Glukoseteilchen an, während mmol/l die Anzahl der Glukosemoleküle erfasst. Es ist wichtig, bei einer Einheit zu bleiben, um Blutzuckerwerte vergleichen zu können.
Die Umrechnung zwischen den Einheiten erfolgt wie folgt:
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- mg/dl x 0,0555 = mmol/l
- mmol/l x 18,02 = mg/dl
Blutzucker-Normwerte
Bei der Behandlung von Diabetes ist es wichtig, den Blutzucker auf ein möglichst gesundes Niveau zu senken. Ein idealer Nüchtern-Blutzuckerwert liegt unter 100 mg/dl bzw. 5,6 mmol/l. Höhere Werte können ein Hinweis auf Diabetes mellitus sein, wobei die Diagnose in der Regel erst nach mindestens zwei erhöhten Messungen gestellt wird.
Die folgende Tabelle fasst die Blutzucker-Normwerte für Gesunde und Menschen mit Diabetes zusammen:
| Blutzuckerwert | Zielwerte bei Personen ohne Diabetes | Zielwerte bei Menschen mit Diabetes Typ 1 | Zielwerte bei Menschen mit Diabetes Typ 2 |
|---|---|---|---|
| Nüchternblutzucker | 60 - 100 mg/dl | 90 - 120 mg/dl | 100 - 125 mg/dl |
| Nach dem Essen | 90 - 140 mg/dl | 130 - 160 mg/dl | 140 - 199 mg/dl |
| Vor dem Schlafengehen | - | 110 - 140 mg/dl | - |
| HbA1c-Wert | Bis 6,5 % | Unter 7,5 % | Unter 7,5 % |
Es ist wichtig zu beachten, dass die idealen Zielwerte individuell variieren können und vom Alter, der Krankheitsgeschichte und den Lebensumständen abhängen. Die Festlegung der persönlichen Zielwerte sollte in Absprache mit dem behandelnden Diabetologen erfolgen.
Bedeutung der Blutzucker-Tabelle
Eine Blutzucker-Tabelle ist ein nützliches Hilfsmittel zur Diabeteskontrolle. Sie ermöglicht es, die eigenen Blutzuckerwerte mit den Normalbereichen zu vergleichen und Abweichungen frühzeitig zu erkennen. Dies hilft, Unter- oder Überzuckerungen zu vermeiden, die gesundheitliche Risiken bergen.
- Hyperglykämie (Überzuckerung): Kann langfristig Nervenschäden verursachen und zu einem diabetischen Fußsyndrom führen.
- Hypoglykämie (Unterzuckerung): Kann im schlimmsten Fall zu einem diabetischen Koma führen.
Durch den Vergleich des Blutzucker-Tagesprofils mit der Tabelle können Trends abgeleitet und Therapieanpassungen mit dem Arzt besprochen werden. In Kombination mit einem Tagebuch, in dem Ernährung, Bewegung und Medikamente dokumentiert werden, kann der Patient besser verstehen, wie diese Faktoren den Blutzucker beeinflussen.
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Was tun bei abweichenden Werten?
Weichen die Blutzuckerwerte von den Normalwerten ab, ist schnelles Handeln erforderlich. Dies kann die Verabreichung von Insulin oder die Aufnahme von schnell wirksamen Kohlenhydraten (z.B. Traubenzucker) bedeuten. Die genaue Strategie sollte vorab mit dem Diabetologen besprochen werden, da sie individuell angepasst werden muss.
Bei dauerhaft abweichenden Werten ist ein Arzttermin erforderlich, um den Therapieplan anzupassen. Ein ausgeglichener Blutzuckerwert ist die beste Option, um Komplikationen zu vermeiden. Diabetiker bemerken Abweichungen oft selbst durch Symptome wie verschwommenes Sehen und Übelkeit (bei hohen Werten) oder Zittern und Verwirrtheit (bei niedrigen Werten).
Einfluss der Ernährung
Die Ernährung hat einen großen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Kohlenhydratreiche Lebensmittel wirken sich besonders stark aus. Zucker und Produkte aus hellen Auszugsmehlen werden schnell verwertet und lassen den Blutzucker rasch ansteigen. Vollkornmehle enthalten mehr Ballaststoffe, die die Glukoseaufnahme verzögern und den Anstieg abschwächen.
Eine personalisierte Ernährungsweise, die auf gemessenen Daten basiert, ist der beste Ansatz, um den Diabetes in den Griff zu bekommen. Mit einer Diabetes-App können Sie herausfinden, welche Lebensmittel Sie bedenkenlos essen können und welche Sie sparsamer dosieren sollten. Sie erfahren auch, wie Sie Lebensmittel kombinieren, um Ihren Blutzucker zu stabilisieren.
Blutzucker senken: Tipps zur Ernährung
Um einen erhöhten Blutzuckerwert zu senken, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Angepasste Ernährung: Reduzierter Zuckeranteil und Erhöhung von Ballaststoffen.
- Sport: Unterstützt die Muskelarbeit und erhöht den Energiebedarf, der durch Glukose im Blut gedeckt wird.
- Medikamente: Antidiabetika helfen, den Blutzuckerwert zu senken.
Innovative Therapieansätze
Wenn Sie eine innovative Lebensstiltherapie ausprobieren und Ihren Diabetes selbst in die Hand nehmen wollen, ist eine Diabetes-App eine gute Option. Sie hilft Ihnen, eine Ernährungsweise zu finden, die zu Ihnen und Ihrem Leben passt und gleichzeitig Ihren Langzeit-Blutzucker senkt.
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