Ursachen und Behandlung von Nachtschweiß: Ein umfassender Leitfaden

Schwitzen ist eine natürliche und notwendige Körperfunktion, die hilft, die Körpertemperatur zu regulieren. Allerdings kann nächtliches Schwitzen, auch bekannt als Nachtschweiß, ein Zeichen für ein zugrunde liegendes Problem sein, das Aufmerksamkeit erfordert. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen von Nachtschweiß, die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, Behandlungsansätze und präventive Maßnahmen.

Was ist Nachtschweiß?

Nachtschweiß, medizinisch als nächtliche Hyperhidrose bezeichnet, ist übermäßiges Schwitzen während des Schlafs, das nicht durch äußere Faktoren wie eine warme Schlafumgebung verursacht wird. Es unterscheidet sich von leichtem Schwitzen oder einem Wärmegefühl. Betroffene wachen oft schweißgebadet auf und müssen möglicherweise ihre Kleidung und Bettwäsche wechseln.

Nachtschweiß ist ein häufiges Problem, das Männer und Frauen betrifft. Studien zeigen, dass ein erheblicher Prozentsatz der Menschen über nächtliche Schweißattacken berichtet. Neben dem Unbehagen kann Nachtschweiß zu Schlafstörungen führen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können, was zu Reizbarkeit, Stress, Angstzuständen, Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes führen kann.

Ursachen von Nachtschweiß

Es gibt viele verschiedene Ursachen für Nachtschweiß. Einige Ursachen sind geschlechtsspezifisch, während andere beide Geschlechter betreffen können. Hier sind einige häufige Ursachen:

Medikamente

Nachtschweiß kann eine Nebenwirkung vieler verschreibungspflichtiger Medikamente sein, darunter bestimmte Blutdruckmedikamente, Verhütungsmittel und Medikamente gegen Atemwegserkrankungen. Antidepressiva können ebenfalls nächtliche Hyperhidrose verursachen. Wenn Sie regelmäßig verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen und unter Nachtschweiß leiden, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen.

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Schlafapnoe

Schlafapnoe, eine Erkrankung, bei der die Atmung während des Schlafs kurzzeitig aussetzt, kann ebenfalls zu Nachtschweiß führen. Wenn die Atmung aussetzt, werden Hormone ausgeschüttet, die eine verstärkte Transpiration auslösen. Männer sind häufiger von Schlafapnoe betroffen als Frauen.

Säurereflux

Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD), bei der Magensäure in die Speiseröhre gelangt, kann ebenfalls zu Nachtschweiß führen. Dies kann mit der Tatsache zusammenhängen, dass GERD-Patienten auch ein erhöhtes Risiko für Schlafapnoe haben.

Alkohol und Koffein

Alkohol erweitert die Blutgefäße in der Haut, was zu Wärmegefühl und Gesichtsrötung führen kann. Dies könnte erklären, warum Menschen, die mehr Alkohol konsumieren, eher zu Nachtschweiß neigen. Einige Studien legen auch eine Verbindung zwischen Koffeinkonsum und Hitzewallungen nahe.

Angstzustände

Angstzustände können ebenfalls zu Nachtschweiß führen. Menschen, die unter Panikstörungen leiden, haben ein höheres Risiko für nächtliches Schwitzen.

Schilddrüsenüberfunktion

Eine überaktive Schilddrüse (Hyperthyreose) produziert zu viele Schilddrüsenhormone, was den Stoffwechsel ankurbelt und zu Überhitzung und verstärktem Schwitzen führen kann.

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Nächtliche Unterzuckerung

Menschen mit Diabetes, insbesondere solche, die Insulin einnehmen, können unter nächtlicher Unterzuckerung (Hypoglykämie) leiden. Transpiration ist ein Zeichen dafür, dass der Blutzucker zu stark gesunken ist. Wenn Sie Diabetes haben und unter Nachtschweiß leiden, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen.

Infektionen oder Erkrankungen

In einigen Fällen kann Nachtschweiß durch Infektionen wie Tuberkulose oder Erkrankungen wie Lymphome verursacht werden. Wenn Sie unter nächtlichen Schweißausbrüchen leiden, sollte Ihr Arzt informiert werden.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Nachtschweiß bei Männern

Bei Männern ist Nachtschweiß oft auf eine der oben genannten Ursachen zurückzuführen. Bei einigen Männern mittleren Alters kann jedoch auch der Testosteronspiegel sinken, was die Wahrscheinlichkeit für Nachtschweiß erhöht.

Nachtschweiß bei Frauen

Viele Frauen klagen während der Prämenopause, der Wechseljahre oder der Schwangerschaft über exzessives Schwitzen in der Nacht.

Prämenopause und Wechseljahre

Frauen in der Prämenopause oder Menopause erleben häufig Nachtschweiß in Form von Hitzewallungen im Schlaf. Dies betrifft einen hohen Prozentsatz der Frauen in diesen Lebensabschnitten. Der Rückgang der Östrogenproduktion kann zu hochempfindlichen Reaktionen des Hypothalamus (des Teils im Gehirn, der die Körpertemperatur kontrolliert) führen.

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Schwangerschaft

Viele werdende Mütter leiden unter Nachtschweiß, und viele Frauen klagen auch in der Wochenbettperiode noch darüber. Dies kann auf Hormonschwankungen zurückzuführen sein, die sich darauf auswirken können, wie der Körper seine Temperatur reguliert. Schlafapnoe kann ebenfalls eine Rolle spielen.

Was tun bei Nachtschweiß?

Nachtschweiß kann verringert oder verhindert werden, wenn die zugrunde liegende Ursache behandelt wird. Manchmal genügt eine kleine Umstellung der Lebensweise, während in anderen Fällen eine ärztlich verordnete medizinische Behandlung erforderlich ist.

Ernährung und Veränderung der Lebensweise

Sorge für ein kühles Schlafzimmer

Nachtschweiß wird nicht durch hohe Temperaturen ausgelöst, aber es kann das Problem verschärfen, in einem zu warmen Schlafzimmer zu schlafen. Eine deutliche Senkung der Raumtemperatur kann nächtlichen Schweißausbrüchen vorbeugen. Nachtwäsche aus feuchtigkeitsdurchlässigen Stoffen kann ebenfalls für mehr Komfort sorgen.

Halte ein gesundes Gewicht

Übergewichtige Menschen sind anfälliger für nächtliche Schwitzattacken, was wahrscheinlich auf eine Schlafapnoe zurückzuführen ist. Eine Reduzierung des Körpergewichts um nur zehn Prozent kann bereits zu einer erheblichen Verbesserung beitragen.

Schränke den Genuss von Koffein, Alkohol und scharfem Essen ein

Besonders am Abend empfiehlt es sich, Lebensmittel und Getränke zu vermeiden, die Nachtschweiß auslösen können.

Versuche es mal mit Soja

Lebensmittel auf Sojabasis können Symptome der Wechseljahre lindern. Frauen, die Nahrungsergänzungsmittel mit Soja-Isoflavonen einnehmen, leiden weniger unter Nachtschweiß. Bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel ausprobieren, sollten Sie sich jedoch grundsätzlich ärztlich beraten lassen.

Medizinische Behandlungen

Hormontherapie

Wenn Ihre nächtlichen Schweißausbrüche auf wechseljahrbedingte Veränderungen des Hormonhaushalts zurückzuführen sind, empfiehlt Ihr Arzt Ihnen möglicherweise eine Hormontherapie mit verschreibungspflichtigem Östrogen und/oder Progesteron. Hormontherapien sind aber nicht für jeden geeignet, denn mitunter bringen sie ernstzunehmende Nebenwirkungen mit sich wie zum Beispiel ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs, Schlaganfälle oder Blutgerinnsel. Ihr Arzt kann Ihnen dabei behilflich sein, die Vor- und Nachteile abzuwägen.

Gabapentin

Das verschreibungspflichtige Medikament wurde ursprünglich zur Behandlung von Krampfanfällen entwickelt, kann aber nachweislich auch bei Frauen in den Wechseljahren, die unter Hitzewallungen und Nachtschweiß leiden, für Erleichterung sorgen. Gabapentin ist eine wirksame Alternative für Frauen, die nicht auf eine Hormontherapie zurückgreifen möchten oder für die eine solche Therapie aufgrund von Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden nicht in Frage kommt. Auch hier ist Ihr Arzt der richtige Ansprechpartner.

Akupunktur

Einer Metaanalyse mehrerer Studien zufolge treten Hitzewallungen bei Frauen, die mit Akupunktur behandelt werden, seltener auf und sind weniger stark.

CPAP-Masken oder Dentalschienen

Wenn der Nachtschweiß von einer Schlafapnoe ausgelöst wird, empfehlen Schlafspezialisten in der Regel eine dieser beiden Behandlungsmöglichkeiten. Bei einer CPAP-Therapie wird während des Schlafs ein Gerät eingesetzt, das Luft in Mund und Nase pumpt, um die Atemwege offen zu halten. Eine maßgefertigte Zahnschiene hält den Unterkiefer in einer nach vorn verlagerten Position und sorgt so für eine Entspannung der Muskeln im hinteren Rachen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine bewährte Behandlungsmethode für Angst- und Panikstörungen und kann bei durch diese Erkrankungen verursachtem Nachtschweiß für Erleichterung sorgen.

Schwitzen durch Übersäuerung (Azidose)

Übermäßiges Schwitzen kann auch durch Übersäuerung (Azidose) verursacht werden. Um Übersäuerung und Schwitzen in den Griff zu bekommen, muss der körpereigene Säure-Basen-Haushalt wieder in ein gesundes Gleichgewicht gebracht werden.

Ursachen für Nachtschweiß im Überblick

  • Ungünstige Schlafbedingungen
  • Alkohol
  • Nikotin
  • Scharf gewürzte Speisen
  • Hormonelle Schwankungen
  • Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck
  • Autoimmunerkrankungen
  • Medikamente
  • Psychische Belastungen

Wann zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn der Nachtschweiß länger als drei bis vier Wochen bestehen bleibt und weitere Beschwerden wie Schmerzen, Fieber, Gewichtsverlust oder Abgeschlagenheit hinzukommen.

Was macht der Arzt?

Der Arzt wird ein Erstgespräch führen, um die Ursache des Nachtschweißes zu ermitteln. Abhängig von der Verdachtsdiagnose werden verschiedene Untersuchungen eingeleitet und unter Umständen ein Facharzt hinzugezogen.

Was ist Nachtschweiß?

Nachtschweiß ist definiert als übermäßiges Schwitzen, das nur nachts auftritt. Extremes Schwitzen führt häufig zu Schlafstörungen, da der Betroffene in der Nacht aufwacht, weil er stark schwitzt oder anschließend friert.

Behandlung von Nachtschweiß

Wie Nachtschweiß behandelt wird, hängt von der Ursache ab. Manchmal reicht es schon aus, die Schlafgewohnheiten zu ändern. Auch auf Nikotin, Alkohol und koffeinhaltige Getränke zu verzichten hilft, das Schwitzen zu beenden. Milde Speisen und ausreichend Bewegung tagsüber tun ihr Übriges.

Vorbeugen von Nachtschweiß

  • Versuchen Sie, gesund zu leben!
  • Verzichten Sie auf Nikotin und Alkohol!
  • Konsumieren Sie vor dem Zubettgehen keine koffeinhaltigen Getränke!
  • Essen Sie abends keine scharf gewürzten Speisen!
  • Vermeiden Sie Übergewicht!
  • Passen Sie die Bettdecke an die entsprechende Jahreszeit an!
  • Verwenden Sie für Pyjama und Bettüberzüge natürliche Materialien wie reine Baumwolle!
  • Die Temperatur im Schlafzimmer sollte maximal 18 Grad betragen!
  • Sorgen Sie für Entspannung vor dem Zubettgehen!
  • Trinken Sie vor dem Schlafengehen Salbeitee!

Diabetes und Nachtschweiß

Diabetes gehört zu den weitverbreiteten Stoffwechselerkrankungen. Eines der häufigen Symptome bei Diabetes ist Schwitzen, bedingt durch die Krankheit. Das starke Schwitzen bei Diabetes lässt sich häufig nicht ursächlich, sondern nur symptomatisch behandeln. Doch zumindest gegen die übermäßige Schweißbildung, kann man etwas unternehmen.

Das passiert im menschlichen Körper bei Diabetes

Bei Diabetes leiden Betroffene unter einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Das Fatale: Im Blut ist der lebensnotwendige Zucker zwar reichlich vorhanden, doch er kann von dort nicht in die Körperzellen gelangen, die ihn als Energievorrat benötigen.

Gründe für das Schwitzen durch Diabetes

Das vegetative Nervensystem ist für die Steuerung der Schweißproduktion maßgeblich verantwortlich. Als Teil des peripheren Nervensystems kann es bei Diabetes von Schädigungen betroffen sein. Dies wiederum kann direkte Auswirkungen auf das Schwitzen durch Diabetes haben.

Am ganzen Körper schwitzen bei Diabetes

Bei Diabetiker:innen ist das Phänomen des Schwitzens beim Essen verbreitet. Generell sind von dem Problem des übermäßigen Schwitzens durch Diabetes jedoch alle Körperregionen betroffen.

Besonderheiten bei Diabetes Typ 2

Diabetes Typ 2 wird nach Expertenmeinung durch einen ungesunden Lebenswandel, fehlende Bewegung, Rauchen und Übergewicht begünstigt. Starkes Schwitzen bei Diabetes 2 kann deshalb oft nicht durch Bekämpfen der Ursachen eingedämmt werden.

Behandlung des Schwitzens bei Diabetes

Da das Schwitzen bei Diabetes oft durch irreparable Schäden an Organen oder dem Nervensystem begründet ist, lässt sich gegen die Ursachen wenig unternehmen. Die Beschwerden jedoch, die im Rahmen der Diabetes durch das starke Schwitzen entstehen, lassen sich lindern - und zwar durch Eindämmen der Schweißausbrüche. Dies kann durch aluminiumhaltige Antitranspirante gelingen.

Zuckerkonsum und Schlaf

Übermäßiger Zuckerkonsum kann zu einem stark schwankenden Insulinspiegel im Körper führen. Dies kann zu Unruhe und Schlaflosigkeit führen.

Tipps für einen gesunden Schlaf

  • Planen Sie feste Schlaf- und Wachzeiten ein.
  • Gehen Sie nur ins Bett, wenn Sie wirklich müde sind.
  • Achten Sie auf die richtige Raumtemperatur (15 - 19 Grad).
  • Sorgen Sie für frischen Sauerstoff in Ihrem Zimmer.
  • Vermeiden Sie zu anstrengende geistige und körperliche Tätigkeiten vor dem Schlafengehen.
  • Schaffen Sie sich eine entspannte Umgebung.
  • Vermeiden Sie eine unbequeme Schlafpositon.
  • Vermeiden Sie üppige und schwere Mahlzeiten mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen.
  • Trinken Sie speziellen warmen Tee vor der Nachtruhe.
  • Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke und Nikotin.
  • Vermeiden Sie fett- und zuckerhaltige Lebensmittel mindestens zwei Stunden vor der Bettruhe.

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