Schoko Pizza kaufen: Eine süße Versuchung und ihr überraschendes Ende
Die Schoko-Pizza, eine Kombination aus dem herzhaften Klassiker und süßer Schokolade, erfreute sich kurzzeitig großer Beliebtheit. Doch wie kam es zu diesem ungewöhnlichen Produkt, und warum verschwand es so schnell wieder von der Bildfläche? Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte der Schoko-Pizza, ihre verschiedenen Varianten, Zutaten und gibt Einblicke in die Gründe für ihren Erfolg und Misserfolg.
Die Einführung und der anfängliche Hype
Am 1. April 2017 führte Dr. Oetker die „Ristorante Pizza Dolce al Cioccolato“ ein. Die Ankündigung wurde zunächst für einen Aprilscherz gehalten, doch es handelte sich um ein echtes Produkt. Bei der Markteinführung entbrannte ein regelrechter Hype um die Schokoladenpizza. Das Tiefkühldessert bestand aus einem klassischen Pizzateig als Grundlage, der mit Milchschokolade-Raspeln, Schoko-Tröpfchen und weißen Schokoladen-Stückchen belegt war.
Die Schoko-Pizza traf offenbar den Nerv der Zeit, denn der Nachtisch zum Aufbacken war zunächst so gefragt, dass das Unternehmen Dr. Oetker mit der Produktion zeitweise gar nicht hinterherkam. Es traten sogar Lieferengpässe auf.
Die Zutaten und Varianten
Die Schoko-Pizza existierte in verschiedenen Varianten, sowohl von Dr. Oetker als auch von anderen Anbietern. Die Zutaten variierten je nach Hersteller und Rezeptur, aber einige Grundbestandteile waren typisch:
- Pizzateig: Als Grundlage diente ein klassischer Pizzateig, ähnlich dem von herzhaften Pizzen.
- Schokolade: Verschiedene Schokoladensorten kamen zum Einsatz, darunter Vollmilchschokolade, Zartbitterschokolade und weiße Schokolade. Diese wurden in Form von Raspeln, Tröpfchen oder Stücken auf der Pizza verteilt.
- Weitere süße Zutaten: Zuckerdragees, Schoko-Tröpfchen und andere Süßigkeiten wurden oft als zusätzliche Toppings verwendet.
Einige Beispiele für die Zutatenlisten verschiedener Schoko-Pizzen:
Lesen Sie auch: Hannover Waffeln vor dem Aus?
- Dr. Oetker „Ristorante Pizza Dolce al Cioccolato“: Milchschokolade-Raspeln, Schoko-Tröpfchen und weiße Schokoladen-Stückchen auf einem Pizzateig.
- CHOCOLISSIMO "ChocoPizza - Choco Coco": Vollmilchschokolade mit Kokoschips, Mandeln und getrockneten Johannisbeeren. Zutaten: Zucker, Kakaobutter, Vollmilchpulver, Mandeln, Kakaomasse, Molkenpulver, Kokosnuss-Chips, Emulgator: Sojalecithin; getrocknete rote Johannisbeeren, natürliches Aroma: Vanille. Kakaoanteil mindestens: Vollmilchschokolade 33 %.
- Hausgemachte Schoko-Pizza: Hier kann man kreativ werden und den Pizzateig beispielsweise mit Nutella, weißer Kuvertüre, Vollmilchkuvertüre und Schoko-Tröpfchen belegen.
Die Zubereitung
Die Zubereitung einer Schoko-Pizza ist denkbar einfach, besonders bei Tiefkühlprodukten. Diese werden einfach im vorgeheizten Ofen aufgebacken, bis der Teig knusprig und die Schokolade geschmolzen ist.
Auch die Zubereitung einer selbstgemachten Schoko-Pizza ist nicht kompliziert:
- Hefeteig zubereiten: Mehl, Kakao, Trockenbackhefe, Vanillin-Zucker, Zucker, Salz und kaltes Wasser zu einem glatten Teig verarbeiten und kurz gehen lassen.
- Backofen vorheizen.
- Schoko-Pizza formen: Den Teig halbieren, zu Kugeln formen und auf Backpapier ausrollen. Mehrmals mit einer Gabel einstechen und sofort backen.
- Schoko-Pizza bestreichen und belegen: Den gebackenen Pizzaboden mit Nutella® bestreichen und mit weißer Kuvertüre, Kuvertüre fix und Schoko-Tröpfchen belegen. Kurz überbacken, bis die Schokolade geschmolzen ist.
Der Rückgang der Nachfrage und das Ende der Schoko-Pizza
Doch nach den ersten Monaten ging die Nachfrage spürbar zurück. Ein Jahr nach der Markteinführung nahm Dr. Oetker erste Anpassungen vor. 2018 gab es die einst so beliebte Schokopizza nur noch in der kleineren Variante "Piccola Cioccolatino" zu kaufen.
Jetzt bestätigte der Lebensmittelkonzern offiziell, dass die Produktion komplett eingestellt wurde. Bereits seit Sommer 2019 wurde die Tiefkühlpizza mit Schokoladenbelag nicht mehr an den Handel ausgeliefert, schon bald wird die "Piccola Cioccolatino" komplett aus dem Tiefkühlfach verschwunden sein.
"Es gibt ja immer wieder Neuheiten, dafür muss ein altes Produkt auch mal Platz machen, wenn die Nachfrage nicht mehr entsprechend ist", erklärte ein Pressesprecher von Dr. Oetker gegenüber der Zeitung "Neue Westfälische".
Lesen Sie auch: Schokoladensortiment in Dubai: Kaufland im Fokus
Gründe für das Scheitern
Es gibt mehrere mögliche Gründe, warum die Schoko-Pizza nicht dauerhaft erfolgreich war:
- Saisonalität: Süße Speisen sind oft saisonabhängig und werden vor allem in den kälteren Monaten konsumiert. Die Schoko-Pizza könnte daher im Sommer weniger gefragt gewesen sein.
- Übersättigung: Der anfängliche Hype führte möglicherweise zu einer Übersättigung des Marktes. Viele Kunden probierten die Schoko-Pizza einmal aus, waren aber nicht bereit, sie regelmäßig zu kaufen.
- Kaloriengehalt: Die Schoko-Pizza ist eine echte Kalorienbombe. 100 Gramm der süßen Pizza haben rund 320 Kalorien. Eine Schokopizza hat damit mehr Kalorien als die Salamipizza von Dr. Oetker. Dies könnte gesundheitsbewusste Kunden abgeschreckt haben.
- Geschmack: Nicht jeder mag die Kombination aus Pizza und Schokolade. Der ungewöhnliche Geschmack könnte ein Hindernis für eine breitere Akzeptanz gewesen sein.
Alternativen und ähnliche Produkte
Obwohl die klassische Schoko-Pizza vom Markt verschwunden ist, gibt es weiterhin Alternativen und ähnliche Produkte:
- Süße Pizzen in Restaurants und Cafés: Viele Restaurants und Cafés bieten süße Pizzen als Dessert an, oft mit frischen Früchten, Schokolade oder anderen süßen Belägen.
- Hausgemachte Schoko-Pizza: Wer nicht auf die Kombination aus Pizza und Schokolade verzichten möchte, kann sich seine eigene Schoko-Pizza zu Hause zubereiten und dabei die Zutaten nach seinem Geschmack auswählen.
- Andere süße Pizzen: Es gibt auch andere süße Pizzen, die nicht unbedingt Schokolade enthalten, sondern beispielsweise mit Früchten, Honig oder Nüssen belegt sind.
Lesen Sie auch: Von den Anfängen bis zur Gegenwart: Lindt Schokolade