Vlaai mit Streusel: Ein Rezept für den niederländischen Kuchenklassiker
Vlaai ist ein niederländischer Kuchenklassiker, der seinen Ursprung in Limburg hat. Typisch ist der luftige Hefeteig, der mit Obst, Pudding oder sogar Reis gefüllt wird und mit einem Teiggitter abgedeckt ist. Anders als viele schwere Torten wirkt Vlaai leicht und angenehm fruchtig, was ihn zu einem festen Bestandteil bei Geburtstagen, Festen und Kaffeerunden macht. Heute ist er weit über die Region hinaus bekannt und gilt als Symbol für niederländische Backtradition. Dieser Artikel bietet ein umfassendes Rezept für Vlaai mit Streuseln, inklusive Variationen und Tipps für ein perfektes Ergebnis.
Woher kommt der Vlaai ursprünglich?
Der Vlaai hat seinen Ursprung in der niederländischen Provinz Limburg und wird dort seit dem Mittelalter gebacken. Früher war er ein Festtagsgebäck, das zu Hochzeiten, Kirchweihen oder besonderen Anlässen serviert wurde. Typisch ist bis heute, dass Gäste bei einem Besuch traditionell mit einem Stück Vlaai bewirtet werden. Durch die Grenzlage zu Deutschland und Belgien hat sich das Gebäck auch in den Nachbarländern verbreitet und ist inzwischen in ganz Holland ein Symbol für regionale Backkultur.
Was ist ein Vlaai genau?
Er ist ein runder Kuchen aus Hefeteig, meist 26 bis 30 Zentimeter groß, der traditionell mit Obst oder Pudding gefüllt wird. Typisch ist die Gitterdecke aus Teigstreifen, die nicht nur dekorativ ist, sondern das Verhältnis von Teig zu Füllung ausbalanciert. Im Unterschied zu klassischen Obstkuchen ist er weniger süß und dadurch leichter bekömmlich. In Limburg gehört er fest zur Esskultur - kaum eine Familienfeier oder ein Kaffeetisch kommt ohne ihn aus.
Darum wirst du den Vlaai lieben
Vlaai ist leicht, fruchtig und nicht zu süß. Der Hefeteig macht ihn luftiger als klassische Obstkuchen, sodass er auch nach einem großen Essen angenehm zu essen ist. Dank der verschiedenen Füllungen - von Kirschen bis Aprikosen - passt er zu jeder Jahreszeit. Dazu kommt die typische Gitterdecke, die ihn nicht nur optisch besonders macht, sondern auch für das richtige Verhältnis von Teig und Frucht sorgt.
Rezept für Vlaai mit Streusel
Dieses Rezept kombiniert den traditionellen Vlaai mit knusprigen Streuseln für ein besonderes Geschmackserlebnis.
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Zutaten:
- Für den Hefeteig:
- 300 g Mehl
- 1 Päckchen Trockenhefe oder 1/2 Würfel frische Hefe
- 50 g weiche Butter
- 40 g Zucker
- 150 ml lauwarme Milch
- 2 TL Zitronenabrieb
- 1 Prise Salz
- 1 Eigelb
- Für die Puddingfüllung:
- 2 Päckchen Vanillepuddingpulver
- 500 ml Milch
- 6 EL Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- Für die Streusel:
- 300 g Mehl
- 200 g kalte Butter
- 100 g Zucker
- 1 Prise Salz
- Außerdem:
- 2 EL Milch
- etwas Hagelzucker
Zubereitung:
- Hefeteig zubereiten: Die Milch in einem kleinen Topf lauwarm erhitzen. Hefe und einen TL Zucker dazugeben und rühren, bis sich alles aufgelöst hat. Das Mehl in eine Schüssel füllen und eine Mulde in die Mitte formen. Die Hefemilch in die Mitte kippen und etwas Mehl vom Rand damit verrühren, bis eine Art Brei in der Mitte entsteht. Nicht das ganze Mehl mit der Milch vermischen! Den Vorteig abdecken und ca. 15 Minuten an einem warmen Ort ruhen lassen. Nach der Ruhezeit alle übrigen Zutaten für den Hefeteig zum Vorteig geben. Den Teig mit den Knethaken des Rührgerätes oder der Küchenmaschine ca. 7-10 Minuten kneten, bis eine glatte Teigkugel entsteht, die nicht mehr klebt. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort ca. 45 Minuten gehen lassen.
- Puddingfüllung zubereiten: Puddingpulver mit Zucker, Vanillezucker, Salz und etwas von der Milch glattrühren. Die restliche Milch aufkochen, vom Herd nehmen und das angerührte Puddingpulver einrühren. Unter ständigem Rühren aufkochen lassen, bis der Pudding andickt. Vom Herd nehmen und das Ei unterschlagen. Den Pudding etwas abkühlen lassen.
- Streusel zubereiten: Mehl, kalte Butter, Zucker und Salz in eine Schüssel geben. Mit den Händen zu Streuseln verarbeiten.
- Vlaai formen: Zwei Drittel des Hefeteiges auf einer bemehlten Oberfläche sehr dünn (ca. 3-5mm) ausrollen. Eine Tarte- oder Springform (26 cm Durchmesser) mit Butter einfetten und mit dem Teig auskleiden. Dabei darauf achten, dass der Teig nicht reißt. Den Hefeteig überall gut andrücken und überstehende Ränder mit einem scharfen Messer abschneiden. Die Puddingmasse auf den Hefeteig geben und gleichmäßig verteilen. Die Streusel gleichmäßig auf der Puddingfüllung verteilen.
- Backen: Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Vlaai ca. 20 Minuten backen. Eventuell nach ca. 10-15 Minuten mit Alufolie abdecken, falls er zu braun wird. Nach dem Backen den Vlaai etwas abkühlen lassen und mit Milch bepinseln und mit Hagelzucker bestreuen.
Variationen und Tipps
- Füllung: Statt Vanillepudding können auch andere Puddingvarianten wie Schokoladen- oder Karamellpudding verwendet werden. Auch Obstkompott, Reisbrei oder eine Mischung aus Obst und Pudding sind möglich. Traditionell werden Stachelbeeren, Pflaumen, Kirschen, Aprikosen oder Äpfel verwendet.
- Teig: Für eine schnellere Variante kann auch fertiger Blätterteig oder Mürbeteig verwendet werden.
- Streusel: Die Streusel können mit Nüssen, Mandeln oder Zimt verfeinert werden.
- Hefeteig: Der Hefeteig darf nicht zu lange geknetet werden, da er sonst zäh wird.
- Aprikosenfüllung: Anstelle von Pudding kann der Vlaai auch mit Aprikosen gefüllt werden. Dafür Aprikosen waschen, halbieren, entkernen und in einem Topf mit Zucker weich dünsten. Die Aprikosenmasse auf den Teigboden geben und mit Streuseln bestreuen.
- Gittermuster: Statt Streuseln kann auch ein Teiggitter auf den Vlaai gelegt werden. Dafür den restlichen Teig dünn ausrollen und in Streifen schneiden. Die Streifen gitterartig auf den Kuchen legen.
Niederländischer Apfelkuchen als Alternative
Wer eine Alternative zum Vlaai sucht, kann auch einen niederländischen Apfelkuchen backen. Dieses Rezept verwendet einen Hefeteig und eine Apfelfüllung, ähnlich wie der Vlaai, jedoch ohne Gitter oder Streusel.
Zutaten:
- Für den Hefeteig:
- 250 g Mehl
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 35 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 125 ml Milch
- 50 g flüssige Butter
- 1 Schuss Rapsöl
- Für die Füllung:
- 5 Äpfel
- 250 ml Apfelsaft
- 1 Päckchen Puddingpulver
- 1 Msp. Zimtpulver
- evtl. Haferflocken oder Haferkleie
Zubereitung:
- Hefeteig zubereiten: Mehl mit Zucker, Salz und Trockenhefe mischen. Milch, flüssige Butter und Öl zufügen und mit den Händen oder dem Knethaken zu einem glatten Teig verkneten. Den Hefeteig 30 Minuten gehen lassen, vorzugsweise an einem warmen Ort.
- Füllung zubereiten: Die Äpfel waschen, halbieren, das Kerngehäuse entfernen und die Äpfel in kleine Stückchen schneiden. Die Äpfel und den Apfelsaft in einen Kochtopf geben und in einigen Minuten weich kochen. Den Zimt und Zucker zufügen. Das Puddingpulver mit etwas mehr Apfelsaft glattrühren. Portionsweise zu den gedünsteten Äpfeln geben und einrühren. Die Masse sollte gut angedickt sein. Falls die Masse nachher doch zu flüssig sein sollte, mit etwas Haferflocken oder Haferkleie andicken.
- Kuchen formen: Zwei Drittel des Hefeteiges auf einer bemehlten Fläche ausrollen, etwas größer als die Springform. Den Teig in die leicht gefettete 26er Springform geben und einen kleiner Rand stehen lassen. Auf den Teigboden nun die eingedickten Äpfel geben und glattstreichen. Das letzte Drittel des Teiges ausrollen und mit dem Gitterroller darüberfahren, sodass das typische Muster entsteht. Dieses vorsichtig anheben und über die Apfelfüllung legen, überschüssige Ränder abschneiden.
- Backen: Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober-/Unterhitze ca. 20 Minuten auf der mittleren Schiene backen. Am besten noch warm genießen. Dazu passt Schlagsahne oder Vanilleeis.
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