Lebkuchen Rezept: So backen Sie den Klassiker selbst

Das Oktoberfest ist in vollem Gange und lockt mit vielen leckeren bayerischen Traditions- und Jahrmarktleckereien. Lebkuchenherzen dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Bunt verziert und zuckersüß sehen sie aus, sodass man schwach werden kann. Oftmals landen sie aber als Andenken im Schrank und werden erst Jahre später wiedergefunden. Dabei geht Liebe bekanntlich durch den Magen. Backen Sie Ihre Lebkuchenherzen doch einfach selbst und überraschen Sie Ihre Liebsten damit!

Lebkuchen: Eine lange Tradition

Lebkuchen haben eine unglaublich lange Tradition. Bereits 350 vor Christus gab es Aufzeichnungen über die kleinen Küchlein. Im alten Ägypten fand man sie als Grabbeigabe, und die Römer trugen sie aufgrund ihrer wohl magischen Kräfte um den Hals. Unsere heutigen Lebkuchen wurden allerdings im 12. Jahrhundert in Belgien erfunden. Gespickt mit Gewürzen wie Kardamom, Nelken, Muskat, Zimt und Anis verströmen sie einen herrlichen Duft.

Es gibt übrigens zwei verschiedene Arten von Lebkuchen:

  • Braune Lebkuchen: Sie bestehen aus einem knetbaren Teig mit hohem Mehlanteil. Dazu zählen zum Beispiel Printen, Lebkuchenherzen und Pfeffernüsse.
  • Oblaten-Lebkuchen: Sie bestehen aus einer eher weichen, mehlarmen oder sogar mehlfreien Masse, die auf Oblaten gespritzt wird.

Das Grundrezept für Lebkuchen

Hier ist ein einfaches Grundrezept, mit dem Sie Ihre eigenen Lebkuchen backen können. Dieses Rezept lässt sich vielseitig abwandeln und an Ihre persönlichen Vorlieben anpassen.

Zutaten:

  • 250 g Honig
  • 250 g brauner Rohrzucker
  • 100 g Butter oder Margarine
  • 1 Päckchen Lebkuchengewürz
  • Abrieb einer Zitrone
  • 500 g Mehl
  • 2 EL Backkakao
  • 2 Eier
  • 12 g Pottasche
  • 2 cl Kirschwasser

Zubereitung:

  1. Honig und Zucker erwärmen. Unter Rühren das Fett, die Gewürze und den Zitronenabrieb dazugeben. Vom Herd nehmen und leicht abkühlen lassen.
  2. Nach und nach die Honig-Zucker-Masse mit dem Mehl und dem Kakao verrühren und gut verkneten. Eier leicht verquirlen und unter den Teig mischen.
  3. Pottasche behutsam im Kirschwasser verrühren, gut auflösen und unter den Teig mischen. Den Teig während der Zubereitung nicht lange stehen lassen, denn er wird sonst fest und lässt sich kaum noch bearbeiten. Solange kneten und mischen, bis er nicht mehr klebt und glatt und glänzend ist.
  4. Eine Kugel formen und den Teig mindestens 1 Nacht lang ruhen lassen. Die Lebkuchen schmecken erst richtig gut, wenn man den Teig 2 Monate "in Frieden" lässt.
  5. Vor dem Ausrollen nochmals richtig fest durchkneten und dann auf bemehlter Fläche fingerdick ausrollen. Mit Hilfe einer Schablone oder mit einem Herzausstecher den Teig ausschneiden. Diese Gebilde nochmals 1 - 2 Stunden ruhen lassen.
  6. Auf Backpapier im vorgeheizten Ofen, mittlere Schiene, backen. Hin- und wieder die Farbe prüfen, denn der Lebkuchen darf nicht zu dunkel werden, sonst schmeckt er bitter. Die Hitze evtl. reduzieren. Backzeit etwa 20 Minuten bei 180 - 200 °C. Heißluft etwas weniger, Gas Stufe 2 - 3
  7. Lebkuchen sofort auf einem Rost auskühlen lassen. Wenn die Oberfläche glänzen soll, dann kurz vor Backzeitende mit Zuckerwasser bestreichen. Ansonsten die abgekühlten Lebkuchen mit Zuckerglasur verzieren. Wer mit Mandeln verzieren möchte, sollte diese schon vor dem Backen leicht in den Teig drücken.

Lebkuchenherzen backen und verzieren

Zutaten:

  • 150 g Butter
  • 80 g Honig
  • 80 g Zucker
  • 1 Ei
  • 350 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 EL Lebkuchengewürz
  • etwas Milch

Zubereitung:

  1. Die Butter zusammen mit dem Honig und dem Zucker in einem Topf bei mittlerer Stufe unter Rühren erhitzen, so dass sich der Zucker auflöst. Abkühlen lassen.
  2. Mehl mit Backpulver und Lebkuchengewürz in einer Rührschüssel mischen. Eine Mulde bilden und das Ei hineingeben. Die abgekühlte Honig-Zucker-Masse hinzufügen und mit dem Knethaken zu einem glatten Teig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und 1-2 Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen.
  3. Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Teig ca. 1 cm dick ausrollen. Mit einer Herz-Ausstechform Herzen aus dem Teig ausstechen und auf das Backblech legen. Für ca. 10 Minuten backen. Nach Wunsch oben zwei kleine Löcher hineinstechen um die Herzen später aufhängen zu können. Gut abkühlen lassen.
  4. Für die Spritzglasur Puderzucker und Eiweiß mit dem Rührgerät und Schneebesen gut verrühren. Nach und nach etwas Zitronensaft unterrühren, bis die Glasur dick und spritzfähig ist. In eine Garnierspritze einfüllen und mit gewünschter Tülle die Ränder der Herzen dekorieren. Mit der kleinen Lochtülle anschließend nach Wunsch auf das Herz schreiben. Zu guter Letzt mit Jelly Beans dekorieren. Mit der Spritzglasur festkleben. Gut trocknen lassen.

Die Lebkuchenherzen können mehrere Wochen in Gebäckdosen aufbewahrt werden. Wenn die Lebkuchen hart werden sollten, bei feuchter Luft aufbewahren oder zusammen mit einem angeschnittenen Apfel (regelmäßig wechseln!).

Lesen Sie auch: Raffinierte Keks-Kreationen

Lebkuchenhaus bauen

Wer kennt nicht die Geschichte von Hänsel und Gretel, die im Wald ein gar leckeres und wunderschön anzusehendes Lebkuchenhaus finden und dabei fast einer bösen Hexe zum Opfer fallen. Mit etwas Geschick können Sie sich mit einem Lebkuchen-Rezept Ihr eigenes Schlaraffenland bauen.

Zubereitung:

  1. Formen Sie die Wände: Dafür muss der Teig flach ausgerollt werden. Mache ihn nicht zu dünn, damit dein Häuschen stabil bleibt. Nun schneidest du aus dem flach ausgerollten Teig zwei identische, rechteckige Seitenwände, Vorder- und Rückseite mit Giebel sowie zwei gleich große Platten für das Dach. Falls du dir die Arbeit erleichtern möchtest, findest du zahlreiche Vorlagen und Schablonen im Internet. Es gibt auch Ausstechformen zu kaufen, mit denen du noch weniger Aufwand hast. Als Untergrund benötigst du eine Grundplatte, die groß genug ist, damit dein Haus darauf ausreichend Platz hat. Am Schönsten wird das Ergebnis, wenn diese auch aus Lebkuchenteig ist. Du kannst aber auch einen stabilen Karton nehmen.
  2. Backen Sie alles bei 180°C: Wenn du alle Teile fertig zugeschnitten hast, musst du diese zunächst backen. In der Zwischenzeit kannst du 500g Puderzucker, einem Eiweiß sowie einem Spritzer Zitronensaft zu Zuckerguss vermengen. Dieser dient dir beim Bauen als Kleber.
  3. Kleben Sie die Bauteile zusammen: Trage den Zuckerguss großzügig auf die Kanten der Seitenwände auf und klebe sie zusammen. Halte jede Wand ein paar Sekunden fest, bis der Guss leicht anzieht. Stelle die Vorder- und Rückseite auf, sodass ein Rechteck entsteht. Lass das Gerüst einige Minuten stehen, damit der Zuckermasse fest wird. Wenn die Wände stabil genug sind, trage Zuckerguss großzügig auf die oberen Kanten der Wände auf und setze die Dachplatten vorsichtig darauf. Auch hier solltest du die Platten einen Moment festhalten, bis sie stabil stehen.
  4. Machen Sie Ihr Haus zu einem Hingucker: Mit Zuckerguss als „Kleber“ kannst du nun Bonbons, Schokolinsen, Streusel und andere Deko anbringen. Du kannst die Zuckermasse auch mit Lebensmittelfarbe einfärben und kleine Details wie Fenster und Türen auf dein Haus malen. Besonders hübsch sieht es aus, wenn du den Guss als Schnee entlang der Dachkanten aufträgst oder ihn in kleinen Tupfen auf dem Dach verteilst. Bestäube das Häuschen zum Schluss mit etwas Puderzucker für eine winterliche Optik. Wenn du großes Bastel- und Backgeschick hast, kannst du aus dem Lebkuchenteig oder aus Marzipan noch kleine Details formen wie Schornstein, einen Zaun und alles was dir noch so in den Sinn kommt.

Was gehört in ein Lebkuchengewürz?

Ein klassisches Lebkuchengewürz besteht aus einer aromatischen Mischung von typischen Weihnachtsgewürzen. Hauptbestandteil ist Zimt, dieser gibt die Grundnote und bringt eine leicht süßliche Wärme mit. Für ein würziges Aroma sorgt Nelke. Ingwer bringt eine leichte Schärfe und Frische und Kardamom gibt eine zitronige Note. Ebenfalls für etwas Schärfe sorgt Piment, der der Mischung gleichzeitig Tiefe verleiht. Hinzu kommen Anis, Muskatnuss und Koriander sowie Fenchel. Die Verbindung der Einzelgewürze sorgt für eine ausgewogene Gewürzmischung und den typischen Lebkuchengeschmack.

Sind Pfefferkuchen, Honigkuchen und Lebkuchen das Gleiche?

Pfefferkuchen, Honigkuchen und Lebkuchen sind eng verwandt und werden oft synonym verwendet, da sie alle auf ähnlichen Rezepten und dem gleichen Ursprung basieren. In den einzelnen Regionen haben sich viele Rezepturen und Varianten herausgebildet. Besonders bekannte Lebkuchensorten sind Aachener Printen, Nürnberger Elisenlebkuchen und Pulsnitzer Pfefferkuchen.

  • Pfefferkuchen: Der Begriff „Pfefferkuchen“ wird vor allem in Nord- und Ostdeutschland verwendet und bezeichnet eine Art von Lebkuchen. Der Name stammt von der mittelalterlichen Verwendung des Begriffs „Pfeffer“ für alle exotischen Gewürze. Das Gebäck enthält oft Pfeffer oder eine intensive Gewürzmischung, was ihm eine leicht scharfe Note verleiht.
  • Honigkuchen: Honig war im Mittelalter die wichtigste Zutat und sorgte für die Süße und Haltbarkeit des Gebäcks. Traditioneller Honigkuchen ist oft milder gewürzt als Lebkuchen und wird besonders im süddeutschen Raum, in der Schweiz und in Österreich gerne gebacken.
  • Lebkuchen: Dies ist der heute gebräuchlichste Begriff und umfasst eine breite Vielfalt von Rezepten, die sich oft durch die Menge und Art der Gewürze sowie zusätzliche Zutaten wie Nüsse oder Trockenfrüchte unterscheiden. Am bekanntesten sind wohl die Nürnberger Elisenlebkuchen, die ohne Zugabe von Mehl und Fett gebacken werden nur unter Verwendung von geschlagenem Eiweiß und Nüssen sowie Gewürzen wie Nelken, Zimt, Kardamom und Sternanis. Der Lebkuchenteig wird vorm Backen auf Oblaten gespritzt. Verziert werden sie mit Schokoladen- oder Zuckerglasur.

Was kann ich mit dem Lebkuchengewürz noch backen?

In der Weihnachtszeit dürfen Plätzchen und Kekse nicht fehlen. Warum nicht mal Lebkuchenplätzchen als Variation zum klassischen Lebkuchen?

Zutaten:

  • 250 g Honig
  • 100 g brauner Zucker
  • 100 g Butter
  • 1 Ei
  • 400 g Weizenmehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 2-3 EL Lebkuchengewürz
  • 1 EL Kakaopulver
  • Mandeln oder Nüsse zur Verzierung

Zubereitung:

  1. Honig, braunen Zucker und Butter in einem kleinen Topf bei niedriger Hitze schmelzen, bis alles gut vermischt ist. Die Masse etwas abkühlen lassen.
  2. In einer großen Schüssel Mehl, Backpulver, Salz, Lebkuchengewürz und Kakaopulver mischen. Das Ei und die abgekühlte Honigmasse hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten.
  3. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 1 Stunde (am besten über Nacht) im Kühlschrank ruhen lassen.
  4. Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
  5. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 0,5 cm dick ausrollen. Plätzchen mit Ausstechformen ausstechen und auf das vorbereitete Blech legen. Nach Wunsch mit Mandeln, Haselnüssen oder Zitronat/Orangeat verzieren.
  6. Die Lebkuchen-Plätzchen ca. 10-12 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind. Die Backzeit variiert je nach Größe der Plätzchen. Nach dem Backen vollständig auskühlen lassen. Anschließend kannst du die Plätzchen nach Belieben noch mit Schokolade oder Zuckerguss verzieren.

Tipps und Tricks für weiche Lebkuchen

  1. Unterschiedliche Backzeiten: Brauner Lebkuchen benötigt etwa 10-15 Minuten und ist fertig, wenn Sie ihn mit dem Finger abtasten und sich dieser dabei nicht mehr teigig anfühlt. Alternativ können Sie ihn auch umdrehen und schauen, ob die Unterseite bereits gut gebräunt ist. Elisen- bzw. Oblatenlebkuchen benötigt hingegen um die 20-25 Minuten. Zum Überprüfen wenden Sie diesen ebenfalls. Ist nur noch etwa ein Drittel der Oblate feucht oder leicht wellig, nehmen Sie ihn aus dem Ofen.
  2. Keine Trockenheit: Damit die Leckerei nicht zu trocken wird, sollten Sie sie am besten bei Ober- und Unterhitze backen, idealerweise nach Augenmaß. Besonders in Rezepten mit viel Zucker und wenig Fett kann der Teig schneller aushärten. Für Elisenlebkuchen empfehlen wir eine geringere Backtemperatur von etwa 140 °C.
  3. Kein Auseinanderlaufen: Achten Sie besonders beim Elisenlebkuchen darauf, dass Sie den Teig nicht zu flüssig anrühren. Vermengen Sie die Zutaten deshalb nur kurz miteinander und geben Sie sie im Anschluss direkt auf die Oblaten. Dabei sollte eine flache Kuppel entstehen.
  4. Eine schöne Farbe: Seinen charakteristischen Braunton erhält der Lebkuchen sowohl durch die Pigmente des Roggenmehls, als auch durch das Ruhen des Teiges und die dabei entstehenden größeren Poren. Lassen Sie ihn wenigstens über Nacht reifen. Je mehr Zeit Sie haben, desto besser.
  5. Lagerung: Am besten bewahren Sie die Backwaren in einer gut verschließbaren Dose aus Kunststoff oder Metall auf. Sie können darin auch mehrere Schichten Ihrer Gebäckstücke legen, indem Sie einfach ein Stück Backpapier dazwischen platzieren.
  6. Etwas Apfel: Um dem Teig dabei zu helfen, schön weich zu werden, können Sie ein Stück Apfel oder auch unbehandelte Orangen- bzw. Zitronenschale mit in die Dose legen. Achten Sie nur darauf, dass diese mit der Schnittkante nach oben gedreht sind, nicht von den Gebäckstücken begraben und alle zwei Tage ausgetauscht werden.
  7. Haltbarkeit: Bei korrekter Lagerung halten sich Lebkuchen für etwa drei bis vier Monate.

Lesen Sie auch: Nougat-Rezept: Schritt für Schritt

Lesen Sie auch: Anleitung: Karamell kochen

tags: #wie #man #Lebkuchen #schreibt #Rezept

Populäre Artikel: