Wie man Lebkuchen backt: Eine umfassende Anleitung

Lebkuchen sind ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit in vielen Kulturen. Ihr süßer und würziger Geschmack macht sie zu einer beliebten Nascherei auf Jahrmärkten und Volksfesten. Wenn Sie nicht das ganze Jahr auf Lebkuchen verzichten möchten, können Sie sie einfach selbst backen. Dieser Artikel bietet Ihnen eine umfassende Anleitung, von den Ursprüngen des Lebkuchens bis hin zu detaillierten Backanweisungen und Tipps für ein perfektes Ergebnis.

Geschichte des Lebkuchens

Die Geschichte des Lebkuchens reicht weit zurück. Erste schriftliche Aufzeichnungen eines lebkuchenartigen Gebäcks stammen aus der Zeit um 350 v. Chr. Im alten Ägypten wurden kleine, gewürzte Honigkuchen den Grabbeigaben beigelegt. Auch die Römer verzehrten eine süße Masse auf Teig gebacken, allerdings nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern auch zu Ostern und anderen festlichen Anlässen. Die uns bekannte Form des Lebkuchens stammt ursprünglich aus Belgien, wo Nonnen fränkischer Klöster sie bereits 1296 als Nachtisch herstellten.

Arten von Lebkuchen

Grundsätzlich unterscheidet man beim Lebkuchenbacken zwei Arten:

  • Braune Lebkuchen: Diese eignen sich für Pfeffernüsse oder verschiedene Formgebäcke.
  • Oblatenlebkuchen: Diese ähneln in ihrer Form und Machart eher Makronen. Der Teig wird auf eine dünne Oblate gesetzt und dann gebacken. Eine besondere Form ist der Elisenlebkuchen, bei dem nur minimal oder gar kein Mehl verwendet wird.

Grundzutaten und Gewürze

Der typische Geschmack von Lebkuchen entsteht durch eine Kombination aus süßen und würzigen Zutaten. Zu den Grundzutaten gehören:

  • Honig
  • Zucker
  • Mehl (oft Roggenmehl)
  • Nüsse (Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse)
  • Eier

Die charakteristischen Gewürze sind:

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  • Anis
  • Fenchel
  • Ingwer
  • Kardamom
  • Koriander
  • Macis (Muskatblüte)
  • Muskat
  • Nelken
  • Piment
  • Zimt

Diese Gewürze verleihen dem Lebkuchen sein unverwechselbares Aroma und sorgen für eine weihnachtliche Stimmung.

Lebkuchen selber backen: Ein Rezept

Hier ist ein einfaches Rezept, um Lebkuchen selbst zu backen:

Zutaten:

  • 250 g flüssiger Honig
  • 100 g Zucker
  • 125 g Butter
  • 500 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Päckchen Lebkuchengewürz
  • 1 EL Kakao
  • 1 Ei (Größe M)
  • Oblaten (optional)
  • Zuckerglasur und bunte Zuckerstreusel zum Verzieren

Zubereitung:

  1. Honigmischung zubereiten: Honig, Zucker und Butter in einem Topf aufkochen, in eine Rührschüssel geben und vollständig abkühlen lassen.
  2. Mehlmischung herstellen: Mehl, Backpulver, Lebkuchengewürz und Kakao mischen.
  3. Teig kneten: Die Honigmischung, das Ei und die Mehlmischung mit den Knethaken des Handrührers zu einem glatten Teig verkneten.
  4. Teigruhe: Den Teig in Klarsichtfolie wickeln und mindestens 2 Stunden, besser über Nacht, im Kühlschrank ruhen lassen.
  5. Lebkuchen formen: Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 0,5 cm dick ausrollen und z.B. Lebkuchenmänner ausstechen. Alternativ den Teig auf Oblaten streichen.
  6. Backen: Die Lebkuchen auf mit Backpapier belegte Bleche legen und im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Umluft 160 Grad) auf der mittleren Schiene 12-15 Minuten backen. Bei Oblatenlebkuchen kann die Backzeit 20-25 Minuten betragen.
  7. Verzieren: Die abgekühlten Lebkuchen mit Zuckerglasur und bunten Zuckerstreuseln verzieren.

Backzeiten und Temperatur

Die Backzeit und Temperatur können je nach Art des Lebkuchens variieren:

  • Braune Lebkuchen: 10-15 Minuten bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze). Sie sind fertig, wenn sie sich beim Abtasten mit dem Finger nicht mehr teigig anfühlen oder die Unterseite gut gebräunt ist.
  • Oblatenlebkuchen: 20-25 Minuten bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze). Sie sind fertig, wenn nur noch etwa ein Drittel der Oblate feucht oder leicht wellig ist.
  • Elisenlebkuchen: Bei einer geringeren Backtemperatur von etwa 140 °C backen.

Tipps für weiche Lebkuchen

  • Luftfeuchtigkeit: Um die Lebkuchen weich zu machen, benötigen sie Feuchtigkeit. Bewahren Sie sie in einer gut verschließbaren Dose mit einem Stück Apfel oder unbehandelter Orangen- bzw. Zitronenschale auf.
  • Teigruhe: Lassen Sie den Teig ausreichend lange ruhen, am besten über Nacht.
  • Backen mit Ober- und Unterhitze: Backen Sie die Lebkuchen bei Ober- und Unterhitze, um ein Austrocknen zu vermeiden.

Tipps und Tricks für das perfekte Lebkuchenergebnis

  • Teigkonsistenz: Achten Sie darauf, dass der Teig nicht zu flüssig ist, besonders bei Elisenlebkuchen. Vermengen Sie die Zutaten nur kurz miteinander und geben Sie sie im Anschluss direkt auf die Oblaten.
  • Farbe: Seinen charakteristischen Braunton erhält der Lebkuchen sowohl durch die Pigmente des Roggenmehls, als auch durch das Ruhen des Teiges und die dabei entstehenden größeren Poren.
  • Lagerung: Bewahren Sie die Lebkuchen in einer gut verschließbaren Dose aus Kunststoff oder Metall auf. Sie können darin auch mehrere Schichten Ihrer Gebäckstücke legen, indem Sie einfach ein Stück Backpapier dazwischen platzieren.
  • Apfeltrick: Um dem Teig dabei zu helfen, schön weich zu werden, können Sie ein Stück Apfel oder auch unbehandelte Orangen- bzw. Zitronenschale mit in die Dose legen. Achten Sie nur darauf, dass diese mit der Schnittkante nach oben gedreht sind, nicht von den Gebäckstücken begraben und alle zwei Tage ausgetauscht werden.
  • Haltbarkeit: Bei korrekter Lagerung halten sich Lebkuchen für etwa drei bis vier Monate, idealerweise bei ca.

Varianten und besondere Rezepte

Elisenlebkuchen ohne Mehl

Für Menschen mit Glutenunverträglichkeit gibt es spezielle Rezepte für Elisenlebkuchen ohne Mehl. Diese Lebkuchen sind besonders weich und fluffig.

Schoko-Lebkuchen mit Nutella

Eine besonders leckere Variante sind Schoko-Lebkuchen mit Nutella. Diese Lebkuchen werden mit Nüssen, Mandeln, Nutella und Lebkuchengewürz gebacken und mit Zuckerguss überzogen.

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Lebkuchen vom Blech (Ulmer Brot)

Eine weitere Variante ist das "Ulmer Brot", eine Art Lebkuchen vom Blech, der mit Kaffee zubereitet, nach dem Backen mit Schokolade glasiert und in Quadrate geschnitten wird.

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