Tipps zur Haltbarkeit von gebackenen Keksen
In der Vorweihnachtszeit gleicht so manche Küche einer emsigen Wichtelwerkstatt, in der fleißig Plätzchen gebacken werden. Teig wird geknetet, ausgerollt, ausgestochen, gebacken und verziert. Angesichts der Vielfalt an köstlichen Plätzchensorten fällt die Wahl schwer, sodass oft alle Sorten gebacken werden. Damit diese Plätzchen lange frisch und aromatisch schmecken und nicht hart, pappig oder bröselig werden, gibt es einige Aufbewahrungstricks zu beachten. Richtig gelagert halten sich Weihnachtsgebäcke, je nach Sorte, sogar mehrere Wochen.
Wichtige Grundlagen für die Haltbarkeit
Bevor man sich mit den Details der Aufbewahrung beschäftigt, gilt es, einige grundlegende Aspekte zu beachten.
Vollständig Auskühlen Lassen
Damit selbstgebackene Plätzchen lange haltbar bleiben, müssen sie vor der Lagerung vollständig ausgekühlt sein. Das ist vor allem bei selbstgebackenen Plätzchen mit Füllung wichtig.
Trocknen der Verzierungen
Beim Plätzchenaufbewahren ist es besonders wichtig, dass die Kekse vor dem Verpacken richtig ausgekühlt sind und die Verzierungen bereits getrocknet sind. So kleben sie nicht zusammen, bleiben schön knusprig und sehen auch nach dem Lagern noch gut aus.
Geeignete Behälter
Am besten geeignet sind luftdicht verschlossene Keksdosen, zum Beispiel aus Blech, Plastik oder Glas. Empfehlenswert sind Gläser mit Gummidichtung oder Klickboxen, denn dort sind deine Plätzchen auch mottensicher.
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Die Richtige Aufbewahrung nach Sorte
Die Wahl des richtigen Behälters und die Art der Lagerung hängen stark von der jeweiligen Plätzchensorte ab.
Keksdosen aus Blech, Plastik oder Glas
Weiche Plätzchensorten mögen am liebsten Plastik. Knusprige Sorten eher Blech oder Glas, da sie sonst weich werden.
Getrennte Lagerung
Wähle am besten für jede Plätzchensorte ein eigenes Gefäß oder packe ähnlich dominante Sorten zusammen, um das Aroma zu erhalten. Falls du mehrere Sorten in einer Dose lagern möchtest, lege dafür eine Lage Butterbrot- oder Backpapier zwischen die verschiedenen Plätzchen. Weihnachtsteller- und Etageren sind übrigens nur zum Anrichten geeignet. Pack die Kekse nach dem Kaffeetrinken wieder zurück in ihre kuscheligen Döschen, damit sie auf dem Teller nicht altbacken werden.
Vakuumieren
Das Vakuumieren von Aufbewahrungsbehältern oder Gläsern sorgt dafür, dass Plätzchen frisch halten und besonders lange haltbar sind.
Haltbarkeit verschiedener Plätzchensorten
Die Haltbarkeit selbstgebackener Plätzchen variiert je nach Zutaten und Zubereitung.
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Trockene Plätzchen
Trockene Plätzchen wie Vanillekipferl, Butterplätzchen oder Heidesand kannst du gut und gerne bis zu acht Wochen lagern. Mürbeteigplätzchen wie Butterplätzchen, Vanillekipferl und Ausstechplätzchen sind lange haltbare Weihnachtskekse und halten besonders lange frisch. Die Mürbeteigplätzchen Haltbarkeit liegt bei korrekter Lagerung - luftdicht, kühl und trocken - bei 4 bis 6 Wochen.
Plätzchen mit Füllung
Plätzchenfüllungen wie z. B. Marmelade verkürzen die Haltbarkeit, so halten sich Plätzchen mit Marmelade, wie z. B. Linzer Plätzchen oder Spitzbuben, luftdicht verschlossen bis zu vier Wochen. Aufgrund der Füllung mit Marmelade ist es für die beste Geschmacksqualität empfehlenswert, die Kekse innerhalb von 2 bis 3 Wochen zu verzehren. Für die Plätzchen mit Marmelade ist bei der Aufbewahrung auch wichtig, dass sie optisch in Form bleiben. Stelle sicher, dass die Marmeladenfüllung getrocknet ist und lass dafür die Plätzchen nach dem Zusammensetzen mindestens 3 Stunden - noch besser über Nacht - trocknen.
Lebkuchen, Stollen und Zimtsterne
Auch Stollen, Zimtsterne und Lebkuchen schmecken nach mehreren Wochen noch und können sogar bis zu drei Monate aufbewahrt werden. Trockenes Gebäck ist aber natürlich länger haltbar als solches mit Füllung. Zimtsterne bleiben bei richtiger Lagerung bis zu sechs Wochen frisch. Ihr intensives Aroma entfaltet sich sogar noch besser, wenn sie ein paar Tage gelagert werden. Zum korrekten Zimtsterne Aufbewahren ist eine luftdichte Lagerung notwendig, damit sie nicht austrocknen.
Florentiner und saftiges Gebäck
Florentiner zum Beispiel enthalten viel Butter und Sahne: saftiges Gebäck dieser Art solltest du daher nicht länger als eine Woche aufbewahren.
Makronen
Obwohl Makronen zwar zu einem Großteil aus Eiweiß bestehen, weisen sie eine hohe Haltbarkeit auf. Trotz der empfindlichen Zutat sind Kokosmakronen und Co. aufgrund der hohen Menge an Zucker bis zu 3 Wochen haltbar. Damit beim Makronen Aufbewahren die weiche und saftige Konsistenz erhalten bleibt, kannst du einen Apfelschnitz in die Dose dazugeben. Dieser gibt Feuchtigkeit ab und hält die Kekse länger frisch. Achte jedoch darauf, diesen spätestens alle drei Tage zu wechseln, da es sonst zu Schimmel kommen kann.
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Zusätzliche Tipps für längere Frische
Neben den genannten Grundlagen gibt es weitere Kniffe, um die Haltbarkeit der Plätzchen zu verlängern.
Kühl und Dunkel Lagern
Plätzchen aller Art mögen es am liebsten kühl und dunkel. Verwahre sie in einer Dose bei Zimmertemperatur - zum Beispiel im Schlafzimmer. Dort herrscht immer ein angenehm frisches Klima. Lebkuchen, Früchtebrot und Honigkuchen fühlen sich bei etwa 17 Grad wohl: vermeide trockene Heizungsluft, die das Gebäck austrocknen kann. Der Christstollen kommt leicht ins Schwitzen. Wickle ihn am besten in eine Schicht Frischhalte- oder Alufolie und packe ihn dann in Zeitung ein - er mag es nämlich am liebsten lichtundurchlässig. Wenn du einen Keller hast, ist der der ideale Ort für Stollen, ansonsten suche dir einen anderen kühlen Ort.
Apfelschnitz in der Keksdose
Sind die Zimtsterne doch zu hart geworden, hilft ein Apfelstück in der Keksdose: Dieser gibt Feuchtigkeit ab und sorgt für saftige und weiche Zimtsterne. Denke nur daran, den Apfel nach 2 Tagen zu wechseln, damit es nicht zu Schimmel kommt. Der Apfel gibt ein leichtes Aroma ab - je nach Geschmack ist dies ein Vor- oder Nachteil. Plätzchen weich machen ohne Geschmacksveränderungen ist mit dem nächsten Tipp möglich. Dafür wird ein feuchtes Küchentuch mit Wasser befeuchtet und - je nach Größe der Plätzchendose - in einem kleinen Schälchen oder auf einem Stück Alufolie gegeben.
Einfrieren
Wenn du also partout zu viel davon hast, dann ab damit ins Eisfach. Beim Einfrieren gilt: luft-, wasser-, und aromadicht verschließen. Am besten packst du die Kekse portionsweise in fest verschließbare Gefrierbeutel oder frostfeste Plastikdosen. Achtung, keine Plätzchen mit Schokolade einfrieren, diese hält die Kälte nicht aus. Vor dem Servieren solltest du die Plätzchen aus dem Beutel oder der Dose nehmen und einige Stunden bei Raumtemperatur auftauen lassen. Um die eingefrorenen Weihnachtsplätzchen wieder zu genießen, können sie einfach bei Zimmertemperatur auftauen. Für einen besonders intensiven Geschmack die Plätzchen kurz im Ofen bei ca.
Vermeidung von Fehlern
Plätzchen niemals heiß oder warm verpacken. Verzierte Plätzchen erst richtig trocknen lassen und ggf. mit einer Schicht Backpapier trennen. Bitte nicht in den Kühlschrank! Er ist nicht der richtige Ort, um Gebäck zu lagern, da es bröselig wird.
Anzeichen für Verderb
Wie immer gilt: Verlass dich auf deine Sinne. Mit der richtigen Aufbewahrung sind selbstgemachte Plätzchen lange haltbar. Während manche Plätzchen auch etwas trockener noch genießbar sind, gibt es dennoch einen Unterschied zwischen „nicht mehr ganz frisch“ und „ungenießbar“ - denn irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem auch das perfekt gelagerte Gebäck verderben kann.
Konsistenz
Ein erstes Anzeichen ist eine veränderte Konsistenz: Wenn eigentlich harte Kekse oder feste Plätzchen auf einmal eine weiche, bröckelige oder unangenehm harte Textur aufweisen und nicht mehr knusprig sind, sind sie alt geworden.
Geruch
Auch der Geruch ist ein verlässliches Anzeichen: Riechen die Plätzchen unangenehm oder muffig? Vor allem Plätzchen mit hohem Butter- oder Nussanteil wie Florentiner oder Nussplätzchen können bei zu langer Lagerung ranzig werden.
Schimmel und Verfärbungen
Können Kekse schimmeln? Insbesondere bei feuchteren Gebäcksorten oder Plätzchen mit Füllungen können sich bei fehlerhafter oder zu langer Lagerung kleine Verfärbungen oder Schimmelstellen bilden. Diese sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Plätzchen nicht mehr essbar sind und entsorgt werden sollten. Bei gefüllten Plätzchen lohnt sich ein genauer Blick auf die Füllung, da diese oft empfindlicher ist. Verändert sich die Konsistenz oder der Geschmack der Füllung, deutet das darauf hin, dass das Gebäck nicht mehr frisch ist.
Was tun mit alten Plätzchen?
Wir alle können unseren Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung leisten. Wenn dir deine Plätzchen oder Lebkuchen trotz aller Lagerungstipps zu hart oder weich geworden sind, sich in Brösel verwandelt haben oder nicht mehr ansehnlich genug für die Kaffeetafel sind, musst du sie auf keinen Fall wegschmeißen. Du kannst sie einfach weiterverwenden und zweckentfremden.
Dessert-Dekoration
Zerkrümelte Plätzchen werden eine leckere Dessert-Dekoration. Du kannst die Kekse auch zerstampfen, mit etwas Butter mischen und als Boden für Torten, Kuchen und Desserts nutzen.
Cakepops und Rumkugeln
Aus Lebkuchen lassen sich super gut Cakepops machen, wenn du sie zerkleinerst und mit etwas Flüssigkeit und Marmelade oder Frischkäse mischst. Eine 1A-Resteverwertungsidee sind auch Rumkugeln. Dafür eignen sich auch Lebkuchen, Früchtebrot, ja sogar Stollen ideal, auch Keksbrösel können dort hineinwandern. Aus alt mach neu, so einfach geht’s!
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