Zimt und Honig zur Förderung der Wurzelbildung: Natürliche Alternativen für gesunde Pflanzen
Aktualisiert am 30. Dezember 2018
Wer seine Pflanzen vermehren möchte, kann dies einfach durch das Ziehen von Stecklingen tun. Während die meisten Ableger im Wasserglas leicht Wurzeln bilden, funktioniert diese Methode nicht immer zuverlässig. Die Verwendung von Wurzelhormonen kann hier Abhilfe schaffen und sehr gute Ergebnisse liefern.
Ein Bewurzelungshormon, auch Wurzelaktivator genannt, verkürzt den Bewurzelungsprozess und unterstützt die Stecklinge bei der Entwicklung gesunder Wurzeln. Es wirkt zudem der Vermehrung von Bakterien entgegen. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Wurzelaktivatoren für die Stecklingsvermehrung, doch es existieren auch natürliche Bewurzelungsmittel, die von Blumenzüchtern verwendet werden. Um das Wachstum und die Wurzelbildung zu fördern, ist es nicht zwingend notwendig, auf Chemie zurückzugreifen! Mit natürlichen Mitteln lassen sich bemerkenswerte Ergebnisse erzielen.
Natürliche Bewurzelungsmittel im Überblick
Im Folgenden werden einige natürliche Mittel vorgestellt, die sich zur Förderung der Wurzelbildung bei Stecklingen eignen.
Weidenwasser: Ein natürliches Hormonbad
Weidenzweige enthalten große Mengen an Auxinen. Diese Phytohormone beeinflussen die Differenzierung von Zellen und sind an Abwehrmechanismen gegenüber Pilzen und Bakterien beteiligt. Daher wird Weidenwasser als eines der besten natürlichen Bewurzelungsmittel angesehen.
Lesen Sie auch: Waffelrezept mit Kirschen: Welche Sorte wählen?
Herstellung von Weidenwasser
- Sammeln Sie geeignete Weidenzweige: Die Zweige sollten klein, dünn und bleistiftartig sein. Junge Zweige enthalten Indol-3-Buttersäure, ein Hormon, das die Wurzelbildung fördert. Alternativ kann die Rinde von Stamm oder Ästen verwendet werden.
- Zerkleinern Sie die Weidenzweige: Schneiden Sie die Zweige in kleinere Stücke von etwa 7 cm bis 10 cm Länge.
- Kochen Sie die Weidenzweige: Geben Sie die geschnittenen Weidenzweige in einen Topf oder Behälter, der groß genug ist, um die Zweige und 3,5 Liter Wasser aufzunehmen. Bringen Sie das Wasser in einem separaten Topf zum Kochen und gießen Sie es anschließend über die Weidenschnitzel.
- Seihen Sie die Mischung ab: Seihen Sie die Weidenmischung in saubere Glasflaschen ab und entfernen Sie alle Weidenschnitzel.
- Lagern Sie das Weidenwasser: Verschließen Sie die Flaschen und versehen Sie sie gegebenenfalls mit einem Etikett mit dem Datum. Das Bewurzelungshormon ist nun gebrauchsfertig.
Anwendung von Weidenwasser
Um das Bewurzelungsmittel zu verwenden, gießen Sie etwas davon in einen kleinen Behälter, der die Schnitte bequem halten kann. Tauchen Sie die Stecklinge in die Lösung und lassen Sie sie einige Stunden darin stehen, damit das Wurzelhormon seine Wirkung entfalten kann.
Zimt: Schutz vor Pilzbefall
Zimt wirkt weniger wie ein Bewurzelungshormon, hat aber einen positiven Einfluss auf die Pflanzenentwicklung, da er die Bildung von Pilzen verhindert. Dies erhöht die Chance, dass aus den Stecklingen gesunde Pflanzen entstehen.
Anwendung von Zimt
Um Pilzbildung vorzubeugen, kann Zimt direkt auf die Schnittstelle des Stecklings aufgetragen werden. Alternativ kann eine Zimt-Lösung verwendet werden, indem Zimtpulver in Wasser eingerührt wird. Die Schnittflächen der Ableger können in Zimtpulver gerollt werden.
Honig: Antibakterielle und antimykotische Eigenschaften
Einige Gärtner sind der Ansicht, dass Honig Enzyme enthält, die das Wurzelwachstum der Pflanzen stimulieren können. Er ist reich an Vitaminen (B, PP, C, K, E), Ascorbinsäure, Mineralien und Spurenelementen. Besonders nützlich sind jedoch seine antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften. Honig kann dem Steckling einen gesunden Wachstumsstart ermöglichen, sodass er eigene Wurzeln entwickeln kann.
Anwendung von Honig
Geben Sie etwas Honig direkt über die Schnittstelle oder machen Sie eine Lösung mit Wasser. Lösen Sie einen Teelöffel Honig in 1,5 Liter Wasser auf.
Lesen Sie auch: Was macht guten Manuka Honig aus?
Weitere natürliche Bewurzelungsmittel
Neben Weidenwasser, Zimt und Honig gibt es noch weitere natürliche Mittel, die zur Förderung der Wurzelbildung eingesetzt werden können:
- Apfelessig: Wirkt ebenfalls pilzhemmend, sollte aber stark verdünnt angewendet werden, um den Steckling nicht zu schädigen. Eine Lösung von einem Teelöffel Essig in 6 Tassen Wasser ist ausreichend.
- Aspirin: Die enthaltene Salicylsäure kann Krankheitserreger hemmen und somit die Bewurzelung von Stecklingen unterstützen. Eine unbeschichtete Aspirin-Tablette kann in Wasser aufgelöst werden, in das der Steckling für einige Stunden gestellt wird.
- Kartoffeln: Große Kartoffelknollen eignen sich ebenfalls als Bewurzelungsmittel. Entfernen Sie zuerst alle Keime von der Kartoffel. Bohren Sie dann ein Loch in die Kartoffel, sodass der Stiel des Stecklings hineinpasst, und stecken Sie ihn etwa 2 cm tief hinein. Die Kartoffel samt Steckling wird anschließend in ein Pflanzloch gelegt.
- Aloe Vera: Aloesaft fördert die Bildung des Wurzelsystems und wirkt stärkend auf die Immunität des Keimlings. Geben Sie einen Esslöffel frisches Aloe-Gel in ein Glas Wasser und stellen Sie die Stecklinge in diese Lösung, bis sich Wurzelspitzen bilden.
- Hefe: In Wasser gelöste Hefe setzt Substanzen frei, die den Prozess der Wurzelbildung beschleunigen können. Lösen Sie 100 Gramm Trockenhefe in einem Liter lauwarmen Wasser auf.
Tipps für eine erfolgreiche Stecklingsvermehrung
- Der richtige Zeitpunkt: Der beste Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung ist im Mai und Juni, wenn sich die Pflanzen in der Wachstumsphase befinden.
- Weniger ist mehr: Übertreiben Sie es nicht mit der Förderung der Wurzelbildung. Verwenden Sie sowohl gekaufte als auch selbst hergestellte Wurzelhormone sparsam.
- Separate Behälter: Bereiten Sie für jeden Steckling einen separaten Behälter für das Bewurzelungshormon vor.
- Einzelne Anzucht: Pflanzen Sie alle Stecklinge vorzugsweise einzeln in Anzuchttöpfe oder Einwegbecher aus Kunststoff. Achten Sie bei der Verwendung von Plastikbechern auf eine ausreichende Drainage, indem Sie Löcher in den Boden stechen.
Die Bedeutung einer gesunden Wurzelbildung
Ein gesundes Wurzelwachstum ist entscheidend für die Entwicklung widerstandsfähiger Pflanzen. Gut ausgebildete Wurzeln ermöglichen es den Pflanzen, ausreichend Nährstoffe aufzunehmen und sich im Boden zu verankern. Dies macht sie widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen wie Trockenheit oder starkem Wind.
Lesen Sie auch: Leichte Marmelade im Test
tags: #Zimt #und #Honig #für #Wurzelbildung