Met: Ein Getränk mit Geschichte und Geschmack
Met, auch Honigwein genannt, ist ein alkoholisches Getränk, das aus Honig, Wasser und Hefe hergestellt wird. Oft werden auch Gewürze hinzugefügt, um den Geschmack zu variieren. Die Herstellung erfolgt durch kalte Vergärung unter Zusatz von Hefe, ähnlich wie bei der Weinherstellung.
Geschichte und Bedeutung
Met gilt als das älteste alkoholische Getränk überhaupt. Bereits im 3. Jahrtausend v. u. Z. wurde er getrunken. Im Mittelalter war Met besonders bei den trinkfreudigen Germanen und Wikingern beliebt. Die Herstellung von Met war im Mittelalter so verbreitet, dass es sogar eine eigene Berufsbezeichnung dafür gab: "Metsieder".
In der nordischen Mythologie spielte Met ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Legende nach entstand der Met aus dem vermischten Speichel der Asen und Wanen. Wer davon trank, dem wurde Weisheit verliehen. Eine andere Sage erzählt von Suttung, der den Zaubertrank Met unter Aufsicht seiner Tochter Gunnlod verwahrte. Odin gelang es, zu dem versteckten Schatz zu gelangen und Gunnlod für drei Tage und Nächte zu verführen. Anschließend floh er als Adler und schaffte es mit knapper Not, den Met zu retten.
Im Laufe der Zeit wurde Met jedoch durch den viel köstlicheren Traubenwein ersetzt.
Herstellung
Die Herstellung von Met ist ein Gärungsprozess, bei dem Honig mit Wasser verdünnt und mit Hefe versetzt wird. Der entstehende Alkohol macht das Getränk haltbar, da er das Wachstum von Fäulnisbakterien verhindert. Im Mittelalter war dies ein wichtiger Aspekt, da der Konsum von Met oft weniger gesundheitsschädlich war als der von unbehandeltem Wasser oder anderen Getränken.
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Zutaten
- Honig: Welchen Honig man für die Metherstellung bevorzugt, ist eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels. Es muss nicht unbedingt der teuerste Honig sein. Allerdings sollte man von billigen Kunsthonigprodukten absehen. Wer einen sehr würzigen Met bevorzugt, kann Tannenhonig verwenden.
- Wasser: Die Qualität des Wassers spielt eine wichtige Rolle für den Geschmack des Mets.
- Hefe: Für die Gärung benötigt man Hefe. Geeignet sind Weinhefe, Portweinhefe, Samoshefe, Malagahefe, Sherryhefe oder ähnliche Hefen. Auch Bierhefe oder Bäckerhefe können verwendet werden. Wichtig ist, dass die Hefekultur noch lebt.
- Gewürze: Gewürze können nach Geschmack hinzugefügt werden. Typische Metgewürze sind beispielsweise Zimt, Nelken, Kardamom, Ingwer, Muskatnuss, Vanille, Sternanis, Orangenschalen oder Zitronenschalen. Es ist besser, mit der Menge der Gewürze sparsam umzugehen, da der Met sonst zu bitter werden kann. Man kann die Gewürze auch in einen Teebeutel geben und für ca. zwei Wochen im Gärgut schwimmen lassen. Der sich bildende Alkohol zieht das Aroma heraus.
- Hefenährsalz: Hefenährsalz in Tablettenform dient als Dünger für die Hefepilze und sorgt dafür, dass sie sich optimal vermehren können.
- Säure: Da Honig nur ganz wenig Säure enthält, kann man etwas Säure hinzufügen, um die Gärung zu unterstützen und die Haltbarkeit zu erhöhen. Geeignet sind beispielsweise Zitronensäure oder Weinsäure.
Equipment
Für die Metherstellung benötigt man folgende Utensilien:
- Gärbehälter: Als Gärbehälter eignet sich eine Flasche, ein Kunststoffkanister oder ein Fass. Die Größe des Behälters richtet sich nach der herzustellenden Menge. Der Behälter sollte mindestens einen oder zwei Liter fassen. Wichtig ist, dass der Gärbehälter luftdicht verschlossen werden kann, aber dennoch das entstehende Kohlendioxid entweichen kann, damit der Behälter nicht zum Explodieren gebracht wird.
- Gärspund: Ein Gärspund wird auf den Gärbehälter aufgesetzt und sorgt dafür, dass das entstehende Kohlendioxid entweichen kann, aber keine Luft in den Behälter gelangt. Gärspunde können aus Glas (empfindlich!) oder aus Gummi bestehen (hygienischer).
- Schlauch: Ein Schlauch wird zum Umfüllen und zum Abziehen des fertigen Mets benötigt.
- Reinigungsmittel: Alle Utensilien, die mit dem Met in Berührung kommen, sollten stets mit heißem Wasser gründlich gereinigt werden.
- Vinometer: Ein Vinometer erlaubt die ungefähre Bestimmung des Alkoholgehalts.
- Trichter: Ein Trichter (am besten mit Siebeinsatz) erleichtert die problemlose Befüllung der Ballons.
- Filter: Ein Filter (Küchenkrepp reicht zur Not auch) wird benötigt, um Trübstoffe bei der Abfüllung zu vermeiden.
Der Gärprozess
- Vorbereitung: Zunächst werden alle Zutaten (Honig, Wasser, Hefe, Gewürze, Hefenährsalz, Säure) in den Gärbehälter gegeben und verrührt.
- Gärung: Der Gärbehälter wird verschlossen und bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Die Hefe beginnt nun, den Zucker im Honig in Alkohol und Kohlendioxid umzuwandeln. Dieser Prozess dauert in der Regel mehrere Wochen oder Monate.
- Kontrolle: Der Fortschritt der Gärung kann anhand des Gärspunds beobachtet werden. Wenn Kohlendioxidbläschen aufsteigen, bedeutet dies, dass die Gärung noch aktiv ist.
- Absetzen: Nach der Gärung setzen sich die Hefe und andere Trübstoffe am Boden des Gärbehälters ab.
- Abziehen: Der klare Met wird nun vorsichtig von den Ablagerungen abgezogen. Dies kann mit einem Schlauch erfolgen.
- Lagerung: Der Met wird in Flaschen oder Fässer abgefüllt und gelagert. Je länger der Met lagert, desto besser wird er in der Regel.
Tipps und Tricks
- Hefe gärt nur, wenn sie auf einer Oberfläche sitzt. Daher ist es wichtig, dass sich die Hefepilzzellen zunächst irgendwo anlagern, bevor sie mit der Gärung beginnen können. Dies geschieht in der Regel an der Wand des Gärbehälters und hier gewöhnlich am Boden.
- Um zu verhindern, dass der Met evtl. nachgärt, kann man ihn vor der Abfüllung filtern oder pasteurisieren.
- Ein Heber mit Schwimmer sorgt dafür, dass der Wein oben aus dem Behälter gesaugt werden kann, ohne den Bodensatz aufzuwirbeln.
- Bei der Abfüllung sollte man darauf achten, dass keine Luft in die Flaschen gelangt, da dies die Haltbarkeit des Mets beeinträchtigen kann.
Met heute
Heutzutage ist Met nicht mehr so verbreitet wie im Mittelalter, hat sich aber in einem kleinen Kreis von Liebhabern erhalten. Er findet z.B. auf Mittelaltermärkten oder in speziellen Geschäften wieder mehr Anklang (und wird dort auch verkauft). Deshalb wird er auch weiterhin gewerblich hergestellt. Es gibt aber auch viele Methoden, Met und metähnliche Getränke selbst herzustellen.
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