VIVANI Schokolade: 25 Jahre Nachhaltigkeit, Innovation und Kunst
Vor 25 Jahren verwirklichte Andreas Meyer, Gründer und "Erfinder" von VIVANI, seinen Traum von einer "nachhaltigen Schokolade für alle". Dies geschah in einer Zeit, in der die Bedeutung des Bio-Trends noch nicht mit der heutigen vergleichbar war. In den darauffolgenden 25 Jahren entwickelte VIVANI ein immer stärkeres Profil und vertiefte seine Kernthemen. VIVANI ist eine deutsche Marke für hochwertige Bio-Schokolade, die im Jahr 2000 von Andreas Meyer gegründet wurde. Die Tochtergesellschaft EcoFinia GmbH produziert in Zusammenarbeit mit der Ludwig Weinrich GmbH & Co. KG in Herford feinste Schokoladenprodukte.
Die Anfänge: Eine Vision wird Realität
Andreas Meyer, ein gelernter Bäcker und studierter Diplom-Oecotrophologe, der bereits Erfahrungen bei Bio-Pionieren und Schokoladenunternehmen gesammelt hatte, träumte von einer eigenen hochwertigen Genussmarke in Bio-Qualität. Im Jahr 2000 war das Angebot an Bio-Produkten in diesem Bereich noch überschaubar. Gute Produkte waren aufgrund kleiner Produktionsmengen teuer, und die Sortenvielfalt war begrenzt. Meyer verfügte über das Know-how für gute Schokolade und fand kurz vor der Jahrtausendwende eine geeignete Produktionsstätte in der traditionsreichen Ludwig Weinrich Schokoladenfabrik in Herford, wo seit 1895 Schokoladentafeln produziert wurden. Der junge Geschäftsführer Cord Budde zeigte sich begeistert von Meyers Ideen, und es entstand eine starke Partnerschaft, die bis heute besteht. Jede VIVANI-Schokoladentafel ist ein Kunstwerk. Die Schokolade wird in der traditionsreichen Schokoladenfabrik Weinrich in Herford, einem Familienunternehmen in der vierten Generation, hergestellt.
Etablierung im Bio-Markt
In den folgenden Jahren etablierte sich VIVANI in Deutschlands Bio-Läden und Reformhäusern. Das Konzept - ökologische Qualität, guter Geschmack und fairer Preis - überzeugte Bio-Kunden und Händler.
Die Verbindung von Schokolade und Kunst
2003 kam die erste Sonderedition auf den Markt. Die Tafeln der Miniserie "Edizione d'Arte" zeigten erstmals Kunstmotive. Diese Kollektion war der erste Schritt auf dem Weg zu einem innovativen Konzept: die Kombination von Schokolade und Kunst. In den Folgejahren wurde dieses Thema weiterverfolgt, gemäß dem Markenslogan: VIVANI - The Art of Chocolate. Bis 2009 wurden alle Tafelschokoladen-Motive umgestellt und mit Gemälden der Künstlerin Annette Wessel versehen. Kunst kennt keine Grenzen und Schokolade ist die süßeste Form ihrer Weltsprache. Ein künstlerischer Design-Anspruch entwickelte sich erst im Laufe der folgenden Jahre - zunächst in Form der VIVANI Mini-Serie „Edizione d’Arte“, bei welcher die Künstlerin Annette Wessel erstmals ihre markanten Malereien auf die Verpackungen brachte. Dank der Beliebtheit der Serie zierten Wessels geschmackvolle Inszenierungen der verschiedenen VIVANI Sorten ab 2009 dann sämtliche Tafelschokoladen.
Soziales Engagement
Ab 2012 wurde der Einsatz gegen ausbeuterische Kinderarbeit zu einem wichtigen Pfeiler der Unternehmensverantwortung. In den nächsten Jahren kamen immer mehr Sozialprojekte hinzu, die sich zumeist auf Haiti konzentrieren. Das Land teilt sich mit der Dominikanischen Republik die Insel Hispaniola in der Karibik und zählt zu den ärmsten der Welt. Kindern werden hier kaum Perspektiven für ein erfülltes und sicheres Leben geboten.
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Geschmackliche Innovationen
Im Laufe der 25-jährigen Geschichte brachte VIVANI viele ungewöhnliche Geschmackskompositionen auf den Markt. Im Jahr 2013 gelang mit dem Sortiments-Klassiker "Weiße Vanille" ein besonderes Highlight. Im selben Jahr gelang mit dem Schokoriegel "White Nougat Crisp" ein weiterer wichtiger Schritt. Der Trend zur veganen Ernährung traf auf ein begrenztes Angebot an hellen Schokoladenvarianten.
Internationale Expansion
Der Erfolg der dunklen Schokoladen trug zur Bekanntheit im Ausland bei. Im Jahr 2014 waren VIVANI-Produkte bereits in über 60 Ländern erhältlich. Der zunehmende Erfolg im In- und Ausland beflügelte das Unternehmen, die Markenphilosophie "The Art of Chocolate" weiter zu verfolgen.
Neugestaltung des Sortiments
2018 wurde das gesamte Sortiment überarbeitet, um Kunst und Design stärker zu betonen. Die Tafeln verloren den schwarzen Grundton, die Fronten wurden von Annette Wessels Malerei geziert, und Schrifttypen und Hintergründe wurden klarer gestaltet. Betonoptik und helle Farben prägten nun das Design.
Nachhaltigkeit im Fokus
Zu Beginn der 2020er Jahre wurde deutlich, dass die bloße Bio-Zertifizierung nicht mehr ausreichte, um den hohen Ansprüchen an Nachhaltigkeit und soziale Themen gerecht zu werden. Es wurden unmittelbarere Handelsbeziehungen in Betracht gezogen, die sowohl für Kakaofarmer als auch für Schokoladenproduzenten Vorteile bringen sollten. Ein weiteres Projektfeld war die Idee, Schokolade nach den Demeter-Ansprüchen anzubieten. Der älteste deutsche Bio-Anbauverband zertifiziert Lebensmittel, die nach biodynamischen Methoden erzeugt wurden. Zwei Jahre lang wurden mit Partnern drei Projektfincas in der Dominikanischen Republik auf die biodynamische Landwirtschaft umgestellt. Im Jahr 2022 konnte die erste Ernte Demeter-Kakao eingefahren werden.
Auszeichnungen und Generationswechsel
Am Ende des Jahres 2022 wurde VIVANI für sein ökologisches Engagement mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 in der Kategorie Back- und Süßwaren ausgezeichnet. Das Jubiläumsjahr 2025 startet neben besonderen Aktionen auch mit einem Generationswechsel auf der Führungsebene. Nach 25 Jahren übergibt Andreas Meyer die Geschäftsführung an seinen Sohn Noel Meyer und sichert so den Fortbestand des Familienunternehmens.
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Kunst und Schokolade: Eine perfekte Verbindung
Eine gute Schokolade ist mehr als eine Süßware. Sie ist ein Kunstwerk, das durch Inspiration und Leidenschaft entsteht. Wie ein Maler sorgfältig Pinsel, Farben und Leinwand wählt, so verhält es sich auch bei der Schokoladenkunst. Jede einzelne Zutat als Farbtupfer, die Handschrift des Schöpfers, die Inszenierung - all dies ist entscheidend, um ein Kunstwerk mit nachhaltiger Wirkung entstehen zu lassen. Kunst, die Menschen verbindet und glücklich macht. "Man sagt, Kunst spreche viele Sprachen. Es war Andreas Meyer, ein gelernter Bäckergeselle und diplomierter Ernährungswissenschaftler aus dem westfälischen Sauerland, in dem die Idee reifte, eine Bioschokolade von höchster Qualität zu schöpfen. Während die Welt anno 1999 über bevorstehende Computercrashs philosophierte, feilte Andreas Meyer an einer Schokoladen-Linie, die im neuen Jahrtausend nachhaltige Genuss-Akzente setzen sollte. In dem Herforder Traditionshaus Weinrich - einer familiengeführten Schokoladenfabrik mit altehrwürdiger Tradition - fand er die perfekte Produktionsstätte.
Das Erfolgsrezept
Das Erfolgsrezept der Vivani-Schokolade hat wenige Zutaten: „Es war das richtige Produkt zur rechten Zeit“, sagt Andreas Meyer, Gründer von Ecofinia. Im Jahr 2000 präsentierte er drei in letzter Minute produzierte Schokoladensorten (Bitter, Vollmilch und Vollmilch-Nuss in schlichter Verpackung) auf der Biofach-Messe in Nürnberg - an einem kleinen Stand im hintersten Eck. Es kamen nur wenige Kontakte zustande, dafür aber die richtigen, Dennree zum Beispiel. Glück gehört also auch zum Rezept. Und ein Produkt, das sich ohne Verdrängungswettbewerb verkaufen lässt. Zwar sahen einige Großhändler keine Notwendigkeit für eine neue Schokoladenmarke neben Rapunzel, erinnert sich Meyer. Dunkle Bio-Schokolade ist ein Schnelldreher im Regal. Die Kundschaft schätzt die Qualität und dass der Kakao aus kontrolliertem Anbau stammt.
Partnerschaft mit Weinrich
Weinrich fungiert seither als Muttergesellschaft, kümmert sich um Personal und Buchhaltung, unterstützt beim immer kniffligeren Thema Rohstoffbeschaffung, produziert die Schokolade, lagert sie ein und hält 50 Prozent der Geschäftsanteile. Ecofinia ist die findige Tochter, die nach Vivani schnell weitere Marken ins Haus brachte, unter anderem die vegane iChoc oder Björnsted, das Pendant zu Vivani für den skandinavischen Markt.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Heute, 25 Jahre später, hat der 67-jährige Gründer die Geschäftsführung an seinen Sohn Noël (28) und Gerrit Wiezoreck (36) übergeben. Noël ist zuständig für Marketing und Produktmanagement, Gerrit kümmert sich um den Vertrieb der Marke und der Private-Label-Produkte. Ihre Ausgangsbedingungen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von denen im Gründungsjahr: Damals, sagt Andreas Meyer, gab es eine Zielgruppe für Bio-Schokolade. Heute gibt es Kundschaft, die sich vegan oder zuckerfrei ernährt, es gibt Fitnessaffine, Körperbewusste und die Jungen, die ihre Vorlieben schnell wechseln und stark durch die sozialen Medien und Influencer beeinflusst werden.
Die Qualität des Kakaos auf dem Markt nimmt ab, die Pestizidbelastung zu. Dringend benötigte Chargen musste Ecofinia deshalb nach Prüfung schon ablehnen. Rohware in Bio-Qualität habe sich seit 2023 zudem um das Vier- bis Fünffache verteuert. „Der Rohstoffeinkauf ist für uns als kleinen Player eine riesige Herausforderung“, sagt der langjährige Vivani-Chef. Grund für den Preisanstieg sind Ernteausfälle. Die sensible Kakaopflanze, die rund um den Äquator wächst, benötigt die richtige Mischung aus Wärme und Feuchtigkeit. Extremwetter, Pilzbefall und Hurricanes übersteht sie nicht.
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Die Herkunft des Kakaos ist für Ecofinia entscheidend. Deshalb bezieht das Unternehmen den Edelkakao für seine Demeter-Produkte von einem selbst initiierten Direkt-Anbauprojekt in der Dominikanischen Republik. Dort sowie in Panama hat Ecofinia weitere Handelspartner. In den Aufbau der Projekte und gute Beziehungen zu den Lieferanten habe man gemeinsam mit dem Mutterkonzern viel Zeit investiert, sagt Andreas Meyer.
Auch gute Kontakte und langjährige Verträge sind keine Garantie: Der Hauptlieferant konnte die Kontrakte laut Meyer 2024 nicht erfüllen. „Konzerne können defizitär handeln. Obgleich die Preise sich auf hohem Niveau stabilisiert haben, befürchtet das Team von Ecofinia, dass das Angebot an Bio-Kakao weiter sinkt. Wegen des Preisanstiegs sei konventioneller Kakao so teuer wie solcher in Bio-Qualität. Die Bio-Bauern bekämen deshalb viele Angebote von Großkonzernen.
Andreas Meyer berichtet von Einkäufern, die Plantagen abklappern und alles aufkaufen, was verfügbar ist. „Man kann Bio-Kakao gut für konventionelle Produkte verwenden, aber nicht andersherum“, schildert Gerrit Wiezoreck das Dilemma. Er sagt: „Konzerne können defizitär handeln. Wir nicht.“ Für die Bio-Produzenten sei das ein Stresstest.
Trotz der angespannten Lage: Die „Neuen“, Noël Meyer und Gerrit Wiezoreck, sind guter Dinge. „Ecofinia ist eine robuste Firma“, sagt Wiezoreck. Und eine kreative. Manches, was Ecofinia im Laufe der Zeit ausprobiert hat, setzte sich nicht durch: Grüntee- und Kurkuma-Schokolade oder auch die mit Hanf sind inzwischen nicht mehr im Sortiment. „Manchmal waren wir mit unseren Ideen zu früh dran“, sagt Andreas Meyer rückblickend.
VIVANI in der Zukunft
VIVANI in 25 Jahren - bei einem Blick in die Glaskugel würde ich sagen, dass die Themen Rohstoffverfügbarkeit und -beschaffung nach wie vor präsent sind. Kakao wird ein teures Gut bleiben, aber genau hier kommt die kreative Produktentwicklung ins Spiel, um weiter mit innovativen Geschmackskreationen Glückmomente schaffen zu können. Ich denke, dass darüber hinaus das Thema KI auch in der Produktentwicklung zukünftig einen großen Stellenwert einnehmen wird. Aber die Klassiker, die es schon seit 50 Jahren gibt, wird es auch in 25 Jahren noch geben.
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