Typische italienische Keksrezepte: Eine süße Reise durch die italienische Backkunst
Italien ist nicht nur für seine Pasta und Pizza bekannt, sondern auch für seine vielfältige und köstliche Süßwarenkunst. Besonders die Kekse, oder biscotti, nehmen einen wichtigen Platz in der italienischen Gastronomie ein. Von knusprigen Mandel-Biscotti bis hin zu zarten Mandelplätzchen gibt es für jeden Geschmack das passende Rezept. Dieser Artikel entführt Sie in die Welt der typisch italienischen Keksrezepte und stellt Ihnen einige der beliebtesten Varianten vor.
Cantuccini: Der Klassiker aus der Toskana
Cantuccini, auch bekannt als Biscotti di Prato, sind wohl die bekanntesten italienischen Kekse. Sie stammen aus der Toskana und zeichnen sich durch ihre knusprige Textur und den intensiven Mandelgeschmack aus. Traditionell werden Cantuccini in Vin Santo, einem süßen Dessertwein, getunkt, was das Geschmackserlebnis noch verstärkt.
Zutaten:
- 250 g Mehl
- 150 g Zucker
- 8 g Backpulver
- 1 Päckchen Vanillezucker
- Einige Tropfen Bittermandelaroma
- Eine Prise Salz
- 2 Eier
- 200 g Mandeln
Zubereitung:
- Mehl, Zucker, Backpulver, Vanillezucker, Bittermandelaroma und Salz in einer Schüssel vermengen. In der Mitte eine Vertiefung bilden und die Eier hinzufügen.
- Alle Zutaten mit den Knethaken des Rührgeräts zu einem Teig verarbeiten. Mandeln hinzufügen und gut unterkneten.
- Den Teig zu einer Kugel formen, in Klarsichtfolie wickeln und für mindestens eine halbe Stunde kalt stellen.
- Den Backofen auf 200 Grad (180 Grad Umluft) vorheizen. Den Teig in sechs Teile schneiden und aus jedem Teil eine ca. 25 cm lange Rolle formen. Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, dabei einen Abstand von 8 cm einhalten.
- Im Ofen 10 Minuten vorbacken, kalt werden lassen und dann schräg in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden.
- Die Kekse mit der Schnittfläche auf das Backblech legen und nochmals rösten, bis sie goldbraun sind.
- Die Cantuccini vollständig auskühlen lassen und erst dann in einer geschlossenen Blechdose aufbewahren.
Ricciarelli di Siena: Zarte Mandelkekse mit weichem Kern
Ricciarelli di Siena sind ein weiteres Highlight der italienischen Backkunst. Diese zarten Mandelkekse stammen aus Siena in der Toskana und zeichnen sich durch ihren weichen Kern und die leicht knusprige Oberfläche aus. Ähnlich wie Macarons bestehen Ricciarelli hauptsächlich aus Mandeln, Zucker und Eiweiß.
Zutaten:
- 300 g Mandeln (gemahlen)
- 300 g Puderzucker
- 2 Eiweiß
- Abgeriebene Schale einer halben Zitrone
- Bittermandelöl (optional)
- Puderzucker zum Wälzen
Zubereitung:
- Mandeln mit Backpulver, Bittermandelöl und der Hälfte des Puderzuckers vermischen.
- Die Eiweiße mit dem Salz steif schlagen, dabei den restlichen Puderzucker einrieseln lassen.
- Die Mandelmischung unter das steife Eiweiß kneten.
- Den Teig halbieren. Unter die Hälfte des Teigs das Kakaopulver kneten, unter die andere Hälfte die Zitronenschale.
- Ein Backblech mit Backpapier belegen. Aus der Masse entweder längliche Rollen formen und mit einem scharfen Messer Scheiben abschneiden. Nebeneinander auf das Blech legen und mit dem Gabelrücken eindrücken, sodass ein Muster entsteht. Oder mit den Händen kleine Kugeln formen und diese auf dem Blech leicht flach drücken. Man kann natürlich auch ovale Kekse formen oder die Mandelmasse zwischen zwei Lagen Backpapier ausrollen und Rauten schneiden.
- Ricciarelli eine gute halbe Stunde ruhen lassen. Backofen auf 120 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Rund 20 Minuten backen bzw. trocknen lassen. Ganz wichtig: Die Kekse müssen noch weiß und feucht sein!
Tipps für perfekte Ricciarelli:
- Mandeln und Puderzucker müssen sehr fein sein, daher empfiehlt es sich, bereits gemahlene Mandeln und Puderzucker nochmals im Küchenhäcksler zu verarbeiten.
- Der Teig ist recht klebrig und lässt sich gut zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie oder einem aufgeschnittenen Gefrierbeutel ausrollen.
- Ricciarelli müssen hell bzw. weiß bleiben, damit der an Marzipan erinnernde Kern schön zart und saftig bleibt.
Paste di Mandorla: Italienisches Mandelgebäck aus Süditalien
Paste di Mandorla sind ein weiteres köstliches Mandelgebäck aus Italien, insbesondere aus Süditalien. Diese Plätzchen zeichnen sich durch ihre einfache Zubereitung und den intensiven Mandelgeschmack aus. Sie bestehen hauptsächlich aus Mandeln, Zucker, Eiweiß und Bittermandelaroma.
Zutaten:
- 250 g gemahlene Mandeln (blanchiert)
- 200 g Zucker
- 2 Eiweiß (Größe M)
- 1 EL Honig
- Abgeriebene Schale einer halben Orange
- Einige Tropfen Bittermandelaroma
- Puderzucker zum Wälzen
Zubereitung:
- Gemahlene Mandeln und Zucker vermengen.
- Eiweiß, Honig, Orangenzesten und Bittermandelaroma hinzufügen und mit den Händen oder einem Mixer zu einem glatten, klebrigen Teig verarbeiten.
- Den Teig abgedeckt ca. 25 Minuten im Kühlschrank platzieren.
- Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen.
- Aus dem Teig einzelne Portionen abstechen, die ca. einen gestrichenen Esslöffel groß sind (ca. 20g pro Kugel). Diese zu kompakten Kugeln formen und jeweils rundherum im Puderzucker wälzen.
- Die Kugel aufs Blech setzen und mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger von oben drei Kuhlen in die Kugel kneifen, so entsteht die typische Dreiecks- oder Hütchenform.
- Die Mandelplätzchen ca. 10-12 Minuten lang backen, bis sie leicht golden sind. Sie sollten innen noch weich sein, da sie beim Abkühlen fester werden.
Biscotti Morbidi alle Mandorle: Weiche Mandelkekse
Diese weichen Mandelkekse sind eine weitere Variante des italienischen Mandelgebäcks. Sie sind außen leicht knusprig und innen weich und saftig.
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Zutaten:
- 200 g geschälte, weiße Mandeln
- 100 g Zucker
- 100 g Puderzucker
- 30 g Eiweiß (ca. 1 Ei)
- 1 TL Backpulver mit Vanillearoma (lievito vanigliato)
- Abgeriebene Schale einer Zitrone oder Orange
- Etwas Saft derselben Frucht
Zubereitung:
- Mandeln und Zucker in einem Mixer zu feinem Pulver vermahlen.
- Puderzucker, Eiweiß, Backpulver und Zitrusfrüchteschale hinzufügen und alles gut vermischen, bis eine klebrige Masse entsteht.
- Die Masse auf einen Teller streichen, mit Folie abdecken und für mindestens vier Stunden (oder über Nacht) in den Kühlschrank stellen.
- Den Teig zu kleinen Rollen formen, in Puderzucker wälzen und ca. zweifingerdicke Scheiben abschneiden.
- Die Scheiben zu Kugeln formen, erneut mit Puderzucker bedecken und an den Seiten mit drei Fingern etwas zusammendrücken.
- Die Kekse auf Backpapier in den auf 160° C vorgeheizten Backofen geben und ca. 10 Minuten backen.
Weitere italienische Keksrezepte für die Weihnachtszeit
Neben den bereits genannten Klassikern gibt es noch viele weitere italienische Keksrezepte, die besonders in der Weihnachtszeit gerne gebacken werden:
- Panettone: Ein traditioneller italienischer Hefekuchen, der oft mit kandierten Früchten und Rosinen gefüllt ist.
- Pandoro: Ein sternförmiger Hefekuchen, der mit Puderzucker bestäubt wird.
- Sizilianische Schokokekse mit Pistazien: Saftige Schokokekse mit einer Schokoglasur und gehackten Pistazien.
- Torrone: Ein weißer Nougat aus Honig, Zucker, Eiweiß und Mandeln.
- Struffoli: Frittierte Teigbällchen, die mit Honig und bunten Zuckerstreuseln serviert werden.
- Citronelli: Italienische Zitronenplätzchen mit Lemon Curd.
- Torta di riso: Mini-Milchreistörtchen mit Mandeln und Zitronenaroma.
- Scaviniscu: Grießplätzchen mit Mandeln und Balsamicocreme.
- Panforte: Ein italienischer Lebkuchen mit Mandeln, Feigen und Gewürzen.
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