Dänische Kekse: Eine Reise durch traditionelle Rezepte
Dänische Kekse sind mehr als nur ein Gebäck; sie sind ein Stück dänische Kultur und Gemütlichkeit, besonders in der Weihnachtszeit. Dieser Artikel führt Sie durch die Welt der typisch dänischen Kekse, von den allseits beliebten Vanillekränzen bis hin zu weniger bekannten Spezialitäten wie Ingenting und Finskbrød. Entdecken Sie die Vielfalt und den Geschmack dieser köstlichen Tradition.
Vaniljekranse: Der Klassiker aus Dänemark
Wer auf der Suche nach typisch dänischen Keksen ist, stößt unweigerlich auf das Rezept für Vaniljekranse, auch bekannt als Vanillekränze. Diese Plätzchen sind ein fester Bestandteil der dänischen Backtradition und schmecken nicht nur zur Weihnachtszeit. Das Besondere an Vanillekränzen ist, dass die Rezepte in den einzelnen Familien oft sehr ähnlich sind. Entscheidend für gute Vanillekränze sind die Qualität der Zutaten und die richtige Konsistenz. Man sollte die Mandeln und die Vanillekörnchen erkennen können, und die Kränze müssen „sprøde“, also mürbe, sein. Traditionell wird gesalzene Butter verwendet, um den Geschmack abzurunden.
Rezept für Vaniljekranse
Um Vaniljekranse zuzubereiten, formen Sie kleine Kränze mit einem Durchmesser von etwa 5 cm und legen Sie diese auf ein Backblech. Backen Sie die Kränze im vorgeheizten Ofen bei 10 - 14 Minuten goldbraun. Das Rezept ergibt etwa 40 Plätzchen. Lassen Sie die Kekse auf dem Backblech abkühlen, da sie im warmen Zustand sehr zerbrechlich sind. Gut verschlossen halten sich diese Kekse mehrere Wochen, sodass Sie einen Vorrat anlegen können. Achten Sie darauf, dass die Kekse gut verschlossen sind, da sie leicht Umgebungsgerüche annehmen.
Ingenting: Mehr als nur "Nichts"
Ingenting, was übersetzt „Nichts“ bedeutet, ist ein Keks aus Südjütland und ein fester Bestandteil des Sønderjyske Kaffebord, dem südjütländischen Kaffeetisch. Diese Kekse werden traditionell am Ende eines Kaffeekränzchens serviert, wenn eigentlich „Nichts“ mehr gegessen werden kann, weil man bereits so viele Kuchen und Leckereien probiert hat. Anders als oft vermutet, sind Ingenting keine typischen Weihnachtskekse.
Die Geschichte hinter Ingenting
Die Geschichte der Ingenting reicht zurück in die Zeit, als Südjütland nach dem Krieg von 1863 von Deutschland regiert wurde. Da das Singen dänischer Lieder und der Alkoholausschank in Rathäusern verboten waren, trafen sich die Dänen stattdessen zum Kaffee. Da die Rathäuser nicht in der Lage waren, Kuchen für so viele Personen zu backen, brachten die Frauen die Kuchen von zu Hause mit. Daraus entwickelte sich ein Wettbewerb, bei dem jede Bäckerin versuchte, die besten Kuchen zu backen. Das Sønderjyske Kaffebord besteht traditionell aus 7 weichen und 7 harten Kuchen. Man beginnt mit 2 - 3 Stopp-Kuchen, die nicht so reichhaltig sind, um nicht zu viele Kalorien zu konsumieren. Danach folgen trockene Kuchen, Schichtkuchen, Sahnekuchen und Torten, gefolgt von harten Waffeln und Keksen. Den Abschluss bilden die Ingenting Kekse.
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Rezept für Ingenting
Für die Zubereitung von Ingenting werden zunächst alle Zutaten abgewogen und bereitgestellt. Das Ei wird getrennt und das Eiweiß zur Seite gestellt. Anschließend werden alle Zutaten zügig zu einem Mürbeteig verknetet. Der Mürbeteig wird zu einer Kugel geformt, in einen Gefrierbeutel gegeben und flach gedrückt. Die Eiweiße werden leicht schaumig geschlagen und die Geschwindigkeit wird erhöht. Der Backofen wird auf 160 Grad Umluft vorgeheizt. Die Ingenting Kekse sind fertig, wenn sie anfangen, leicht braun zu werden. Die Kekse auf dem Blech auskühlen lassen, da sie sehr mürbe sind. In einer Keksdose aufbewahrt, halten sich die Kekse theoretisch etwa 6 Wochen.
Brunkager: Weihnachtliche Würze aus Dänemark
Knusprige Brunkager, Kerzenschein und eine Tasse heißer Gløgg - so stellen sich viele die perfekte Weihnachtshygge vor. Diese typisch dänischen Weihnachtsplätzchen sind besonders beliebt wegen ihres würzigen Geschmacks und der einfachen Zubereitung. Der Duft nach Orangen, Nelken und Zimt erfüllt während der dunklen Monate den Raum und sorgt für eine festliche Stimmung.
Einfache Zubereitung ohne Ausstecher
Ein Vorteil der Brunkager ist, dass man keine Ausstecher benötigt. Der Teig lässt sich wunderbar einfrieren, sodass man jederzeit frischgebackene Brunkager auf den Kaffeetisch zaubern kann. Selbstgemachte Brunkager sind unvergleichlich im Geschmack und haben wenig mit den dunkelbraunen Keksen aus dem Supermarkt gemein.
Rezept für Brunkager
Für die Zubereitung von Brunkager werden Butter, Farin oder brauner Zucker und Honig verrührt und leicht abgekühlt. Gehackte Mandeln, idealerweise mit Schale für mehr Aroma, werden hinzugefügt. Die Gewürze werden mit dem Mehl vermengt und anschließend alle Zutaten sorgfältig mit der Hand verknetet. Der klebrige Teig wird zu einer Rolle geformt, in Butterbrotpapier gewickelt und mindestens vier Stunden im Kühlschrank gekühlt. Danach werden dünne Scheiben abgeschnitten und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech bei 175° C Umluft etwa 7 Minuten gebacken. Die Brunkager sollten gut beobachtet werden, da sie schnell bräunen und bitter schmecken können, wenn sie zu dunkel werden. Nach dem Abkühlen werden sie herrlich knusprig.
Dänische Butterkekse: Ein Klassiker in der blauen Dose
Dänische Butterkekse, oft in blauen Dosen mit Motiven aus Dänemark verkauft, sind ein beliebter Klassiker. Selbstgemachte Butterkekse sind jedoch noch einmal viel leckerer, da sie frischer sind und nicht wochenlang gelagert werden.
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Rezept für dänische Butterkekse
Bei der Zubereitung von dänischen Butterkeksen ist es wichtig, die Kühlzeiten einzuhalten. Der Teig sollte vor dem Backen ausreichend gekühlt werden, um zu verhindern, dass die Kekse zu sehr auseinanderlaufen.
Zutaten:
- 120g Butter, in kleinen Stücken
- 100g Zucker
- 1 Vanilleschote
- Prise Salz
- 1 Eigelb
- 165g Mehl (Type 405), plus ggf. mehr
Für die Dekoration:
- 1 Eiweiß
- 1/4 TL Wasser
- 50g grober weißer Zucker
Zubereitung:
- Die Butter mit dem Zucker in einer großen Schüssel auf höchster Stufe aufschlagen, bis alles hell und luftig ist.
- Die Vanilleschote längs aufschneiden, das Mark herauskratzen und zusammen mit dem Salz und dem Ei in die Schüssel geben. Alles gut verrühren.
- Das Mehl zugeben und auf niedrigster Stufe unterrühren, bis ein weicher, glatter Teig entstanden ist.
- Zu einer Kugel formen, plattdrücken und in Klarsichtfolie einschlagen - für mindestens 1 Stunde oder über Nacht in den Kühlschrank legen.
- Den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und runde Kekse mit Loch ausstechen.
- Auf ein Backblech mit Backpapier legen - genug Platz zwischen den Keksen lassen - und dann für 20 Minuten in den Kühlschrank legen.
- Den Ofen auf 180°C vorheizen.
- Das Eiweiß mit dem Wasser verquirlen und die Kekse damit einstreichen, den Zucker darauf streuen und dann für 10-12 Minuten backen.
- Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter komplett abkühlen lassen.
Weitere dänische Keks-Variationen
Neben den bereits genannten Klassikern gibt es noch viele weitere dänische Keks-Variationen, die es wert sind, entdeckt zu werden.
Jødekager: Ein Plätzchen zu Ehren jüdischer Bäcker
Die Jødekager sind ein noch recht junges Rezept und schmecken herrlich nach Zimt. Sie sind schnell zubereitet und müssen nicht unbedingt rund sein.
Klejner: Ein mittelalterliches Rezept
Die Klejner sind eines der ältesten Rezepte für dänisches Weihnachtsgebäck und haben ihre Ursprünge im Mittelalter. Die kunstvoll verdrehten Teiglinge werden in Öl ausgebacken und am besten frisch gegessen.
Kærlighedskranse: Liebeskränze für den Weihnachtsbaum
Die Kærlighedskranse, auch Liebeskränze genannt, sind fast in Vergessenheit geraten, aber ein echter Geheimtipp. Früher wurden sie mit Bändern an die Tanne gehängt und direkt vom Baum genascht.
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Finskbrød: Ein Hauch Skandinavien
Finskbrød, das dänische „finnische Brot“, bringt einen Hauch Skandinavien in die Keksdose. Diese knusprigen Plätzchen sind in Dänemark als typische Weihnachtsnascherei bekannt.
Rezept für Finskbrød
- Die Butter in Würfel schneiden und zügig mit dem Mehl und dem Zucker vermengen, bis ein homogener Teig entsteht.
- Den Teig in Folie einwickeln und für eine Stunde in den Kühlschrank legen.
- Anschließend den Ofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Teig herausholen und in vier Teile teilen. Jeden Teil zu fingerdicken Rollen formen.
- Eier und Wasser verquirlen und die Teigstücke mit der Eiermischung bestreichen.
- Mandeln und Zucker vermengen und darüberstreuen.
- In 3-4 cm lange Stücke schneiden und auf einem Backblech verteilen.
- Die Kekse nun - je nach Größe - 11-13 Minuten lang backen.
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