Typisch österreichische Nachspeisen: Eine süße Reise durch die Alpenrepublik
Österreich, bekannt für seine malerischen Landschaften und reiche Geschichte, hat auch in der kulinarischen Welt einiges zu bieten. Besonders die Nachspeisen sind ein fester Bestandteil der österreichischen Esskultur und verwöhnen den Gaumen mit vielfältigen Aromen und Texturen. Von traditionellen Klassikern bis hin zu modernen Interpretationen - die österreichische Dessertküche ist ein wahres Paradies für Naschkatzen.
Salzburger Nockerln: Ein luftiges Wolkenmeer
Die Salzburger Nockerln sind wohl eine der bekanntesten österreichischen Nachspeisen und gelten als Spezialität der Stadt Salzburg. Diese luftigen Soufflés erinnern optisch an die verschneiten Gipfel der Alpen und zergehen förmlich auf der Zunge.
Zubereitung mit Sorgfalt
Die Zubereitung der Salzburger Nockerln erfordert etwas Fingerspitzengefühl, ist aber mit den richtigen Tipps und Tricks durchaus machbar. Zuerst werden die Eier sorgfältig getrennt, wobei darauf geachtet werden muss, dass kein Eigelb ins Eiweiß gelangt. Auch Schalen sollten vermieden werden. Für die Nockerln benötigt man fünf Eiweiß, aber nur drei Dotter. Die übrigen Dotter können beispielsweise für die Zubereitung von Mürbeteig verwendet werden, da dieser besonders mürbe wird, wenn er mit Dotter anstelle des ganzen Eis zubereitet wird. Ein ganzes Ei im Rezept kann durch zwei Dotter ersetzt werden.
Das Eiweiß wird in einem hohen Gefäß sehr steif geschlagen. Es ist wichtig, das Eiweiß wirklich sehr steif zu schlagen, aber auch nicht zu lange. Anschließend werden die Eigelb und der Zitronenabrieb gut verrührt und vorsichtig unter den Eischnee gehoben. Hierbei ist es wichtig, behutsam vorzugehen, damit die im Eischnee eingeschlossene Luft nicht entweicht. Nun wird das Mehl auf die Eischneemasse gesiebt und ebenfalls vorsichtig untergehoben.
Backen und Servieren
Eine ovale Auflaufform wird mit weicher Butter ausgestrichen und die Eischneemasse hineingefüllt. Die Nockerln werden im vorgeheizten Ofen gebacken. Auf gar keinen Fall sollte die Backofentür während des Backvorgangs geöffnet werden! Nach dem Backen werden die Salzburger Nockerln mit Puderzucker bestreut und sofort serviert.
Lesen Sie auch: Italienische Dessertrezepte zum Nachkochen
Regionale Zutaten in Bio-Qualität
Bei der Zubereitung der Salzburger Nockerln empfiehlt es sich, regionale Zutaten mit Bio-Siegel zu verwenden. Diese enthalten keine chemisch-synthetischen Pestizide und stammen aus ökologischer Landwirtschaft. Da Salzburger Nockerln fast ausschließlich aus Eiern bestehen, ist es besonders wichtig, beim Kauf der Eier nicht nur auf Bio-Qualität und Freilandhaltung zu achten, sondern auch darauf, wie die Produzent:innen mit den Hühnerküken umgehen.
Kaiserschmarrn: Ein zerrissener Genuss
Der Kaiserschmarrn ist eine weitere typisch österreichische Nachspeise, die ihren Ursprung in der bäuerlichen Küche hat. Der Name "Schmarrn" leitet sich von "Schmer" (Schmalz) ab, was auf die ursprüngliche Zubereitung in Schmalz hindeutet. Im Laufe der Zeit wurde das Gericht verfeinert und erfreut sich heute großer Beliebtheit.
Zubereitung mit einfachen Zutaten
Für die Zubereitung des Kaiserschmarrns werden Mehl, Milch, Eier, Zucker und Butter benötigt. Optional können auch Rosinen hinzugefügt werden. Zuerst werden die Rosinen in Apfelsaft eingeweicht. Anschließend werden Mehl, Backpulver, Vanillezucker und Zucker in einer Schüssel vermischt. Die Eigelbe werden vom Eiweiß getrennt und zu den trockenen Zutaten gegeben. Unter ständigem Rühren wird langsam die Milch hinzugefügt, wobei darauf geachtet werden muss, dass keine Klümpchen entstehen.
In einer Pfanne wird Butter erhitzt. Die Eiweiße werden mit einer Prise Salz steif geschlagen und vorsichtig unter den Teig gehoben. Die eingeweichten Rosinen werden abgetropft und auf den rohen Teig in der Pfanne gestreut. Der Teig wird in die Pfanne gegossen und zugedeckt bei mittlerer Hitze gebacken.
Wenden und Zerreißen
Sobald der Teig auf der Oberseite fest wird, kann er gewendet werden. Entweder vorsichtig mit einem oder zwei Pfannenwendern oder durch Stürzen auf einen Teller und Zurückgleiten in die Pfanne. Anschließend wird der Teig mit zwei Holzlöffeln in mundgerechte Stücke gerissen. Die restliche Butter wird hinzugefügt und alles noch ein paar Minuten gebraten.
Lesen Sie auch: German cake classics: A culinary journey
Servieren und Genießen
Der Kaiserschmarrn wird mit Puderzucker bestreut und warm serviert. Dazu passen Zwetschgenröster oder Apfelmus.
Topfencreme: Ein cremiger Traum
Die Topfencreme ist ein einfaches, aber dennoch raffiniertes Dessert, das sich gut vorbereiten lässt. Sie besteht hauptsächlich aus Quark, Schlagsahne und Zucker und kann mit verschiedenen Fruchtbeilagen serviert werden.
Zubereitung im Handumdrehen
Für die Topfencreme werden Quark und Schlagsahne in einer Rührschüssel cremig gerührt. Anschließend wird die Masse auf höchster Stufe gerührt, damit sie Volumen bekommt. Zucker und Salz werden untergerührt. Die Topfencreme wird in Gläser verteilt und mit einer fruchtigen Sauce, wie beispielsweise warmer Himbeersauce, übergossen.
Variationen und Beilagen
Anstelle von Himbeersauce können auch marinierte Erdbeeren, Kirschkompott, Schoko- oder Karamellsauce verwendet werden. Wichtig ist, dass die Fruchtsauce nicht zu flüssig ist.
Faschingskrapfen-Tiramisu: Resteverwertung mal anders
Bernie Rieder, ein österreichischer Koch, hat eine kreative Möglichkeit gefunden, Faschingskrapfen vom Vortag zu verwerten: Er verwandelt sie in ein köstliches Tiramisu.
Lesen Sie auch: Italienische Dessertrezepte
Zubereitung des ungewöhnlichen Tiramisu
Für das Faschingskrapfen-Tiramisu werden Faschingskrapfen, Mascarpone, Eigelb, Zucker, Marillen, Mandelkrokant und Orangenlikör benötigt. Zuerst wird ein Kompott aus Zucker, Orangenlikör, Marillensaft, Zitronensaft, Marillen und Vanillezucker zubereitet. Für den Krokant wird Zucker karamellisiert und mit Mandelblättchen vermischt. Die Masse wird auf einem Backpapier ausgekühlt und anschließend zerkleinert.
Das Eigelb wird mit Zucker schaumig geschlagen und mit Mascarpone verrührt. Die Faschingskrapfen werden in Scheiben geschnitten und in eine Schüssel geschichtet. Darauf werden Mascarponecreme, Marillenkompott und Krokant verteilt. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis alle Zutaten verbraucht sind. Zum Schluss wird das Tiramisu mit Krokant bestreut.
Weitere typisch österreichische Nachspeisen
Neben den bereits genannten Klassikern gibt es noch viele weitere typisch österreichische Nachspeisen, die es zu entdecken gilt:
- Schinkenfleckerl: Ein einfaches Gericht, das besonders bei Kindern beliebt ist.
- Tiroler Gröstl: Ein herzhaftes Gericht, das mit grünem Salat zu einem echten Schmankerl wird.
- Palatschinken: Ein vielseitiger Klassiker, der mit Schokolade, Eis oder Früchten gefüllt werden kann.
- Pofesen: Ausgebackene Semmeln vom Vortag, die mit Marmelade bestrichen und mit Zucker bestreut werden.
- Eiskaffee-Variationen: Kreative Kaffeegetränke mit verschiedenen Schäumen.
tags: #typisch #osterreichische #nachspeisen #rezepte