Türkischer Honig: Zutaten, Herkunft und die faszinierende Geschichte türkischer Süßigkeiten
Türkischer Honig, auch bekannt als Halva, ist eine orientalische Süßigkeit, die viele Liebhaber hat. Ähnliche Süßspeisen gibt es in vielen Kulturen, aber die türkische Variante hat ihre eigene, einzigartige Geschichte und Zutaten. Dieser Artikel beleuchtet die Ursprünge, Zutaten und die reiche Tradition türkischer Süßigkeiten, von denen Halva nur ein Teil ist.
Die spirituelle Bedeutung des Süßen
Süßigkeiten spielten in der Vergangenheit eine symbolisch wichtige Rolle im privaten und öffentlichen Leben. Die außergewöhnliche Innovation und Vielfalt der türkischen Süßigkeiten und Puddings sind nicht nur auf die Vorliebe der Menschen für Süßes zurückzuführen, sondern auch auf die spirituelle Bedeutung, die dem Süßen beigemessen wird. Dieses Phänomen lässt sich bis nach Zentralasien zurückverfolgen.
Die Reise des Zuckers von Ost nach West
Seit der Zuckergewinnung im Indien des Jahres 300 v. Chr. wanderten zuckerhaltige Lebensmittel von Ost nach West. Dieser Trend setzte sich im 19. Jahrhundert fort. Sogar "Kandiszucker" oder "Klunschen" waren bis ins frühe 20. Jahrhundert in Europa sehr beliebt, sind aber heute fast ausgestorben.
Kandiszucker: Ein fast vergessenes Handwerk
Die bislang älteste Erwähnung von Kandiszucker findet sich in einem arabischen Text des 11. Jahrhunderts in einem Rezept für Leime von Buchbindern. Die Zuckerkristalle wurden in einer speziellen Pfanne mit kreuzweise gespannten Fäden im warmen Zuckersirup gewonnen. Bis vor wenigen Jahren stellten türkische Konditoren noch Kandiszucker her, heute wird der Zucker überwiegend aus dem Iran importiert, da er dort billiger hergestellt werden kann.
Frühe Süßigkeiten: Von Zuckerstangen und "Käse Zucker"
Eine der frühen Süßigkeiten war die gezogene Zuckerstange, die in England unter dem Namen "pennet" (aus dem Arabischen "fanid") bekannt war. Obgleich die Zuckerstange in Edinburgh heute "Edinburgh Fels" genannt wird und sich dahinter auch die Geschichte des schottischen Konditors Alexander Ferguson als Erfinder des "Edinburgh Rock" verbirgt, wurde diese Süßigkeit nachweislich mindestens im 13. Jahrhundert, wenn nicht früher, aus der arabischen Welt nach Europa eingeführt. Türkischen Schriften zufolge war "pennet" schon im 14. Jahrhundert bekannt, als es einfach nur mit Zuckerstange (şeker-i kalem) oder mit dem Begriff, der heute noch gebräuchlich ist, Käse Zucker (peynir şekeri) bezeichnet wurde.
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Lohuk und Fondant: Eine süße Verwandlung
Die Süßigkeit çevirme oder lohuk war ursprünglich ein medizinisches Präparat, das nur mit Zucker gesüßt wurde, um es genießbar zu machen. Die Wirksubstanzen und Drogen wurden dann durch Geschmacksstoffe wie Mastix, Fruchtsäfte, Blumen (z.B. Veilchen) oder Nüssen, ersetzt und daraus wurde ein weiches Bonbon. Ein deutscher Konditor, Friedrich Unger, der ein königlicher Konditor am Hofe des ersten Königs von Griechenland, Otto I, war, besuchte Istanbul im Jahr 1835 und schrieb ein Buch mit genauen Anweisungen, wie Lohuk herzustellen ist. Er erklärte, dass seine Leser in der Lage sein werden, viele verschiedene Sorten von lohuk scherbet mit großer Gelassenheit herzustellen und listet in seinem Buch mehr als 30 Geschmacksvarianten auf. Um das Jahr 1870 erschien die Süßigkeit Lohuk unter dem französischen Namen "Fondant" (aromatisierte Zuckermasse) plötzlich in Europa. Ob sie durch Herrn Unger oder einem Konditor eingeführt wurde, der das Buch des Herrn Unger gelesen hatte, ist unklar. Unger selbst sagte dazu, dass einige der orientalischen Bonbons "gute, neue Artikel für unsere Konditorengeschäfte" sein könnten, und genau das passierte auch. Der einzige Unterschied in der Herstellung zwischen Lohuk und "Fondant" besteht nur in der Zeit des Rührens, die Zutaten und Methoden sind gleich. Aufgrund der lang Rührzeit wird Lohuk auch häufig mit çevirme (Gerührtem) bezeichnet. In Griechenland ist es noch heute als "Löffelbonbon" bekannt, weil in der Zeit der Ottomanen Lohuk an die Gäste gereicht wurde, bevor der Kaffee ankam.
Sert şerbet: Kristallisierte Süße aus medizinischen Wurzeln
Ein weiteres medizinisches Präparat, cevariş genannt, war der Ursprung für die kristalisierte Süßigkeit "Schwerer Sorbet" (sert şerbet). Diese "Kekse" wurden während des Banketts von Sultan Süleyman dem Prächtigen aus Anlass der Beschneidung seiner Söhne Bayezid und Cihangir im Jahr 1539 an die Gäste gereicht. Sechs Sorten gab es beim Bankett: Pistazie, Kirsche, Mandel, Zitrone, Kokosnuss und Blattgold. Dieser Sorbetkuchen wurde auch als fertige Sorbetmischung genutzt. Dabei wurde er von professionellen Konditoren in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen (Orange, Kirsche, saure Weintrauben, Aprikose, Zimt, Pistazie, bittere Mandel, usw.) hergestellt und mit Wasser verdünnt, um ein Sorbet Getränk zu erhalten. Sorbet als Getränk wurde im späten 16. Jahrhundert zu einer großen Mode, zunächst aus der Türkei kommend nach Italien, von hier nach Frankreich und England. Im Jahr 1662 servierte das renommierte "Great Turk Coffee House" in London Sorbetgetränke "Made in Turkey", die nach Zitrone, Rosen oder Veilchen schmeckten. Import Listen Einträge zeigen, dass Sorbet in Kisten exportiert wurde, so waren sie möglicherweise in Bonbonform oder in Kreisform mit geriffelten Rändern wie sie in Istanbul hergestellt wurden.
Turkish Delight: Ein weltweiter Erfolg
In der ersten Hälfte des Jahres 1850 wurde in den Straßen Londons eine Mischung aus Soda Karbonat, Weinsteincreme, Zucker und Zitronensäure als Limonade verkauft. Turkish Delight, wie wir es heute kennen, wurde zuerst im späten 18. Jahrhundert hergestellt und durch die vielen ausländischen Besucher des Großreichs der Ottomanen so bekannt, dass in der Mitte des Jahrhunderts der türkische Konditor Haci Bekir mit dem Export nach Frankreich und England begann. Zunächst war Turkish Delight in England unter den Namen "Klumpen der Freude" oder "Bissen der Freude" bekannt. Im Jahr 1870 schrieb Charles Dickens in seiner Novelle "Edwin Drood" über das Geschäft "Klumpen der Freude", das in London eröffnet hatte. Die erste datierte Aufzeichnung des Slogans "Turkish Delight" geschah im Jahr 1873 in den Aufzeichnungen von Frau Bailley während ihrer Reisen durch Izmir und Istanbul. Europäische Konditoren versuchten erfolglos Turkish Delight zu imitieren, aber anstelle von Speisestärke versuchten sie Gelatine zu benutzen, um die Konsistenz dieser geleeartigen Masse zu erzielen. Speisestärke war im späten 19. Jahrhundert ein recht ungebräuchliches Material in der europäischen Küche. Anstelle es zu verspeisen, wurde es zum Pudern von Perücken gebraucht, darin liegt der Grund, warum der königliche Konditor Friedrich Unger das Wort "Haarpuder" in seinen Rezepten für Turkish Delight benutzt.
Pelte und "Süße Wurst": Vorläufer des Turkish Delight
Pelte ist ein Pudding aus Fruchtsaft, der mit Speisestärke eingedickt ist und war eines von zwei auf Speisestärke basierenden Süßigkeiten, die als Vorläufer des Turkish Delight bekannt sind. Im 17. Die andere Süßigkeit, die Turkish Delight zum Durchbruch verhalf, ist "Süße Wurst". Diese "Wurst" wird aus aufgefädelten gehackten Walnüssen, Mandeln oder Pistazien hergestellt, indem der Faden mehrfach durch heißen Traubensaft gezogen wird, der mit Speisestärke eingedickt ist. Die Wurstfäden werden dann zum Trocknen aufgehängt und sind somit mindestens ein Jahr haltbar. Dies ist ein immer noch bekannter "Snack" in der Türkei. Diese "Süße Wurst" wurde zuerst im 14. Jahrhundert von Ibn Battuta erwähnt, der sie bei ihrer Herstellung aus Mandeln und Pistazien in Baalbek im Libanon beobachtete. Etwa 100 Jahre später, im Jahr 1433, beschrieb Bertrandon de la Brocquiere diese Süßigkeit aus Wallnüssen hergestellt in Afyonhisar, Zentral Anatolien. Im Jahr 1811, vier Jahrhunderte später, sah Edward Daniel Clarke türkische Seeleute die "Süße Wurst" westlich von Istanbul auf dem Schwarzen Meer essen: "In den Kaffeehäusern werden Sie wahrscheinlich auf Mariner treffen …. eine Art von Süßigkeit essend, in Form einer Wurst, aus Wallnuß oder Mandeln gefertigt, die auf einen Faden aufgezogen und durch einen zusammengekochten Sirup jungen Weins gezogen worden sind, der solange gekocht wurde bis er die Konsistenz fast festen Gelees hatte und sich in der Hand verbiegen läßt als hätte man indianischen Gummi." Pfarrer Robert Walsh kam 1828 zunächst aufgrund eines Besuchs in Çorlu westlich von Istanbul mit der "Wurst" in Berührung: "Das einzige Fabrikerzeugnis der Türken aufgrund der hohen Nachfrage ist ein Konfekt, das aus Wallnüssen besteht, eingehüllt in eine süße gelatineartige Masse, die aus dem eingedickten Saft von Wein hergestellt wurde: es wird in langen zylindrischen Rollen geformt wie schwarzer Pudding und so nach Konstantinopel transportiert, wo es in großen Mengen verzehrt wird.
Papier Helva und Demir Tatlısı: Waffeln und Eisen-Nachspeisen
In der Türkei sind runde Waffeln in zwei Schichten mit einer Füllung eines weichen Nougat unter dem Namen "Papier Helva" (kağıt helvası) sehr bekannt und bis heute hergestellt worden, leider werden sie mehr und mehr durch geschmacklose Fabrikwaffeln ersetzt. Dünne Waffeln, die mit einer dekorativen Eisenform gebacken wurden, haben eine mehr als 1400 Jahre alte Geschichte. Ein Waffeleisen, das vermutlich aus dem 6. bis 7. Jahrhundert stammt, wurde in Kartago gefunden. Waffeln haben als ungesäuertes Brot für das Abendmahl eine enge Beziehung zur katholischen Kirche. Eine Art Fettgebäck, das in einer Eisenform hergestellt wird, ist unter dem Namen demir tatlısı (Eisen Nachspeise) in der Türkei weit verbreitet. Wie auch die Waffeln hat das Fettgebäck in Europa eine lange Tradition und die ersten Rezepte und Illustrationen der Waffeleisen findet man in einem italienischen Kochbuch, das 1570 von Bartolomeo Scappi geschrieben wurde, der seiner Zeit Koch bei Papst Pius V. war. Scappi nannte die Eisenform "Rosseteneisen" und erklärte das sie in Form von "Löwen, Adlern, Knoten und anderen Fantasieformen" gefertigt waren. Von Italien aus gelangte dieses Fettgebäck nach England und Robert May beschrieb sie als "Wappeneisen". Es ist interessant zu erfahren, das in Van im Osten der Türkei viele Familien ihr eigenes Waffeleisendesign hatten, fast wie ein Familienwappen. Frau Beeton hat 1861 zwei Illustrationen von Waffeleisen in ihrem "Buch des Haushaltsmanagements" veröffentlicht, allerdings ohne in Rezepte zu beschreiben wie sie zu benutzen sind. Im Jahr 1870 wurden Waffeleisen in amerikanischen Haushaltskatalogen als "Französische Waffeleisen" beschrieben.
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Horoz Şekeri: Mysteriöse Lollipops
Hohle Lollipops, die in der Türkei unter dem Namen "horoz şekeri" bekannt sind, werden aus gekochtem Sirup hergestellt, der in Formen gegossen wird. Die Herkunft und Geschichte dieser Lollipops ist immer noch mysteriös. Sie wurden bis vor wenigen Jahren überall in der Türkei zu Hause hergestellt und in den Straßen verkauft, heute findet man sie nur noch in Bergama und Bursa. Auch in England wurden sie im späten 19. Jahrhundert hergestellt. In der Türkei gab es unzählbar viele Formen für die Lollipops: Züge, Giraffen, Esel, Hähne, Hasen, Körbe, usw. Die interessanteste Möglichkeit war aber die, dass die türkischen Lollipops auch als Pfeife benutzt werden konnten. Straßenkonditoren verkauften auch Zuckerpfeifen, manchmal paarweise hergestellt, die zwei unterschiedliche Töne ermöglichten, einen hohen und einen tiefen Ton. Unter dem Begriff "miskal kamışı şekeri" wurde Sie in Aufzeichnungen der Periode der Ottomanen erwähnt. Einer der letzten dieser Lollipop Hersteller ist İbrahim Denizci. Er lebt in Bergama, wo die lokale Sitte sie den Kindern bei Hochzeiten zu kaufen noch weit verbreitet ist und somit genügend Nachfrage schaft.
Pişmaniye oder Keten Helvası: Ein persischer Ursprung
Eine der wohl ältesten und interessantesten türkischen Süßigkeiten ist wohl das "pişmaniye oder keten helvası", das nie nach Europa eingeführt wurde. Der älteste türkische Name "bîşmenî" deutet bereits an, dass es wohl aus Persien stammt und es wird noch heute in Teilen Irans und Iraks hergestellt. Es gelangte sogar bis nach China, wo es eine Version gibt, die "Bart des Drachens" genannt wird. In der Türkei ist es seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts bekannt, als der erste türkische Rezept - und wohl möglich das erste Rezept in irgendeiner Sprache überhaupt - in einem Rezeptbuch des Physikers Şirvani erscheint. Die Methoden "keten helvası" zu fertigen, die aus hauchdünnen feinen Fäden hergestellt werden, ist sehr kompliziert und aufwendig. Um so erstaunlicher ist es, dass diese Süßigkeit meistens zu Hause gefertigt wurde, selten bei professionellen Konditoren. Bis vor wenigen Jahren wurde diese Süßspeise überall in der Türkei angeboten, wenn Besucher an Winterabenden eingeladen wurden. Häufig zeigten dann die Männer ihre Virtuosität beim Ziehen des Zuckers. Dies wurde häufig mit Mehl verbunden, in Butter geröstet um Wollähnliche Fäden zu erhalten. Obgleich keten helvası häufig mit Zuckerwatte verglichen wurde, gibt es außer der Struktur kaum Vergleichbares.
Halva: Türkischer Honig im Wandel der Zeit
Halva ist eine orientalische Süßigkeit, die das Herz aller Naschkatzen höherschlagen lässt. Ähnliche Süßspeisen gibt es in vielen Kulturen. Die reichhaltige Rezeptur enthält als Basis Sesam, Nüsse oder Grieß sowie Honig und Zucker. Die Leckerei ist in verschiedenen Sorten erhältlich, mal aromatisiert mit duftendem Rosenwasser, mal mit Pistazien oder Schokolade. Halva, auch Halwa geschrieben, ist eine schnittfeste, honigsüße Masse. Früher wurde sie in Deutschland auch unter der Bezeichnung "türkischer Honig" angeboten. Die Süßware stammt ursprünglich aus Zentralasien, genauer aus Indien, dem Iran und Pakistan. Heute ist sie auf der ganzen Welt bekannt und beliebt. Es existieren zahlreiche Varianten und Rezepturen. Die Süßware ist auch unter anderen Namen zu finden. Die wichtigste Zutat sind Nüsse oder Samen. In den orientalischen Ländern und in Griechenland wird die Süßigkeit meistens aus Sesam hergestellt. In Osteuropa verwendet man anstelle von Sesam gerne auch Sonnenblumenkerne, in Argentinien und Brasilien Erdnüsse. Teilweise wird ein Aufschlagmittel verwendet, das kann eine Lösung aus Seifenwurzelextrakt (traditionell) oder Eiweiß sein. Die geschälten Sesamsamen (oder andere Samen oder Nüsse) werden zunächst fein gemahlen, bis ein Brei entsteht. Dann wird eine Zuckerlösung bei 130-140 °C gekocht. Je nach Rezeptur kommt ein Aufschlagmittel wie beispielsweise Eiweiß hinzu. Durch das Aufschlagen, entsteht eine schaumige und luftige Masse. Aufgrund des hohen Zuckergehalts ist die Süßigkeit gut haltbar. Im Orient genießt man die Sesamleckerei gerne zu schwarzem Tee oder frischem Pfefferminztee.
Die Herstellung von Halva
Die Herstellung von Halva ist aufwendig. Es gibt jedoch auch einfachere Varianten, bei denen eine rechteckige Form mit Backoblaten ausgelegt und die Masse darauf verteilt wird. Optional können gehackte Pistazien oder Mandeln darüber gestreut werden.
Nougat: Eine weitere beliebte Süßigkeit
Nougat gehört zu den beliebtesten Süßigkeiten. Rund um die süße Verführung, die auch Nugat oder Noisette genannt wird, gibt es viele schöne Geschichten. Was ist das alles überhaupt und wie sind sie entstanden? Dunkler Nougat wird mit Kakao bzw. Schokolade hergestellt und ist zu Zeiten Napoleons entstanden, als auf viele Waren aus England und seinen Kolonien, darunter Kakao, Importzölle erhoben wurden. Die Zeit der Importzölle dauerte 8 Jahre von 1806 - 1814. Findige Turiner Schokoladenhersteller streckten die Schokolade aus der Not heraus mit einem, im wahrsten Sinne des Wortes, naheliegenden Produkt: mit Haselnüssen. Somit konnten Sie die Zölle erfolgreich umgehen. Die Haselnüsse tonda gentile aus dem Piemont gelten als die besten der Welt, weil sie einen feineren Geschmack haben und vor allem nicht so schnell verderben, wie andere Haselnüsse. In Turin wird die Gianduia Masse in kleine Stückchen mit dreieckiger Form und abgeschnittener Spitze verpackt. Die regionale Spezialität heißt Gianduiotto. Einmal soll die Form und der Name auf den Gianduja (mit j), den Spaßmacher bei folkloristischen Veranstaltungen, zurückgehen. Zu seiner Kleidung gehörte ein Dreispitz, dessen Form die Süßigkeit nachahmt. Die andere Geschichte besagt, dass die Form auf den Dreispitz von Napoleon zurückgeht, dem die Spitze abgeschnitten wurde, um zu zeigen, dass man ihm mit seinen Zöllen ein Schnippchen geschlagen hat. Eine traditionelle Firma aus Turin, die 1878 gegründet wurde, ist Venchi und für seine Gianduiotto und vor allem seine Nougatine berühmt. Ein moderner Vertreter der Spezialität ist Guido Castagna. Er hat für seine Giuinott eine eigene Form erfunden und stellt aus den piemontesischen Haselnüssen die Crema di Nocciola +55 her. Die Nussnougatcreme hat einen Haselnussanteil von 68% und besteht ansonsten nur aus Kakao und Kakaobutter. Man muss sie nicht auf’s Brot oder auf eine Waffel streichen, man kann sie auch einfach nur löffeln. Die Creme hat nur 4 Zutaten: Haselnüsse (68%), Kakao, Kakaobutter und Rohrzucker. Guido Castagna wurde für die Creme schon mehrfach mit Weltgold bei den International Chocolate Awards ausgezeichnet.
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Weißer Nougat: Torrone und seine regionalen Variationen
Weißer Nougat, auch Torrone genannt, hat mit dunklem Nougat nichts gemein, er wird ohne Kakao oder Schokolade hergestellt. Man kennt ihn unter vielen, verschiedenen Namen: Türkischer Honig, orientalischer Honig, Gaz (Iran), Montélimar Nougat, Madolato, Turrón (Spanien) oder Torrone (Italien). Die Rezepturen und die Konsistenz sind regional unterschiedlich. Der Französisches Montélimar Nougat ist eine französische Spezialität aus dem Norden der Provence, die nach einem bestimmten Rezept hergestellt wird. Es besteht aus Wasser, Lavendelhonig, Eischnee, Mandeln, Pistazien, Zucker, Glukosesirup und Vanille. Der Nussanteil muss mindestens 30% betragen, wobei es 28% Mandeln und 2% Pistazien sein müssen. Ansonsten bekommt es nicht das Gütesiegel Appellation d’Origine Contrôlée (AOC). Im Mittelalter kamen asiatische Mandelbäume in die Provence. Schon immer waren abenteuerlustige Händler und Seefahrer, diejenigen welche die Welt entdecken wollten und exotischen Waren mit nach Hause brachten. Schnell entdeckten die kreativen Konfiseure, was man Köstliches daraus zaubern konnte. Das Nougat von Le Roy René kommt aus Aix en Provence und ist ebenso köstlich. Die Firma ist inzwischen über 100 Jahre alt und stellt nicht nur weißen Nougat, sondern auch das berühmte Mandelgebäck Calissons her. Angeblich wurde es speziell für die Frau des Königs Le Roy René in Form eines Mundes hergestellt, um sie zum Lachen zu bringen. Mandeln, kandierte Melonen und Glukosesirup: dies sind die drei traditionellen Zutaten der Callisons. Ein Hauch kandierte Orangenschalen veredelt das Rezept von Le Roy René. Weil das süße Gebäck ein Lächeln auf das Gesicht der Braut zauberte, fiel dem König der Name ein: ce sont des calins!
Türkischer Honig selber machen
Türkischer Honig lässt sich mit diesem Rezept leicht zubereiten. Dann die Schüssel über ein heißes Wasserbad setzen und die Masse erwärmen. Zwei rechteckige Oblaten (120 x 200 mm) auf ein Backblech legen, die Honigmasse fingerdick aufstreichen und mit den beiden restlichen Oblaten abdecken. Anschließend über Nacht fest werden lassen und dann in ca. 2 cm breite Streifen bzw. Je nach Region kommen aromatisierende Zutaten wie Kakao, geröstete Erdnüsse und Rosenwasser dazu. Die leckeren Schneebälle sind wirklich ein Traum. Als Dessert oder kleines Geschenk sind diese herrlichen, weißen Schokokugeln mit Kokos einfach genial. Dieses Rezept wird zum Verzieren für die Torte zum Kindergeburtstag oder die Weihnachtsbäckerei benötigt. Kaffee-Pralinen sind ein Hingucker auf dem Weihnachtsteller oder als Geschenk ein Volltreffer. Ein bisschen soft, ein bisschen fest, ein bisschen nussig, ein bisschen süß - und vor allem: unwiderstehlich lecker!
Weißen Nougat selbst herstellen
Weißen Nougat kann man ganz einfach selbst herstellen und dabei Zutaten und Süße nach deinem Geschmack variieren.
Zutaten und Vorbereitung:
- Backofen auf 150 °C Umluft vorheizen.
- Backblech mit Backpapier auslegen.
- Mandeln aufs Backblech verteilen und 10 Minuten im Ofen auf mittlerer Schiene anrösten.
- Dann die Hälfte der Pistazien zu den Mandeln geben, zu einer Seite des Bleches etwas zusammenschieben und daneben gehobelte Mandeln verteilen.
- Getrocknete Kirschen oder Cranberries mittelfein hacken. Die restlichen Pistazien ebenfalls mittelfein hacken.
- Ei trennen, das Eiweiß in eine hitzebeständige Rührschüssel geben, das Eigelb wird nicht benötigt.
Sirup Kochen und Einrühren:
- Zucker, Vanillezucker und Honig zusammen mit 2 EL Wasser (25 g) in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze erwärmen. Ist die Masse leicht erwärmt, einmal gut verrühren. Danach soll nicht mehr gerührt werden.
- Sobald die Zucker-Honig-Masse anfängt zu kochen, mit dem Küchen-Thermometer prüfen, wann 130 bis 140 °C erreicht sind, dieser Temperaturbereich ist perfekt.
- Den (Achtung!) heißen Sirup in einem dünnen Strahl zum steif geschlagenen Eiweiß geben und dieses dabei mit dem Handmixer auf höchster Stufe stetig 2 Minuten weiterschlagen.
Alternative ohne Thermometer:
- Zucker, Vanillezucker und Honig zusammen mit 2 EL Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze erwärmen. Ist die Masse leicht erwärmt, einmal gut verrühren. Danach soll nicht mehr gerührt werden.
- Sobald die Zucker-Honig-Masse anfängt zu kochen, diese ca. 3:30 bis 4:30 Minuten ohne zu rühren kochen lassen. Der Sirup darf auf keinen Fall über seine Ausgangsfarbe hinaus bräunen, der Zucker muss aber komplett gelöst und der Sirup heiß sein.
- Den heißen Sirup in einem dünnen Strahl zum steif geschlagenen Eiweiß geben und dieses dabei mit dem Handmixer auf höchster Stufe stetig ca.
Nougatmasse Aufstreichen und im Ofen Trocknen:
- Backofen auf 50 °C Umluft vorheizen.
- Die gerösteten ganzen Mandeln, die ganzen Pistazienkerne und die Trockenfrüchte unter die Eiweiß-Masse rühren.
- Die gerösteten gehobelten Mandeln dünn auf dem mit Backpapier belegten Backblech verteilen und die Nougatmasse 2-3 cm dick aufstreichen. Der Weiße Nougat bedeckt nicht das gesamte Blech, sondern bildet in der Mitte eine Fläche. Mit den gehackten Pistazien bestreuen.
- Im vorgeheizten Ofen ca. 90 Minuten backen. Der Weiße Nougat ist perfekt, wenn seine Oberfläche nicht mehr glänzt, sondern schön matt ist. Dann klebt er später kaum und lässt sich gut schneiden.
Halva-Rezept - Süßspeise aus Sesam und Honig
Die Geschmacksvarianten und Zutatenlisten sind ebenso vielfältig wie seine Herkunft. Die eine, klare Heimat kennt Halva nicht. Tatsächlich ist die Süßigkeit, die sowohl als Nachspeise als auch zum Tee oder sogar als Hauptspeise schmeckt, sowohl in der Balkanregion als auch im Nahen Osten zu Hause. Auch Indien, Osteuropa, Griechenland und die türkische Küche kennen ihre Varianten. Basis ist dabei immer eine Paste aus Sesam. Dazu kommen Zucker, Sirup oder Honig. Danach herrscht Freiheit. Es gibt Rezepte mit Nuss, beispielsweise Walnüssen, Varianten mit Schokolade, Kakao, Mandeln oder Pistazien. Russische Halva basieren wiederum auf Sonnenblumenkernmus, während griechische Halva Hartweizengrieß enthalten. Für unser Rezept verwenden Sie neben Sesam, Honig und Zucker getrocknete Aprikosen, zudem Vanilleschoten, Zitrone sowie Pistazien. So legen Sie die Basis für eine leckere orientalische Süßspeise - wie übrigens auch unsere Tulumba. Viele süße Nachtische und Gebäcksorten in Griechenland und der Türkei werden mit diesen Zutaten zubereitet, so auch unser Rezept für griechische Melomakarona.
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