Torten für Diabetiker ohne Zucker: Rezepte und Tipps

Neben Kuchen und Süßwaren gibt es auch Torten, die für Diabetiker geeignet sind. Das bedeutet aber nicht, dass man auf Süße verzichten muss. Vielmehr geht es darum, industriell verarbeiteten Zucker durch naturbelassene Süßungsmittel zu ersetzen und diese bewusster zu verwenden.

Warum zuckerfreie Torten backen?

Der Griff zum handelsüblichen Haushaltszucker ist die einfachste Art, Kuchen und Gebäck zu süßen. Er ist günstig und eigentlich immer im Vorratsschrank. Doch zu viel Zucker ist ungesund. Glücklicherweise gibt es immer mehr gesunde Alternativen. Im Supermarkt, Reformhaus oder in der Drogerie findet man viele Süßungsmittel auf Pflanzen-, Blüten- oder Fruchtbasis, die Raffinadezucker ersetzen können.

Eine attraktive Alternative sind Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit oder Erythrit, da sie im Gegensatz zu den meisten Süßungsmitteln wenig bis gar keine Kalorien haben. Bei der Verwendung sollte man jedoch einiges beachten.

Wie backt man Torten ohne Zucker?

Der erste Schritt zum zuckerfreien Backen ist die Reduzierung der Zuckermenge! Das entlastet nicht nur den Stoffwechsel, sondern hilft auch, den Geschmackssinn nach und nach an weniger Süße zu gewöhnen.

Natürliche Süßungsmittel

Anstelle von Zucker können Agavendicksaft, Ahornsirup, Kokosblütenzucker oder Honig verwendet werden. Oftmals kommen noch reife Bananen, Datteln oder kleingehackte Trockenfrüchte mit in den Teig. Diese sorgen für eine leichte und gleichzeitig fruchtige Süße im Kuchen. Kokosblütenzucker süßt weniger stark als Haushaltszucker und bringt eine leichte Karamellnote mit sich, die besonders gut in Kombination mit Nüssen, Frucht und fluffigen Cremes schmeckt.

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Übersicht über natürliche Süßungsmittel:

  • Agavendicksaft: 80 g entsprechen 100 g Zucker. Löst sich schnell auf, bei Mürbeteig, der ausgerollt wird, sparsam dosieren, da der Teig sonst zu stark klebt.
  • Ahornsirup
  • Äpfel (gerieben) bzw. Apfelmark
  • Bananen
  • Honig
  • Kokosblütenzucker: 100 g entsprechen 100 g Zucker. Nektar der Kokospalme. Löst sich langsamer als Zucker. Für Hefeteig nur bedingt geeignet. Färbt Cremes oder Baiser etwas dunkler.
  • Reissirup: Gibt es von diversen Herstellern in Supermärkten und gut sortierten Drogerien.
  • Tapiokasirup: 125 g entsprechen 100 g Zucker. Sirup der Maniokwurzel. Löst sich in Heißem und Kaltem. Macht Eischnee cremiger und stabiler. Gibt Pudding und Cremes eine leichte Bindung.
  • Trockenfrüchte wie Ananas, Aprikosen, Datteln oder Feigen
  • Zuckerrübensirup: Gibt es in gut sortierten Supermärkten, z. B. von Grafschafter

Zuckeraustauschstoffe: Stevia, Xylit & Erythrit

Stevia, Xylit (Birkenzucker) und Erythrit gehören zu den sogenannten Zuckeraustauschstoffen oder Zuckeralkoholen. Während Stevia und Erythrit keine verwertbaren Kalorien liefern, zählt Xylit mit 240 kcal/100 g zu den kalorienarmen Süßungsmitteln.

Hinweise zur Verwendung von Zuckeraustauschstoffen:

  • Erythrit: 120 g entsprechen 100 g Zucker. Hat 60 Prozent weniger Süßkraft als Haushaltszucker. Kann fast wie Zucker verwendet werden - sogar Guss klappt damit. Eignet sich nicht zum Karamellisieren. Hefeteige brauchen länger zum Aufgehen.
  • Stevia: Ist 300-mal süßer als Haushaltszucker, deshalb unbedingt die Dosierungsempfehlung auf der Packung beachten.
  • Xylit: Hat die gleiche Süßkraft wie Haushaltszucker.

Sind Zuckeraustauschstoffe gesünder?

Zuckeraustauschstoffe sind zwar kalorienarme Süßungsalternativen, aber nicht zwingend gesünder als Haushaltszucker. Sie helfen uns nicht, uns an weniger Süße zu gewöhnen und wirken in größeren Mengen sogar abführend. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) empfiehlt daher: Für eine kalorienarme Ernährung können diese Produkte hilfreich sein. Wer sich jedoch gesund und ausgewogen ernähren möchte, sollte generell weniger süßen und auf natürliche Süße zurückgreifen.

Toppings für zuckerfreie Kuchen

Auf Schokotopping oder eine süße Glasur muss man nicht verzichten! Wer es schokoladig mag, greift zum Beispiel zu Zartbitterschokolade mit mindestens 70 Prozent Kakaoanteil, um die Zuckermenge in der Glasur deutlich zu reduzieren. Eine weitere Option ist eine zuckerfreie Schokoglasur aus Kakaobutter, Backkakao und Carobpulver.

Weitere leckere Toppings für Kuchen ohne Zucker sind:

  • Früchte
  • Nüsse
  • Zuckerfreie Konfitüre

Rezept-Ideen für zuckerfreie Torten

Himbeer-Joghurt-Torte für Diabetiker

Ein echter Klassiker ist die Himbeer-Joghurt-Torte für Diabetiker. Sie ist cremig leicht und zergeht auf der Zunge. Die Himbeeren geben der Torte einen Frischekick und sorgen für einen süßlich aromatischen Geschmack. Sie kommt fast ganz ohne Zucker aus und ist kalorien- und fettarm.

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Zutaten:

  • Für den Boden:
    • 300 g Dinkelmehl
    • 1 Päckchen Backpulver
    • 75 g Zucker
    • 2 Eigelb
    • 2 Eier
    • 200 ml Orangensaft
    • 150 ml neutrales Pflanzenöl
    • 2 TL Zitronenabrieb
    • Etwas Butter für die Springform
  • Für die Creme:
    • 4 Blatt Gelatine
    • 1 Zitrone
    • 500 g fettarmer Joghurt
    • 250 ml fettarme Sahne
    • 2 Eiweiß
    • 1 TL Süßstoff
    • 500 g Himbeeren

Anleitung:

  1. Boden:
    • Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen. Eine Springform mit etwas Butter einfetten.
    • Das Mehl und das Backpulver in eine Schüssel sieben und mit dem Zucker vermischen.
    • Die Eigelbe, die Eier, den Saft, das Öl und den Zitronenabrieb in die Schüssel zu dem Mehl-Gemisch geben und verrühren, bis ein glatter Teig entsteht.
    • Den Teig in die vorbereitete Springform füllen und ca. 40 Minuten im vorgeheizten Backofen backen.
  2. Creme:
    • Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Zitrone auspressen und die Schale etwas abreiben.
    • Den Zitronensaft erwärmen, die Gelatine ausdrücken und im Zitronensaft auflösen.
    • Die Sahne steif schlagen. Die Eiweiße mit dem Süßstoff steif schlagen.
    • Den Joghurt, die Gelatine-Masse und den Zitronenabrieb verrühren. Die Sahne und das Eiweiß unter die Creme geben.
    • Die Himbeeren waschen, trocken tupfen und zur Joghurtmasse geben.
    • Einen Tortenring um den Tortenboden legen und die Joghurtmasse darauf verteilen. Mind. 4 Stunden kaltstellen.

Low Carb Käsekuchen

Dieser Low Carb Käsekuchen ist eine Köstlichkeit, die ohne Mehl und Zucker auskommt. Die Zubereitung ist schnell und einfach, und das Ergebnis ist ein cremiger, proteinreicher Käsekuchen.

Zutaten:

  • Magerquark
  • Naturjoghurt
  • Eier
  • Puddingpulver (Vanille)
  • Erythrit
  • Zitronenschale

Zubereitung:

Alle Zutaten in 5 Minuten verrühren und in den Ofen geben.

Tipps:

  • Für eine Deluxe-Variante ein cremiges Nussmus ohne Zucker darübergeben.
  • Mit Blaubeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Pflaumen oder Aprikosen einen fruchtigen Geschmack verleihen.

1-2-3 Kuchen ohne Zucker

Dieser gesunde Kuchen ohne Mehl besteht aus nur 4 Zutaten und ist super einfach und schnell gemacht.

Zutaten:

  • 300 Gramm gemahlene Nüsse
  • 200 Gramm Frischkäse
  • 100 Gramm Xylit
  • 4 Eier

Zubereitung:

  1. Den Ofen auf 170 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
  2. Eier und Xylit weiß schaumig aufschlagen.
  3. Frischkäse kurz einrühren und die gemahlenen Nüsse anschließend unterheben.
  4. Eine Springform (ca. 24 cm) mit Backpapier auslegen, den Rand einfetten und den Teig in die Form füllen.
  5. Den Kuchen im vorgeheizten Backofen für ca. 40 bis 45 Minuten backen.

Weitere Rezeptideen

  • Low Carb Philadelphia Torte ohne Zucker
  • Rotkäppchen-Kuchen (Low Carb Schokoladenkuchen mit Frischkäsecreme und Kirschen)
  • Low Carb Kokoskuchen vom Blech
  • Mandelkuchen ohne Mehl und Zucker
  • Blitz Joghurtkuchen ohne Zucker und ohne Mehl

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