Die Geschichte der Toblerone Schokolade: Ein Schweizer Welterfolg
Die Toblerone, eine dreieckige Schokoladentafel, ist eine der bekanntesten Schweizer Marken der Welt. Ihre Geschichte ist geprägt von Innovation, Marketingstrategien und der Anpassung an wirtschaftliche Veränderungen. Dieser Artikel beleuchtet die Entstehung, Entwicklung und den Erfolg dieser einzigartigen Schokolade.
Die Anfänge: Theodor Tobler und Emil Baumann
Die Geschichte der Toblerone beginnt im Jahr 1908 in Bern. Theodor Tobler, Sohn des Konditors Johann Jakob Tobler, entwickelte zusammen mit seinem Cousin Emil Baumann eine neuartige Schokolade. Sie kombinierten Nougat, auch bekannt als "Torrone", mit Schokolade und kreierten so eine einzigartige Rezeptur. Aus der Verbindung des Namens "Tobler" und "Torrone" entstand der Markenname "Toblerone".
Theodor Tobler und Emil Baumann folgten dem Idealprinzip jeder Marke: "anders sein als die anderen". Sie gossen ihre Schokolade in eine bis dahin äußerst ungewöhnliche Form. Diese dreieckige Form, die an das Matterhorn erinnern soll, wurde zum Markenzeichen der Toblerone. Ob die Form tatsächlich vom Matterhorn inspiriert wurde oder von der Tanzformation einer Pariser Revue, bleibt ein Geheimnis.
Die einzigartige Form und Verpackung
Die dreieckige Form der Toblerone ist nicht nur ein optisches Merkmal, sondern auch ein praktisches. Sie ermöglicht es, die Schokolade leicht zu portionieren. Die Verpackung der Toblerone ist ebenso markant wie die Form der Schokolade selbst. Der Karton mit dem dreieckigen Querschnitt ruft bei Kunden sofort einen Wiedererkennungseffekt hervor.
Ein weiteres Detail auf der Verpackung ist der versteckte Bär in der Silhouette des Matterhorns. Der Bär ist das Wappentier von Bern, der Heimatstadt der Toblerone. Dieses kleine "Easter Egg" ist ein Gruß an die Stadt und fügt sich nahtlos in das Markenlogo ein.
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Expansion und Internationalisierung
Nach der Gründung expandierte Chocolat Tobler G.M.B.H. und eröffnete Niederlassungen in Lugano. Um in vielen Ländern Zoll- und Devisenschranken zu überwinden, wurden Lizenzen an England und Belgien vergeben. Später wurden diese Lizenzen wieder abgestoßen.
Als das Unternehmen im Aufschwung war, wurden Bordeaux und Turin zurückgekauft. Es wurden weitere Lizenzen an Irland und Australien vergeben. In Turin entstand die erste neue Tochtergesellschaft, gefolgt von Stuttgart (1951) und Bedford/GB (1967). Das Unternehmen beteiligte sich auch wieder an der 1932 verkauften Tochter in Bordeaux.
Fusionen und Übernahmen
Im Laufe der Jahre gab es mehrere Fusionen und Übernahmen, die die Struktur des Unternehmens veränderten. Im Jahr 1970 fusionierte Tobler mit Suchard und nahm den Namen Interfood an. Interfood verschmolz 1982 mit der sehr viel größeren Kaffee-Firmengruppe Jacobs. Später kaufte Klaus J. Suchard das Unternehmen weiter. Heute gehört die Marke dem Mondelez-Konzern.
Toblerone in Deutschland: Schoko Buck und Haller
Im Jahr 1955 beteiligte sich das Schweizer Schokoladeunternehmen Tobler an Schoko Buck. 1956 übernahm Tobler dann Buck zur Gänze. Das Unternehmen stellte in Ostheim auch seine Spitzenprodukte Toblerone und Tobler-o-rum her. Mitte der 1960er-Jahre übertraf der hier erzielte Umsatz den des Berner Stammhauses erheblich.
Ein weiteres deutsches Unternehmen, das mit Schokolade in Verbindung gebracht wird, ist Haller. 1948 erwarb Haller die Firma Moser-Roth. Karl Haller starb 1958, und ab 1960 führte die Melitta-Gruppe die Firma Haller weiter. Haller produzierte auch Schokolade, darunter die "Zartbitter Kola Schokolade".
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Krisen und Kontroversen
Auch die Toblerone war nicht vor Krisen und Kontroversen gefeit. Im November 2016 erweiterte Mondelēz International für den britischen Markt den Abstand zwischen den einzelnen Zacken. Statt ursprünglich zwölf enthielt eine Verpackung damit nur noch neun „Gipfel“ Schokolade, deren Gewicht so um zehn Prozent verringert wurde. Nicht lange danach reduzierte das Unternehmen auch die in Deutschland vertriebene Toblerone-Packung von 400 auf 360 Gramm bzw. von 15 auf elf Zacken.
Nach Kundenprotesten und anlässlich des 110-jährigen Jubiläums der Toblerone führte Mondelēz International 2018 in Großbritannien nicht nur die ursprüngliche Form wieder ein, sondern vergrößerte die Toblerone Verpackung von 150 Gramm auf 200 Gramm.
Die Toblerone heute
Bislang wird die Toblerone, die sich so praktisch portionieren lässt und in über 120 Länder exportiert wird, immer noch in Bern produziert. Das soll sich aber ab Ende 2023 ändern. Mondelez plant eine weitere Produktionsstätte in der Slowakei. Dort sollen die kleinen Tobleronen herstellt werden, während die Produktion der größeren Riegel ab 100g in Bern verbleibt. Das hat allerdings Konsequenzen für die Herkunftsbezeichnung, die Teil des Markenerscheinungsbildes ist. Bisher steht auf jeder Verpackung „Toblerone - of Switzerland“ künftig wird sich das zumindest für die keinen Tobleronen ändern.
Die Toblerone ist nach wie vor eine der stärksten Marken der Schweiz. Das Unternehmen setzt auf ganzheitliche Kommunikationskonzepte, die den Konsumenten mehrfach erreichen. Dazu gehören Gewinnspiele und Jubiläumsspots im Fernsehen.
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