Tee ohne Zucker: Gesundheitliche Vorteile und Alternativen
Die Weihnachtszeit steht vor der Tür, und mit ihr die Zeit des Genusses. Lebkuchen, Spekulatius, Kakao und Tee gehören einfach dazu. Ein wenig Zucker ist in dieser Zeit erlaubt, doch ein erhöhter Zuckerkonsum sollte nicht außer Acht gelassen werden. Viele fragen sich, ob Tee ohne Zucker überhaupt genießbar ist, da Zucker oft als unverzichtbar gilt. Eine Studie des UCL - University College of London hat sich jedoch näher mit dieser Thematik beschäftigt.
Die UCL-Studie zum Zuckerkonsum bei Tee
Die Studie teilte die Teilnehmer in zwei Gruppen ein. Die erste Gruppe sollte den Zuckerkonsum sofort einstellen, während die zweite Gruppe ihren Konsum schrittweise um 25 % pro Woche reduzieren sollte. Das Ergebnis zeigte, dass Zucker für den Genuss von Tee nicht unbedingt notwendig ist. 36 % der Teilnehmer, die den Zucker abrupt weglassen sollten, stellten den Konsum vollständig ein. Allerdings ist die Studie aufgrund der geringen Teilnehmerzahl von 64 Personen und des kurzen Forschungszeitraums nicht repräsentativ.
Letztendlich entscheidet jeder selbst, ob er Tee mit oder ohne Zucker bevorzugt. Ein Tee-Tasting kann helfen, den puren Teegeschmack zu entdecken und die Vielfalt an Aromen und Düften auszuprobieren. Ein Beispiel hierfür ist der Milk Oolong, der bei der Herstellung mit Milcharomen bedampft wird. Dadurch entsteht ein einzigartiger, süßlicher Duft kombiniert mit einem cremigen und leichten Geschmack, ganz ohne Zucker und ungesunde Zusatzstoffe.
Die gesundheitlichen Auswirkungen von Zucker
Es ist bekannt, dass zu viel Zucker der Gesundheit schadet. Jeder Deutsche nimmt im Durchschnitt dreißig Kilogramm Süßigkeiten pro Jahr zu sich. Der Körper speichert den nicht sofort in Energie umgewandelten Zucker als Fett. Ein vollständiger Verzicht ist jedoch nicht immer notwendig. Wer seinen Tee am Morgen mit Zucker genießt, muss sich diesen nicht verkneifen. Auch wer eine echte Ostfriesische Teezeremonie zelebrieren möchte, kann sein Kluntje auf den Tassenboden legen. Wichtig ist, sich der Zuckeraufnahme bewusst zu sein.
Manche Teesorten harmonieren besser mit Zucker als andere. Schwere, dunkle Teesorten können durch einen Hauch Zucker geschmacklich sogar noch gewinnen, während bei hellen, feinen Tees Vorsicht geboten ist. Zuckeraustauschstoffe passen geschmacklich eher zu dunklen Tees.
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Tipps für den Teegenuss ohne Zucker
Wer seinen Tee als zu bitter empfindet, kann den Aufbrühvorgang anpassen. Weniger Teeblätter oder eine kürzere Ziehzeit können helfen. Es empfiehlt sich, jeden neuen Tee zunächst ohne jegliche Zusätze zu probieren, um den reinen Geschmack kennenzulernen.
Tee und Zahngesundheit
Tee ist eines der gesündesten Getränke der Welt, sowohl grüner als auch schwarzer Tee. Studien belegen, dass Teeblätter Substanzen enthalten, die sich positiv auf die Zahngesundheit auswirken. Grüner und schwarzer Tee werden aus den Blättern des gleichen Teestrauchs hergestellt und enthalten daher zunächst identische Inhaltsstoffe.
Fluoride härten den Zahnschmelz und schützen vor Karies. Tee, insbesondere schwarzer Tee, hat einen hohen Fluoridgehalt. Die im Tee enthaltenen Verbindungen hemmen das Wachstum von Bakterien, die Zucker in Säure umwandeln. Weniger Säure bedeutet weniger Zahnschäden durch Karies. Polyphenole schützen nicht nur vor Karies und Zahnfleischentzündungen, sondern wirken auch als Antioxidantien, die freie Radikale im Körper binden und möglicherweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs entgegenwirken können. Einziger Nachteil ist die mögliche Verfärbung der Zähne.
Früchtetee als gesunde Alternative
Früchtetee ist eine leckere und gesunde Alternative, die den Körper mit wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Die Hauptbestandteile wie Hibiskus, Apfelstücke oder Hagebutten sind reich an Antioxidantien, die freie Radikale neutralisieren und somit vor oxidativem Stress schützen.
Früchtetee sollte mindestens 8-10 Minuten ziehen, damit sich alle wertvollen Inhaltsstoffe und der volle Geschmack entfalten. Im Gegensatz zu Schwarztee oder Grüntee ist Früchtetee koffeinfrei und somit ideal für Menschen, die auf Koffein verzichten möchten, wie Kinder, Schwangere oder ältere Menschen. Milde Sorten wie Apfel, Hagebutte oder Rooibos sind besonders gut geeignet.
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In der Schwangerschaft sollte man darauf achten, Früchtetee ungesüßt zu genießen und Tees mit künstlichen Aromen oder exotischen Zutaten zu vermeiden. Früchtetee ist von Natur aus nahezu kalorienfrei, kann aber durch Zusätze wie Zucker kalorienreicher werden. Selbst zubereiteter Früchtetee ist daher die beste Wahl.
Früchtetee ist vielseitig und kann pur genossen oder mit frischen Früchten und Gewürzen verfeinert werden. Er eignet sich auch als Basis für kreative Getränke wie Smoothies oder Eistees.
Die Bedeutung gesunder Getränke
Trinken ist enorm wichtig, um den Wasserhaushalt stabil zu halten und den Körper mit Mineralstoffen zu versorgen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, täglich 35 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Bei Hitze kann der Bedarf sogar auf drei Liter oder mehr steigen. Kinder benötigen etwa fünf bis sechs Gläser Flüssigkeit täglich.
Mineralwasser, Trinkwasser sowie ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sind die besten Durstlöscher. Fruchtsaftschorlen (1 Teil Saft, 3 Teile Wasser) sind akzeptabel, da sie Vitamine und Mineralstoffe liefern. Kaffee, grüner und schwarzer Tee sollten in Maßen getrunken werden und sind aufgrund des Koffeingehalts nicht für Kinder geeignet.
Wichtig ist, langsam und regelmäßig über den Tag verteilt zu trinken. Eiskalte Getränke und große Flüssigkeitsmengen sollten vermieden werden, um den Magen-Darm-Trakt nicht zu belasten. Lebensmittel mit hohem Wassergehalt wie Wassermelonen, Tomaten und Gurken können ebenfalls zur Flüssigkeitsversorgung beitragen.
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Ungesunde Durstlöscher
Limonaden, Eistees, Säfte, Fruchtsaftgetränke, Energydrinks, Cola- und Milchmischgetränke sind keine geeigneten Durstlöscher. Sie enthalten viele Kalorien und erhöhen das Risiko für Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Karies. Auch Alkohol ist kein geeigneter Durstlöscher.
Besonders beliebt bei jungen Menschen ist Bubble Tea, der jedoch eine wahre Kalorienbombe ist. Ein Becher kann bis zu 500 Kilokalorien enthalten. Viele Kindergetränke enthalten zudem künstliche Aromen, die zu einer Gewöhnung an süßen Geschmack führen können.
Deutschland gehört zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an zuckergesüßten Getränken. 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen trinken sie täglich, oft in Verbindung mit weiteren ungesunden Verhaltensweisen wie wenig Bewegung und Fast Food.
Trinkgewohnheiten ändern, Übergewicht vermeiden
Der Konsum zuckergesüßter Getränke sollte reduziert werden, um Übergewicht zu vermeiden. Trinkgewohnheiten zu ändern ist ein wichtiger Ansatz. Gesunde Getränke lassen sich schnell und einfach selber machen: Mineral- und Trinkwasser kann mit Zitronensaft, Ingwer, Minze, frischen Früchten oder Gurkenscheiben geschmacklich aufgewertet werden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät vom Verzehr zuckerfreier Süßstoffe ab, da sie die Lust auf Süßes fördern können. Stattdessen sollte die Zuckermenge reduziert werden, ob im Kaffee, bei Süßspeisen oder Kuchen.
Zuckersteuer und Altersbeschränkungen
Einige europäische Länder haben eine Zuckersteuer eingeführt, um den Konsum zuckerhaltiger Getränke zu reduzieren. In Großbritannien wird seit 2018 eine Steuer auf Getränke mit mehr als fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter erhoben. Die Steuer soll die Hersteller dazu bewegen, Getränke mit weniger Zucker herzustellen und somit hohe Kosten für das Gesundheitswesen zu vermeiden. Die Zuckersteuer hat die tägliche Zuckeraufnahme deutlich verringert.
In Deutschland wird eine Zuckersteuer kontrovers diskutiert, ebenso eine Altersbeschränkung für bestimmte Getränke wie Energydrinks, die ebenfalls viel Zucker enthalten und der Herzgesundheit schaden können.
Tee als gesunde Alternative zu Softdrinks
Tee ist eine natürliche, bekömmliche und alltagstaugliche Alternative zu Limonaden. Softdrinks sind in der Regel stark gesüßt, was den Stoffwechsel belastet und langfristig gesundheitliche Probleme fördern kann. Echter Tee ist frei von synthetischen Zusätzen. Grüner Tee ist reich an Antioxidantien, wirkt belebend und hilft, oxidativen Stress zu reduzieren.
Kalte Tees sind eine erfrischende Alternative zu klassischer Limonade, ganz ohne Zucker und Zusatzstoffe. Die Vielzahl an Teesorten bietet für jeden Geschmack etwas. Beim Teekauf sollte man auf naturbelassene Produkte ohne Zucker, Aroma oder Zusätze achten.
Ungesüßter Tee ist mehr als nur ein Getränk - er ist bewusster Genuss, Gesundheitsförderer und natürlicher Begleiter im Alltag. Wer seinen Zuckerkonsum reduzieren und Softdrinks ersetzen möchte, findet in Tee eine einfache, vielseitige und wohltuende Möglichkeit.
Tee süßen ohne Zucker: Natürliche Alternativen
Die Natur bietet viele leckere Alternativen zum klassischen Zucker im Tee. Ein natürlicher Zuckerersatz kann ganz neue Aromen in den Tee zaubern.
- Honig: Bienenhonig hat eine Süßkraft von circa 80 Prozent im Vergleich zu Haushaltszucker und bietet eine unübertroffene Geschmacksvielfalt. Es gibt auch Honigalternativen aus Pflanzen.
- Ahornsirup: Das "flüssige Gold Kanadas" macht sich hervorragend als Zuckerersatz im Tee. Je dunkler die Farbe, desto intensiver die Karamellnote.
- Agavendicksaft: Erfreut sich wegen seines niedrigen glykämischen Index vor allem bei Menschen mit Zuckerunverträglichkeit großer Beliebtheit.
- Kokosblütenzucker: Das aus den Blüten der Kokospalme gewonnene Material hat keinen Kokosgeschmack, sondern ähnelt eher Karamell.
Bei der Wahl des Zuckerersatzes kommt es auf den persönlichen Geschmack an. Je intensiver eine Teesorte ist, desto stärker darf auch der Eigengeschmack der Zuckeralternative ausfallen. Würzig-frische Kräutertees passen gut zu cremigem Sonnenblumenhonig, aromatischer Waldhonig oder Thymianhonig komplementieren feine Noten von Kräutertees, grüner Tee erschließt mit Agavendicksaft neue Geschmackswelten, und kräftiger schwarzer Tee wird mit Ahornsirup zum wahren Genuss.
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