Schokoladengitter Torte Anleitung: Tipps und Tricks für perfekte Schokodekorationen
Schokoladengitter sind eine elegante und relativ einfache Möglichkeit, Torten und andere Backwaren zu verzieren. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Herstellung von Schokoladengittern und anderen Schokoladendekorationen, einschließlich Tipps zur Fehlerbehebung und kreativen Variationen.
Grundlagen der Schokoladendekoration
Bevor wir uns den spezifischen Techniken zuwenden, ist es wichtig, einige grundlegende Prinzipien der Schokoladenverarbeitung zu verstehen.
Schokolade richtig schmelzen
Das Schmelzen von Schokolade erfordert Präzision. Die Kuvertüre oder Schokolade sollte grob zerkleinert und in einem Wasserbad geschmolzen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schokolade nicht mit dem Wasser in Berührung kommt. Eine Edelstahlschüssel wird in einen Topf gesetzt, der mit Wasser gefüllt ist (bis zu 5 cm hoch, je nach Größe).
Für ein glänzendes Ergebnis ist es ratsam, die Kuvertüre zu temperieren, d.h. zweimal zu erwärmen: zuerst auf etwa 42 °C, dann abkühlen auf 27 - 28 °C und schließlich wieder erwärmen auf 30 - 33 °C. In diesem Temperaturbereich lässt sich die flüssige Kuvertüre optimal verarbeiten. Ein Kerntemperaturmesser ist hierbei sehr hilfreich.
Spritzbeutel selber machen
Ein Spritzbeutel ist ein unverzichtbares Werkzeug für filigrane Schokoladendekorationen. Man muss ihn nicht kaufen; er lässt sich leicht selbst herstellen: Ein quadratisches Stück Backpapier diagonal halbieren, sodass ein Dreieck entsteht. Eine Ecke auf die Spitze legen und so zu einer Tüte eindrehen. Anschließend die obere Spitze nach innen umklappen, damit sich der Spritzbeutel nicht wieder entrollt. Vorsicht: nicht zu viel abschneiden!
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Schokoladengitter herstellen
Schokoladengitter sind eine klassische Tortendekoration, die leicht selbst herzustellen ist. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Schokolade schmelzen: Die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen.
- Spritzbeutel vorbereiten: Die geschmolzene Kuvertüre in einen selbstgemachten Spritzbeutel oder ein entsprechendes Fläschchen mit Spitze füllen.
- Gittermuster erstellen: Ein Backblech oder ein großes Brett mit Backpapier auslegen und Schokoladenmuster darauf malen. Wer es besonders akkurat mag, kann die gewünschte Form mit Bleistift vorzeichnen und anschließend mithilfe des Spritzbeutels „aufs Papier bringen“.
- Abkühlen: Das Backblech in den Kühlschrank stellen und die Schokolade fest werden lassen.
- Entfernen: Mit einem Messer vorsichtig abnehmen und in eine Dose legen. Kühl lagern und nach Bedarf entnehmen.
Tipp: Für eine gebogene Version das Backblech um ein Nudelholz wickeln und das Schokogitter auf die Wölbung bis etwa zur Hälfte beider Seiten auftragen.
Weitere Schokoladendekorationen
Neben Schokoladengittern gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, Torten mit Schokolade zu verzieren. Hier sind einige Ideen:
Schoko-Ornamente
- Kuvertüre temperieren.
- In einen Einwegspritzbeutel oder Gefrierbeutel geben, gut abtrocknen, eine kleine Ecke abschneiden und die Schokolade in beliebigen Formen auf Backpapier spritzen.
- Bei Verwendung einer Vorlage diese unter das Backpapier legen und die Konturen mit Schokolade nachziehen, nach Belieben ausfüllen und fest werden lassen.
- Für gebogene Motive eine Reihe mit Motiven auf Backpapier spritzen und diese mit dem Papier auf einen Teigroller, Glas oder eine Flasche legen.
- Die Schoko-Ornamente vorsichtig mit einem spitzen Messer von der Unterlage lösen.
Bunte Schoko-Ornamente
- Bunte Zuckerperlen oder Zuckerdekore auf einen Teller geben, so dass der Boden bedeckt ist.
- Geschmolzene Kuvertüre in einen Gefrierbeutel oder Einwegspritzbeutel geben, eine kleine Ecke abschneiden und beliebige Motive aufspritzen. Wichtig: Die Kuvertüre nicht zu dünn auftragen.
- Durch Bewegen am Teller verbindet sich die Schokolade mit dem Zuckerdekor.
- Nachdem die Schokolade fest geworden ist, lassen sich die Ornamente aus dem Zucker nehmen und verwenden.
Schoko-Röllchen
- Temperierte Kuvertüre auf eine glatte Platte (z. B. Tortengarnierscheibe oder Granitplatte) gießen, etwas verstreichen und fast vollständig fest werden lassen (nicht kalt stellen).
- Einen Spachtel in einem möglichst kleinen Winkel zur Platte halten, durch mehrmaliges, leichtes, gleichmäßiges Schaben entstehen schöne, große Schoko-Rollen. Die Schokolade darf nicht zu fest sein, da die Rollen sonst brechen.
- Die Schoko-Rollen möglichst nicht mit den Händen anfassen, sondern mit Hilfe eines Tafelmessers versetzen.
Schoko-Späne
Für Späne von einem Stück Schokolade oder Kuvertüre mit Hilfe eines Sparschälers Späne abschälen. Die Schokolade bzw. Kuvertüre sollte dabei Zimmertemperatur haben. Die Locken oder Späne möglichst nicht mit den Händen anfassen, sondern mit Hilfe eines Tafelmessers umsetzen.
Tortenrand aus Schokolade
- Schokolade oder Kuvertüre grob zerkleinern und im Wasserbad schmelzen bzw. temperieren.
- Alufolie, Backpapier oder feste Kunststoff-Folie in passende Streifen schneiden, entsprechend der Höhe und dem Umfang der Torte.
- Die Schokolade auf die ausgemessenen Stücke Alufolie gießen, zu einer dünnen, glatten Fläche verstreichen und dabei oben und an den Seiten 1 cm Rand frei lassen.
- Schokolade nur so lange fest werden lassen, dass sich die Streifen noch in die gewünschte Form biegen lassen.
- Alufolie am freigelassenen Rand anfassen und um eine Torte herumlegen. Streifen leicht andrücken und die Torte in den Kühlschrank stellen.
- Wenn die Kuvertüre fest geworden ist, den Streifen abziehen.
Zweifarbige Schoko-Glasur
- Dunkle Schokolade grob zerkleinern und mit 2 EL Speiseöl schmelzen, etwas abkühlen lassen und z.B. einen Kuchen damit überziehen.
- Anschließend die weiße Schokolade grob zerkleinern und in einen kleinen Gefrierbeutel füllen. Den Gefrierbeutel gut verschließen und zum Schmelzen der Schokolade in ein heißes Wasserbad hängen.
- Eine sehr kleine Ecke abschneiden und auf die noch feuchte dunkle Schokolade parallel, in gleichmäßigen Abständen Streifen von links nach rechts aufspritzen.
- Mit Hilfe eines Holzstäbchens die Streifen abwechselnd einmal von oben nach unten und dann von unten nach oben verziehen, so dass Wellen entstehen.
- Schokolade fest werden lassen.
Für ein Marmormuster 2 verschiedenfarbige Kuvertüren grob hacken und separat im Wasserbad bei schwacher Hitze schmelzen. Die dunkle Kuvertüre gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen. Die weiße Kuvertüre mit einem Teelöffel in vielen kleinen Punkten auf die noch flüssige dunkle Kuvertüre auftragen. Diese mit Hilfe einer Gabel oder einem Schaschlik-Spieß marmorieren. Guss fest werden lassen.
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Dekoration aus gebrochener Schokolade
- Kuvertüre grob zerkleinern und im Wasserbad bei schwacher Hitze schmelzen.
- Geschmolzene Kuvertüre auf einen großen Bogen Backpapier geben und mit einer Palette oder einem Tortenheber zu einem Rechteck (etwa 40 x 20 cm) verstreichen.
- Einen genauso großen Bogen Backpapier darauflegen und leicht andrücken.
- Die Kuvertüre in den Backpapierbögen aufrollen und im Kühlschrank fest werden lassen.
- Vor dem Servieren die Backpapierrolle entwickeln, dabei bricht die Kuvertüre in Stücke. Diese auf der Torte dekorativ verteilen.
Brush Strokes
- Kuvertüre grob hacken, in einen Einwegspritzbeutel oder einen kleinen Gefrierbeutel geben, verschließen und bei schwacher Hitze im Wasserbad schmelzen.
- Eine kleine Ecke des Beutels abschneiden und Kleckse auf einen Bogen Backpapier geben.
- Jeden Klecks mit einem Backpinsel ausstreichen und fest werden lassen.
- Vorsichtig vom Backpapier gelöst können damit z.B. Torten dekoriert werden.
Zusätzliche Tipps und Tricks
Kreativität: Mit diesen Basics lassen sich alle möglichen kreativen Schokomuster erstellen. Besonders schön kann auch ein Mix aus zwei verschiedenen Sorten (z.B. Zartbitter und weißer Schokolade) sein.
Schablonen: Für präzise Muster Schablonen aus stärkerem Papier oder Pappe anfertigen, diese vorsichtig auf die Tortenoberfläche legen und das Drumherum mit Kakaopulver bestreuen.
Spritzkuvertüre: Für stabile Ornamente Spritzkuvertüre verwenden. Durch die Zugabe von Flüssigkeit wird die Kuvertüre fester und stabiler. So können Schriften und Ornamente auf Folie oder Backpapier gespritzt werden, die nach dem Erkalten von der Folie abgehoben und auf Kuchen und Torten gesetzt werden können.
Ganache: Eine Rahm-Kuvertüre-Creme, deren Zubereitung sich im Prinzip wenig unterscheidet von der einer flüssigen Kuvertüre. Die Creme besteht aus gleichen Teilen beider Zutaten, wobei zuerst die Sahne im Wasserbad erhitzt wird. Schäumt sie auf, wird die dunkle Kuvertüre hinzugefügt und gerührt, bis eine gleichmäßige Masse entsteht.
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