Glutenfreie Schokolade: Zutaten, Auswahl und worauf du achten musst
Für Menschen mit Glutenunverträglichkeit, Zöliakie oder Weizenallergie kann die Suche nach geeigneten Lebensmitteln eine Herausforderung sein. Schokolade, eine der beliebtesten Süßigkeiten weltweit, bildet da keine Ausnahme. Dieser Artikel beleuchtet, welche Schokoladen glutenfrei sind, welche Inhaltsstoffe problematisch sein können und worauf Betroffene beim Kauf achten sollten, um den süßen Genuss unbeschwert genießen zu können.
Was bedeutet glutenfrei eigentlich?
Gluten ist ein Eiweißgemisch, das in Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel vorkommt. Bei Menschen mit Zöliakie führt der Verzehr von Gluten zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut, was die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt und zu Mangelerscheinungen führen kann. Die einzige Therapie für Zöliakie ist eine lebenslange, strikt glutenfreie Ernährung.
Schokolade - grundsätzlich glutenfrei?
Kakao, Kakaomasse, Kakaobutter, Zucker, Milchpulver (in Milchschokolade), Sojalecithin und natürliche Aromen sind von Natur aus glutenfrei. Daher ist reine Schokolade grundsätzlich ein glutenfreies Produkt. Allerdings ist Vorsicht geboten, da viele Schokoladenprodukte zusätzliche Zutaten enthalten, die Gluten beinhalten können.
Kritische Zutaten in Schokolade
Einige Schokoladenhersteller fügen ihren Produkten Zutaten wie Malzextrakt hinzu, das aus glutenhaltigen Getreidearten gewonnen wird. Auch bei der Produktion verschiedener Schokoladensorten auf denselben Anlagen kann es zu einer Verschleppung von Glutenresten kommen. Daher ist es wichtig, die Zutatenliste sorgfältig zu prüfen.
Worauf du beim Kauf achten solltest
- Kennzeichnung „glutenfrei“: Achte auf Schokoladen, die explizit als „glutenfrei“ gekennzeichnet sind. Laut EU-Richtlinien dürfen diese Produkte maximal 20 Milligramm Gluten pro Kilogramm enthalten.
- Zutatenliste: Überprüfe die Zutatenliste auf glutenhaltige Inhaltsstoffe wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Malzextrakt oder glutenhaltige Stärke. Steht kein Begriff davon auf der Zutatenliste, ist es glutenfrei.
- Hinweise auf Spuren: Viele Hersteller weisen auf ihren Verpackungen darauf hin, dass ihre Produkte „Spuren von Gluten“ enthalten können. Dies bedeutet, dass während des Produktionsprozesses eine Kontamination mit Gluten nicht ausgeschlossen werden kann. Ob diese Produkte für Menschen mit Zöliakie geeignet sind, muss individuell entschieden werden. Die Verbraucherzentrale schreibt offiziell, dass man mit Zöliakie diese Sätze „Kann Spuren von …. enthalten“ ignorieren kann.
- Qualitätssiegel: Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft (DZG) vergibt ein Qualitätssiegel (die durchgestrichene Ähre) an Produkte, die auf Glutenfreiheit geprüft wurden. Auch hier liegt der Grenzwert bei maximal 20 Milligramm Gluten pro Kilogramm. Die DZG bietet für ihre Mitglieder zudem eine Liste von glutenfreien Lebensmitteln an.
- Herstellerangaben: Kontaktiere im Zweifelsfall den Hersteller, um Informationen zur Glutenfreiheit der Produkte zu erhalten. Einige Hersteller können dir möglicherweise eine schriftliche Bestätigung der Glutenfreiheit geben.
Beispiele für glutenfreie Schokoladenprodukte
- Lindt Vollmilch ohne Zuckerzusatz: Diese Schokolade ist nicht nur zuckerarm, sondern auch glutenfrei und bietet vollmundigen Genuss ohne Kristallzucker.
- RUF Chocolate Chunks Vollmilch: Diese backfesten Schokostücke eignen sich ideal für glutenfreie Cookies, Muffins und Brownies.
- Bauck Knusper Frühstück Zartbitter: Dieses Schoko-Müsli mit Zartbitterschokolade ist glutenfrei und in Bio-Qualität erhältlich.
Schokolade von Ritter Sport
Die Produkte von RITTER SPORT, die keine glutenhaltigen bzw. weizenhaltigen Rohstoffe beinhalten, werden zum Teil auf den gleichen Anlagen gefertigt wie die Sorten, die Weizen- bzw. Glutenbestandteile aufweisen. Eine hundertprozentige Vermeidung einer Verschleppung geringster Glutenbestandteile in Folgeproduktionen ist daher aus produktionstechnischen Gründen leider nicht möglich. Deshalb hat sich RITTER SPORT dazu entschlossen einen allgemeinen Hinweis auf möglicherweise vorhandene Spuren bei allen Sorten auf der Verpackung anzubringen.
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Glutenfreie Ernährung - mehr als nur Schokolade
Eine glutenfreie Ernährung erfordert eine umfassende Umstellung des Speiseplans. Viele Brot- und Nudelsorten sowie Backwaren sind tabu. Auch bei vermeintlich glutenfreien Lebensmitteln wie Pommes Frites, Ketchup, Saucen, Gewürzmischungen, Tütensuppen, Fertiggerichten, Speiseeis, Chips, Frischkäse, Wurstwaren, Kartoffelpuffern, Harzer Käse, Trockenobst und Sushi ist Vorsicht geboten, da sie Gluten enthalten können.
Gluten in unerwarteten Lebensmitteln
Gluten kann sich in Lebensmitteln verstecken, in denen man es nicht vermutet. So wird es beispielsweise als Stabilisator in Saucen, als Trägerstoff für Aromen in Chips oder als Bindemittel in Wurstwaren verwendet. Auch Light-Produkte und bestimmte Käsesorten können Gluten enthalten.
Gluten erkennen: Die Zutatenliste verstehen
Die Allergenkennzeichnung auf verpackten Lebensmitteln ist in der Europäischen Union seit 2005 Pflicht. Hersteller müssen 14 Hauptallergene, darunter glutenhaltiges Getreide, deutlich auf der Verpackung ausweisen. Ausnahmen gelten für Glukose sowie Maltodextrine auf Weizenbasis, Glukosesirup auf Gerstenbasis und Getreide, das zur Herstellung von Spirituosen verwendet wird.
Kontaminationsrisiko minimieren
Auch wenn ein Produkt laut Zutatenliste glutenfrei ist, kann es während der Produktion oder in der Lieferkette zu einer Kontamination mit Gluten kommen. Dies gilt insbesondere für Produkte, die in Mühlen oder Pressen verarbeitet werden, in denen auch glutenhaltige Getreidearten verarbeitet werden.
Zuckerarme Ernährung und Glutenunverträglichkeit
Eine zuckerarme Ernährung bietet viele Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Durch die Reduktion von Zucker können gesundheitliche Risiken wie Fettleibigkeit, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert werden. Eine zuckerarme Ernährung hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, unterstützt die Gewichtsregulation und kann das allgemeine Energielevel verbessern. Viele Menschen mit Glutenunverträglichkeit achten auch auf eine zuckerarme Ernährung. Glücklicherweise gibt es viele glutenfreie Schokoladenprodukte ohne Zuckerzusatz, die eine gesunde Alternative darstellen.
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Glutenfreie Ernährung im Alltag
Die Umstellung auf eine glutenfreie Ernährung kann anfangs schwierig sein, aber mit der Zeit lernt man, welche Lebensmittel sicher sind und welche vermieden werden müssen. Es gibt viele spezialisierte Ernährungsberater, die Betroffene bei der Umsetzung der Ernährungstherapie unterstützen können.
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