Schlehenlikör mit Honig: Ein Rezept für den Wintergenuss

Schlehenlikör ist ein köstliches Getränk, das besonders in den kalten Wintermonaten genossen wird. Sein fruchtiger und leicht herber Geschmack macht ihn zu einem idealen Begleiter für gemütliche Abende. Die Kombination mit Honig verleiht dem Likör eine besondere Note und Süße. In diesem Artikel finden Sie ein detailliertes Rezept, um Ihren eigenen Schlehenlikör mit Honig herzustellen, sowie weitere interessante Informationen rund um die Schlehe und ihre Verarbeitung.

Einführung in die Schlehe und ihre Besonderheiten

Die Schlehe (Prunus spinosa), auch bekannt als Schwarzdorn, ist ein robustes Wildobst, das in Europa heimisch ist. Ihre Früchte, die Schlehenbeeren, sind bekannt für ihren herben Geschmack, der erst nach dem ersten Frost milder wird. Schlehen sind reich an Gerbstoffen (Tanninen), die ihnen eine adstringierende Wirkung verleihen. Diese Gerbstoffe tragen auch zum charakteristischen Geschmack des Schlehenlikörs bei.

Die Bedeutung des Frostes für die Ernte

Der Frost spielt eine entscheidende Rolle bei der Ernte von Schlehen. Erst nach Frosteinwirkung werden die Gerbstoffe in den Beeren abgebaut, wodurch sie milder und genießbarer werden. Viele Rezepte empfehlen daher, die Schlehen nach dem ersten Frost zu ernten. Alternativ können die geernteten Schlehen auch für einige Zeit ins Gefrierfach gelegt werden, um den gleichen Effekt zu erzielen.

Schlehenwein und seine Besonderheiten

Schlehenwein ist eine besondere Delikatesse, die bei richtiger Zubereitung viele Traubenweine in den Schatten stellen kann. Das harmonische Zucker-Säure-Verhältnis und die lange Reifezeit tragen zu seinem einzigartigen Geschmack bei. Besonders hervorzuheben ist die Kombination der herben Schlehen mit der Süße des Honigs, die ein ausgewogenes Geschmackserlebnis schafft.

Rezept für Schlehenlikör mit Honig

Dieses Rezept kombiniert die traditionelle Herstellung von Schlehenlikör mit der Süße und den Aromen des Honigs.

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Zutaten:

  • 500 g Schlehen (nach dem ersten Frost geerntet oder gefroren)
  • 250 g Honig (oder nach Geschmack)
  • 700 ml Wodka oder Korn
  • 1 Vanilleschote (optional)

Anleitung:

  1. Vorbereitung der Schlehen: Die Schlehen gründlich waschen und abtropfen lassen. Anschließend mit einer Gabel oder einem Zahnstocher mehrmals einstechen, um den Saft freizusetzen.
  2. Einlegen der Schlehen: Die Schlehen in ein großes Einmachglas geben und den Honig hinzufügen. Optional kann eine aufgeschnittene Vanilleschote hinzugefügt werden, um dem Likör einen zusätzlichen Geschmack zu verleihen.
  3. Alkohol hinzufügen: Den Wodka oder Korn über die Schlehen gießen, bis sie vollständig bedeckt sind.
  4. Ruhezeit: Das Glas gut verschließen und an einem kühlen, dunklen Ort für mindestens 6 Wochen ziehen lassen. Während dieser Zeit sollten Sie das Glas gelegentlich schütteln, um den Geschmack zu intensivieren.
  5. Abseihen: Nach der Ruhezeit den Likör durch ein feines Sieb oder einen Kaffeefilter abseihen, um die Schlehenreste zu entfernen.
  6. Abfüllen und Lagern: Den fertigen Schlehenlikör in saubere Flaschen abfüllen und kühl lagern.

Variationen des Rezepts

Es gibt zahlreiche Variationen des Grundrezepts, die den Geschmack des Schlehenlikörs weiter verfeinern können. Hier sind einige Ideen:

Schlehenlikör mit Rotwein und Gewürzen

Eine interessante Variante ist die Zugabe von Rotwein und Gewürzen. Hierfür benötigen Sie:

  • 600 g Schlehen
  • 700 ml Rotwein (z.B. Merlot)
  • 1 Zimtstange
  • 3 Gewürznelken
  • 3 Sternanis
  • Schale einer Bio-Zitrone (dünn abgeschält)
  • 300 g Honig
  • 700 ml Wodka

Die Zubereitung erfolgt ähnlich dem Grundrezept, wobei die Schlehen mit Rotwein und Gewürzen einige Tage ziehen gelassen werden, bevor Honig und Wodka hinzugefügt werden.

Schlehenfeuer

Eine weitere interessante Variante ist das Schlehenfeuer, bei dem die Schlehen zusätzlich mit Kaffeebohnen, Gewürzen und Rotwein aromatisiert werden.

Zutaten:

  • 200 g frische Schlehen
  • 1 TL Kaffeebohnen
  • ½ Vanillestange
  • 1 Zimtstange
  • 3 Kardamomkapseln
  • 1 Stück Orangenschale
  • 150 g brauner Zucker
  • 100 ml Rotwein
  • 2 cl Rum oder Weinbrand
  • 250 ml Wasser
  • Wodka, Doppelkorn oder Obstbrand (zum Auffüllen)

Zubereitung:

  1. Einige Schlehen im Mörser zerdrücken, um das Bittermandelaroma freizusetzen.
  2. Alle Zutaten in einen Topf geben und aufkochen.
  3. Den Ansatz im Kühlschrank 2-3 Tage ziehen lassen.
  4. Abseihen und den aufgefangenen Saft mit derselben Menge Wodka, Doppelkorn oder Obstbrand mischen.
  5. In Flaschen füllen und mindestens sechs Monate reifen lassen.

Tipps und Tricks für den perfekten Schlehenlikör

  • Erntezeitpunkt: Die beste Zeit für die Ernte der Schlehen ist nach dem ersten Frost. Alternativ können die Beeren auch im Gefrierfach gelagert werden.
  • Qualität des Alkohols: Verwenden Sie hochwertigen Wodka oder Korn, um das beste Ergebnis zu erzielen.
  • Honigwahl: Die Wahl des Honigs beeinflusst den Geschmack des Likörs. Ein kräftiger Waldhonig harmoniert gut mit den herben Schlehen.
  • Geduld: Schlehenlikör benötigt Zeit zum Reifen. Je länger er lagert, desto milder und harmonischer wird sein Geschmack.
  • Lagerung: Lagern Sie den Likör kühl und dunkel, um seine Qualität zu erhalten.

Weitere Verwertungsmöglichkeiten der Schlehe

Neben der Herstellung von Likör gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, Schlehen zu verarbeiten:

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Schlehenwein

Schlehenwein ist eine besondere Spezialität, die mit Geduld und Sorgfalt hergestellt wird. Die herben Schlehen entwickeln nach langer Reifezeit ein komplexes Aroma.

Schlehensaft

Schlehensaft kann als Basis für verschiedene Getränke verwendet werden oder pur genossen werden. Er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen.

Schlehengelee

Schlehengelee ist eine köstliche Möglichkeit, die herben Schlehen zu konservieren. Durch die Kombination mit Honig oder Birnendicksaft wird der Geschmack abgerundet.

Schlehenmarmelade

Auch Schlehenmarmelade ist eine tolle Verwertungsmöglichkeit. Sie kann pur aufs Brot gegessen werden oder als Beigabe zu Käse.

Großfrüchtige Schlehe "Reto"

Eine besondere Sorte ist die großfrüchtige Schlehe "Reto". Diese veredelte Form der Schlehe zeichnet sich durch ihre wesentlich größeren Früchte aus, die zudem früher reifen als bei der normalen Schlehe. Dadurch sind die Früchte bereits vor Frosteinwirkung essbar.

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