Rübezahl Schokoladen GmbH: Eine Geschichte von Tradition, Innovation und Wachstum

Die Rübezahl Schokoladen GmbH ist ein deutsches Familienunternehmen, das sich auf die Herstellung von Schokoladenspezialitäten spezialisiert hat. Besonders bekannt ist die Firma für ihre Schokoladen-Weihnachtsmänner, die ab Herbst in Supermarktregalen zu finden sind und in der Adventszeit besonders beliebt sind. Täglich verlassen in der Saison rund 250.000 Schoko-Weihnachtsmänner die Produktionshallen in Dettingen unter Teck. In einem Jahr produzierte das Unternehmen rund 70 Millionen Stück. Doch die Geschichte von Rübezahl ist vielschichtiger und reicht über die saisonale Produktion hinaus.

Ursprünge und Entwicklung

Die Wurzeln des Unternehmens liegen in der Schweiz, wo es 1940 gegründet wurde. Im Jahr 2002 sah Monika Cersovsky, gebürtig aus Magdeburg, die Möglichkeit, in Wernigerode Schokolade zu produzieren. Damals stand die Schokoladenherstellung im Harz auf der Kippe. Denn bei Argenta, das seit Jahrzehnten die Spezialitäten "Brockensplitter" und "Harzer Tröpfchen" herstellte, stand die Produktion still. Der Besitzer, die Stuttgarter Friedel Süßwarenfabrik, hatte Insolvenz angemeldet. Monika Cersovsky sah in den Anlagen Potential und kaufte.

Wergona: Ein wichtiger Produktionsstandort

Ein wichtiger Bestandteil der Rübezahl Schokoladen GmbH ist das Werk Wergona in Wernigerode. Wergona produziert hauptsächlich Eigenmarken für Schokoladenspezialitäten für fast alle deutschen Supermarktketten. Der Umsatz ist in den vergangenen Jahren bis auf 80 Millionen Euro im Jahr gewachsen. Bis zu 500 Mitarbeiter arbeiten in Spitzenzeiten im Werk von Wergona. 280 feste Angestellte hat das Unternehmen. In den Monaten vor Ostern und Weihnachten wird - je nach Bedarf - mit Saisonkräften aufgestockt. Bereits seit November wird für das Ostergeschäft produziert. 27 Millionen Hasen und 40 Millionen Ostereier werden insgesamt ausgeliefert. 13000 Tonnen Schokolade werden pro Jahr bei Wergona verarbeitet. In 52 Länder weltweit exportiert das Unternehmen seine Produkte. Mehr als ein Drittel der Waren werden ins Ausland verkauft. "Deutsche Schokolade ist gefragt", sagt Geschäftsführer Bonner. Wergona-Schokolade gibt es überall auf der Welt. "Wir wachsen mit unseren Handelskunden, die im Ausland versuchen, die Produkte zu vermarkten, die sie auch in Deutschland verkaufen", so Bonner.

Fusion mit Riegelein: Ein Meilenstein

Ein bedeutender Schritt in der Unternehmensgeschichte war die Fusion mit dem Süßwarenproduzenten Riegelein im Jahr 2019. Durch diesen Zusammenschluss entstand ein Schokoladenunternehmen mit einem Umsatz von etwa 260 Millionen Euro im Jahr. Die Geschäftsführung besteht aus Claus Cersovsky, Peter Riegelein und Rüdiger Bonner. Die Familienunternehmen betonen, dass es Ihnen wichtig ist, die „DNA des Mittelstandes“ zu bewahren. Vertrauensvolle Kundenbeziehungen, konsequentes Nischen-Marketing sowie stetige Investitionen in Produkt- und Prozessqualitäten haben die führende Position im Markt gesichert und so den Umsatz in den letzten 20 Jahren mehr als verzehnfacht.

Gründe für die Fusion

Claus P. Cersovsky erklärte die Notwendigkeit einer größeren Einheit, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen besser begegnen zu können. Die Corona-Phase habe sich bereits als Vorteil erwiesen, da sofort Sparringspartner zur Problemlösung zur Verfügung standen. Peter Riegelein betonte das von Anfang an vorhandene Vertrauen und den Respekt voreinander. Gegenseitige Wertschätzung, achtsamer Umgang mit den Mitarbeitern und eine gemeinsame Grundüberzeugung von dem, was zu tun ist um fit für die Zukunft zu sein, machten dann mehr und mehr Mut weiterzugehen. Beide waren sich schnell einig, die Fusion umzusetzen. Der Prozess wurde diskret und zügig abgewickelt, ohne externe M&A-Berater.

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Auswirkungen der Fusion

Die Fusion führte zu einer Neustrukturierung des Unternehmens. Es gibt weiterhin die beiden Verwaltungsstandorte Dettingen/Teck und Cadolzburg sowie sieben Produktionsstandorte. Das Unternehmen Eichetti in Werneck bei Würzburg wurde übernommen. Riegelein und Rübezahl ergänzen sich in ihren Stärken und Schwächen. Riegelein ist stark im Bereich Saisonartikel, während Rübezahl einen hohen Anteil an Ganzjahresartikeln durch das Private-Label-Geschäft hat.

Sortimentsoptimierung und Produkttrends

Das Sortiment wurde nach der Fusion genau unter die Lupe genommen. Dopplungen wurden eliminiert und das Marken-Portfolio klar definiert. Die Marke Riegelein steht primär für Saisonartikel; die Marke für Puffreis heißt Sun Rice. Unter der Marke Friedel sind alle Zuckerwaren zusammengefasst. Und Gubor ist weiterhin die Premium-Marke der Unternehmensgruppe. Das Unternehmen achtet darauf, welcher Artikel und welche Marke auf dem Markt am erfolgreichsten ist und konzentriert sich darauf.

Aktuelle Produkttrends sind vegane Produkte und "Small Bites" zum Snacken. Rübezahl Schokoladen GmbH hat einen veganen Adventskalender für die kommende Weihnachtssaison vorgestellt. Auch der Trend zur Verwendung von natürlichen Zutaten sowie zur Reduktion von Zucker wird berücksichtigt.

Nachhaltigkeit und Rohstoffbeschaffung

Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle in der Unternehmenspolitik. Rübezahl Schokoladen GmbH verwendet zu 100 Prozent nachhaltig gehandelte Schokolade. Das Unternehmen engagiert sich im Forum nachhaltiger Kakao und verwendet zertifizierte Ware von UTZ bzw. Rainforest Alliance. Es werden regelmäßig Informationen zu Kinderarbeit, angemessener Entlohnung und Projekten in den Anbaugebieten eingeholt.

Aktuell gibt es Probleme bei der Rohstoffbeschaffung. Alle Rohstoffe, wie Kakao, Milchpulver, Zucker, Nüsse und Rosinen, sind im Preis gestiegen. Auch die Energiekosten, Frachtkosten und Kosten für Verpackungsmaterialien haben sich verteuert. Im Moment geht es vor allem um die Verfügbarkeit der Rohstoffe.

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Riegelein: Ein starker Partner

Die Unternehmen Riegelein und Rübezahl gehören europaweit zu den Marktführern von Schokoladen-Figuren. Mehr als 750 verschiedene Schokoladen-Produkte bilden den Kern des Sortiments. Ob Weihnachten, Ostern, Silvester, Valentinstag oder Halloween - Riegelein bietet die größte Auswahl an Schokoladen-Saisonartikeln. Über die Grenzen Deutschlands hinaus ist das Unternehmen für seine Kreativität und große Produktvielfalt bekannt. Deutsche Schokoladenprodukte der Marke Riegelein werden in über 50 Länder exportiert, von Österreich, der Schweiz und Frankreich bis nach Skandinavien, von Osteuropa und den USA über Kanada, Australien und Südafrika bis nach Japan. Die Exportquote beträgt heute bereits rund 40 Prozent. Der Stammsitz des 1953 gegründeten Unternehmens ist Cadolzburg bei Nürnberg. In Cadolzburg, sowie in 6 weiteren Produktionsstandorten sind insgesamt saisonabhängig etwa 1.600 Mitarbeiter beschäftigt. 1991 wurde die sächsische Traditions-Schokoladenfabrik Bergland unter der Firmierung Kathleen in die Riegelein-Gruppe integriert. 1995 kam das tschechische Werk in Jablonec hinzu. Im selben Jahr wurde in Frankreich die eigene Vertriebstochter „Riegelein France“ mit Sitz in Paris gegründet. Mit dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an der chocri GmbH, erfolgte 2014 der Eintritt in den Online-Handel. Die Premium-Marke chocri, gegründet 2008 in Berlin , ist Marktführer im Bereich von handbestreuten Manufaktur-Schokoladen und Deutschlands größte Online-Confiserie.

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