Löwenzahnhonig selber machen: Ein Rezept für veganen "Honig"

Wenn der Löwenzahn überall blüht, ist es der perfekte Zeitpunkt, um Löwenzahnhonig selber zu machen. Löwenzahnhonig ist zwar kein echter Honig, schmeckt aber ähnlich und kann auch genau so verwendet werden. Die hübschen gelben Blüten des Löwenzahns sind die Grundzutat für eine Art veganen Honig. Im Unterschied zu Bienenhonig enthält Löwenzahnhonig keine tierischen Bestandteile und ist somit vegan. Er schmeckt jedoch ähnlich wie echter Honig und hat eine ähnliche Konsistenz - daher auch der Name.

Was ist Löwenzahnhonig?

Das Besondere an Löwenzahnhonig ist, dass es sich eigentlich gar nicht um echten Honig handelt. Die Bezeichnung Löwenzahn-„Honig“ ist natürlich irreführend, da es sich um keinen echten Honig handelt, sondern um einen stark eingedickten Blütensirup. Dem Geschmack tut das aber keinen Abbruch. Stattdessen ist es eine Mischung aus Zucker und Löwenzahnaroma in Sirupform.

Zutaten für Löwenzahnhonig

Für die Zubereitung von Löwenzahnhonig benötigst du folgende Zutaten:

  • 400 Löwenzahnblüten (ca. 180 Gramm)
  • 1 Liter Wasser (oder 1,5 Liter, je nach Rezept)
  • 1 kg Zucker (oder 1,5 kg, je nach Rezept, gleiche Menge wie abgetropfte Flüssigkeit)
  • 1/2 Bio-Zitrone oder 2 unbehandelte Zitronen
  • 1 TL Zitronensäure (gestrichen, optional)

Löwenzahnblüten sammeln

Um Löwenzahnhonig selber zu machen, müssen wir als erstes einige Blüten einsammeln. Löwenzahnblüten zu sammeln ist mit etwas Aufwand verbunden. Es lohnt sich aber. Auf einer vom Löwenzahn gelbstichigen Wiese ist das allerdings ziemlich schnell erledigt. Dabei darauf achten, die Blüten direkt unter dem Kopf abzupflücken, denn die Stiele wollen wir nicht. Die Blütezeit des Löwenzahns ist im April und Mai. Zum Pflücken sollte man eine Stelle wählen, fernab von Straßen oder Hunderouten, und auch nicht dort, wo gern viele Hunde vorbeikommen und ihr Geschäft verrichten. Achte darauf, dass du nicht die ganze Pflanze entfernst.

Bevor die Blüten weiter verarbeitet werden, sie offen auf einer Zeitung o.ä. draußen noch liegen lassen, damit Käfer und Co. die Blüten verlassen können.

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Zubereitung von Löwenzahnhonig: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Hier sind verschiedene Varianten, wie du Löwenzahnhonig selber machen kannst:

Variante 1

  1. Die frisch gepflückten Löwenzahnblüten mit Wasser und Zitronen in einen Topf geben. Die Blüten kurz abbrausen, dann mit Wasser bedeckt rund zwei Stunden ziehen lassen.
  2. 2 Zitronen entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Diese zu den Blüten in einen großen Kochtopf geben und mit dem Wasser aufgießen.
  3. Alles einmal aufkochen und dann abgedeckt über Nacht stehen lassen (oder 15 Minuten kochen).
  4. Am nächsten Morgen hat sich die Flüssigkeit dann braun-grün verfärbt. Masse durch ein Leinentuch sieben und ausdrücken. Alternativ kannst du auch einen Topf und ein feines Sieb oder ein Tuch nehmen und die nun durchgezogene Masse durch das Sieb oder Tuch in deinen Topf gießen.
  5. Den gewonnenen Saft mit Zucker sirupartig einkochen. Zu der Flüssigkeit gibst du noch 1kg Zucker und lässt alles aufkochen. Gib nun den Zucker und den Saft einer halben Zitrone hinzu und bringe alles unter Rühren zum Kochen.
  6. Das Ganze muss nun etwa 1,5 Stunden bei mittlerer Hitze, ohne Deckel köcheln. Rühre zwischendurch immer mal wieder um.
  7. Immer gut umrühren; der Vorgang kann einige Stunden dauern; die Masse sollte immer langhin simmern. Je nach Menge dauert das 1 - 2 Stunden.
  8. Ab 2 Stunden Kochzeit ab und zu eine Gelierprobe machen. Zur Kontrolle der Festigkeit gelegentlich einen Löffel voll auf einer Untertasse abkühlen lassen. Wenn die Masse eine honigartige Konsistenz angenommen hat, ist der Löwenzahnhonig fertig.
  9. Wenn sich ganz dicke Blasen beim Kochen bilden und die Flüssigkeit ins bräunliche übergeht, ist es Zeit für eine kurze Gelierprobe: eine kleine Menge auf einen Teller geben, kalt werden lassen. Honig ist perfekt, wenn er im abgekühlten Zustand Fäden zieht; Honig sieht fertig so dunkel aus wie Waldhonig.
  10. Gieße den heißen Löwenzahnhonig dann zügig in die sauberen Schraubgläser, dreh den Deckel darauf und drehe sie auf den Kopf. Nun kannst du ihn in Schrabugläser füllen. Der Honig wird nach dem Einkochen heiß abgefüllt und verschlossen, so hält er mindestens ein Jahr.

Variante 2

  1. Ringelblumenblüten mit Kraut in einen Kochtopf geben und das Wasser zufügen, zum Kochen bringen, einmal aufwallen lassen und zur Seite ziehen.
  2. 10 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb abseihen.
  3. Zurück in den Topf geben, den Zucker zufügen und zusammen aufkochen, einige Minuten köcheln lassen, die Zitrone oder Zitonensäure zufügen, noch einmal aufwallen lassen und noch heiß in saubere Glasflaschen füllen.

Tipps zur Konsistenz und Lagerung

  • Wenn die Konsistenz ähnlich der von „normalem“ Honig ist, dann hat der Löwenzahnhonig lang genug geköchelt. Sollte er noch nicht fest genug sein, so lass das Gemisch noch ein wenig weiterköcheln und teste die Konsistenz in regelmäßigen Abständen.
  • Von der Farbe her sieht er aus wie ein dunkler Honig und schmeckt super lecker.
  • Der Löwenzahnhonig schmeckt sehr gut als Aufstrich auf Brot und Brötchen oder als Süße in Speisen.
  • Der Honig wird nach dem Einkochen heiß abgefüllt und verschlossen, so hält er mindestens ein Jahr.

Verwendung von Löwenzahnhonig

Löwenzahnhonig kann vielseitig verwendet werden:

  • Als Brotaufstrich: Löwenzahnhonig mit Margarine auf Brot ist eine leckere Option.
  • Zum Süßen von Speisen und Getränken: Er kann als vegane Alternative zu Honig verwendet werden.
  • Bei Erkältungen: Auf Instagram schrieb mir eine Followerin übrigens, dass der Löwenzahnhonig super gegen Husten hilft.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten von Löwenzahn

Außerdem kann man aus Löwenzahnblüten aber auch gesunden Tee herstellen und die Blüten für den Löwenzahntee auch getrocknet aufbewahren. Löwenzahntee z.B. aus getrockneten Löwenzahnblättern, Wurzeln und den Blüten gilt als förderlich für eine gesunde Darmflora, soll gut sein für Zähne und Knochen und jede Menge anderer Beschwerden.

Deine bei sonnigem Wetter gepflückten Löwenzahnblüten kannst du in einem schattigen Bereich trocknen lassen. Lege die Löwenzahnblüten dazu am besten auf Küchenpapier oder in ein Sieb. Ich nutze hierfür die Siebeinlagen meines Dörrgerätes. Sollten die Blüten schneller getrocknet werden, kannst du sie natürlich auch auf niedriger Stufe mit dem Dörrautomaten trocknen. Sind alle Blüten gut getrocknet, kannst du sie in einem dunklen Gefäß aufbewahren und immer wenn du magst einen gesunden und leckeren Löwenzahnblütentee trinken.

Löwenzahn als Heilpflanze

Als Heilpflanze ist Löwenzahn schon seit dem Altertum bekannt, denn Löwenzahn ist eine Heilpflanze mit großer Wirkstoffvielfalt. Pflanzenheilkunde, oder auch Phyto­the­rapie genannt, ist nicht das Gleiche wie Homöopathie! Die Pflanzenheilkunde ist eines der ältesten Therapieverfahren in der Medizin. Wissenschaftliche Studien der modernen Arzneimittelforschung belegen die Wirkung von Pflanzenstoffen, daher werden auch in der klassischen Schulmedizin pflanzliche Arzneimittel verwendet.

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Achtung! Auch Heilpflanzen können Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben! Wenn du dir unsicher bist, frage vorher einen Arzt oder Apotheker.

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