Pommes mit Marmelade: Herkunft und kulinarische Reise durch die Niederlande

Die kulinarische Landschaft der Niederlande ist vielfältig und überraschend. Weit mehr als nur Käse und Tulpen bietet das Land eine reiche Auswahl an Snacks und Gerichten, die es zu entdecken gilt. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise durch die niederländische Küche und beleuchtet dabei auch die Herkunft von ungewöhnlichen Kombinationen wie Pommes mit Marmelade.

Frühstück und mehr: Fünf Mahlzeiten am Tag

Anders als in Deutschland, wo drei Mahlzeiten üblich sind, pflegen die Niederländer traditionell fünf Essenszeiten über den Tag verteilt. Zum Frühstück gibt es meist eine Brotzeit mit süßen Aufstrichen wie Honig oder Marmelade. Besonders beliebt sind auch Schokostreusel ("hagelslag") oder Erdnussbutter ("pindakaas"). Wer es lieber herzhaft mag, greift zu holländischem Käse. Am Vormittag folgt eine Kaffeepause mit Gebäck, mittags werden "broodjes" (belegte Sandwiches) serviert. Nachmittags kann eine weitere Kaffee- oder Teepause eingelegt werden, bevor am Abend die Hauptmahlzeit, meist warm, auf den Tisch kommt.

Frittenkultur: Mehr als nur "rot-weiß"

Die niederländische Frittenkultur ist legendär. Pommesbuden mit einer unglaublichen Vielfalt an Saucen sind allgegenwärtig. Als ich vor sieben Jahren zum ersten Mal Pommes mit Joppisauce probierte, war ich begeistert. Die Saucen-Revolution auf der Frittentüte kann weit mehr als nur "rot-weiß" bieten.

Snack-Klassiker der niederländischen Küche

Abseits von hippen Burger-Buden gibt es eine Vielzahl von Snack-Klassikern, die man in den Niederlanden probieren sollte. Frischer Fisch steht dabei ganz oben auf der Liste.

Kibbeling: Frittierter Fischgenuss

Kibbeling ist ein gewürfeltes Fischfilet (z.B. vom Kabeljau), das in Backteig getaucht und frittiert wird. Serviert wird er meist mit einer schmackhaften Sauce, deren Knoblauchnote noch einige Stunden nachwirkt. Kibbeling findet man an Imbissständen in Strandnähe, in Fischläden, auf Märkten und sogar in Supermärkten.

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Borrel: Geselligkeit mit Snacks

Ein wichtiger Bestandteil der niederländischen Kultur ist der "Borrel" - ein gemütliches Zusammenkommen von Kollegen oder Freunden. Dabei dürfen neben Getränken auch verschiedene Leckereien nicht fehlen. Borrelsnacks, oder auch Borrelhapjes, sind quasi die Tapas der niederländischen Küche. Beliebte Evergreens sind Bitterballen (frittierte Fleischbällchen), Kaastengels (frittierter Käse im Blätterteig), Käsewürfel, Ossenworst (Wurst aus rohem Rindfleisch) und Vlammetjes (scharfes Hackfleisch im Blätterteig). Im Supermarkt gibt es eine große Auswahl an Borrelsnacks, um das gemütliche Ereignis auch zu Hause zu zelebrieren.

Kipsaté und Loempias: Exotische Einflüsse

Die indonesische Spezialität Kipsaté, serviert mit Erdnusssauce (pindasaus), ist ein fester Bestandteil der niederländischen Küche. Ebenso beliebt sind Loempias, große, runde Frühlingsrollen, die man auf Wochenmärkten, Festivals und in Cafés findet.

Kapsalon: Ein kulinarischer Turm

Der Kapsalon, übersetzt "Friseursalon", hat seinen Ursprung in Rotterdam. Dabei werden Pommes, Dönerfleisch, Sauce und Salat in einer Aluminiumschale übereinander geschichtet und im Ofen überbacken. Diese Kreation soll von einem Rotterdamer Friseur erfunden worden sein, der sie regelmäßig bei seinem Dönerladen bestellte.

Die Wand der 100 Möglichkeiten: Snack-Automaten

Die "Wand der 100 Möglichkeiten" ist ein Snack-Automat, der eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit bietet, einen Mitternachtssnack zu ergattern. Hier findet man Klassiker wie Kroketten (frittierte Fleischrollen), Kaassoufflé (frittierter Käse) und Bamischijf (frittierte Nudel-Gemüse-Scheibe).

Broodjeszaak: Belegte Brötchen in großer Vielfalt

In den Niederlanden gibt es "Broodjeszaaken" - kleine Geschäfte, die belegte Mini-Baguettes (pistoletjes) verkaufen und oft sogar liefern. Die Belagskomposition ist der eigentliche Star, mit Varianten wie Hackfleischbällchen in Erdnusssauce (Broodje bal), Broodje bacalao (Stockfisch) und Pesto-Rucola-Kombinationen. Viele Broodjeszaaken haben eine spezielle Kreation, die den Namen des Ladenbesitzers trägt.

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Roti Rol: Ein surinamischer Einfluss

Die Roti Rol ist die surinamische Antwort auf die türkische Pizza. Der Teig ist weicher, die Füllung besteht aus Kartoffeln, grünen Bohnen, gekochten Eiern, indischen Gewürzen und wahlweise Rind, Lamm oder Huhn. Da Suriname bis 1975 eine niederländische Kolonie war, findet man die Roti Rol in vielen Imbissen und Restaurants.

Pommes mit Marmelade: Herkunft und Akzeptanz

Die Kombination von Pommes mit Marmelade mag zunächst ungewöhnlich erscheinen, ist aber in den Niederlanden durchaus anzutreffen. Die Herkunft dieser Vorliebe ist nicht eindeutig geklärt. Es könnte sich um eine regionale Besonderheit handeln oder einfach um eine individuelle Geschmackspräferenz. Die süß-salzige Kombination ist jedoch nicht ungewöhnlich und findet sich auch in anderen Gerichten wieder.

Die Currywurst: Ein deutscher Mythos

Ein ähnliches Beispiel für eine ungewöhnliche Kombination ist die Currywurst in Deutschland. Auch hier gibt es verschiedene "Schöpfungsmythen" um die Entstehung dieses beliebten Imbissgerichts.

Berlin: Herta Heuwer und der "Chillup"

In Berlin soll die Imbissbudenbesitzerin Herta Heuwer 1949 die erste Currywurst-Sauce aus Currypulver, Tomatenmark und Worcestershire-Soße gemischt haben. Sie ließ 1959 die Marke "Chillup" schützen, eine Kombination aus Chili und Ketchup.

Ostberlin: Konnopke's Imbiß

Wenige Monate später gab es die Currywurst auch in Ostberlin, bei "Konnopke's Imbiß" in Prenzlauer Berg. Max Konnopke soll dabei unabhängig von Herta Heuwer eine eigene Soßenvariation aufgrund der knappen Ketchup-Lieferung kreiert haben.

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Hamburg: Uwe Timm und Lena Brückner

Die Hamburger beziehen sich in ihrem Selbstbewusstsein als Currywurst-Erfinder auf die Novelle "Entdeckung der Currywurst" von Uwe Timm aus dem Jahr 1993. In dieser Novelle wird die Romanfigur Lena Brückner als Erfinderin der Currywurst dargestellt.

Schloss Bückeburg: Ludwig Dinslage und die britischen Offiziere

Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe berichtete 2018, dass bereits 1946 ein Koch namens Ludwig Dinslage auf Schloss Bückeburg eine Currywurst für britische Offiziere zubereitet haben soll. Er improvisierte eine Soße aus Aprikosenmarmelade, Tomatenketchup, Curry und Salz.

Einigkeit in der Entstehung

Trotz der verschiedenen Geschichten besteht Einigkeit darüber, dass die Currywurst in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg als spontane Idee entstanden ist, als Ketchup und Curry durch die britische und US-amerikanische Besatzung in Deutschland bekannt wurden.

Pommes selber machen: Tipps und Tricks

Um perfekte Pommes selber zu machen, gibt es einige Tipps zu beachten.

Die richtigen Kartoffeln

Am besten eignen sich festkochende Kartoffeln.

Vorbereitung

Die Kartoffeln schälen und in gleichmäßige Stifte schneiden. Anschließend die Stifte gründlich waschen, um die Stärke zu entfernen.

Frittieren oder Backen

Die Pommes können entweder in der Fritteuse oder im Backofen zubereitet werden. Für knusprige Pommes aus dem Backofen sollten sie während der Backzeit gewendet werden. Beim Frittieren im Topf sollte ein hoher Topf verwendet und nur zu ⅓ mit Fett gefüllt werden.

Auswirkungen des Freihandelsvertrags EU-Peru auf Kartoffelprodukte

Der Freihandelsvertrag zwischen der EU und Peru hat auch Auswirkungen auf den Handel mit Kartoffelprodukten.

Import von Pommes Frites

Der Import von vorfrittierten Pommes aus der EU hat sich seit 2010 verdreifacht. Nach 2013 fiel der Preis dieser Importprodukte stark ab. Dies hat Auswirkungen auf Preis und verkaufte Menge einheimischer Kartoffelprodukte.

Verdrängung einheimischer Kartoffelprodukte

Die importierten Pommes Frites haben in den letzten Jahren einen erheblichen Anteil der auf dem Markt in Lima angebotenen Kartoffeln ausgemacht, was zu einer Verdrängung einheimischer Produkte führt.

Kartoffelpreise

Der Kartoffelpreis ist seit 2010 stagnierend bzw. leicht steigend, was bedeutet, dass keine großen Gewinne erzielt werden können.

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