Original Deutscher Käsekuchen Rezept: Ein Klassiker neu interpretiert

Ob mit Mürbeteigboden oder ohne, mit Quark oder Frischkäse - der deutsche Käsekuchen ist ein vielseitiger Klassiker, der in unzähligen Varianten zubereitet werden kann. Wichtig ist, dass er locker und saftig ist. Dieser Artikel beleuchtet die Geheimnisse eines gelingsicheren Käsekuchens und bietet Inspiration für eigene Kreationen.

Der Boden: Mürbeteig oder Keks?

Der klassische deutsche Käsekuchen wird traditionell mit einem Mürbeteigboden gebacken. Dieser sorgt für Stabilität und einen angenehmen Kontrast zur cremigen Füllung. Für einen einfachen Mürbeteig können Sie sich an die 3-2-1-Regel halten: drei Teile Mehl, zwei Teile Butter, ein Teil Zucker. Zum Beispiel: 300 g Mehl, 200 g Butter, 100 g Zucker.

Für einen schnellen Keksboden können zerkrümelte Kekse mit geschmolzener Butter vermengt und als Basis in die Form gedrückt werden. Hier eignen sich kernige Haferflocken- oder Müslikekse besonders gut. Wer komplett auf den Boden verzichten möchte, kann die Quarkmasse auch direkt in eine gefettete Form füllen.

Die Füllung: Quark, Frischkäse und mehr

Die Basis der Käsekuchenfüllung besteht meist aus Quark. Dieser kann sowohl mager als auch fett sein, wobei ein höherer Fettanteil für eine cremigere Konsistenz sorgt. Alternativ oder ergänzend können auch Schichtkäse, Mascarpone, Sauerrahm, Crème fraîche, Doppelrahmfrischkäse oder Ricotta verwendet werden.

Um die Füllung zu binden, werden Eier, Zucker und eine stärkebasierte Zutat wie Mehl, Speisestärke, Weizengrieß oder Puddingpulver hinzugefügt. Die Eier sollten getrennt und das Eiweiß mit etwas Zucker steif geschlagen werden. Das cremige Zucker-Eigelb wird dann mit den restlichen Zutaten vermengt und der Eischnee vorsichtig untergehoben.

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Für eine festere Füllung, besonders bei Käsekuchen ohne Boden, kann ein Teil des Quarks durch Doppelrahmfrischkäse oder Mascarpone ersetzt werden. Auch ein paar Esslöffel Stärke oder Grieß stabilisieren die Masse zusätzlich, da sie Feuchtigkeit binden.

Aromen und Variationen: Von Zitrone bis Schokolade

Der Käsekuchen kann nach Belieben mit verschiedenen Aromen verfeinert werden. Klassisch sind Zitronenabrieb und Vanille, aber auch andere Gewürze wie Zimt oder Kardamom passen gut. Wer es fruchtiger mag, kann Rosinen, gewürfeltes Obst oder Beeren unter die Masse mischen. Für Schokoladenliebhaber bietet sich die Zugabe von Kakao oder Schokoladenstückchen an. Knusprige Streusel oder karamellisierte Zutaten können als Topping verwendet werden.

Backen: Geduld zahlt sich aus

Käsekuchen sollte bei niedriger Temperatur (ca. 150 Grad Umluft) und längerer Backzeit (70-80 Minuten) gebacken werden. Vorzugsweise bei Umluft, da so keine direkte Hitze von oben auf den Kuchen strahlt. Sollte der Kuchen zu dunkel werden, kann er mit Backpapier abgedeckt werden.

Ein wichtiger Tipp, um Risse zu vermeiden, ist, den Kuchen während des Backvorgangs 2-3 Mal aus dem Ofen zu nehmen und mit einem spitzen Messer ca. 1 cm tief rundherum zwischen Teigrand und Backform einzuschneiden. Käsekuchen reagiert sehr empfindlich auf Zugluft und Kälte. Lassen Sie ihn so lange wie möglich im Backofen auskühlen, evtl. bei leicht geöffneter Tür.

Käsekuchen vs. Cheesecake: Was ist der Unterschied?

Der deutsche Käsekuchen unterscheidet sich vom amerikanischen Cheesecake vor allem in den verwendeten Zutaten und der Zubereitungsart. Während der deutsche Käsekuchen traditionell mit Quark oder Schichtkäse zubereitet wird, verwendet man für den New York Cheesecake Doppelrahmfrischkäse. Dadurch wird die amerikanische Version cremiger und kompakter.

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Auch beim Boden gibt es Unterschiede: Der deutsche Käsekuchen wird meist mit einem Mürbeteigboden gebacken, während Cheesecakes traditionell mit Keksböden zubereitet werden.

Tipps und Tricks für den perfekten Käsekuchen

  • Quark abtropfen lassen: Der Quark für den Kuchen sollte gut abgetropft sein, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen.
  • Eier trennen: Das Trennen der Eier und das separate Aufschlagen des Eiweiß sorgen für eine besonders lockere Konsistenz.
  • Niedrige Temperatur: Backen Sie den Käsekuchen bei niedriger Temperatur, um Risse zu vermeiden.
  • Langsames Abkühlen: Lassen Sie den Kuchen langsam im Ofen abkühlen, um ein Zusammenfallen zu verhindern.
  • Einschneiden: Schneiden Sie den Kuchen während des Backens am Rand ein, um Risse zu vermeiden.
  • Geduld: Käsekuchen schmeckt am besten, wenn er vollständig ausgekühlt ist.

Rezept: Klassischer cremiger Käsekuchen

Dieses Rezept ist eine Hommage an den Käsekuchen meines Vaters, mit einer kleinen Anpassung für noch mehr Cremigkeit:

Zutaten:

  • Für den Mürbeteigboden:
    • 300 g Mehl
    • 100 g Zucker
    • 1 Prise Salz
    • 1 Ei
    • Abrieb einer halben Zitrone
    • 1 TL Vanillepaste (oder 1 Päckchen Vanillezucker)
    • 150 g kalte Butter in Stückchen
  • Für die Quarkmasse:
    • 750 g Quark (20% Fett)
    • 150 g Zucker
    • 1 Päckchen Vanillezucker
    • Abrieb einer halben Zitrone
    • 4 Eier (getrennt)
    • 100 ml Sahne
    • 50 ml Rapsöl
    • 40 g Speisestärke

Zubereitung:

  1. Mürbeteig zubereiten: Mehl, Zucker, Salz, Ei, Zitronenabrieb, Vanille und Butter in Stückchen zunächst mit den Knethaken des Handrührgerätes, dann kurz mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Den Mürbeteig in Frischhaltefolie gewickelt ca. 30 Minuten kalt stellen.
  2. Backofen vorheizen: Backofen auf 175 °C (155 °C Umluft) vorheizen.
  3. Form vorbereiten: Eine Springform (26 cm Durchmesser) mit Butter oder Margarine fetten.
  4. Mürbeteig ausrollen: Den Mürbeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in die Form geben, dabei auch den Rand ausbilden.
  5. Eiweiß aufschlagen: Eiweiß mit zwei Esslöffeln Zucker steif schlagen und beiseite stellen.
  6. Quarkmasse zubereiten: Quark mit Eigelb, restlichem Zucker, Zitronenabrieb, Vanille, Sahne, Rapsöl und Speisestärke glatt rühren. Zunächst die Hälfte des geschlagenen Eiweiß einrühren, danach den Rest ganz vorsichtig unterheben.
  7. Backen: Kuchen für 25 Minuten backen, dann vorsichtig ringsherum in 1 cm Abstand vom Rand einschneiden. Weitere 30 - 35 Minuten backen.
  8. Abkühlen: Im ausgeschalteten Backofen für 30 Minuten auskühlen lassen, dann Tür öffnen und weitere 30 Minuten abkühlen, dann aus dem Ofen nehmen und komplett auskühlen lassen.
  9. Kalt stellen: Aus der Form lösen und bis zum Servieren kalt stellen.

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