Niesen nach dunkler Schokolade: Ursachen und Zusammenhänge

Viele Menschen lieben Schokolade, von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter. Doch manche von uns können diesen Genuss nicht immer uneingeschränkt genießen. Kennen Sie das Phänomen, dass Sie nach dem Verzehr von dunkler Schokolade niesen müssen? Das mag lustig klingen, und in gewisser Weise ist es das auch. Einige Menschen können sich tatsächlich regelrecht auf einen Nieser einstellen, sobald sie Zartbitterschokolade gegessen haben. Aber warum ist das so?

Kontaktallergie: Eine mögliche Erklärung

Ich würde es als eine Art Kontaktallergie bezeichnen. Dieser Begriff wird zwar hauptsächlich in der Dermatologie verwendet, wo er sich auf Ekzemerkrankungen der Haut bezieht, die durch eine verzögerte Immunreaktion auf ein von außen einwirkendes Allergen ausgelöst werden. Diese Erklärung lässt sich aber auch wunderbar auf unser Niesen nach dem Verzehr von dunkler Schokolade übertragen.

In diesem Fall steht das allergische Kontaktekzem für das Niesen, das als verzögerte Immunreaktion auf ein von außen einwirkendes Allergen (die Schokolade) ausgelöst wird. Ich persönlich - und ich muss auch meistens beim Verzehr von Zartbitterschokolade niesen - vermute, dass ein Inhaltsstoff in die Nasenschleimhaut eindringt und so die Reaktion des Niesens auslöst.

Das einmalige Niesen nach dem Verzehr von Zartbitterschokolade hält mich aber nicht davon ab, diesen Genuss zu genießen. Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie eine solche Reaktion schon einmal bei sich selbst festgestellt? Oder kennen Sie das von anderen Menschen in Ihrem Umfeld?

Histaminintoleranz: Eine weitere mögliche Ursache

Eine weitere mögliche Ursache für das Niesen nach dem Verzehr von dunkler Schokolade könnte eine Histaminintoleranz sein.

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Was ist eine Histaminintoleranz?

Viele halten eine Histaminintoleranz für eine Nahrungsmittelallergie. Tatsächlich gehört sie jedoch zu den Nahrungsmittelunverträglichkeiten, da nicht das Immunsystem auf ein Allergen reagiert, sondern der körpereigene Botenstoff Histamin nicht richtig abgebaut werden kann. Zu den Ursachen zählt eine eingeschränkte Aktivität des Enzyms Diaminoxidase (DAO), das normalerweise für den Histaminabbau zuständig ist, oder aber es wird zu viel Histamin über die Ernährung aufgenommen. Ist im Körper also mehr Histamin vorhanden als abgebaut werden kann, kommt es zu einem Ungleichgewicht.

Obwohl die Histaminintoleranz nicht allergiebedingt ist, kommt es nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel zu Symptomen, die denen einer Allergie ähneln. Das liegt daran, dass der Körper übermäßig auf den Botenstoff Histamin reagiert, der in einer ganzen Reihe von Lebensmitteln enthalten ist, die häufig auf dem Speiseplan stehen.

Symptome einer Histaminintoleranz

Die Symptome sind sehr unspezifisch, weshalb eine Histaminintoleranz oft nicht als solche erkannt wird. Kurz nach dem Verzehr von Histamin-haltigen Speisen, manchmal aber auch erst später können verschiedene Beschwerden auftreten:

  • verstopfte Nase
  • laufende Nase
  • Niesreiz
  • gerötete Augen
  • geschwollene Augen
  • Halskratzen
  • Atembeschwerden
  • Asthma
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Herzrasen
  • Schweißausbrüche
  • Juckreiz
  • Hautausschlag
  • Nesselsucht
  • Sodbrennen
  • Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall

Die Intensität der Beschwerden reicht von sehr mild bis heftig. Oft vermuten Betroffene einen allergischen Schnupfen oder eine allergische Bindehautentzündung, da die Symptome jenen einer Allergie sehr ähnlich sind. Es kann manchmal Jahre dauern, bis die tatsächliche Ursache hinter dem Unwohlsein gefunden wird - vor allem, da Magen-Darm-Beschwerden auch auf andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz hinweisen können.

Laut dem Fachportal für Nahrungsmittel-Intoleranzen und -Allergien nmi leiden 1 bis 3 Prozent der Bevölkerung unter einer Histaminintoleranz, davon sind 80 Prozent Frauen. Die Dunkelziffer ist Schätzungen zufolge jedoch weit höher, da eine Diagnose nur sehr schwierig gestellt werden kann.

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Histamingehalt in Lebensmitteln

Genießer mit Histaminintoleranz haben es besonders schwer, denn Histamin steckt ausgerechnet in vielen Genussmitteln. Auch Nahrungsmittel, die längere Zeit reifen, konserviert und lange gelagert werden, produzieren vermehrt Histamin. Manche Lebensmittel hemmen hingegen den Abbau von Histamin oder setzen im Körper gespeichertes Histamin frei. Hier eine Liste mit den bekannten Übeltätern bei einer Unverträglichkeit:

  • gereifter Käse: Parmesan, Schimmelkäse, alter Gouda, Schmelzkäse, Emmentaler
  • Fisch- und Schalentiere: Thunfisch, Makrele, Hering, Sardine, Muscheln, Krebse, Krabben
  • Fleisch: gepökeltes, mariniertes oder geräuchertes Fleisch, roher Schinken, geräucherte Wurstwaren, Innereien
  • Obst: Bananen, Ananas, Papaya, Birnen, Erdbeeren, Himbeeren, Zitrusfrüchte, Kiwi, Dosenobst
  • Gemüse: Sauerkraut, eingelegtes Gemüse, Spinat, Tomaten, Aubergine, Avocado, Oliven, Keime, Sprossen
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Soja, Tofu
  • Pilze: Champignons, Steinpilze, Morcheln
  • Nüsse: Cashewnüsse, Walnüsse, Erdnüsse
  • Getränke: Rotwein, Weißwein, Sekt, Bier, Schwarzer Tee, Grüner Tee, Tomatensaft, Orangensaft, Energydrinks
  • Sonstiges: Kakao, Schokolade, Fertigprodukte, Gewürzmischungen, Glutamat, Hefe, Konserven, Weinessig, Balsamico

Wichtig zu wissen: Auch Obst und Gemüse können zur Histamin-Falle werden, wenn Sie es zu lange lagern und nicht direkt verzehren. Beim Verdacht auf eine Histaminintoleranz sollten Sie Ihre Mahlzeiten möglichst genau in einem Ernährungstagebuch festhalten. Nur so kommen Sie den Auslösern allmählich auf den Grund.

Was tun bei Histaminintoleranz?

Die Behandlung einer Histaminintoleranz basiert in erster Linie auf einer Ernährungsumstellung. Hier sollten sämtliche Nahrungsmittel konsequent weggelassen werden, die Histamin enthalten oder freisetzen. Ein Ernährungsberater kann Ihnen dabei helfen, einen geeigneten Speiseplan zu erstellen.

Zusätzliche Tipps für den Umgang mit der Intoleranz:

  • Die Einnahme von Vitamin B6 sowie Vitamin C unterstützt die Funktion des Enzyms DAO und somit den Abbau von Histamin.
  • Leiden Sie zusätzlich unter Allergien und reagieren beispielsweise auf Pollen, sollten Sie die Allergene bestmöglich meiden. Denn bei einer allergischen Reaktion wird vermehrt Histamin freigesetzt, das durch die Enzyme nicht ausreichend abgebaut werden kann und die Symptome auslöst.
  • Bei der Therapie einer Histaminintoleranz können Mastzellstabilisatoren helfen, die Beschwerden zu lindern. Lassen Sie sich hierzu am besten von einem Arzt beraten.
  • Haben sich trotz großer Vorsicht Histamin-haltige Speisen auf Ihren Teller verirrt, können Sie die Symptome mit Antihistaminika behandeln. Das sollte jedoch die Ausnahme bleiben, denn zur dauerhaften Anwendung sind diese Medikamente nicht geeignet.

Gefährlichkeit einer Histaminintoleranz

Nehmen Menschen mit Histaminintoleranz gewisse Medikamente ein, kann das zur gefährlichen Kombination werden. Denn manche Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Mefenaminsäure oder Diclofenac setzen Histamin frei, wodurch es im Körper zu einem Überschuss kommt. Acetylcystein und Metamizol blockieren hingegen das Enzym DAO. Die Folgen können schwerwiegend oder sogar tödlich sein. Sie reichen von Verdauungsstörungen über Kopfschmerzen bis hin zum Blutdruckabfall.

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Diagnose einer Histaminintoleranz

Menschen mit Histaminintoleranz haben häufig etliche Besuche bei verschiedenen Ärztinnen und Ärzten hinter sich, ohne die Ursache für ihre Beschwerden gefunden zu haben. Die Symptome einer (chronischen) Histaminintoleranz sind nicht eindeutig, sondern überwiegend unspezifisch und passen zu verschiedenen Krankheitsbildern. Untersuchungsergebnisse ergeben oft keinen krankhaften Befund.

Auch psychische oder psychosomatische Ursachen für die Beschwerden werden manchmal von ärztlicher Seite aus vermutet.

Eine Histaminintoleranz diagnostizieren Fachleute meistens nur dann, wenn ihnen dieses Krankheitsbild häufiger begegnet. Gezielte Fragen oder verschiedene Histaminintoleranz-Tests erhärten die Vermutung.

Keiner der derzeit verfügbaren Histaminintoleranz-Tests kann jedoch gesichert nachweisen, ob jemand tatsächlich von außen zugeführtes Histamin (ab einer gewissen Menge) nicht verträgt und deshalb mit Beschwerden reagiert. Verschiedene aufeinander aufbauende Diagnoseschritte helfen jedoch, eine Histaminintoleranz als Ursache zu identifizieren.

Welcher Arzt bei Histaminintoleranz?

Bei Verdacht auf eine Histaminintoleranz ist es sinnvoll, zunächst die hausärztliche Praxis aufzusuchen. Dort erhalten Betroffene eine erste Einschätzung der Symptome. Falls eine weiterführende Diagnostik erforderlich ist, können Hausärztin oder Hausarzt Betroffene an eine Facharztpraxis überweisen, die auf Hauterkrankungen, Allergien oder gastroenterologische Erkrankungen spezialisiert ist. Auch Fachärztinnen und Fachärzte für Innere Medizin sind geeignete Ansprechpartner.

Arzt-Patient-Gespräch

Zuerst wird sich der Arzt oder die Ärztin mit Ihrer Krankengeschichte (Anamnese) beschäftigen. Dazu gehören zum Beispiel Fragen zu Ihren aktuellen Beschwerden und eventuellen Vorerkrankungen. Mögliche Fragen sind:

  • Leiden Sie unter allergischen Erkrankungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten?
  • Haben Sie einen Zusammenhang zwischen Ihren Symptomen und dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel entdeckt oder führen Sie ein Ernährungstagebuch?
  • Bessern sich die Symptome, wenn Sie auf diese Nahrungsmittel verzichten?
  • Nehmen Sie regelmäßig oder bedarfsweise Medikamente ein?
  • Bei Frauen: Stehen Ihre Beschwerden mit Ihrem Zyklus in Zusammenhang?

Ausschluss anderer Ursachen

Die Symptome, die bei einer Histaminintoleranz auftreten, können auch andere Ursachen (Differenzialdiagnosen) haben. Wer beispielsweise nach dem Essen oft Bauchschmerzen und vielleicht auch Durchfall hat, leidet möglicherweise an einer anderen Nahrungsmittelunverträglichkeit (etwa Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz) oder einer Autoimmunerkrankung (wie Zöliakie).

Auch eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa äußert sich mit ähnlichen Symptomen wie die Histaminintoleranz. Übelkeit und Erbrechen im zeitlichen Zusammenhang mit einer Mahlzeit treten auch bei einem Geschwür der Magenschleimhaut (Magengeschwür) auf. Eine Gesichtsrötung mit Hitzegefühl (Flush) ist möglicherweise das Anzeichen eines neuroendokrinen Tumors.

Bei Verdacht auf eine Histaminintoleranz schließt der Arzt solche Differenzialdiagnosen aus. Welche Untersuchungen dazu nötig sind, hängt von den Beschwerden ab. Ein Magengeschwür beispielsweise lässt sich mit einer Magenspiegelung sicher nachweisen beziehungsweise ausschließen.

Histaminintoleranz: Test mittels Ernährungsumstellung

Zunächst können Betroffene mithilfe eines Ernährungs- und Symptomtagebuchs beobachten, welche Lebensmittel und/oder Medikamente bei ihnen Beschwerden hervorrufen. So lassen sich außerdem Umstände erkennen, die eine Unverträglichkeitsreaktion begünstigen, beispielsweise ein zeitlicher Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus.

Mithilfe eines testweisen Ernährungsumstellung lässt sich der Verdacht auf Histaminintoleranz bestätigen oder entkräften. Gleichzeitig können Arzt oder Ärztin dadurch die individuell verträgliche Histamindosis für jeden Betroffenen abschätzen.

Eine Ernährungsumstellung zur Ermittlung der persönlichen Toleranzschwelle für Histamin besteht aus drei Phasen: Karenzphase, Testphase und Dauerernährung. In allen Phasen berücksichtigt man neben der Ernährung individuelle Einflussfaktoren auf den Histaminspiegel wie Stress, Einnahme bestimmter Medikamente und Hormonstatus (Menstruation).

Karenzphase

Ziel dieser ersten Phase der Ernährungsumstellung ist es, die Beschwerden weitestgehend zu reduzieren. Dazu ist es notwendig, dass die Patientin oder der Patient über zehn bis 14 Tage möglichst kein Histamin mit der Nahrung aufnimmt. Man spricht auch von Eliminationsphase.

Eine komplett histaminfreie Ernährung ist kaum möglich, weil Histamin in sehr vielen Lebensmitteln enthalten ist. Betroffenen können ihren Speiseplan aber so gestalten, dass sie möglichst wenig Histamin zu sich nehmen.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Ernährung möglichst wenige andere biogene Amine enthält. Diese werden nämlich ebenfalls durch das Histamin-abbauende Enzym Diaminoxidase (DAO) zerlegt. Außerdem vermuten Fachleute, dass einige biogene Amine eine Histamin-ähnliche Wirkung besitzen - ein weiterer Grund, ihren Anteil in der Ernährung beim Histaminintoleranz-Test niedrig zu halten.

Testphase

Diese zweite Phase dauert bis zu sechs Wochen. In dieser Zeit baut man gezielt „verdächtige“ Lebensmittel langsam wieder in den Speiseplan ein. Parallel dazu notiert man in einem Ernährungstagebuch, welche Nahrungsmittel an den einzelnen Tagen gegessen wurden und ob Beschwerden aufgetreten sind. So kann man abschätzen, welche histaminhaltigen Lebensmittel verträglich sind oder Symptome auslösen.

Dauerphase

Aus den Erkenntnissen des Provokationstests leiten Arzt oder Ärztin individuelle Ernährungsempfehlungen ab. Diese eignen sich für eine dauerhafte Ernährungsweise. Die Fachleute berücksichtigen bei ihren Empfehlungen auch den Energiebedarf und Einflussfaktoren wie Hormonspiegel, Medikamenteneinnahme oder Stress.

Histaminintoleranz-Test: Titrierte Provokation

Mit der oben beschriebenen Ernährungsumstellung lässt sich abschätzen, welche histaminhaltigen Lebensmittel jemand in welcher Menge verträgt. Das reicht oft aus, um die Ernährung künftig entsprechend zu gestalten.

Will man genau wissen, ab welcher Menge jemand Histaminintoleranz-Symptome entwickelt, ist es möglich, eine sogenannte „titrierte Provokation“ durchzuführen. Für diesen Provokationstest ernähren sich Betroffene in der Regel zuerst einige Zeit möglichst histaminfrei, sodass sie keine Beschwerden mehr haben.

Arzt oder Ärztin verabreichen ihnen dann in zweistündigem Abstand steigende Mengen an Histamin (zur Einnahme). Die Dosis, bei der erstmals Symptome der Histaminunverträglichkeit auftreten, gilt dann als individuelle Schwellendosis.

Hinweis:Dieser Provokationstest muss unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Treten Übelkeit, Erbrechen oder sogar Kreislaufstörungen auf, ist eine rasche Behandlung nötig.

Weitere Histaminintoleranz-Tests

Es gibt weitere Histaminintoleranz-Tests, die eine Unverträglichkeit von Histamin nachweisen sollen. Allerdings ist die Aussagekraft solcher Untersuchungen begrenzt. Dazu zählen:

  • Messung der DAO-Aktivität im Blutserum: Als eine mögliche Ursache für die Histaminintoleranz (HI) gilt eine verminderte Aktivität des Histamin-abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO). Bei den Betroffenen kann deshalb die DAO-Aktivität im flüssigen Teil des Blutes messbar verringert sein. Fachleuten zufolge ist dieses Verfahren aber nicht aussagekräftig genug, um eine sichere Histaminintoleranz-Diagnose zu stellen.
  • Messung der Histamin-Menge im Blutplasma: Bei Verdacht auf eine Histaminintoleranz lässt sich auch der Histaminspiegel im Plasma messen. Ist bei diesem Bluttest der Wert zum Zeitpunkt der Beschwerden erhöht, weist dies möglicherweise auf eine Histaminunverträglichkeit hin. Die Aussagekraft dieser Untersuchung ist aber ebenfalls umstritten. Für auffällige Messwerte gibt es neben einer Histaminose weitere mögliche Ursachen.
  • Messung der Histamin-Menge im Stuhl: Manchmal bieten ärztliche Praxen eine Histamin-Bestimmung im Stuhl an, um den Verdacht auf eine Histaminintoleranz abzuklären. Allerdings scheiden verschiedene Darmbakterien zum Teil große Mengen an Histamin aus. Die Messwerte im Stuhl sind deshalb wenig aussagekräftig.
  • Messung der Methylhistamin-Menge im Urin: Methylhistamin ist ein Abbauprodukt von Histamin. Seine Konzentration im Urin soll Hinweise auf eine mögliche Histaminintoleranz geben. Dieser Messwert hängt jedoch generell vom Eiweißgehalt der Nahrung ab. Deshalb ist die Bestimmung von Methylhistamin als diagnostischer Test umstritten.
  • Histamin-50-Pricktest: Der Pricktest ist ein weit verbreiteter Allergietest. Dabei ritzen Ärztin oder Arzt den vermuteten Reizstoff - in diesem Fall das Histamin - in gelöster Form (als Tropfen) in die Haut. Bei einer Unverträglichkeit reagiert die Haut mit der Bildung von Quaddeln (Hautbläschen). Sind diese nach 50 Minuten immer noch unverändert vorhanden, geht man davon aus, dass der Abbau des Histamins in der Haut gestört ist. Allerdings bedeutet diese Hautreaktion nicht, dass der Körper auch über die Nahrung aufgenommenes Histamin nicht richtig abbaut. Deshalb betrachten Fachleute diesen Histaminintoleranz-Test kritisch.
  • Messung von Enzymaktivitäten im Darm: Werden die Aktivitäten der histaminabbauenden Enzyme Diaminoxidase (DAO) und Histamin-N-Methyl-Transferase (HNMT) in der Darmschleimhaut gemessen, könnte dies theoretisch bei der Diagnose einer Histaminintoleranz helfen. Von außen zugeführtes Histamin wird hauptsächlich im Darm abgebaut. Allerdings ist die Methode derzeit nicht …

Weitere Faktoren, die eine Rolle spielen können

Neben einer Kontaktallergie und einer Histaminintoleranz können auch andere Faktoren eine Rolle spielen, wenn man nach dem Verzehr von dunkler Schokolade niesen muss. Dazu gehören:

  • Pollenallergie: Pünktlich zu Beginn des Frühlings setzen bei Pollenallergikern lästige Beschwerden wie tränende Augen, Husten, Niesattacken oder Fließschnupfen ein. Durch das gezielte Meiden und Verzehren spezieller Lebensmittel können sich auch Allergiker endlich wieder auf die schönste Zeit des Jahres freuen. Die allergischen Beschwerden einer Pollenallergie gehen auf den Botenstoff Histamin zurück. Da vor allem Histamin die Beschwerden bei Heuschnupfen auslöst, sollte der Gehalt dieses Botenstoffs im Körper nicht zusätzlich erhöht werden. Daher wird Allergikern empfohlen, histaminarme Lebensmittel zu bevorzugen bzw. histaminhaltige Lebensmittel nur in Maßen zu sich nehmen.
  • Kreuzallergie: Schätzungsweise 60 Prozent der Betroffenen einer Pollenallergie entwickeln zusätzlich eine sogenannte pollenassoziierte Kreuzreaktion. Die allergieauslösenden Eiweiße von Pollen und speziellen Lebensmitteln besitzen eine ähnliche Struktur. Diese pollenassoziierte Kreuzreaktion wird während des Pollenflugs oft als besonders heftig erlebt. Wenn eine Person mit Heuschnupfen ein kreuzallergenes Lebensmittel isst, können sich die akuten Allergiebeschwerden wie Niesen oder Atemnot verstärken. Obwohl es v. a. im Frühling und Sommer bei Pollenbelastung sinnvoll ist, vorübergehend auf kreuzallergische Lebensmittel zu verzichten, sollte zunächst immer individuell ausgetestet werden, ob Apfel, Nüsse und Co. vertragen werden.

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