Milchalternative ohne Zucker Test: Ein umfassender Überblick

Pflanzendrinks erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als Alternative zu Kuhmilch. Gründe hierfür sind vielfältig: Laktoseintoleranz, Milcheiweißallergie, Klimaschutz und ethische Überlegungen spielen eine Rolle. Doch welche Milchalternative ist die beste Wahl? Ein Test von 30 Pflanzendrinks im Labor und in der Praxis gibt Aufschluss über Geschmack, Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit.

Pflanzendrinks im Aufwind: Vielfalt und Gründe für den Umstieg

Pflanzliche Milchalternativen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Nicht nur Menschen mit Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergie profitieren von der Vielfalt an angebotenen Drinks. Viele bevorzugen Haferdrinks im Kaffee, Mandelmilch als Backzutat und Sojamilch im Porridge. Ein relevanter Grund für den Kauf von Pflanzendrinks ist der Klimaschutz. Umfragen zeigen, dass dies der häufigste Grund für die Wahl von Milchalternativen ist. Der Griff zu Pflanzendrinks anstelle von Kuhmilch kann tatsächlich einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben.

Klimabilanz: Pflanzendrinks als Beitrag zum Umweltschutz

Wenn man anstatt der üblichen, haltbaren Kuhmilch zu beispielsweise einem Haferdrink greift, spart man laut aktuellen Studien pro Liter etwa 1,1 Kilogramm CO2. Bei einem durchschnittlichen Jahres-Milchverbrauch von 48 Litern bedeutet dies eine Einsparung von rund 53 Kilogramm CO2-Emissionen pro Jahr. Auch Produkte auf Kokosnussbasis, obwohl sie nur in tropischen Regionen wachsen, weisen eine bessere CO2-Bilanz als Kuhmilch auf. Allerdings fehlen meistens klare Angaben zum CO2-Fußabdruck auf den Verpackungen, was es für Verbraucher schwierig macht, den Vorteil zu erkennen. Oatly ist eine Ausnahme, da die Marke konkrete CO2-Emissionen auf ihrer Verpackung angibt.

Wasserverbrauch: Mandeln und Reis schneiden schlechter ab

Betrachtet man die für die Herstellung notwendige Wassermenge, schneiden Mandel- und Reisdrinks am schlechtesten ab. Durchschnittlich werden dabei laut aktuellen Berechnungen pro Liter 371 bzw. 586 Liter Wasser verbraucht. Hafer- und Dinkeldrinks liegen im Schnitt bei nur 3,4 Liter. Sojadrinks verbrauchen, vorausgesetzt die Bohnen kommen aus Deutschland, etwa 1,2 Liter Wasser. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Mandeln vorwiegend in warmen Regionen wie Kalifornien oder Mittelmeerregionen wachsen, wo ohnehin Wasserknappheit herrscht. Dasselbe Problem gibt es bei Reis: Stammt er nicht aus Fernostasien, wird er beispielsweise in Italien in gefluteten Feldern angebaut.

Regionalität und Nachhaltigkeit: Worauf beim Kauf zu achten ist

Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte sich am besten für Produkte entscheiden, die in Deutschland hergestellt wurden und am besten aus regionalen Rohstoffen bestehen. Im Testfeld von Fit For Fun entsprachen neun Pflanzendrinks diesen Kriterien. Die beiden Testsieger, der Mandeldrink von Landliebe und die Sojamilch von BioBio, enthielten jeweils Angaben zu Herkunft und Anbau (Europa). Nur ein Kokosnussdrink gab die genaue Herkunft der Kokosnüsse an, nämlich Südostasien, wo sie wachsen. Der entsprechend lange Transportweg treibt aber die CO2-Emissionen nach oben. Im Testfeld gaben 11 Produkte als Herkunft „Europa“ an, drei Drinks verzichteten auf derartige Angaben.

Lesen Sie auch: Inhaltsstoffe und Nachhaltigkeit von zuckerfreiem Chocomel

Geschmackstest: Mandel, Hafer oder Soja - die Vielfalt überzeugt

Die Probanden wurden von den meisten Drinks bei der Blindverkostung überzeugt, egal ob Mandel, Hafer oder Soja. Von den vier Mandeldrinks wurde einer der Marke Landliebe zum Geschmackssieger gekürt. Der deutlich günstigere Bio-Mandeldrink von Lidl erreichte in der Gesamtwertung den dritten Platz. „Mandeldrinks sind durch ihr süßlich mildes Nuss-Aroma besonders gefällig“, erklärt Milchsommelière Heike Zeller aus München. Sie selbst bevorzugt aber Haferdrinks, wie vermutlich die anderen fünf Probanden auch. „Hafermilch schmeckt anders als Kuhmilch, nämlich nach Hafer und normalerweise leicht bis deutlich süß. Ein vertrauter, angenehmer Geschmack, der Kuhmilch sehr ähnlich ist,“ so Heike Zeller. Sieben der zehn Haferdrinks gaben einen leicht bitteren Nachgeschmack ab, der zu etwas Punktabzug führte. Bei Hafermilch ist das zwar üblich, alle mit empfindlichen Geschmacksknospen wird das aber stören. Auch bei der neuen Kartoffelmilch von DUG wurde dieser Nachgeschmack festgestellt. Auch wenn ein Drink aus Kartoffeln eine aufregende Neuheit ist, schnitt dieser wegen seines intensiv salzigen Geschmacks am schlechtesten ab. Die meisten Drinks auf Basis von Reis, Dinkel, Roggen und Kokos wurden auch als „gut“ bewertet. Manche waren etwas zu süß, andere etwas zu wässrig. Geschmacklich sind Drinks auf Kokosbasis am meisten von Kuhmilch entfernt. „Solch eine ungewohnte Abneigung kann eventuell auch bei Sojadrinks vorkommen. Denn sie sind dunkler als Milch und besitzen einen bohnigen Geruch und Geschmack, mit dem man vielleicht nicht gleich rechnet.

Zuckergehalt: Vorsicht bei "Natur" und "ungesüßt"

Sieben der dreißig getesteten Produkte enthielten auf ihrer Verpackung Begriffe wie „Natur“ oder „Naturell“. Da diese Begriffe lebensmittelrechtlich nicht geschützt sind, können sie auch verschieden ausgelegt werden. Es ist also nicht vorgegeben, dass hier nur natürliche Zutaten benutzt werden oder auf Zusatzstoffe und extra Zucker verzichtet wird. Im Labor fielen vier der Pflanzendrinks, die mit „Natur“ oder „Naturell“ gekennzeichnet wurden, mit einem sehr hohen Zuckergehalt auf, der den von Kuhmilch um ganze 30 Prozent übersteigt. Sechs Hersteller betiteln ihre Produkte als „zuckerfrei“ oder „ungesüßt“, was aber nicht bedeutet, dass kein Zucker enthalten ist. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall! Der Zuckergehalt eines Pflanzendrinks ist abhängig von dem verwendeten Rohstoff. „Ein ‚ungesüßter‘ Haferdrink kann beispielsweise mehr Zucker beinhalten als ein gesüßter Drink auf Basis eines anderen Rohstoffs wie zum Beispiel Soja,“ weiß Diplom-Ökotrophologin Marion Jetter. Der vemondo Bio Mandeldrink ohne Zucker von Lidl und der GUT BIO Mandel Drink ungesüßt & geröstet von Aldi verzichten tatsächlich ganz auf Zucker. Der Organic-bio Soja Drink ohne Zucker von Provamel enthält auch nur 0,37 Gramm auf 100 Milliliter. Im Vergleich dazu enthält Kuhmilch circa 4,7 Gramm Zucker (Laktose) pro 100 Milliliter. Als „ungesüßt“ betitelte Pflanzendrinks wie der Allos Reisdrink mit 6,6 Gamm, der K-take it veggie Reisdrink ungesüßt mit 6,4 Gramm, der Bio + vegan Dinkel Drink Natur von Rewe mit 6,2 Gramm und auch der Bio Primo Haferdrink Natur (Müller) mit 6,1 Gramm liegen sogar über dem Zuckergehalt von Kuhmilch. Trinkst du also morgens davon ein 250-ml-Glas, dann hast du knapp fünf Würfelzucker getrunken. Fruchtsäfte enthalten im Vergleich dazu trotzdem mehr Zucker. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als 50 Gramm pro Tag zu uns zu nehmen.

Nährwerte: Eiweiß, Kalorien und Fett im Vergleich

Um den passenden Pflanzendrink zu kaufen, solltest du davor die Nährwerte genauer betrachten, da sie sich je nach Produkt stark unterscheiden. Bist du Vegan oder machst du viel Sport, dann wähle am besten einen Drink mit einem hohen Eiweißanteil, um deinen Bedarf zu decken. Sojadrinks sind dabei eine sehr gute Wahl. Der Provamel Organic-bio Soja Ohne Zucker liefert 3,7 Gramm pro 100 Milliliter und der alnatura Soja Drink Natur 3,5 Gramm. Sehr wenig Eiweiß liefern Kokosdrinks, zum Beispiel bringt der von alpro nur 0,1 Gramm auf 100 Milliliter. Auch Reisdrinks wie von Allos mit 0,16 g/100 ml, und viele Haferdrinks liegen im Proteingehalt hinter der Kuhmilch. Falls du auf Gluten (Klebereiweiß in Getreide wie Weizen, Dinkel oder Roggen) verzichten musst oder willst, dann achte auf die Deklaration „glutenfrei“. Zum Frühstück in das Müsli und nachmittags in den Kaffee: Wer viel Pflanzendrinks konsumiert, sollte die Kalorienzahl und den Fettgehalt nicht unterschätzen. Auch diese Werte unterscheiden sich stark je nach Produkt. Kokos- und Mandeldrinks enthalten im Vergleich die wenigsten Kalorien. Ungesüßte Varianten weisen durchschnittlich nur 21 bzw. Zu den kalorienärmsten Drinks im Testfeld mit nur 14 bzw. 15 kcal/100 ml zählen der vemondo Bio Mandeldrink (Lidl), der enerBiO Kokos Drink Natur (Rossmann) und der ungesüßte Gut Bio Mandeldrink (Aldi). Mit einem durchschnittlichen Kaloriengehalt von 45 Kilokalorien pro 100 Milliliter enthalten Haferdrinks etwas mehr als andere Pflanzendrinks. Die Höchstwerte erreichen der ungesüßte Reisdrink von allos mit 60 kcal/100 ml und der Natumi Haferdrink + Alge mit 53 kcal/100 ml. Da diese Drinks auf Reis bzw. Getreide basieren, enthalten sie mehr Kohlenhydrate in Form von Zucker als andere Pflanzendrinks oder Kuhmilch. Der allos Reisdrink enthält ganze 6,6 Gramm Zucker auf 100 Milliliter, der Bio Primo Haferdrink Natur liegt mit 6,1 g/100 ml nur knapp dahinter. Der Fettgehalt der Pflanzendrinks liegt durchschnittlich bei 1,5 Gramm pro 100 Milliliter, was in etwa dem der Kuhmilch mit 1,6 g/100 ml entspricht und somit im gesunden Bereich liegt. Etwas weniger Fett enthalten Kokosnussdrinks mit 0,9 Gramm pro Milliliter und Reisdrinks mit 0,97 g/100 ml. Die Höchstwerte zeigten der vly Drink mit Erbsenprotein (2,5 g/100 ml) und der Unmilk Haferdrink (2,2 g/100 ml). Den niedrigsten Gehalt zeigt der Oatly Bio Haferdrink mit nur 0,49 Gramm Fett. Das sind ganze 86 Prozent weniger als bei Kuhmilch. So unterbietet er sogar den enerBio Kokosdrink von Rossmann (0,66 g/ 100 ml). Mandeldrinks gehören zu der Milchalternative mit den wenigsten Kalorien.

Vitamine und Mineralstoffe: Calcium-Zusatz und Phosphate

Beim Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen kann kein Pflanzendrink der Kuhmilch das Wasser reichen. Ein besonders wertvoller Nährstoff in Kuhmilch ist Calcium, das die Gesundheit der Knochen fördert. Dieser Mineralstoff wird oft Pflanzendrinks extra zugefügt, um auch vegan und vegetarisch lebende Menschen damit zu versorgen. Auch weiteren Produkten wie der alpro Kokosdrink oder der Landliebe Mandeldrink wurde Calcium zugeführt. Die Nährwerttabelle besagt, dass meist 120 Milligramm Calcium pro 100 Milliliter enthalten sind, was die gleiche Menge wie bei Kuhmilch ist. Im Labor stellte sich jedoch heraus, dass die wahren Werte meist nicht der Angabe entsprechen. In einigen Drinks wurden nur 90 Milligramm Calcium auf 100 Milliliter festgestellt, andere, beispielsweise der Landliebe Mandeldrink und der alpro Kokosdrink, enthalten mit 151 bzw. 145 mg/100 ml sogar mehr. Deutlich wichtiger als die Menge ist allerdings, wie das Calcium hinzugegeben wurde. Vly hat beispielsweise seinem Erbsenprotein-Drink das unbedenkliche Calciumcarbonat zugefügt. Bei dem Oatly Haferdrink Calcium, dem alpro Kokos- und Roggendrink, dem vehappy Sojadrink und bei dem Landliebe Mandeldrink findet man in der Liste der Inhaltsstoffe Calciumphosphate und Tricalciumphosphate. Phosphate können in größeren Mengen den Nieren schaden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit vermutet, dass Europäer inzwischen bis zu 30 Prozent der Phosphate über Zusatzstoffe in Lebensmittel aufnehmen. Phosphate in Pflanzendrinks sind also eine unnötige Belastung.

Zusatzstoffe: Bio-Produkte als Alternative

Wenn du diese vermeiden willst, solltest du zu Bio-Produkten greifen, denn dort ist der Zusatz von synthetischen Mineralstoffen untersagt. Viele Hersteller, vor allem von Bio-Produkten, verzichten auf Zusatzstoffe. Auch in 60 Prozent der Testprodukte wurden keine Zusätze festgestellt. In den restlichen 40 Prozent fand man auf der Zutatenliste neben dem schon genannten Calcium auch Stabilisatoren (Gellan), Säureregulatoren, Emulgatoren und (natürliche) Aromastoffe wie Vanille oder Kokos. In sieben von acht konventionellen Pflanzendrinks wurden Vitamin B2 (Riboflavin) und Vitamin D zugefügt. Ökotrophologin Marion Jetter empfindet das nicht als notwendig: „Vitamin B2 nehmen Veganer auch natürlicherweise mit pflanzlichen Lebensmitteln, zum Beispiel durch Vollkornprodukte und Gemüse wie Brokkoli oder Grünkohl, auf. Die Versorgung mit Vitamin D hängt hauptsächlich davon ab, ob man sich in der Zeit zwischen März und Oktober regelmäßig im Freien aufgehalten hat.

Lesen Sie auch: Osterhasen-Kekse ohne Zucker

Fazit: Die richtige Wahl treffen

Wer einkaufen geht und Milch sucht, steht heute vor einer wesentlichen Frage: Soll es die gute alte Kuhmilch sein, oder vielleicht doch lieber ein pflanzlicher Milchersatz? Falls du dich für letzteres entscheidest, geht die Entscheidungsfindung gleich weiter, denn in den Regalen stehen unzählige Varianten - wie Hafermilch, Mandelmilch, Sojamilch und Kokosmilch, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wer blickt da noch durch? Wie unterscheiden sich vegane Milchsorten? Diesen und weiteren Fragen zum Thema Milchersatz gehen wir auf den Grund. Denn seit geraumer Zeit sind wir tatsächlich auf vegane Milch umgestiegen, weil es unserer Gesundheit guttut und lecker schmeckt. Um unsere Favoriten für Müsli, Kaffee & Co. zu finden, haben wir alle möglichen Sorten getestet und stellen dir hier unsere Ergebnisse vor. Eins wollen wir vorwegnehmen: Die „eine“ vegane Milch für alles gibt es nicht!

Wenn du besonderen Wert auf Nachhaltigkeit legst, dann greife zu Pflanzendrinks, deren Basiszutat aus Europa stammt. Im Test kamen die Rohstoffe der (Bio-)Haferdrinks und eines Sojadrinks sogar aus Deutschland. Die Nährwerte in Pflanzendrinks, die du auf der Verpackung findest, hängen von der Hauptzutat ab. Willst du dauerhaft auf Milchalternativen umsteigen, dann entscheide dich am besten für Produkte mit zugesetztem Calcium. Lass dich nicht von Begriffen wie „Naturell“ oder „ungesüßt“ täuschen, das heißt nicht, dass weniger oder gar kein Zucker enthalten ist.

Pflanzliche Milchalternativen: Ein Überblick über die Vielfalt

Milchersatz wird als Sammelbegriff für pflanzliche Alternativen zur Kuhmilch verwendet, die also keinerlei tierische Bestandteile haben. Das ist auch der Grund, wieso die Produkte aus Soja, Hafer, Mandeln und anderen pflanzlichen Zutaten im Handel offiziell nicht „Milch“ heißen dürfen: Bereits 1987 hat die EU eine Verordnung zum „Schutz der Milch und Milcherzeugnisse bei der Vermarktung“ erlassen, die in modifizierter Form noch heute in Kraft ist. Demnach darf sich nur Milch nennen, was ausschließlich durch Melken aus einem Euter (z.B. von Kühen, Ziegen oder Schafen) gewonnen wird. Dasselbe gilt übrigens auch für Milch-Produkte und Käse: Auch diese Bezeichnung ist in der Regel nur erlaubt, wenn ein Mindestbestandteil an tierischer Milch enthalten ist. Allerdings gibt es Ausnahmen für traditionelle Produkte, wie z.B. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben findet man pflanzlichen Milchersatz zum Beispiel unter Namen wie „Sojadrink“ oder „Hafergetränk“ im Handel. Die Verbraucher halten allerdings an inoffiziellen Namen wie „Sojamilch“ und „Hafermilch“ fest, weil die pflanzlichen Alternativen der Kuhmilch in ihrer Farbe, Konsistenz und in den Verwendungsmöglichkeiten sehr ähnlich sind. Auch im Nährwert muss pflanzlicher Milchersatz der Kuhmilch um nichts nachstehen, zumindest wenn auf nutzlose Zutaten wie Zucker & Co.

Sojamilch

Sojamilch ist vielseitig einsetzbar. Aufgrund des enthaltenen Lecithins weist sie gute Backeigenschaften auf [1]. Es gibt Sojadrinks pur, als Lightversion, mit Vanille-, Schokoladen- oder sogar Bananengeschmack, ungesüßt, mit Calcium, als Mischung mit Reis oder Hafer. Sojamilch lässt sich meist sehr gut ausschäumen. Sojamilch ähnelt in ihren Hauptnährstoffen Milch am stärksten [1]. Sie enthält bei gleichem Eiweißgehalt jedoch teilweise weniger Kalorien, weniger Zucker und weniger Fett als Milch (siehe Angaben verschiedener Hersteller u. a.

Mandelmilch

Mandelmilch schmeckt leicht süßlich und hat in manchen Fällen einen Marzipangeschmack. Wegen ihres Aromas eignet sie sich gut für Müslis und Smoothies, zum Backen oder zur Zubereitung von Süßspeisen. Sie ist bei vielen Verbrauchern aber auch im Kaffee beliebt.

Lesen Sie auch: Inhaltsstoffe zuckerfreier Hipp Babykekse

Hafermilch

Unter den Pflanzendrinks aus (Pseudo-)Getreide ist Hafermilch vermutlich die bekannteste und die am leichtesten erhältliche - Hafermilch wird sogar von einigen Discountern im Sortiment geführt. Doch auch Drinks aus Dinkel, Quinoa, Hirse, Buchweizen und Amaranth sind auf dem Markt. Getreidedrinks sind meist kalorien- und fettärmer als (Voll-)Milch. Das enthaltene Fett ist dabei im Vergleich zu Kuhmilch reicher an ungesättigten Fettsäuren. Getreidedrinks sind zudem wie andere Pflanzendrinks cholesterinfrei und enthalten z. T. lösliche Ballaststoffe [1]. Ein Hersteller bietet zudem Hafermilch mit Eiweiß aus gelben Erbsen an [5].Hafermilch ist beliebt im Kaffee und lässt sich auch teilweise gut ausschäumen.

Reismilch

Reismilch gehört im Grunde auch zu den Getreidedrinks, unterscheidet sich von diesen aber in Geschmack und Konsistenz. Reismilch hat wie Getreidedrinks durch die Fermentation meist einen leicht süßlichen Geschmack [1]. Reisdrinks sind aber oft wesentlich neutraler im Geschmack als andere Getreidedrinks. Reisdrinks sind proteinärmer als andere Drinks, aber am allergenärmsten und glutenfrei. Sie sind deswegen für Menschen mit Laktoseintoleranz oder Zöliakie oder einer Soja- oder Nussallergie eine gute Wahl. Doch auch für alle anderen sorgen Reisdrinks für Vielfalt auf dem Speiseplan.

Nussdrinks

Milchalternativen auf Nuss-Basis gibt es aus Haselnüssen, Cashewnüssen und Macadamia. Wie alle Pflanzendrinks können natürlich auch Nussdrinks fürs Kochen und Backen verwendet werden. Da hier der Geschmack jedoch teilweise untergehen kann, sollte man das Preis-Nutzen-Verhältnis abwägen. Nussdrinks sind überall dort ideal, wo ihr nussiges Aroma zur Geltung kommt - gekühlt und pur, im Kaffee und für die Herstellung von Süßspeisen. Auch einer heißen Schokolade verleihen sie das gewisse Extra.

Kokosdrink

Kokosdrinks sind beliebt in Smoothies oder Müsli. Doch auch in herzhaften Gerichten wie Currys können Kokosnussdrinks eingesetzt werden. Kokosdrink sollte nicht mit Kokosmilch oder Kokoswasser verwechselt werden. Kokosmilch, die übrigens als einzige offiziell so deklariert werden darf, besteht zu einem großen Teil aus Kokosnussextrakt, verdünnt mit Wasser. Kokosmilch ist eine gute Sahnealternative. Kokosdrinks enthalten weniger als 10 % Kokosmilch oder -fruchtfleisch und sind eher eine Alternative zu Milch [1]. Kokosdrinks gibt es für alle, die den Geschmack gerne etwas dezenter mögen, auch mit Reis oder Mandeln gemischt. Außerdem gibt es sie, im Grunde schon als fertige alkoholfreie Cocktails, mit Ananassaft oder Schokoladengeschmack.

Hanfdrink

Auch aus Hanfsamen lassen sich leckere Pflanzendrinks herstellen. Sie sind noch nicht überall erhältlich, erfreuen sich aber wachsender Beliebtheit. Hanfsamen und damit auch der Drink enthalten wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Hanfdrinks sind zudem glutenfrei und wie andere Pflanzendrinks arm an gesättigten Fettsäuren sowie cholesterinfrei.

Lupinendrink

Lupinendrinks werden ähnlich wie Hanfdrinks bisher von nur einigen Firmen angeboten, doch ihre Beliebtheit steigt. Wie Sojadrinks sind auch Lupinendrinks sehr eiweißreich. Die Süßlupine, die das Eiweiß für die Drinks liefert, kann unter anderem in Deutschland angebaut werden. Das erspart lange Transportwege. Als sogenannte Stickstoffbinder haben Süßlupinen zudem eine positive Auswirkung auf den Ackerboden.

Erbsendrink

Derzeit noch eine Seltenheit - aber immer mehr Firmen bringen Erbsendrinks auf den Markt. Erbsenprotein liefert nämlich nicht nur für Fleischalternativen einen guten Grundstoff, sondern macht auch diese Drinks, bei verhältnismäßig wenigen Kalorien, sehr eiweißreich.

Gründe für den Umstieg auf Pflanzendrinks

Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, Milch von ihrem Speiseplan zu streichen - sei es für die Tiere, ihre eigene Gesundheit oder für die Umwelt.

Ethische Aspekte

Wenn Kühe die Möglichkeit dazu haben, umsorgen sie ihre Kinder liebevoll und entwickeln lebenslange Freundschaften untereinander. Kühe, die für die Milchindustrie gezüchtet werden, leben hingegen meist in extrem beengten Verhältnissen und sind nicht in der Lage, ihre grundlegenden Bedürfnisse, wie beispielsweise die Versorgung ihrer Kälber, auch nur einen einzigen Tag lang zu erfüllen. Kälber in modernen Milchbetrieben werden ihren Müttern nämlich meist unmittelbar oder nur wenige Stunden nach der Geburt entrissen. Das Leben in den Milchbetrieben bedeutet für Kühe psychischen und körperlichen Stress, Entbehrung und Krankheit. Viele Kühe werden deswegen bereits im Alter von vier oder fünf Jahren wertlos für die Milchwirtschaft und im Schlachthaus getötet.

Gesundheitliche Vorteile

Auch gesundheitlich kann sich der Wechsel zu Pflanzendrinks lohnen. Noch gibt es zwar, abgesehen von Soja, nur wenige Studien zu Pflanzendrinks, doch die verwendeten Rohstoffe und die Zusammensetzung lassen Rückschlüsse auf positive Effekte für die Gesundheit zu. So können Menschen mit einer Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergie vom Austausch von Milch gegen Pflanzendrinks profitieren, da diese natürlich laktosefrei und kuhmilcheiweißfrei sind. Pflanzendrinks enthalten zudem kein Cholesterin und weniger gesättigte sowie mehr ungesättigte Fettsäuren als Milch. Manche Pflanzendrinks enthalten zudem wasserlösliche Ballaststoffe, während Milch, wie andere tierische Produkte, keine Ballaststoffe enthält. Diese Faktoren können sich positiv auf den Fettstoffwechsel auswirken. [1]Angereicherte Milchalternativen tragen zudem zur Versorgung mit Calcium und zum Teil mit Vitamin D, B12 und B2 sowie Omega-3-Fettsäuren bei.

Umweltfreundlichkeit

Wer zu Pflanzendrinks statt zu Milch greift, tut auch der Umwelt etwas Gutes. So kam eine Untersuchung aus Schweden zu dem Ergebnis, dass bei der Herstellung von einem Kilogramm Kuhmilch rund 1.000 g CO2-Äquivalente ausgestoßen werden, während es für Sojamilch nur 300 g und für Hafermilch etwa 210 g sind [7]. Auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält, wird für den Anbau von Soja für Pflanzendrinks kein Regenwald gerodet. Während Kühe in der Milchindustrie unter anderem durchaus Soja aus Regenwaldgebieten als Kraftfutter erhalten, werden die Rohstoffe für Pflanzendrinks auf dem deutschen Markt nicht aus Regenwaldgebieten importiert und zu einem großen Teil in Europa angebaut. So ergab eine Umfrage der Verbraucherzentrale Hamburg im Jahr 2014, dass die Sojabohnen für in Deutschland erhältliche Drinks hauptsächlich aus Italien, Frankreich und Kanada stammen. Teilweise kamen sie auch aus Deutschland. Nur wenige Firmen importierten zudem aus Kanada und China.

*Bitte beachten Sie bei Ihrem Einkauf, dass für die Kokosnussernte in Thailand meist Affen versklavt und misshandelt werden. Entscheiden Sie sich deshalb für regionale Alternativen oder Kokos aus einem anderen Land.

tags: #Milchalternative #ohne #Zucker #Test

Populäre Artikel: