Marzipan: Süße Verführung mit gesundheitlichen Vor- und Nachteilen

Marzipan ist besonders in der Vorweihnachtszeit und zu Ostern eine beliebte Süßigkeit. Ob als Marzipankartoffeln, in Dominosteinen oder als Füllung für Bratäpfel, die süße Leckerei erfreut sich großer Beliebtheit. Doch wie gesund ist Marzipan wirklich?

Was ist Marzipan?

Marzipan besteht hauptsächlich aus Mandeln, Puderzucker und Rosenwasser. Bei der Herstellung wird zwischen Marzipan und Marzipanrohmasse unterschieden. Die Rohmasse ist der Grundbaustein, aus dem durch Zugabe von Puderzucker und anderen Zutaten Marzipanprodukte entstehen. Die Qualität des Endprodukts hängt stark vom Verhältnis zwischen Zucker und Marzipanrohmasse ab. Je höher der Anteil der Rohmasse, desto hochwertiger ist das Marzipan. Lübecker Marzipan beispielsweise muss mindestens 90 Prozent Marzipanrohmasse enthalten, während andere Edelmarzipansorten einen Gehalt von mindestens 70 Prozent aufweisen müssen. Damit ein Produkt als Marzipan bezeichnet werden darf, muss das Verhältnis von Marzipanrohmasse und Zucker mindestens 1:1 betragen.

Die gesundheitlichen Vorteile von Mandeln in Marzipan

Einer der Hauptbestandteile von Marzipan sind Mandeln. Mandeln enthalten zwar viel Fett, aber es handelt sich dabei um essentielle Fettsäuren, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. So kann der regelmäßige Verzehr von Mandeln das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen. Mandeln stärken dank Vitamin E das Immunsystem und können Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems vorbeugen. Besonders gesund sind Produkte mit einem hohen Anteil an Marzipanrohmasse. Edelmarzipan enthält mindestens 70 Prozent dieser Masse.

Die gesundheitsfördernde Wirkung lässt sich zudem auch durch enthaltenes Vitamin A und Pro-Vitamin A Betacarotin erklären. Zusätzlich stecken in der Mandelmasse auch alle B-Vitamine, etwas Vitamin C, die Mineralstoffe Kalium, Calcium und Magnesium, die Spurenelemente Eisen, Phosphor, Schwefel und außerdem Enzyme, die wie Pflanzenhormone wirken. In der stressigen Adventszeit kann Marzipan körperliche und geistige Erschöpfung lindern, indem es nervenstärkend wirkt und Kraft spendet. Ideal ist es für stillende Mütter geeignet, als gesunder Snack zwischendurch.

Die Nachteile von Zucker und hohem Kaloriengehalt

Neben Mandeln besteht Marzipan jedoch zum größten Teil aus Zucker. Ein zu hoher Zuckerkonsum fördert Übergewicht. Durch den hohen Anteil von Fett und Zucker ist auch der Kaloriengehalt von Marzipan relativ hoch: 100 Gramm enthalten rund 460 Kalorien, was fast so viel wie eine Tafel Schokolade ist. Der Kaloriengehalt hängt maßgeblich von der Qualität des Produktes ab: Je besser die Qualität, desto weniger Zucker ist enthalten und desto geringer ist auch der Kaloriengehalt.

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Marzipan als Süßigkeit betrachten

Marzipan sollte immer als Süßigkeit angesehen werden, die man sich ab und zu gönnen kann, aber nicht zur täglichen Ernährung gehören sollte. Wer den Geschmack von Marzipan mag, kann Marzipantee oder Kaffee mit Marzipanaroma probieren.

Marzipan selber machen

Marzipanrohmasse gibt es in vielen Supermärkten zu kaufen. Man kann sie aber auch schnell und einfach selber machen. Dazu benötigt man:

  • 250 Gramm Mandeln
  • 250 Gramm Puderzucker
  • ½ Fläschchen Bittermandelaroma
  • 30 Milliliter Rosenwasser

Zubereitung:

  1. Die Mandeln in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen.
  2. Fünf Minuten einweichen lassen und anschließend die Haut abziehen.
  3. Die Mandeln abtrocknen und mit einer Küchenmaschine möglichst fein mahlen.
  4. Die restlichen Zutaten hinzugeben und alles gut miteinander verkneten.

Marzipan lässt sich zum Verfeinern vieler Süßspeisen verwenden. Beliebt sind beispielsweise Bratäpfel mit Marzipanfüllung.

Rezept: Bratäpfel mit Marzipanfüllung

Zutaten:

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  • 4 Äpfel
  • 60 Gramm Marzipanrohmasse
  • 40 Gramm gehackte Mandeln
  • 150 Milliliter Apfelsaft
  • 2 Esslöffel Zitronensaft
  • Butter, Puderzucker und Zimt

Zubereitung:

  1. Von den Äpfeln einen Deckel abschneiden und das Kerngehäuse entfernen.
  2. Die Unterseite des Deckels mit etwas Zitronensaft bestreichen.
  3. Die gehackten Mandeln in einer Pfanne goldbraun rösten.
  4. Nach dem Abkühlen mit Marzipan, Zimt, Puderzucker und Butter vermischen.
  5. Die Masse gleichmäßig in die vier Äpfel füllen.
  6. Die Äpfel in eine gefettete Auflaufform geben und mit dem restlichen Apfel- und Zitronensaft übergießen.
  7. Bei 175 Grad etwa 30 Minuten im Ofen garen.

Zuckeraustauschstoffe als Alternative?

Wer Kalorien sparen möchte, kann auf Zuckeraustauschstoffe wie Erythrit oder Xylit zurückgreifen. Diese sind kalorienärmer als Zucker und werden insulinunabhängig verstoffwechselt. Allerdings können sie bei übermäßigem Verzehr abführend wirken. Erythrit ist sogar kalorienfrei.

Nüsse: Nachhaltigkeit und Herkunft

Beim Kauf von Marzipan und Mandeln sollte man auch auf die Herkunft und Nachhaltigkeit achten. Mandeln haben einen hohen Wasserbedarf, insbesondere beim Anbau in Kalifornien. Bio-Nüsse werden ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel angebaut.

Farbstoffe in Marzipan

Viele Lebensmittel, darunter auch Marzipan, enthalten Farbstoffe. Es wird zwischen natürlichen und künstlichen Farbstoffen unterschieden. Einige künstliche Farbstoffe stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein.

Historischer Hintergrund von Marzipan

Kulturhistoriker sind sich weitgehend einig, dass Marzipan seinen Ursprung im Orient hat. Einer lokalen Legende nach soll es um 1407 in Lübeck entstanden sein. Interessant ist, dass die Nascherei, wie zunächst andere Süßwaren auch, von Apothekern hergestellt wurde. Das edle Konfekt war damals teuer und gehobenem Adel vorbehalten. Die Zutaten wurden aus dem Orient importiert. Dabei diente Marzipan vorrangig als Arzneimittel gegen Verstopfung, Blähungen und wurde zudem auch als Potenzmittel gehandelt.

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Ballaststoffe in Marzipan

Mandeln enthalten Ballaststoffe, die wichtig für die Verdauung sind. Ballaststoffe kommen in natürlicher Form fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln und Pilzen vor. Eine höhere Ballaststoffzufuhr geht mit einer Verringerung des Gesamtmortalitätsrisikos (Sterblichkeitsrisiko) einher und senkt das Risiko an kardiovaskulären Erkrankungen oder Krebserkrankungen zu versterben.

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