Marokkanischer Masir Minze-Honig: Ein süßer Genuss mit versteckten Tücken
Zucker ist ein allgegenwärtiger Bestandteil unserer Ernährung, oft versteckt in unerwarteten Lebensmitteln. Während ein maßvoller Konsum unbedenklich ist, warnt die Wissenschaft vor den gesundheitlichen Risiken übermäßigen Zuckerkonsums. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher, die tägliche Zuckermenge zu reduzieren. Doch die Lebensmittelindustrie macht es Verbrauchern schwer, den Überblick zu behalten.
Das Problem: Intransparenz und versteckte Zucker
Viele Lebensmittel enthalten mehr Zucker als erwartet, und oft ist dieser nicht auf den ersten Blick erkennbar. Die Zuckerangaben auf Verpackungen sind oft unvollständig, irreführend oder fehlen ganz. Das Problem: Den Großteil unseres Zuckerkonsums nehmen wir über Fertigprodukte auf, in denen Zucker nicht nur in Süßigkeiten, sondern auch in Suppen, Feinkostsalaten, Essig und sogar Tee enthalten ist.
Diese Intransparenz ist oft gewollt. Zucker ist ein billiger Geschmacksverstärker, der Produkte attraktiver macht. Die Lebensmittelindustrie nutzt verschiedene Tricks, um den Zuckergehalt zu verschleiern:
- Fehlende Mengenangaben: Zucker ist zwar in der Zutatenliste aufgeführt, aber ohne Angabe der Menge. So enthalten beispielsweise die getrockneten Cranberries von Seeberger fast genauso viel Zucker wie Gummibärchen, was erst auf der Homepage des Herstellers ersichtlich wird. Verbraucherschützer kritisieren diese Intransparenz.
- Geschönte Zuckerbilanz: Hersteller verwenden verschiedene Zuckerarten und versteckte Süßmacher wie Glukosesirup, Maltodextrin oder Fruktosesirup. Diese müssen laut Gesetz nur teilweise in den Angaben enthalten sein. So kann der Zuckergehalt niedriger erscheinen, als er tatsächlich ist. Ein Beispiel sind die Gummibärchen von Haribo, bei denen der höhere Zuckergehalt nur an den Kohlenhydratangaben erkennbar ist.
- Mini-Portionen: Hersteller setzen unrealistisch kleine Portionsgrößen an, um den Zuckergehalt pro Portion geringer erscheinen zu lassen. So ist beispielsweise die Portion des Dr. Oetker Vitalis Multifrucht Müslis mit 40 Gramm angesetzt, obwohl Erwachsene meist deutlich mehr essen.
- Zucker in unerwarteten Lebensmitteln: Auch in salzigen, pikanten und sauren Lebensmitteln wie Heringsfilets in Sauce oder Tee kann Zucker enthalten sein.
Marokkanischer Masir Minze-Honig: Ein Beispiel für versteckten Zucker
Ein konkretes Beispiel für versteckten Zucker ist der Meßmer Tee "Marokkanischer Masir mit Minze-Honig-Geschmack". Obwohl der Name und die Produktbeschreibung einen natürlichen Genuss suggerieren, enthält der Tee Honiggranulat, das aus Maltodextrin und Honig besteht. Der Kunde wird hier "hinters Licht geführt", da er einen natürlichen Tee erwartet, stattdessen aber ein Produkt mit zugesetztem Zucker erhält.
Die Produktbeschreibung des Tees verspricht ein exotisches Geschmackserlebnis, das an einen Besuch in einem Riad in Marrakesch erinnert. Der Tee soll eine Auszeit vom Alltag ermöglichen und die Seele baumeln lassen. Die "fein abgestimmte Krauseminztee-Mischung mit dem verführerischen Aroma von Honig" wird als "Reise in den Orient" beschrieben.
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Diese Marketingstrategie zielt darauf ab, dem Verbraucher ein Gefühl von Genuss und Wohlbefinden zu vermitteln. Der zugesetzte Zucker wird dabei bewusst verschleiert.
Die traditionelle Masir-Zeremonie
Die Masiren, ein Volk in den Gebirgslandschaften und Wüstenoasen Marokkos, haben eine lange Tradition der Teezubereitung. Ihr Nationalgetränk ist ein süßer Minztee, der nach einer traditionellen Zeremonie zubereitet wird. Für eine Tasse wird ein Teebeutel verwendet, für eine Kanne (1 l) mindestens vier. Wichtig ist, den Tee immer mit sprudelnd kochendem Wasser aufzugießen und mindestens 5 bis 6 Minuten ziehen zu lassen.
Alternativen und Empfehlungen
Um den Zuckerkonsum zu reduzieren, empfiehlt es sich, folgende Punkte zu beachten:
- Zutatenlisten genau lesen: Achten Sie auf versteckte Zuckerarten wie Glukosesirup, Maltodextrin oder Fruktosesirup.
- Portionsgrößen beachten: Orientieren Sie sich nicht an den unrealistisch kleinen Portionsgrößen der Hersteller.
- Selbst kochen: Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten selbst zu, um die Kontrolle über die Zutaten zu behalten.
- Weniger Fertigprodukte: Reduzieren Sie den Konsum von Fertigprodukten, da diese oft große Mengen an Zucker enthalten.
- Auf zuckerhaltige Getränke verzichten: Trinken Sie Wasser oder ungesüßten Tee anstelle von Limonade oder Saft.
- Alternativen ausprobieren: Verwenden Sie natürliche Süßungsmittel wie Stevia oder Erythrit, um Zucker zu ersetzen.
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