Manuka Honig: Wirkung, Anwendung und Wissenswertes

Manuka Honig erfreut sich großer Beliebtheit und wird oft als gesundheitsfördernd angepriesen. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften, Wirkungen und Anwendungsbereiche von Manuka Honig, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Verbraucherinformationen.

Was ist Manuka Honig?

Manuka Honig stammt aus Neuseeland und wird von Bienen aus dem Nektar der Südseemyrte (Manuka-Baum) gewonnen. Diese Variante des australischen Teebaums wächst ausschließlich in Neuseeland. Was Manuka Honig von anderen Honigsorten unterscheidet, ist sein hoher Gehalt an Methylglyoxal (MGO), einem Zuckerabbauprodukt, das für seine antibakterielle Wirkung verantwortlich ist.

Die Wirkung von Manuka Honig

Antibakterielle Eigenschaften

Der hohe MGO-Gehalt verleiht Manuka Honig seine besonderen antibakteriellen Eigenschaften. Im Vergleich zu normalem Honig, der etwa 5 Milligramm MGO pro Kilogramm enthält, kann Manuka Honig einen MGO-Gehalt von 650 Milligramm pro Kilogramm oder mehr aufweisen. Studien haben gezeigt, dass Manuka Honig gegen verschiedene Bakterien wirken kann, darunter Staphylokokken (häufige Auslöser von Wundinfektionen) und Kolibakterien (Verursacher von Darmbeschwerden).

Professor Thomas Henle, ein Lebensmittelchemiker, betont jedoch, dass viele der dem Manuka Honig zugeschriebenen Wirkungen wissenschaftlich nicht ausreichend belegt sind. Insbesondere die Wirksamkeit im Darm, in Ohren, Nase oder Magen sowie die Stärkung des Immunsystems sind bisher kaum nachgewiesen.

Wundheilung

Die antibakterielle Wirkung von Manuka Honig ist vor allem bei äußerlicher Anwendung zur Wundheilung gut belegt. Medizinischer Manuka Honig wird zur Behandlung schwer heilender Wunden eingesetzt, da er dem Gewebe Wasser entzieht und so das Bakterienwachstum hemmt. Das Enzym Glukoseoxydase im Honig erzeugt zudem geringe Mengen Wasserstoffsuperoxyd, das ebenfalls antibakteriell wirkt.

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Es ist wichtig zu beachten, dass Honig aus dem Supermarktregal nicht auf offene Wunden aufgetragen werden sollte, da er Verunreinigungen enthalten kann. Für die Wundbehandlung sollte ausschließlich speziell gereinigter, medizinischer Honig verwendet werden.

Weitere potenzielle Wirkungen

Einige Studien deuten darauf hin, dass Manuka Honig bei Entzündungen der Mundschleimhaut (Mukositis), einer häufigen Nebenwirkung von Chemo- und Strahlentherapien, hilfreich sein könnte. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Manuka Honig die Zahngesundheit verbessern und Karies entgegenwirken kann.

In Tierversuchen und an Krebszellen im Reagenzglas wurde beobachtet, dass Manuka Honig das Wachstum von Krebszellen hemmen oder sie sogar abtöten kann. Allerdings ist die Behauptung, dass Honig gegen Krebs hilft, wissenschaftlich nicht ausreichend belegt.

Anwendung von Manuka Honig

Manuka Honig kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden.

Innere Anwendung

Zur inneren Anwendung werden ein bis drei Teelöffel Manuka Honig über den Tag verteilt eingenommen. Er kann pur gelöffelt, in Tee aufgelöst oder aufs Brot geschmiert werden. Manuka Honig soll antibakteriell und antiviral wirken und somit Erkältungs- oder Magen-Darm-Beschwerden lindern können.

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Äußere Anwendung

Äußerlich wird Manuka Honig zur Behandlung oberflächlicher Wunden, Schnitte, Pickel, Akne, Fußpilz oder Neurodermitis eingesetzt. Es ist wichtig, bei offenen Wunden nur medizinischen Manuka Honig zu verwenden, der sterilisiert wurde.

Qualitätsmerkmale und Kaufhinweise

Hochwertiger Manuka Honig trägt die Bezeichnung UMF (Unique Manuka Factor) mit Zahlen von 10 bis 16 oder MGO (Methylglyoxal) mit Zahlen von 30+ bis 550+. Je höher der MGO-Gehalt, desto stärker ist die antibakterielle Wirkung und desto teurer ist das Produkt.

Beim Kauf von Manuka Honig sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

  • UMF- oder MGO-Siegel: Diese Siegel garantieren den Gehalt an Methylglyoxal und die Echtheit des Honigs.
  • Herkunftsangabe: Achten Sie auf die Angabe "Manuka Honig aus Neuseeland".
  • Preis: Echter Manuka Honig ist aufgrund seines hohen MGO-Gehalts und der begrenzten Verfügbarkeit teurer als herkömmlicher Honig.
  • Verpackung: Manuka Honig sollte in einer lichtgeschützten Verpackung geliefert werden, da er dunkel gelagert werden muss.

Kritik und Kontroversen

Trotz seiner Beliebtheit steht Manuka Honig auch in der Kritik. Einige Experten bemängeln, dass viele der angepriesenen Wirkungen wissenschaftlich nicht ausreichend belegt sind und dass der hohe Preis nicht immer gerechtfertigt ist. Zudem gibt es Bedenken hinsichtlich der Umweltbelastung durch den langen Transportweg von Neuseeland nach Europa.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Honigfälschungen im Umlauf sind, bei denen künstlich hergestelltes Methylglyoxal zugesetzt wird. Daher ist es ratsam, Manuka Honig nur von vertrauenswürdigen Händlern mit entsprechenden Qualitätszertifikaten zu kaufen.

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Alternativen zu Manuka Honig

Neben Manuka Honig gibt es auch andere Honigsorten, die antibakterielle Eigenschaften aufweisen. Griechischer Eichenhonig gilt beispielsweise als eine stark antibiotisch wirksame Substanz. Auch andere Honige aus Griechenland und Zypern haben in Studien eine antibakterielle Aktivität gegen Staphylococcus aureus gezeigt.

Fazit

Manuka Honig ist ein besonderer Honig mit nachgewiesenen antibakteriellen Eigenschaften, der vor allem bei äußerlicher Anwendung zur Wundheilung eingesetzt werden kann. Ob die innerliche Anwendung von Manuka Honig tatsächlich die versprochenen gesundheitlichen Vorteile bringt, ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt. Beim Kauf sollte auf Qualitätsmerkmale wie das UMF- oder MGO-Siegel geachtet werden, um sicherzustellen, dass es sich um echten Manuka Honig handelt.

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