Manuka Honig: Herkunft, Eigenschaften und Anwendung des neuseeländischen Naturprodukts
Manuka Honig ist in aller Munde, doch was macht diesen Honig so besonders und woher stammt er eigentlich? Es handelt sich um ein 100%iges Naturprodukt aus Neuseeland, dessen Grundlage die Manuka-Pflanze bildet.
Die Manuka-Pflanze: Ursprung und Eigenschaften
Die Südseemyrte (Leptospermum scoparium), in der Sprache der Maori auch Manuka genannt, ist ein Strauch oder Baum, der vor allem in den bergigen Regionen der neuseeländischen Nordinsel wächst. Es wird jedoch vermutet, dass sie sich ursprünglich von Australien nach Neuseeland verbreitet hat, da sie auch im südöstlichen Teil Australiens vorkommt. Die Pflanze prägt mit ihren weißen oder rosafarbenen Blüten das ganze Jahr über das Landschaftsbild Neuseelands.
Die Maori, die indigene Bevölkerung Neuseelands, nutzten die Manuka-Pflanze bereits vielfältig. Sie verwendeten das harte Holz zum Bau von Häusern, Booten und Waffen. Blüten, Blätter und Rinde wurden zu Salben und Suden verarbeitet. Da ein Botaniker von James Cook beobachtete, wie die Maori unter anderem aus den Blättern und Blüten einen Sud machten, wird sie auch „Teebaum“ genannt. Dies darf man aber nicht verwechseln mit dem australischen Teebaum. Die Besatzung von James Cook machte aus Zweigen der Manuka Pflanze sogar ein Bier, welches heute noch viele Brauereien inspiriert.
Ein weiterer Vorteil der Manuka Pflanze ist, dass sie von Schafen oder anderen Tieren nicht gefressen wird, was sie ideal für Imker und Aufforstungsprojekte macht.
Anbau und Pflege der Manuka-Pflanze
In Deutschland wird die Manuka-Pflanze oft als Strauch oder in Kübeln gepflanzt. Damit sie auch hier in ihrer vollen Blütenpracht erstrahlt, ist ein sonniger Standort wichtig, idealerweise auf der Südseite des Gartens. Die Pflanze kann eine Höhe von 1 bis 3 Metern erreichen.
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Zum Gießen sollte kalkarmes Wasser bzw. Regenwasser verwendet werden. Die Blätter verfärben sich bräunlich und die Pflanze stirbt nach und nach ab, wenn sie kein Wasser bekommt. Um dies zu vermeiden, sollten Sie eine konstante Feuchtigkeit halten. Alle 14 Tage kann man bei dem Gießen etwas Dünger zugeben. Es darf aber nur während der Vegetationsphase zwischen Frühjahr und Herbst gedüngt werden.
Junge Manuka-Pflanzen sollten regelmäßig geschnitten werden, damit sie sich besser verzweigen. Ältere Pflanzen brauchen nur noch einmal im Jahr nach der Blüte zurechtgeschnitten werden. Da die Manuka-Pflanze kalte Temperaturen nicht mag, muss sie im Winter frostfrei bei Temperaturen zwischen 7° und 9° Celsius untergebracht werden. Auch im Winter darf die Manuka nicht austrocknen.
Wer nicht genug von den duftenden Blüten der Manuka-Pflanze bekommt, kann sie einfach durch Stecklinge vermehren. Diese schneidet man im Sommer ab und pflanzt sie in einen Topf mit frischer Erde.
Die Manuka-Pflanze als Heilmittel
Die Heilwirkung der Manuka-Pflanze ist seit Jahrhunderten bekannt. Sie enthält viele ätherische Öle, die sich positiv auf den menschlichen Organismus auswirken können. Manuka wird sowohl innerlich als Tee oder Sud, als auch äußerlich als Öl angewendet. Die Pflanze unterstützt die Wundheilung, lindert Magenbeschwerden, aber auch Haut- und Erkältungskrankheiten.
Die Manuka-Pflanze ist als Heilmittel in vielen Apotheken- und Reformhausprodukten enthalten, wird aber auch für Kosmetikprodukte genutzt. Auch die Holzspäne der Manuka-Pflanzen werden wegen ihres süßlichen Geschmacks zum Räuchern und Grillen verwendet.
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Manuka Honig: Herstellung und Inhaltsstoffe
Echter Manuka Honig wird von Honigbienen aus dem Blütennektar der Manuka-Pflanze hergestellt. Die Erzeugung kann nur in den wenigen Wochen in denen die Pflanze blüht geschehen, weshalb Manuka Honig sehr kostbar ist. Die Bienenstöcke müssen zum passenden Zeitpunkt und an der richtigen Stelle platziert werden, damit die Bienen fleißig Manuka Honig produzieren können.
Wie bei jedem anderen Naturprodukt haben auch beim Manuka Honig die Umweltgegebenheiten einen großen Einfluss auf die produzierte Menge. So können beispielsweise Wind und Regen dazu beitragen, dass die Blüten verwehen oder die Bienen sich nicht außerhalb des Bienenstocks bewegen können.
Zwar wurden auch gängige Honigsorten schon immer als gesundes und wertvolles Naturprodukt gesehen, welchen auch eine gewisse Heilwirkung zugeschrieben wurde - der Effekt von Manuka Honig ist jedoch bisher unübertroffen. Der Blütennektar der Manuka Pflanze enthält nur den Stoff Dihydroxyaceton (DHA). Erst, wenn die Honigbienen bei ihrem Streifzug durch die Natur den kostbaren Manuka Blütennektar gesammelt haben und diesen in den Waben des Bienenstocks verschließen, entwickelt sich dort nach einiger Zeit durch Dehydration das besondere Methylglyoxal (MGO) - der Wirkstoff, dem die einzigartigen Eigenschaften des Manuka Honig zugeschrieben werden.
Methylglyoxal (MGO): Der Schlüssel zur Einzigartigkeit
Die besonderen Manuka Honig Eigenschaften werden durch den enthaltenen Wirkstoff Methylglyoxal (MGO) erzielt. Diese hohe enthaltene Menge an MGO unterscheidet Manuka Honig von anderen Honigsorten und macht ihn einzigartig. Während normaler Honig nur minimale Mengen an MGO aufweist, zeichnet sich Manuka Honig durch Werte zwischen 300 und 700mg pro Kilogramm aus. Ab einem Gehalt von 400+ entfaltet Manuka Honig seine volle Wirkung, was durch Laboranalysen bestätigt wird.
Methylglyoxqal (MGO) entsteht erst in der Bienenwabe und wird durch die Umwandlung des im Nektar enthaltenen Kohlenhydrats DHA produziert. Es ist nicht im Nektar der Manuka-Blüten vorhanden. Das Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal wirkt gegen multiresistente Keime.
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Der MGO-Anteil in Manuka Honig wird regelmäßig durch ein akkreditiertes Labor geprüft und jede Charge wird dem entsprechend zertifiziert.
Anwendung von Manuka Honig
Manuka Honig ist vielseitig verwendbar. Er eignet sich zum Beispiel sehr gut als Ersatz für raffinierten Zucker in warmen Getränken, da MGO wärmeunempfindlich ist und die Wirkung nicht beeinflusst wird. Der Honig kann ebenfalls als ideale Zutat im Müsli, in Smoothies oder in Joghurt verwendet werden. Aber auch einfach pur vom Löffel ist er ein wahrer Genuss.
In der Kosmetik wird Manuka Honig auch für die natürliche Hautpflege angewendet.
Manuka Honig im Alltag
- Kulinarisch: Manuka Honig eignet sich hervorragend zum Verfeinern von Speisen, Dressings, Smoothies oder als besondere Zutat in Getränken.
- Natürliche Süße: Viele Menschen verwenden ihn als Alternative zu Zucker - z. B. im Tee, im Müsli oder im Joghurt.
- In der Hautpflege: Einige nutzen Manuka Honig als Bestandteil von DIY-Kosmetik oder Masken - aufgrund seiner angenehmen Textur und Natürlichkeit.
Unser Freund Rik: eine Fallstudie
Ein Beispiel für die Anwendung von Manuka Honig ist die Geschichte von Rik. Ein guter Freund von uns, Rik, verstauchte sich schwer den Knöchel. Er wurde bandagiert und eingegipst und kam ins Krankenhaus. Leider war der Verband zu fest, und die Schwellung an seinem Fuß begann aus dem Hautdreieck herauszubluten, das durch den Verband freigelegt worden war. 10 Tage nach der Operation hatte Rik einen Gips am Knöchel. Sie waren schockiert, als sie nach etwa zehn Tagen den Gips abnahmen und ein violettes Dreieck sahen. Als Rik sich zu Hause erholte, cremte er sich erst mit der Krankenhauscreme ein. Dann trug er UMF 15+ Manuka Honig auf, den wir ihm gegeben hatten, als wir davon hörten. Aber als wir ihn dann tatsächlich in der Praxis sahen, wurde uns klar, dass er UMF® 26+ brauchte. Er begann, die Creme regelmäßig aufzutragen, und schon nach wenigen Tagen sahen wir eindrucksvolle Ergebnisse. Innerhalb weniger Wochen war Riks Fuß vollständig verheilt und heute hat er kaum noch Narben.
Kauf und Lagerung von Manuka Honig
Beim Kauf von Manuka Honig sollte man auf Echtheitszertifikate und den MGO-Gehalt achten. Echter Manuka Honig stammt garantiert zu 100% aus Neuseeland. Um die höchste Qualität und Echtheit zu garantieren, wird jeder Honig streng getestet und mit einem MGO-Gehalt von 400+ zertifiziert.
Damit Manuka Honig seine wertvollen Eigenschaften behält, sollte er kühl und dunkel gelagert werden. Die dunklen, lichtgeschützten Gläser schützen den Honig vor Sonneneinstrahlung und bewahren seine Qualität. Achten Sie darauf, den Honig stets gut zu verschließen, aber vermeiden Sie die Lagerung im Kühlschrank, um Kondensation und damit eine Qualitätseinbuße zu verhindern.
Warum ist Manuka Honig teurer?
Manuka Honig ist in Neuseeland weitverbreitet und wächst besonders gut an trockenen, erosionsanfälligen Berghängen. Auf schwer zugänglichen Standorten, die für die primäre landwirtschaftliche Nutzung nicht geeignet sind, ist dies besonders wichtig. Weniger gut zugängliche Standorte können jedoch den Zugang erschweren. In vielen Fällen ist der Einsatz von Hubschraubern erforderlich, um die von den Imkern benötigten Gebiete zu erreichen.
Obwohl Manukapflanzen recht robust sind und auch extremen Bedingungen standhalten können, dauert die Blütezeit in der Regel nur 2 bis 8 Wochen im Jahr. Typischerweise blühen sie im Frühjahr und Sommer (dies variiert je nach Region). Dies kann jedoch unregelmäßig sein, was die Honigproduktion noch komplexer macht. Und von den Bienen haben wir noch gar nicht gesprochen! Die Manukapflanzen sind zwar in der Lage, schwierige Witterungsbedingungen zu überstehen, aber diese ungünstigen Bedingungen sind für unsere kleinen gestreiften Arbeiter bei der Verrichtung ihrer Arbeit nicht hilfreich. Sie sehen also, dass viele Faktoren zusammenspielen müssen, um monofloralen Manuka Honig (Honig, der hauptsächlich aus dem Nektar der Manukapflanze gewonnen wird) herzustellen.
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