Lecksteine für Pferde: Inhaltsstoffe ohne Zucker – Eine umfassende Betrachtung
Lecksteine sind in der Pferdehaltung weit verbreitet. Sie dienen als willkommene Ergänzung zur täglichen Futterration und sollen den Mineralstoffhaushalt der Tiere optimieren. Besonders im Fokus stehen dabei zuckerfreie Varianten, die den gesundheitlichen Aspekten Rechnung tragen. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Arten von Lecksteinen, ihre Inhaltsstoffe und die Bedeutung von zuckerfreien Alternativen für Pferde.
Die Bedeutung von Lecksteinen in der Pferdehaltung
Moderne Pferdehaltung erfordert eine optimale Fütterung, um gesunde und leistungsstarke Tiere zu gewährleisten. Lecksteine können hierbei eine wichtige Rolle spielen, indem sie den Pferden die Möglichkeit bieten, ihren individuellen Bedarf an Mineralstoffen und Spurenelementen selbst zu decken. Sie dienen nicht nur der Nährstoffversorgung, sondern auch der Beschäftigung und können somit Langeweile und Stress reduzieren.
Salzlecksteine: Der Klassiker
Der Salzleckstein ist wohl der bekannteste und am weitesten verbreitete Leckstein für Pferde. Er besteht hauptsächlich aus Natriumchlorid (Kochsalz) und dient dazu, den täglichen Salzbedarf des Pferdes zu decken. Besonders nach starkem Schwitzen, beispielsweise durchTraining oder hohe Temperaturen, ist eine ausreichende Salzversorgung wichtig, um den Elektrolytverlust auszugleichen.
Himalaya-Salzlecksteine erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie basieren auf Kristallsalz aus 250 Millionen Jahre alten Salzvorkommnissen und enthalten neben Natriumchlorid auch geringe Mengen anderer Mineralstoffe und Spurenelemente.
Minerallecksteine: Mehr als nur Salz
Im Gegensatz zu reinen Salzlecksteinen enthalten Minerallecksteine eine Vielzahl von Mineralstoffen und Spurenelementen, die für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Pferdes essentiell sind. Dazu gehören beispielsweise Magnesium, Zink, Selen und Calcium. Die Zusammensetzung der Minerallecksteine kann je nach Bedarf des Pferdes variieren. So gibt es spezielle Lecksteine für Pferde mit Magnesiummangel oder solche, die den Bewegungsapparat unterstützen.
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Kräuterlecksteine: Natürliche Unterstützung
Kräuterlecksteine enthalten zusätzlich zu Mineralstoffen und Spurenelementen auch verschiedene Kräuter, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit des Pferdes haben können. So gibt es beispielsweise Kräuterlecksteine mit Eukalyptus, Minze oder Anisöl, die bei Atemwegsproblemen helfen können. Auch Kräuter, die die Verdauung fördern oder das Immunsystem stärken, können in Lecksteinen enthalten sein.
Zuckerfreie Lecksteine: Eine gesunde Alternative
Viele herkömmliche Lecksteine enthalten Zucker in Form von Melasse oder anderen Süßungsmitteln. Dies kann für Pferde mit bestimmten gesundheitlichen Problemen, wie beispielsweise Übergewicht, Insulinresistenz oder dem Equinen Metabolischen Syndrom (EMS), problematisch sein. Zuckerfreie Lecksteine stellen daher eine gesunde Alternative dar, die den Pferden die notwendigen Mineralstoffe und Spurenelemente liefert, ohne den Blutzuckerspiegel unnötig zu belasten.
Inhaltsstoffe zuckerfreier Lecksteine
Zuckerfreie Lecksteine enthalten in der Regel eine Kombination aus Salz, Mineralstoffen, Spurenelementen und gegebenenfalls Kräutern. Als Bindemittel werden häufig Isomalt oder andere zuckerfreie Alternativen verwendet. Es ist wichtig, die Inhaltsstoffliste genau zu prüfen, um sicherzustellen, dass der Leckstein tatsächlich keinen Zucker enthält und den Bedürfnissen des Pferdes entspricht.
Einige Beispiele für zuckerfreie Lecksteine und ihre Inhaltsstoffe:
- Chia de Gracia Leckstein - Carbon Clay / zuckerfrei: Enthält Eukalyptus, Kiefernnadeln, Minze, Süßholz, Futterkreide und Isomalt als Bindemittel.
- Pferdelutscher Leckstein Carbon Clay: Enthält Isomalt, Leinsamen, Majoran, Bockshornklee, Buchweizen und gemahlene Minzblätter. Als technologischer Zusatzstoff ist natürliche Kaolinit-Tonerde (E559) enthalten.
- Pferdelutscher Leckstein Piniennadeln / Kiefernadeln: Enthält gemahlene Piniennadeln, gemahlener Schwarzkornsamen, gemahlener Hanfsamen, Meersalz und Isomalt.
Vorteile zuckerfreier Lecksteine
- Geeignet für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen: Zuckerfreie Lecksteine sind ideal für Pferde, die aufgrund von Übergewicht, Insulinresistenz oder EMS keinen Zucker zu sich nehmen sollten.
- Gesunde Alternative für alle Pferde: Auch für gesunde Pferde stellen zuckerfreie Lecksteine eine sinnvolle Ergänzung dar, da sie den Blutzuckerspiegel nicht unnötig belasten und somit zur Vorbeugung von Stoffwechselerkrankungen beitragen können.
- Unterstützung der Verdauung: Einige zuckerfreie Lecksteine enthalten Inhaltsstoffe wie Kaolinit-Tonerde, die die Verdauung unterstützen und bei Magenproblemen helfen können.
- Natürliche Inhaltsstoffe: Viele zuckerfreie Lecksteine bestehen aus natürlichen Zutaten und verzichten auf künstliche Zusatzstoffe, Konservierungsmittel oder Farbstoffe.
Auswahl des richtigen Lecksteins
Die Auswahl des richtigen Lecksteins für das Pferd hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Alter, der Rasse, dem Gesundheitszustand, der Leistung und den Haltungsbedingungen. Es ist ratsam, sich vor dem Kauf von einem Tierarzt oder Futterberater beraten zu lassen, um den individuellen Bedarf des Pferdes zu ermitteln und den passenden Leckstein auszuwählen.
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Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten
- Inhaltsstoffe: Achten Sie auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Inhaltsstoffe und stellen Sie sicher, dass der Leckstein keine unnötigen Zusätze wie Zucker, Getreide oder künstliche Farbstoffe enthält.
- Zuckergehalt: Wählen Sie für Pferde mit Stoffwechselerkrankungen oder Übergewicht unbedingt einen zuckerfreien Leckstein.
- Qualität: Achten Sie auf eine hochwertige Qualität der Inhaltsstoffe und eine sorgfältige Verarbeitung des Lecksteins.
- Akzeptanz: Bieten Sie dem Pferd verschiedene Lecksteine zur Auswahl an, um herauszufinden, welchen es am liebsten mag.
- Härte: Achten Sie auf eine ausreichende Härte des Lecksteins, damit das Pferd lange daran zu lecken hat und er nicht zu schnell verbraucht ist.
Spezielle Lecksteine für bestimmte Bedürfnisse
Neben den Standard-Lecksteinen gibt es auch spezielle Varianten, die auf die besonderen Bedürfnisse bestimmter Pferde zugeschnitten sind:
- Lecksteine für Fohlen und Jungpferde: Diese Lecksteine enthalten eine spezielle Zusammensetzung an Mineralstoffen und Spurenelementen, die das Wachstum und die Entwicklung des Bewegungsapparates unterstützen.
- Lecksteine für Sportpferde: Diese Lecksteine enthalten eine höhere Konzentration an Elektrolyten, um den Verlust durch Schwitzen auszugleichen und die Leistungsfähigkeit zu erhalten.
- Lecksteine für ältere Pferde: Diese Lecksteine enthalten Inhaltsstoffe, die den Bewegungsapparat unterstützen und die Vitalität fördern.
- Lecksteine für Pferde mit Atemwegsproblemen: Diese Lecksteine enthalten Kräuter wie Eukalyptus, Minze oder Anisöl, die die Atemwege befreien und die Atmung erleichtern.
- Lecksteine für Pferde mit Hautproblemen: Diese Lecksteine enthalten Inhaltsstoffe, die die Hautgesundheit fördern und Juckreiz lindern.
Warnhinweise
Einige Lecksteine enthalten Kupfer, das für Schafe giftig ist. Achten Sie daher darauf, Lecksteine mit Kupfer nicht an Schafe zu verfüttern.
Anwendung und Fütterungshinweise
Lecksteine sollten den Pferden stets frei zugänglich in der Box oder auf der Weide angeboten werden. Es ist wichtig, eine passende Halterung zu verwenden, um zu verhindern, dass der Leckstein verschmutzt oder herunterfällt.
Menge und Bedarf
Der individuelle Bedarf an Mineralstoffen und Spurenelementen ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Als Richtwert kann man jedoch 12 g Salz pro Tag bei einem 600 kg schweren Warmblut sehen. Die meisten Pferde kennen ihre Grenzen und nehmen lediglich die Menge an Mineralstoffen und Spurenelementen zu sich, die sie tatsächlich benötigen. Es gibt jedoch auch Pferde, die übermäßig an Lecksteinen lecken. In diesem Fall sollte man die Menge begrenzen oder den Leckstein zeitweise entfernen.
Überversorgung vermeiden
Eine Überversorgung mit bestimmten Mineralstoffen und Spurenelementen kann gesundheitsschädlich sein. Achten Sie daher darauf, die empfohlene Tagesdosis nicht zu überschreiten und den Leckstein nicht als alleiniges Futtermittel zu verwenden.
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