Lebkuchen backen: Ober-/Unterhitze, Umluft – Welches ist die richtige Einstellung?

Weihnachten ohne Lebkuchen? Unvorstellbar! Die würzigen Köstlichkeiten gehören einfach zur Adventszeit dazu. Ob selbst gebacken oder gekauft, Lebkuchen sind ein Muss. Doch beim Backen stellt sich oft die Frage: Ober-/Unterhitze oder Umluft? Was ist der Unterschied und welche Einstellung ist für Lebkuchen am besten geeignet? Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick und hilft Ihnen, das perfekte Backergebnis zu erzielen.

Die verschiedenen Heizarten im Überblick

Um die richtige Wahl für Ihre Lebkuchen zu treffen, ist es wichtig, die Funktionsweise der verschiedenen Heizarten zu verstehen:

  • Ober-/Unterhitze: Der Klassiker unter den Heizarten. Hier wird die Wärme durch Heizstäbe im Boden und in der Decke des Backofens erzeugt. Es handelt sich um eine statische Hitze, die sich langsamer im Garraum verteilt.
  • Umluft: Auch hier sorgen Heizstäbe für Wärme, zusätzlich wird die heiße Luft aber durch einen Ventilator im Garraum verteilt. Dadurch werden Kuchen und Co. von allen Seiten gleichmäßig erhitzt, und es können mehrere Bleche gleichzeitig gebacken werden.
  • Heißluft: Bei der Heißluft sorgt ein Ringheizkörper am Ventilator für die Hitze. Heiße Luft wird direkt in den Garraum geblasen, was ein schnelles Aufheizen ermöglicht. Heißluft ist im Prinzip die effizientere Variante der Umluft.

Ober-/Unterhitze vs. Umluft: Die Vor- und Nachteile

Jede Heizart hat ihre Vor- und Nachteile, die sich auf das Backergebnis auswirken:

Ober-/Unterhitze:

  • Vorteile: Milde Hitze, die das Gebäck langsam erhitzt und nicht so schnell austrocknet. Ideal für Gebäcke, die von Grund auf wenig Feuchtigkeit enthalten und keine knusprige Kruste benötigen, wie Rührkuchen, Muffins, Biskuit- und Tortenböden.
  • Nachteile: Langsamere Hitzeverteilung, nur ein Blech kann pro Backvorgang verwendet werden.

Umluft/Heißluft:

  • Vorteile: Gleichmäßige Hitzeverteilung, mehrere Bleche können gleichzeitig gebacken werden, kürzere Backzeiten möglich. Ideal für Gebäcke, die von Grund auf viel Flüssigkeit enthalten oder eine knusprige Kruste bekommen sollen, wie Brandteig, Blätterteig, Kekse und Plätzchen.
  • Nachteile: Entzieht dem Gebäck mehr Feuchtigkeit, wodurch es schneller austrocknen kann.

Die richtige Heizart für Lebkuchen

Welche Heizart ist nun die beste für Lebkuchen? Die Antwort hängt von der Art des Lebkuchens und dem gewünschten Ergebnis ab.

  • Braune Lebkuchen (z.B. Lebkuchensterne): Diese Lebkuchen enthalten Weizenmehl, Butter und Backpulver und werden aus einem Knetteig hergestellt. Sie profitieren von der Ober-/Unterhitze, da sie so schön saftig bleiben und nicht zu schnell austrocknen.
  • Elisenlebkuchen: Diese besonders feinen Lebkuchen stammen aus Nürnberg und müssen mindestens 25 % Nussgehalt im Teig haben, während nur maximal 10 % Mehl enthalten sein darf. Da Elisenlebkuchen sehr saftig und weich sein sollen, ist auch hier die Ober-/Unterhitze die bessere Wahl.
  • Weiche Lebkuchen mit Oblaten: Rezepte wie die hier erwähnten Schoko-Lebkuchen mit Nüssen, Mandeln und Nutella können sowohl mit Ober-/Unterhitze als auch mit Umluft gebacken werden. Achten Sie bei Umluft auf eine etwas niedrigere Temperatur und eine kürzere Backzeit, um ein Austrocknen zu vermeiden.

Zusätzliche Tipps für perfekte Lebkuchen

Unabhängig von der gewählten Heizart gibt es einige allgemeine Tipps, die Ihnen zu perfekten Lebkuchen verhelfen:

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  • Teig richtig zubereiten: Achten Sie auf die richtige Konsistenz des Teigs. Er sollte nicht zu dünn ausgerollt werden, da er sonst beim Backen hart wird.
  • Gewürze verwenden: Lebkuchen leben von ihren Gewürzen! Verwenden Sie eine hochwertige Lebkuchengewürzmischung oder stellen Sie Ihre eigene Mischung aus Zimt, Nelken, Piment, Koriander, Ingwer, Kardamom und Muskatnuss zusammen.
  • Backzeit beachten: Lebkuchen haben in der Regel eine recht kurze Backzeit. Achten Sie darauf, sie nicht zu lange im Ofen zu lassen, da sie sonst schnell austrocknen und hart werden. Die Lebkuchen sollten aber nicht fest sein, sondern noch etwas weich, wenn man sie aus dem Ofen nimmt.
  • Zuckerguss nicht vergessen: Traditionell werden Lebkuchen mit Zuckerguss verziert. Lassen Sie das Gebäck vollständig auskühlen, bevor Sie es mit Zuckerguss bestreichen.
  • Richtig lagern: Um den optimalen Lebkuchengeschmack möglichst lange zu erhalten, lagern Sie die Lebkuchen in einer Blechdose an einem kühlen und trockenen Ort.

Rezept für weiche Schoko-Lebkuchen mit Nutella

Hier ist ein Rezept für weiche Schoko-Lebkuchen mit Nutella, das Sie ausprobieren können:

Zutaten:

  • 4 Eier (Größe S) oder 3 Eier (Größe M)
  • 140 g brauner Zucker
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 240 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 4 TL (Weinstein) Backpulver
  • 3 EL Nutella oder ähnliche Nuss Nougat Creme
  • 150 g gemahlene Haselnüsse
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 1 TL Zimt
  • 3 TL Lebkuchengewürz
  • 1 EL Kakao
  • Oblaten (7 cm Durchmesser)
  • Zuckerguss zum Verzieren

Zubereitung:

  1. Die Eier mit dem Zucker und Vanillezucker 2 - 3 Minuten schaumig rühren.
  2. Die restlichen Zutaten dazugeben und gut unterrühren.
  3. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Oblaten darauf verteilen.
  4. Je einen Klecks (ca. pflaumengroß) Teig auf die Oblaten geben.
  5. Die Oberfläche mit nassen Fingern glattstreichen.
  6. Bei 160°C Ober-/Unterhitze die Lebkuchen für ca. 14 Minuten backen.
  7. Nach dem Abkühlen mit Zuckerguss verzieren.

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