Schmerzen beim Schokolade essen: Ursachen und was Sie dagegen tun können

Ein süßer Genuss wie Schokolade kann manchmal zu unerwarteten Zahnschmerzen führen. Oftmals ist der Schmerz schwer zu lokalisieren und betrifft scheinbar alle Zähne. Doch woran liegt das? Ist Karies die alleinige Ursache, oder gibt es noch andere Faktoren, die eine Rolle spielen? Eine mögliche Erklärung sind ungeschützte Zahnhälse. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Zahnschmerzen beim Konsum von Schokolade und zeigt Ihnen, was Sie dagegen tun können.

Ursachen für Schmerzempfindlichkeit beim Schokolade essen

Viele Menschen kennen das Gefühl: Ein plötzlicher, stechender Schmerz durchfährt den Zahn, nachdem man ein Stück Schokolade gegessen hat. Schätzungsweise die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet im Laufe ihres Lebens unter schmerzempfindlichen Zähnen. Doch was sind die Auslöser und Ursachen für diese Schmerzempfindlichkeit?

Ein kalter Eisbecher, ein heißer Kaffee oder eben ein Stück Schokolade - all diese Dinge können Schmerzreize auslösen. Verantwortlich dafür sind zum einen Kälte und Wärme, zum anderen Süßes und Säurehaltiges. Bei manchen Menschen mit sehr empfindlichen Zähnen reicht sogar kalte oder heiße Luft aus, um Schmerzen zu verursachen.

Freiliegende Zahnhälse als Hauptursache

Die Hauptursache für schmerzempfindliche Zähne sind freiliegende Zahnhälse. Normalerweise sind unsere Zähne von einer dicken Schmelzschicht geschützt, dem sogenannten Zahnschmelz. Dieser Zahnschmelz ist eine der härtesten Substanzen im menschlichen Körper. Unter dem Zahnschmelz befindet sich das Dentin, auch Zahnbein genannt, das feine Kanälchen enthält, die Reize direkt an den Zahnnerv weiterleiten.

Der Zahnschmelz schützt das empfindliche Innere des Zahns. Wenn der Zahnschmelz jedoch dünner wird oder sich das Zahnfleisch zurückbildet (Parodontitis), werden Bereiche unterhalb des Zahnschmelzes freigelegt. Das Dentin ist nun ungeschützt, und äußere Reize werden direkt zum Zahnnerv geleitet, was zu einem unangenehmen Schmerz führt.

Lesen Sie auch: Ein detaillierter Blick auf das Kakao-Fasten

Weitere Ursachen für freiliegende Zahnhälse

Nicht nur Parodontitis kann zu freiliegenden Zahnhälsen führen. Auch schief stehende Zähne, deren Zahnzwischenräume schwer zu reinigen sind, können dazu beitragen, dass sich das Zahnfleisch zurückbildet. Falsches Zähneputzen, insbesondere heftiges, waagerechtes Schrubben, kann dem Zahnfleisch ebenfalls schaden.

Auch natürliche Alterungsprozesse können zum Rückgang des Zahnfleischgewebes führen und die Zahnhälse freilegen. Sogenannte keilförmige Defekte, dreieckige Unterhöhlungen im Bereich des Zahnhalses, die durch starke Belastung wie Zähneknirschen entstehen, können ebenfalls zum Absprengen von Zahnschmelz führen.

Wie entstehen Zahnschmerzen?

Zähne sind keineswegs leblos. Jeder Zahn enthält Blutgefäße und Nervenfasern, die durch Öffnungen im Kieferknochen in die Zahnwurzel eindringen und im Zahnmark (Pulpa) liegen. Diese Nervenfasern reagieren sehr empfindlich auf Reize. Ein Schutzmantel aus Dentin und Zahnschmelz umgibt das Zahnmark und schützt es vor Reizen.

Bei Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis wird diese natürliche Barriere jedoch zerstört, sodass Reizstoffe ungehindert in das Innere des Zahns gelangen und Zahnschmerzen verursachen.

Was kann man gegen Zahnschmerzen tun?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Zahnschmerzen zu lindern und vorzubeugen.

Lesen Sie auch: Schokolade beim Stillen: Ist das sicher?

Professionelle Zahnreinigung und zahnärztliche Kontrollen

Selbst die besten Zahnpflegeprodukte können den Besuch beim Zahnarzt nicht ersetzen. Daher ist eine jährliche Zahnkontrolle beim Zahnarzt ratsam, um Zahnschäden und Gebissschäden frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Bei Beschwerden sollte man natürlich auch außerhalb der regulären Kontrolltermine den Zahnarzt aufsuchen. Regelmäßige Prophylaxe-Termine beim Zahnarzt helfen, Zahnschäden, Zahnfleischentzündungen und freiliegende Zahnhälse frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Richtige Mundhygiene

Eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene ist essentiell, um schmerzempfindlichen Zähnen vorzubeugen. Achten Sie darauf, nicht zu stark aufzudrücken und eine Zahnbürste mit weichen Borsten zu verwenden. Sie können Zahnbeläge auch mit sanften Massagebewegungen entfernen und so dem Zahnfleisch etwas Gutes tun. Auch wenn das Zahnfleisch blutet oder entzündet ist, sollten Sie nicht auf das Zähneputzen verzichten.

Zahnmediziner empfehlen, die Zähne mindestens zweimal täglich zu reinigen, um Beläge und Essensreste von der Zahnoberfläche zu entfernen. Zusätzlich zum Zähneputzen sollten Sie einmal täglich Zahnseide oder Interdentalbürstchen verwenden, um die Zahnzwischenräume gründlich zu reinigen.

Spezielle Zahnpasten und Mundspüllösungen

Im Drogeriemarkt und in der Apotheke gibt es spezielle Zahnpasten und Mundspüllösungen für empfindliche Zähne. Diese Produkte enthalten Inhaltsstoffe, die sich am Zahn ablagern und die Dentinkanälchen vorübergehend verschließen können. Für sehr schmerzempfindliche Zähne sind Produkte mit Kaliumnitrat zu empfehlen, da diese Substanz sich schützend um den Zahnnerv legen soll. Remineralisierende Dentalgels wie Elmex Kariesschutz können ebenfalls bei empfindlichen Zähnen wirken. Biorepair Zahncremes enthalten Zink-Carbonat-Hydroxylapatit, eine Substanz, die dem natürlichen Zahnschmelz nachgebildet ist und beim Zähneputzen auf den Zahn aufgetragen wird, um mikroskopisch kleine Defekte zu verschließen.

Ernährung

Vermeiden Sie säurehaltige Lebensmittel, die den Zahnschmelz angreifen, und putzen Sie Ihre Zähne morgens vor statt nach dem Frühstück. Durch Orangensaft oder andere säurehaltige Lebensmittel wird der Zahn angegriffen. Wenn Sie direkt nach dem "Säureangriff" die Zähne putzen, kann dies dem Zahnschmelz schaden. Reduzieren Sie außerdem den Konsum von Süßigkeiten, um das Kariesrisiko zu minimieren.

Lesen Sie auch: Backen mit weniger Zucker

Um den Säureangriff abzuschwächen, können Sie Vollkornprodukte essen, um den Speichelfluss anzuregen, der die Säure ausgleicht, oder ein Glas Milch oder Naturjoghurt zu Ihrem Obst trinken.

Behandlung durch den Zahnarzt

Um den Schmerz aufgrund von freiliegenden Zahnhälsen zu lindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine klassische Methode ist die Versiegelung der freiliegenden Zahnhälse mit einem dünnflüssigen Kunststoff. Bei größeren Defekten kann eine Zahnhalsfüllung infrage kommen. Bei starkem Zahnfleischschwund können chirurgische Maßnahmen helfen, das Zahnfleisch wieder an seine ursprüngliche Stelle zu versetzen.

Bei Schäden durch Zähneknirschen kann eine Aufbissschiene helfen, die als Puffer zwischen den Kauflächen fungiert und die Zahnoberfläche schützt.

Ursachen von Zahnschmerzen

Zahnschmerzen können verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen gehen sie direkt von den Zähnen aus, aber manchmal stecken auch gesundheitliche Probleme oder Erkrankungen anderer Körperregionen dahinter.

Zahnschmerzen durch Zahnprobleme

  • Karies (Zahnfäule): Bakterien zersetzen Zuckermoleküle aus Speiseresten zu Säure, die den Zahnschmelz angreift.
  • Zahnwurzelentzündung: Eine unbehandelte Karies kann zu einer Entzündung des Zahnmarks (Pulpitis) führen, die sich bis in den Zahnnerv ausbreiten kann.
  • Abszess: Eine Zahnwurzelentzündung kann auf das umliegende Gewebe und den Kieferknochen übergreifen und Eiteransammlungen (Abszesse) bilden.
  • Zahnfleischentzündung (Gingivitis): Eine bakterielle Entzündung des Zahnfleischs, die zu Schwellungen, Rötungen und Blutungen führen kann.
  • Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodontitis): Eine Entzündung von Zahnfleisch, Wurzelzement, Wurzelhaut und Kieferknochen, die zu Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang und Knochenabbau führen kann.
  • Zahndurchbruch: Das Durchbrechen von Milchzähnen bei Babys oder Weisheitszähnen bei Erwachsenen kann mit Schmerzen verbunden sein.
  • Zahnfraktur: Ein Bruch des Zahns, etwa durch einen Unfall oder das Beißen auf etwas Hartes.
  • Herausgefallene Füllungen, Kronen und Provisorien: Der freiliegende Zahn reagiert schmerzempfindlich auf äußere Reize.
  • Barotrauma: Hohlräume im Zahn können schmerzhaft auf Druckunterschiede reagieren, beispielsweise beim Tauchen oder Fliegen.
  • Zahnärztliche Behandlung: Das Abschleifen der Zähne zur Vorbereitung von Füllungen oder Kronen kann den Zahnnerv reizen und Schmerzen auslösen.
  • Zähneknirschen und Zähnepressen (Bruxismus): Kann zu Schmerzen durch Abnutzung der Zähne sowie Kopf- und Gesichtsschmerzen führen.

Andere Ursachen für Zahnschmerzen

  • Herzinfarkt und Angina pectoris: Schmerzen können bis in den Unterkiefer ausstrahlen.
  • Nasennebenhöhlen-Entzündung (Sinusitis): Die Entzündung kann sich bis in die Zahnwurzel ausbreiten.
  • Gürtelrose (Herpes zoster): Der Ausschlag kann im Gesicht und Mundraum auftreten und starke Schmerzen verursachen.
  • Kopfschmerzen und Migräne: Können von Zahnschmerzen begleitet sein.
  • Phantomzahnschmerzen (atypische Odontalgie): Schmerzen treten auf, obwohl ein kranker Zahn bereits gezogen wurde oder nach Wurzelbehandlungen.
  • Trigeminusneuralgie: Eine Entzündung des Trigeminusnervs kann zu starken Zahnschmerzen führen.
  • Ohrenschmerzen: Erkrankungen der Ohren können bis in den Kiefer und die Zähne ausstrahlen.
  • Zysten: Zysten im Bereich des Kiefers können Zahnschmerzen auslösen.
  • Medikamente und Bestrahlung: Entzündungen durch bestimmte Medikamente und Bestrahlungen des Kieferknochens können Zahnschmerzen verursachen.

tags: #Schmerzen #beim #Schokolade #essen #Ursachen

Populäre Artikel: