Kuchen auf Vorrat backen: Tipps und Tricks für lange Haltbarkeit
Brote und Kuchen im Glas gebacken und anschließend eingemacht sind eine wunderbare Möglichkeit, um Backwaren über viele Monate haltbar zu machen. In diesem Artikel erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Brot und Kuchen im Glas backen und richtig einmachen, um Kontaminationen zu vermeiden und die Haltbarkeit zu maximieren.
Warum Kuchen und Brot im Glas backen?
Die Vorratshaltung mit eingeweckten Backwaren bietet viele Vorteile:
- Spontane Verfügbarkeit: Immer etwas Leckeres parat, ohne Auftauen oder Aufbacken.
- Praktisch für unterwegs: Ideal für Reisen oder Veranstaltungen, bei denen man nicht weiß, was einen erwartet.
- Kontaminationsfrei: Besonders wichtig für Menschen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen.
- Tolles Geschenk: Selbstgemachte Kuchen und Brote im Glas sind ein persönliches und geschmackvolles Geschenk aus der Küche.
Welche Teige eignen sich?
Für Brot im Glas eignen sich alle Brot- und Brötchenteige, egal ob glutenfrei, normal oder Low-Carb. Die Technik ist immer die gleiche. Für Kuchen im Glas sind Rührkuchen- und Muffinteige besonders geeignet. Aber auch Käsekuchen ohne Boden, Brioche, Streuselkuchen, Rosinen- oder Schokobrötchen und Zimtschnecken lassen sich prima im Glas backen und anschließend einwecken. Plunderteige wurden bisher noch nicht eingemacht.
- Tipp: Machen Sie die Teige etwas weicher, da sie beim Einwecken etwas austrocknen können. Erhöhen Sie die Flüssigkeitsmenge um 10-15 %.
- Nüsse, Samen und Kerne: Diese Zutaten sollten vorab ausreichend lange eingeweicht werden, da sie beim Backen Feuchtigkeit entziehen.
- Obststücke: Für Kuchen im Glas können frische Obststücke in den Teig gegeben werden, um ihn über Monate saftig zu halten. Verwenden Sie keine Tiefkühlfrüchte, da diese einen höheren Wasseranteil haben, der sich beim Einkochen negativ auswirken kann. Besonders gut eignen sich Mangos oder Apfelstücke, die vorher in Zimtzucker gewälzt wurden.
Die richtigen Gläser
Es eignen sich Bügelgläser (mit hitzebeständigem Ring), Twist-off- oder Schraub-Einmachgläser, Weckgläser und Mason Jars. Die Gläser dürfen keine Wölbungen haben, sondern müssen gerade sein oder nach unten etwas schlanker werden.
- Wichtig: Verwenden Sie nur hitzebeständige Gläser, die explizit zum Einkochen geeignet sind.
- Weckgläser: Besonders empfehlenswert, da sie stabil sind und in vielen Größen erhältlich sind. Die 290-ml-Gläser eignen sich gut für Kuchen, Muffins, Brötchen- und Brotteig. Für Käsekuchen ohne Boden sind die 250-ml-Gläser ideal, während die 500-ml-Gläser für Brot und Sonntagskuchen geeignet sind.
- Bügelgläser: Eine gute Alternative, solange sie hitzebeständig und zum Einkochen geeignet sind.
- Achtung: Prüfen Sie beim Bestellen von Weckgläsern, ob Gummiring und Einmachklammern beiliegen.
Vorbereitung der Gläser
Die Gläser, Ringe und Deckel müssen sehr sauber sein. Legen Sie die Einkochringe vor dem Einkochen in Essigwasser. Verwenden Sie niemals poröse Einmachringe.
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- Fetten: Fetten Sie die Einmachgläser mit einem Backpinsel bis zum Rand ein. Verwenden Sie Butter, Margarine oder Öl.
- Bemehlen: Bemehlen Sie die Gläser nach dem Fetten. Für süße Teige eignen sich gemahlene Nüsse oder Mandeln, für Brot und Brötchen Reismehl (besonders bei glutenfreien Teigen). Vermeiden Sie Mehle, die stark binden oder Stärkemehle. Geben Sie einen Löffel Mehl in das Glas und schwenken Sie es, bis alles bedeckt ist. Drehen Sie das Glas auf den Kopf, um überschüssiges Mehl zu entfernen.
Wie viel Teig in die Gläser?
Mit Hefe, Wildhefe, Hefewasser oder mit Sauerteig getriebene Teige kommen erst in der zweiten Gärstufe in das Glas. Die Stückgare wird im Glas ausgeführt. Füllen Sie die Gläser maximal zu 1/3 voll, es sei denn, Sie wissen, dass der Teig nicht sehr stark aufgeht. Mehr als die Hälfte eines Glases sollte nie befüllt werden. Geben Sie den Teig vorsichtig mit einem Löffel in das Glas, damit nicht so viel am Rand hängen bleibt.
- Gehen lassen: Legen Sie den Deckel des Glases lose auf. Bei Weckgläsern kommen zwei Klammern ohne Gummiring dran. Bei Schraubgläsern den Deckel zudrehen, aber nur soweit, dass er noch leicht locker sitzt.
- Achtung: Sollte sich im Deckelinneren Gummi oder Plastik befinden, klappt diese Methode nicht!
- Backen mit Deckel: Backen Sie das Brot mit Deckel. Die Porung kann dann etwas feiner werden, aber es schadet dem Brot nicht. Kuchenteige lassen sich nicht so gut mit Deckel backen.
Backen der Kuchen und Brote
Die Backzeiten variieren je nach Backgut und Größe der Gläser. Auch die Dicke der Gläser beeinflusst die Backzeit.
- Kuchen, Muffins und süße Backwaren: Circa 25 Minuten in Gläsern mit circa 250 ml Volumen.
- Brote, Hefe- und Sauerteig-Backwaren: Circa 35 Minuten in 400-500 ml Gläsern und 40 Minuten in 750 ml Gläsern.
- Stäbchenprobe: Führen Sie bei Brot und Kuchen eine Stäbchenprobe durch. Bei glutenfreien Brotteigen messen Sie die Kerntemperatur.
- Backofen: Backen Sie immer auf der mittleren Schiene oder der zweiten von unten. Ob mit Heißluft oder Ober-/Unterhitze gebacken wird, ist egal. Heizen Sie den Backofen immer gut vor.
- Brot und Brötchen: Backen Sie diese mit 230 °C Ober-/Unterhitze für 10 Minuten mit Schwaden an. Lassen Sie danach die Schwaden ab und reduzieren Sie die Hitze auf 210 °C. Wer einen Dampfbackofen hat, stellt die Dampffunktion in den ersten 10 Minuten auf stark.
Nach dem Backen
- Abkühlen lassen: Lassen Sie die Gläser etwas abkühlen.
- Glasränder säubern: Säubern Sie die Glasränder sehr gründlich. Entfernen Sie Backreste und Fett mit einem Tuch oder Messer. Dies ist wichtig, um Botulismus zu vermeiden.
- Verschließen: Verschließen Sie die Gläser nach dem Säubern direkt.
Einkochen für lange Haltbarkeit
Um die Haltbarkeit von Brot und Kuchen im Glas über mehrere Monate zu gewährleisten, müssen die Gläser nach dem Backen eingekocht werden. Die Haltbarkeitszeit beträgt mindestens 6 Monate, oft auch länger.
- Abkühlen: Lassen Sie die Backwaren abkühlen, bis sie lauwarm sind, und verschließen Sie dann erst die Gläser, um Kondenswasserbildung zu vermeiden. Süße Backwaren können im Glas abkühlen, während Brote aus dem Glas gestürzt und auf einem Gitter abgekühlt werden sollten, um Feuchtigkeit zu vermeiden.
- Verschließen: Verschließen Sie die Gläser vor dem Einkochen gut. Bei Weckgläsern den Einmachring nicht vergessen und 2-3 Einmachklammern anbringen.
- Einkochen: Die Gläser können im Topf auf dem Herd, im Backofen, Dampfbackofen oder im Einmachautomat eingekocht werden.
Einkochen im Backofen oder Dampfbackofen
- Kontrollglas: Nehmen Sie ein Glas, füllen Sie es mit Wasser, verschließen Sie es ebenfalls und stellen Sie es mit den anderen Gläsern zusammen in den Ofen.
- Einkochzeit: Ab dem Moment, in dem das Wasser im Kontrollglas köchelt, startet die Einkochzeit.
- Backblech: Stellen Sie das Backblech auf die mittlere oder zweite Schiene von unten. Stellen Sie die Gläser auf das Blech und schließen Sie die Backofentür.
- Dampfbackofen: Wählen Sie ein Einmachprogramm, das 25 Minuten dauert. Lassen Sie die Gläser nach Programmende noch weitere 30 Minuten im Ofen stehen.
- Backofen: Heizen Sie den Backofen auf 120 °C Heißluft oder 130 °C Ober-/Unterhitze vor. Schieben Sie das tiefe Backblech in den vorgeheizten Backofen. Kochen Sie die Gläser für 30 Minuten ein und lassen Sie sie anschließend noch 30 Minuten im ausgeschalteten Ofen stehen.
Einkochen im Topf auf dem Herd
- Topf vorbereiten: Legen Sie ein Geschirrtuch auf den Boden des Topfes, damit die Gläser nicht klappern und kaputt gehen.
- Gläser platzieren: Stellen Sie die Gläser in den Topf und füllen Sie ihn circa 4 cm hoch mit Wasser auf.
- Einkochen: Kochen Sie das Wasser einmal kurz auf und reduzieren Sie die Temperatur. Kochen Sie die Gläser für 30 Minuten in siedendem Wasser mit Deckel auf dem Topf ein. Lassen Sie die Gläser anschließend noch 30 Minuten im Topf bei ausgeschaltetem Herd stehen.
Nach dem Einkochen
- Datum notieren: Notieren Sie das Datum auf den Gläsern.
- Feuchtigkeit: Es kann vorkommen, dass sich nach dem Einkochen Feuchtigkeit im Glas bildet. Dies ist normal und verschwindet nach einigen Tagen wieder. Öffnen Sie einfach das Glas, stürzen Sie die Backwaren aus dem Glas und genießen Sie sie. Brote und Hefegebäck können zusätzlich kurz aufgebacken oder getoastet werden.
Verträglichkeit und Aufbewahrung
Die Verträglichkeiten sind individuell und differieren nach dem Stärkegrad der Histaminintoleranz. Am verträglichsten sind Brote und Kuchen, die ohne tierische Zutaten im Glas gebacken werden. Es wird empfohlen, die konservierten Backwaren innerhalb von 2-3 Monaten aufzubrauchen.
Käsekuchen im Glas
Die Technik der Kühlkonserve ist superpraktisch, wenn man kleine Kuchen im Glas als Vorrat haben möchte.
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Grundrezept für Käsekuchen im Glas
- Teig zubereiten: Magerquark mit Eigelb und geschmolzener Butter verrühren. Stärke und Zucker vermischen und mit Sahne, Salz und Zitronensaft zur Quarkmischung geben und alles gut verrühren.
- Gläser vorbereiten: Mürbeteig zu einer Kugel formen, die so groß ist, dass sie im Glas den Boden bedeckt.
- Befüllen: Die Mischung auf den Teig geben und die Gläser bis zur Hälfte füllen. Achten Sie darauf, dass der Rand sauber bleibt!
- Backen: Gläser auf den kalten Rost oder das Blech stellen und in den vorgeheizten Ofen schieben. Die Temperatur nach 10 Minuten auf 135 °C stellen und ca. 15 Minuten weiterbacken.
- Verschließen: Twist-Off-Deckel oder Gummiringe in warmes Wasser legen, um die Dichtungen geschmeidiger zu machen. Die Gläser aus dem Ofen nehmen und direkt verschließen.
Tipps für Käsekuchen im Glas
- Boden: Der vorbereitete Mürbeteig wird in kleine Bälle geformt, auf den Boden der Gläser gedrückt, mit kleinen Kugeln beschwert und blind vorgebacken. Legen Sie eine Schicht Backpapier zwischen Teig und Kugeln, damit man die Beschwerungskugeln danach besser entfernen kann.
- Wichtig: Gläser auf ein kaltes Backblech stellen, damit sie nicht platzen.
- Füllung: Alle Zutaten außer den Eiern gut vermischen. Zum Schluss die Eier unterrühren und abschmecken, eventuell nachzuckern. Die Mischung in eine Kanne oder einen Messbecher füllen und in die Gläser gießen bis ca. 1 cm unter den Rand.
- Dämpfen: Gläser verschließen, ein Tuch auf den Topfboden legen und die Gläser darauf in den Topf stellen und mit Wasser füllen. Stehen die Gläser übereinander, sollte das Wasser bis unter den Deckelrand des obersten Glases reichen. Topf verschließen und vorsichtig aufkochen. Wenn das Wasser köchelt, startet die Dampfgarzeit von 60 Minuten.
- Abkühlen: Gläser aus dem Topf nehmen und zum Abkühlen auf ein Tuch stellen.
Erdbeer-Cheesecake im Glas
Für eine kalorienärmere Variante können Sie Magerquark, Saure Sahne und einen hohen Fruchtanteil wählen. Man kann den Cheesecake auch mit anderen Früchten zubereiten.
Weitere Käsekuchen-Variationen
Experimentieren Sie mit verschiedenen Rezepten und Zutaten, um Ihren perfekten Käsekuchen im Glas zu kreieren.
Apfelkuchen im Glas
Ein Schmandkuchen mit Apfelstücken lässt sich ebenfalls gut im Glas backen.
Rezept für Apfelkuchen im Glas
- Zutaten: 10 Äpfel, 250 g Butter, 250 g Zucker, 4 Eier, 500 g Mehl, 1 Päckchen Backpulver, ⅛ Liter Milch.
- Zubereitung: Butter flüssig machen, Zucker und Eier hinzufügen und cremig rühren. Mehl und Backpulver mischen und zusammen mit der Milch unter die Masse rühren. Die in Würfel geschnittenen Äpfel vorsichtig unterheben.
- Gläser vorbereiten: Die Sturzgläser ausbuttern und mit Semmelbröseln ausstreuen.
- Befüllen: Den Teig 3/4 voll in die Gläser füllen.
- Backen: Backofen auf 175 Grad vorheizen. Die Gläser ohne Deckel auf der zweiten Schiene von unten 35 Minuten backen.
- Verschließen: Sofort nach dem Backen die Gläser mit den Deckeln verschließen.
- Abkühlen: Die Gläser an einem von Zugluft geschützten Platz über Nacht abkühlen lassen, damit ein Vakuum entsteht.
Tipps und Tricks
- Zusammensacken des Kuchens: Das Zusammenfallen des Kuchens kann durch sanfteres Abkühlen verhindert werden. Backen Sie den Kuchen zunächst 10 Minuten bei 220 °C und dann den Rest der Zeit bei 140 °C.
- Kondenswasser: Das Kondenswasser tut nichts, solange das Glas heiß genug verschlossen wurde.
- Haltbarkeit: Eingekochter Kuchen hält sich nicht wie sonstiges Eingekochtes. Das Mehl, das Eiweiß und die Feuchtigkeit reagieren nach einiger Zeit chemisch aufeinander und der Kuchen schmeckt schlecht. Deshalb sollte er im Kühlschrank gelagert werden.
- Boden oben drauflegen: Das müsste man mal austesten. Es ist aber die Befürchtung, dass beim Backen der Boden durch den Teig rutscht und irgendwo in der Mitte hängenbleibt.
- Kuchen lässt sich nicht aus dem Glas stürzen: Fetten Sie den Boden gut oder geben Sie eine Schicht Nüsse/gemahlene Nüsse vor dem Einfüllen darauf. Lösen Sie den Rand mit einem Messer o. ä.
- Kuchen ohne Zucker: Ja, das geht!
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