Kirschmarmelade selber machen: Ein Rezept für den Sommer
Bereits Mitte Juni beginnt in Deutschland die Kirschsaison. Die Kirschwochen dauern bis August und jede Woche reifen unterschiedliche Kirschsorten. Eine reiche Ernte ist zu erwarten, wenn die Blüten im Frühling vor Frost und Regen geschützt waren. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie leckere Kirschmarmelade einfach selbst herstellen können, um die reiche Ernte haltbar zu machen.
Kirschernte und -auswahl
Wann Kirschen geerntet werden können, hängt von der Kirschsorte, dem Wetter, den Lichtverhältnissen und der Verwendung ab. Die Ernte sollte erfolgen, wenn die Früchte ihre volle Färbung erreicht haben und sich die Stiele einfach vom Zweig lösen lassen. Entscheidend ist der Geschmack: Süße und saftige Früchte sind reif. Vermeiden Sie Früchte mit Druckstellen oder losen Stielen, da diese Schimmelbildung begünstigen. Früchte mit Mängeln sollten sofort aussortiert werden. Grundsätzlich sollten Sie die Früchte zusammen mit dem Stiel pflücken, da Kirschen nicht zu den nachreifenden Obstarten gehören.
Warum Kirschmarmelade selber machen?
Neben dem Genuss von Kirschen pur oder in Kuchen und Desserts ist Kirschmarmelade eine ausgezeichnete Möglichkeit, eine reiche Ernte haltbar zu machen. Selbstgemachte Marmelade schmeckt nicht nur besser als gekaufte, sondern ermöglicht auch die Kontrolle über die Zutaten und den Zuckergehalt. Zudem ist sie ein ideales Geschenk aus der Küche für Familie und Freunde.
Grundrezept für Kirschmarmelade
Zutaten:
- 1 kg Sauerkirschen (oder Süßkirschen mit zusätzlichem Zitronensaft)
- 500 g Gelierzucker (2:1)
- 1 Zitrone (Saft)
Zubereitung:
- Vorbereitung: Kirschen waschen, entstielen und entkernen. Zitrone auspressen.
- Mischen: Kirschen mit Gelierzucker und 1-2 EL Zitronensaft in einem großen Topf geben und zugedeckt ca. 2 Stunden ziehen lassen. Wer es eilig hat, kann die Kirschen direkt mit Zucker und Zitronensaft leicht anpürieren.
- Kochen: Kirschen unter ständigem Rühren aufkochen. Bei starker Hitze ca. 4 Minuten sprudelnd kochen, dabei immer wieder umrühren.
- Gelierprobe: Um sicherzustellen, dass die Marmelade fest wird, gibt man ca. 2 Teelöffel der heißen Marmelade auf einen kalten Teller. Wenn sie nach kurzer Zeit fest wird, ist die Marmelade fertig. Falls nicht, nochmals 1-2 Minuten kochen.
- Abfüllen: Die heiße Marmelade in saubere, ausgekochte Einmachgläser füllen, sofort verschließen und vollständig auskühlen lassen. Ein spezieller Trichter erleichtert das Abfüllen.
- Abkühlen: Die gefüllten Gläser für ca. 20 Minuten auf den Deckel stellen.
Tipps und Tricks für die Zubereitung
- Kirschsorte: Für Kirschmarmelade eignen sich Sauerkirschen am besten, da sie saftiger und aromatischer sind als Süßkirschen. Wer dennoch süße Kirschen verwendet, sollte mehr Zitronensaft hinzufügen, um den Gelierprozess zu fördern.
- Zitronensaft: Zitronensaft ist wichtig, damit die Masse richtig fest wird. Die Säure hilft dem enthaltenen Pektin, eine geleeartige Konsistenz zu bilden.
- Gelierzucker: Gelierzucker enthält Pektin und Zitronensäure, die die Gelierung unterstützen. Da Kirschen von Natur aus wenig eigenes Pektin enthalten, ist die Zugabe von Gelierzucker und Zitronensaft wichtig.
- Haltbarkeit: An einem dunklen, kühlen Ort gelagert ist Kirschmarmelade etwa 1 Jahr lang haltbar. Wichtig ist das Abfüllen in saubere, heiß ausgespülte Gläser.
- Alternativen: Statt Gelierzucker 2:1 kann man auch Gelierzucker 3:1 verwenden. Hierbei ist das Verhältnis von Frucht zu Zucker anders (z.B. 3 Teile Frucht zu 1 Teil Zucker), was zu einer weniger süßen Marmelade führt.
Variationen für Kirschmarmelade
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Kirschmarmelade zu verfeinern und individuelle Geschmacksrichtungen zu kreieren. Hier sind einige beliebte Variationen:
- Vanille: Das Mark einer Vanilleschote auskratzen und zusammen mit der Schote mitkochen.
- Zimt: Eine Prise Zimt verleiht der Marmelade eine weihnachtliche Note.
- Balsamico: Ein Schuss Balsamico-Essig sorgt für eine säuerlich-würzige Note.
- Kirsch-Chutney: Mit Zwiebeln, Essig und Gewürzen einkochen - perfekt zu Käse, Gegrilltem oder Currys.
- Schwarzwälder Kirsch-Marmelade: Einen Schuss Kirschwasser und gehackte Zartbitterschokostückchen unter die heiße Marmelade rühren.
- Schokolade: Gehackte Zartbitterkuvertüre unter die fertige Marmelade rühren.
- Marzipan: Marzipan in kleinen Stücken unter die Kirschmasse mischen.
- Cassis: Für eine besondere fruchtige Note 100 ml Johannisbeerlikör mit den Kirschen und dem Gelierzucker kochen.
Weitere Tipps zur Verfeinerung
Meine Mutter und ich lieben es, unsere selbstgemachten Marmeladen mit besonderen Zutaten zu verfeinern. Wir verwenden am liebsten Schokolade, Marzipan, Zimt oder auch Vanille. Ob zum Sonntagsfrühstück oder als kleines Geschenk - unsere besonderen Marmeladen sind immer ein Highlight.
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Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Cognac
Dieses Rezept verwendet Kirschen, Gelierzucker und Cognac.
Zutaten:
- Kirschen
- Gelierzucker (2:1)
- Cognac (z.B. Baron Otard)
- Wasser
Zubereitung:
- Vorbereitung: Die Gläser in heißem Wasser waschen und mit Essigessenz desinfizieren.
- Kirschen vorbereiten: Die Kirschen waschen und trockenlegen. Mit einem Entsteiner die Kirschen entsteinen und in einen Kupfertopf geben.
- Abwiegen: Die Kirschen abwiegen, um die richtige Menge Gelierzucker zu ermitteln.
- Mischen: Passend zur Menge der entsteinten Kirschen den Gelierzucker abwiegen und zu den Kirschen geben. Die Kirschen im Marmeladetopf mit dem Zucker verrühren.
- Cognac hinzufügen: Den Cognac abmessen und zu den Kirschen gießen.
- Aufkochen: Die Kirschen im Topf aufkochen und dabei gut umrühren. 0,2 l Wasser hinzufügen.
- Kochen: Die Marmelade 20-40 Minuten kochen lassen, bis die Früchte weich sind.
- Zerdrücken: Die gekochten Kirschen mit einem Kartoffelstampfer vorsichtig klein drücken, aber nicht alle.
- Gelierprobe: Zwei Esslöffel Marmelade auf einen kalten Teller geben und 10 Minuten stehen lassen, um zu testen, ob die Marmelade geliert. Falls nicht, 100 g Gelierzucker extra hinzufügen und erneut 5 Minuten kochen.
- Abfüllen: Die kochende Kirschmarmelade mit einem Schöpfer in einen Schnabelbecher füllen und dann in die vorbereiteten Gläser gießen. Die Glasränder sauber halten.
- Verschließen: Die heißen Marmeladegläser schnell und fest mit dem Deckel verschließen.
Zusätzliche Tipps zum Einkochen
- Frische Kirschen schnell verarbeiten oder kühl stellen.
- Die Marmeladengläser etwa eine Stunde vor dem Kochen vorbereiten.
- Einen ausreichend großen Topf zum Kochen der Marmelade wählen, idealerweise einen Kupfer-Marmeladetopf.
- Exakt auf das Verhältnis Gelierzucker/Obst achten und die Zutaten genau abwiegen.
- Die Marmelade ruhig etwas länger und bei reduzierter Temperatur kochen.
- Zum Abfüllen der Marmelade einen Schnabelbecher verwenden, damit die Gläser am Rand sauber bleiben.
- Die Marmelade kochend heiß einfüllen und die Gläser gut und schnell verschließen.
- Die Farbe der Früchte bleibt bei dunkler Lagerung bestens erhalten.
Kirschmarmelade mit Schokolade
Zutaten:
- 1000 g Sauerkirschen (vorbereitet gewogen) oder Süßkirschen
- 75 g Zartbitterkuvertüre
- 1 Päckchen Gelierzucker Extra 2:1
Zubereitung:
- Vorbereiten: Kirschen waschen, entsteinen und abwiegen. Kuvertüre hacken. Gläser auskochen.
- Kochen: Kirschen mit Gelierzucker in einem großen Kochtopf verrühren. Unter Rühren zum Kochen bringen und mind. 3 Min. sprudelnd kochen. Gelierprobe durchführen.
- Schokolade hinzufügen: Marmelade vom Herd nehmen, Kuvertüre unterrühren und schmelzen.
- Abfüllen: Sofort randvoll in Gläser füllen und verschließen.
Kirschmarmelade mit Süßkirschen
Zutaten:
- 1000 g Süßkirschen (vorbereitet gewogen)
- 1 Päckchen Gelierzucker Extra 2:1
Zubereitung:
- Vorbereiten: Süßkirschen waschen, entstielen, entsteinen und abwiegen. Die Früchte grob pürieren. Gläser auskochen.
- Kochen: Kirschen mit Gelierzucker in einem großen Kochtopf verrühren. Unter Rühren zum Kochen bringen und mind. 3 Minuten sprudelnd kochen. Gelierprobe durchführen.
- Abfüllen: Marmelade sofort randvoll in Gläser füllen und verschließen.
Unterschiede zwischen Marmelade und Konfitüre
Im Alltag verwenden wir beide Begriffe meist gleichbedeutend. Laut EU-Lebensmittelverordnung gibt es jedoch einen Unterschied: Marmelade darf nur dann so genannt werden, wenn sie eine Mindestmenge Zitrusfrüchte wie Orange oder Zitrone enthält. Sonst handelt es sich offiziell um Konfitüre. Für Verbraucher ist das eher eine formale Unterscheidung.
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