Kanadische Kuchenrezepte: Eine süße Reise durch Ahorn, Blaubeeren und Buttertarts

Kanada, das Land der weiten Seen, unberührten Natur und freundlichen Menschen, hat auch kulinarisch einiges zu bieten. Neben deftigen Spezialitäten wie Poutine und geräuchertem Fleisch sind es vor allem die süßen Köstlichkeiten, die das Herz jedes Naschkatzen höherschlagen lassen. Von traditionellen Ahornkuchen bis hin zu fruchtigen Blaubeertorten und cremigen Buttertarts - die kanadische Küche hält für jeden Geschmack etwas bereit.

Ahornkuchen: Der Klassiker mit dem gewissen Etwas

Der Ahornkuchen, auch bekannt als Maple Cake, ist ein fester Bestandteil der kanadischen Backtradition. Sein charakteristisches Aroma erhält er durch die Verwendung von Ahornsirup anstelle von raffiniertem Zucker. Dies verleiht ihm nicht nur eine natürliche Süße, sondern auch eine feine Karamellnote, die perfekt mit Vanille harmoniert.

Es gibt unzählige Varianten des Ahornkuchens, von einfachen Torten über aufwendige Kastenkuchen bis hin zu Gugelhupf. Besonders beliebt ist die Kombination mit karamellisierten Walnüssen, die dem Kuchen eine zusätzliche Geschmacks- und Texturdimension verleihen.

Rezept für Ahorn-Gugelhupf mit karamellisierten Walnüssen

Zutaten:

  • 250 g Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1/2 TL Natron
  • 1 Prise Salz
  • 150 g Butter
  • 150 g Ahornsirup
  • 3 Eier
  • 125 ml Saure Sahne

Für die Füllung:

  • 100 g Walnüsse
  • 3 EL Ahornsirup
  • 200 g Griechischer Joghurt
  • 200 ml Sahne
  • 1 EL Ahornsirup zum Süßen

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 175° C Ober-/Unterhitze vorheizen. Einen Gugelhupf einfetten und mit Mehl bestäuben.
  2. Mehl, Backpulver, Natron und Salz mischen.
  3. Butter und Zucker mit den Quirlen des Handrührgeräts oder der Küchenmaschine hell und schaumig schlagen - 3-5 Minuten.
  4. In einer weiteren Schüssel Ahornsirup, Eier und saure Sahne verrühren.
  5. Abwechselnd mit dem Mehl zur Buttermasse geben. Mit Mehl beginnen und enden.
  6. Teig in die vorbereitete Form geben und glatt streichen.
  7. Im heißen Ofen etwa 60-70 Minuten backen. Stäbchenprobe nach 50 Minuten beginnen.
  8. Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter 10 Minuten auskühlen lassen.
  9. Inzwischen für die Füllung die Walnüsse hacken und in einer Pfanne ohne Fett rösten.
  10. 3 EL Ahornsirup hinzugeben und offen rund eine Minute unter ständigem Rühren karamellisieren.
  11. Sahne steif schlagen. Ahornsirup hinzugeben und nochmal gut verrühren.
  12. Griechischen Joghurt unterheben.
  13. Den abgekühlten Teig einmal längs etwas unterhalb der Mitte halbieren. Den unteren Boden mit etwas Vanillelikör tränken.
  14. Die Creme mit den Walnüssen darauf verteilen. Den oberen Kuchen-Teil darauf setzen.
  15. Mit der restlichen Creme bestreichen und mit den restlichen Walnüssen verzieren. Wer möchte gibts noch 1-2 EL Ahornsirup über die Walnüsse.

Blaubeerkuchen: Eine Hommage an Nova Scotia

Blaubeeren wachsen in Nova Scotia wie Sand am Meer. Kein Wunder also, dass es in dieser bezaubernden Region im Osten Kanadas unzählige Rezepte mit Blaubeeren gibt. Natürlich auch unzählige Blueberry Pie Rezepte. Das eine Originalrezept gibt es nicht. Jede Familie hat ihr ganz eigenes Lieblingsrezept - und jedes ist natürlich das beste. Dieses Rezept für Blueberry Pie ist für mich jedoch der absolute Knaller. Ich mag es ganz besonders, da es teils mit gekochten, teils mit frischen Blaubeeren gemacht wird. Dazu kommen Orangenzesten beziehungsweise Orangensaft. Das Orangenaroma verstärkt den Geschmack der Blaubeeren noch und es gibt eine wahre Geschmacksexplosion im Mund. Ein Stückchen Blaubeer-Tarte, ein bisschen Sahne dazu und schon bin ich einfach megahappy!

Rezept für Blueberry Pie

Zutaten:

  • Für den Pie Boden:
    • 250 g Mehl
    • 50 g Zucker
    • 1 Prise Salz
    • 125 g eiskalte Butter, gewürfelt
    • 5-7 EL eiskaltes Wasser
  • Für die Blaubeer-Füllung:
    • 50 g Speisestärke
    • 1 Prise Salz
    • 150 g Zucker
    • 1/2 TL Zimt
    • 100 g Blaubeeren
    • 120 ml Orangensaft
    • 30 g Butter
    • 1 TL Orangenzesten
    • 400 g Blaubeeren

Zubereitung:

  1. Für den Pie Boden Mehl, Zucker und Salz in einer Rührschüssel vermischen. Die eiskalte Butter in kleinen Würfeln dazugeben und zunächst mit einer Gabel untermischen. Dann in der Küchenmaschine bei niedriger Geschwindigkeit kneten, bis die Mischung eine grießähnliche Konsistenz hat. Die Butterstückchen sollten höchstens noch erbsengroß sein. Anschließend das Wasser zugeben und so lange auf niedriger Stufe weiterkneten, bis der Teig grade eben zusammenhält. Bitte nicht zu lange kneten.
  2. Eine Arbeitsfläche leicht bemehlen. Den Teig zu einem Ball formen, auf die Arbeitsfläche legen, flach drücken und zu einer rund 3 mm dicken runden Platte mit etwa 30 cm Durchmesser ausrollen. Den Boden nun leicht in die Pieform drücken, an den Rändern hochdrücken und passend zurechtschneiden. Den Teig mit einer Gabel einstechen und dann mit einer Lage Backpapier bedecken. Den Boden mit Hülsenfrüchten beschweren und im vorgeheizten Backofen bei 180 °C blind backen. Nach 20 Minuten die Hülsenfrüchte und das Backpapier entfernen und den Boden 10 Minuten weiterbacken.
  3. Für die Blaubeer-Füllung Speisestärke, Salz, Zucker und Zimt in eine hohe Pfanne geben. 100 g Blaubeeren und den Orangensaft zugeben. Die Beerenmasse bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren aufkochen, bis die Masse eindickt und ganz klar ist. Dann die Masse vom Herd nehmen und die Butter, die Orangenzesten und die restlichen Blaubeeren vorsichtig unterheben. Die Masse noch etwas abkühlen lassen.
  4. Die Blaubeer-Füllung auf den vorgebackenen Pie Boden geben und gleichmäßig verteilen.
  5. Den Blaubeerkuchen im vorgeheizten Backofen bei 180 °C für ca. 30-40 Minuten backen, bis die Füllung fest ist und der Teig goldbraun ist.
  6. Den Kuchen vor dem Servieren abkühlen lassen.

Butter Tarts: Kleine Köstlichkeiten mit Suchtpotenzial

Butter Tarts sind kleine, gebackene Törtchen, die in der kanadischen Küche hoch angesehen sind. Die süße Torte besteht aus einer Füllung aus Butter, Zucker, Sirup und Ei, die in einer Teigschale gebacken wird, bis die Füllung halbfest mit einer knusprigen Oberseite ist.

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Die Konsistenz der Füllung kann variieren, von eher flüssig (runny) über cremig (creamy) bis hin zu fest (firm). Auch bei den Zutaten gibt es regionale Unterschiede. Einige Rezepte enthalten Rosinen oder Sultaninen, andere nicht.

Rezept für Kanadische Butter Tarts

Zutaten:

  • Für den Teig:
    • 191 g Mehl Type 550
    • 113 g Butter kalt, gewürfelt
    • 1 Prise Salz
    • 60 ml sehr kaltes Wasser
    • 1 Eigelb Eigröße L
    • 1 TL Weißweinessig
  • Für die Füllung:
    • 36 g Rosinen (optional)
    • 220 g brauner Zucker
    • ½ TL Salz
    • 57 g Butter weich
    • 1 Ei Eigröße L
    • 1 TL Vanilleextrakt (optional)

Zubereitung:

  1. In einer großen Rührschüssel Mehl und Salz vermischen. Mit einem Mixer (oder den Fingerspitzen) Butter und Mehl verrühren, bis ein lockerer, flockiger Teig mit ca. erbsengroßen Stückchen daraus geworden ist.
  2. In einer kleinen Schüssel Wasser, Eigelb und Essig gut verrühren. Flüssigkeit zur Mehlmischung hinzufügen und mit einer Gabel vermischen. Wenn es zu trocken wirkt, könnt ihr noch einen weiteren Esslöffel Wasser hinzugeben. Aber Achtung: Der Teig sollte nicht kleben sondern schön elastisch und formbar sein. Den Teig mehrmals mit der Hand kneten, um ihn zu einem flachen Quadrat zu formen. In Plastikfolie einwickeln und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank lagern.
  3. Sobald der Teig abgekühlt ist, rollt ihr ihn auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem ca. 40 x 30 Zentimeter großen Rechteck aus, das etwa 3 bis 6 Millimeter dick ist.
  4. Nun benötigt ihr einen runden Plätzchen-Ausstecher von ca. 10 cm Durchmesser - alternativ tut es auch ein Glas. 😉 Stecht 12 Stücke aus. Danach jeden Teigling mit den Fingerspitzen in die Mulde einer handelsüblichen Muffinform geben, sodass der Teigrand bündig mit der Form abschließt. In den Kühlschrank stellen, während im nächsten Schritt die Füllung zubereitet wird.
  5. In einer Schüssel die Rosinen mit heißem Wasser übergießen, damit sie quellen können.
  6. Den Ofen auf 220 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
  7. Jetzt geht's an die Füllung: In einer Schüssel braunen Zucker und Salz vermischen. Dann die Butter zufügen und Mischung mit der Hand glatt rühren. Vanille und Ei hinzufügen und verrühren, bis alles gut vermischt ist. An dieser Stelle sollte kein Elektromixer verwendet werden, weil dadurch zu viel Luft in die Füllung gelangt (behauptet das Original-Rezept).
  8. Rosinen abgießen und je acht Stück auf dem Boden der Förmchen verteilt. Füllung gleichmäßig auf die Förmchen verteilen (etwa je bis zur Hälfte).
  9. Muffinform auf ein Rost in den Ofen stellen stellen. Bei 13 bis 15 Minuten erhaltet ihr Tarts mit eher flüssigerer Füllung, bei 17 bis 19 Minuten werden sie fester.
  10. Aus dem Ofen nehmen und einige Minuten abkühlen lassen. Anschließend mit deinem Messer oder Spatel um den Rand jeder Tart herumfahren, um es aus der Form zu lösen.

Nanaimo Bars: Der süße Schock aus Kanada

Nanaimo Bars sind Schokoladenschnitten, die aus drei Schichten bestehen: einem Boden aus Kekskrümeln und Nüssen, einer cremigen Füllung und einer Schokoladenglasur. Sie sind bekannt für ihren hohen Zuckergehalt und ihren intensiven Geschmack.

Rezept für Nanaimo Bars

Zutaten:

  • Für den Boden:
    • 130 g Butter
    • 50 g Zucker
    • 40 g Kakao
    • 1 Ei (Größe M)
    • 150 g Butterkekse
    • 100 g gehackte Haselnüsse
    • 100 g Kokosflocken
  • Für die Creme:
    • 200 g weiche Butter
    • 1 TL Vanilleextrakt (od. 1 Pck. Vanillezucker)
    • 350 g Puderzucker
    • 50 ml Sahne
  • Für die Schokoladenschicht:
    • 200 g Zartbitterschokolade
    • 2 EL Kokosöl

Zubereitung:

  1. Der Boden:Eine rechteckige Backform mit 20x20cm Größe vorbereiten.Butter, Zucker und Kakao im Wasserbad erwärmen und zu einer glatten Creme verrühren.Das Ei hinzufügen und so lange rühren, bis eine cremigere Konsistenz entstanden ist (geht relativ schnell).Kekse in einer separaten Schüssel zerbröseln. Kokosflocken und Haselnüsse hinzufügen.Die Kakaocreme gut mit den Kekskrümeln vermengen.Die Masse in die Form geben, gleichmäßig auf der ganzen Fläche verteilen und fest andrücken und zur Seite stellen.
  2. Die Creme:Weiche Butter, Vanille und Puderzucker mit dem Mixer schaumig rühren.Sahne in die Creme einrühren.Die Buttercreme gleichmäßig auf der gesamten Fläche des festen Kakaobodens verteilen und anschließend kühl stellen.
  3. Die Schokoladenschicht:Schokolade in Stücke brechen und zusammen mit dem Kokosöl im Wasserbad (unter Rühren) verflüssigen.Die flüssige Schokolade mit einem Löffel gleichmäßig auf der Buttercreme verteilen.Das Ganze nochmals kühl stellen bis die Schokolade fest ist.
  4. Anschließend in Stücke schneiden und servieren.

Pouding Chômeur: Der Arbeiterpudding aus Quebec

Pouding Chômeur, was übersetzt so viel wie „Arbeiterpudding“ bedeutet, wurde ursprünglich als einfaches, preiswertes Dessert für Arbeiter in Quebec zubereitet. Heute ist es ein Klassiker, der durch die Kombination aus einem weichen Teig und einer süßen Karamellsauce viele Herzen erobert hat.

Rezept für Pouding Chômeur

Zutaten:

  • 125 g Butter, weich
  • 125 g Zucker
  • 2 Eier
  • 250 g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 125 ml Milch
  • 250 ml Ahornsirup
  • 250 ml Wasser
  • 50 g Butter

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 180°C vorheizen.
  2. Butter und Zucker schaumig schlagen. Eier einzeln dazugeben und verrühren.
  3. Mehl und Backpulver mischen und abwechselnd mit der Milch unter den Teig rühren.
  4. Den Teig in eine Auflaufform geben.
  5. Ahornsirup, Wasser und Butter in einem Topf aufkochen.
  6. Die Ahornsirup-Mischung über den Teig gießen.
  7. Den Kuchen im vorgeheizten Backofen ca. 30-40 Minuten backen, bis er goldbraun ist.

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